In gewisser Weise bin ich mit dem, was ich euch heute zu lesen geben kann, höchst zufrieden. Andererseits aber auch arg enttäuscht. Der Grund ist in beiden Fällen der selbe:
Hier können vermutlich sogar viele, die von sich selbst behaupteten, dass sie die Magic-Regeln beherrschen, noch etwas dazulernen.
Wie das negativ sein kann? Und worum es überhaupt geht? Okay, schön der Reihe nach...
Ich arbeite gegenwärtig auf Hochtouren daran, einen Bereich mit Artikeln zusammenzustellen, die speziell für Magic-Einsteiger gedacht sind. Ob das wirklich Sinn ergibt, darüber lässt sich zwar streiten, aber da dies (wenn es endlich einmal fertig ist) eine ewig abrufbare Ressource darstellen soll, ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis in jedem Fall vorteilhaft.
Hinzu kommt noch, dass ich aktuell vom Standardformat in etwa so viel Ahnung habe wie vom Programmieren. (Sagen wir mal so, der Draftviewer., den ich euch letzte Woche gezeigt hab – wie einwandfrei er auch funktioniert – besteht im Grunde nur aus einem 350-seitigen Word-Dokument und 376 nicht-modalen Inputboxen in VBA..  .) Anders ausgedrückt, ich hätte momentan sowieso kaum ein besseres Thema, über das ich ordentlich schreiben könnte.
Bisher in dieser Reihe erschienen sind jedenfalls:
Andererseits – ihr glaubt gar nicht, wie schwierig es ist, gerade die Dinge, die einem absolut geläufig sind, auf (digitalem) Papier festzuhalten! Man braucht eine Struktur; man muss sich andauernd vergegenwärtigen, dass man bloß nicht zu viel als selbstverständlich voraussetzen darf... Kurz gesagt, man muss sich in jemanden hineinversetzen, der weitestmöglich von dem eigenen Wissensstand entfernt ist.
Insbesondere lauert allerorts die Gefahr, dass man zu viel erklärt, zu ausführlich, zu detailliert, zu unfokussiert.
Kommen wir nun vom „man“ zum „ich“, vom Hypothetischen ins Konkrete und vom Allgemeinen ins Hier und Heute. Eines meiner absoluten Lieblingszitate lautet:
„Entschuldige die Länge des Briefes, ich hatte keine Zeit mich kurz zu fassen.“
_– Johann Wolfgang von Goethe (ohne Gewähr)
Das kann ich extrem gut nachvollziehen, nicht zuletzt weil ich es diesmal eben schon wieder nicht geschafft habe. Alles fing damit an, dass ich Folgendes für den Einsteigerbereich erstellt hatte. Klickt doch mal bitte den Link, schaut euch um – denkt aber daran, per Back-Button schnurstracks zurückzukommen, okay?
Irgendwie wollte ich speziell über den Kartentyp noch einiges loswerden. (Das erkennt ihr wohl auch an dem dortigen Kleingedruckten.) Nun, ein Artikel über die verschiedenen Kartentypen müsste ohnehin noch geschrieben werden, dachte ich mir, also warum nicht gleich? Immerhin hatte ich ja bereits ganz viel im Kopf.
Tja, aus ganz viel wurde zunächst gaanz viel und schließlich sogar gaaanz viel. Aber nein, gemessen an dem, was die Leserschaft eines regulären Artikels erwartet bis erduldet, ist es wirklich nicht viel. Für einen Einsteiger jedoch ganz bestimmt! Klickt den Link und seht selbst:
Abgesehen davon, dass ich mich noch gerade davor retten konnte, die Turn-Struktur und den Stack zu erklären, ist so ziemlich alles drin. (Wobei mich allerdings speziell noch eure Meinung zu den anfänglichen Vorbemerkungen dort interessierte.)
Das brachte mich aber zumindest auf eine Idee: Man sollte vielleicht einige Artikel sowieso besser zweimal schreiben. Also in zwei Versionen, wovon die eine für den absoluten Einsteiger geeignet ist, die andere für den etwas fortgeschritteneren. Ja, ich denke, so muss es geschehen; und der vorliegende Artikel ist eben ein gutes Beispiel für letztere Kategorie.
Okay, der Tag ist gerettet, dem widrigen Schicksal trotz allem noch ein Triumph abgerungen, die Schuldigkeit getan, das Leben wieder heiter etc. pp. usw. usf. Klappe zu, Affe tot.
Mit anderen Worten, das war's schon wieder von mir für diese Woche. Tut mir ja leid, dass diese Kolumne im Moment zu einer bloßen Sammlung an Kurzberichten über die Fortschritte beim Einsteigerbereich verkommt, aber demnächst hab ich sicherlich auch wieder andere, brandaktuelle Themen!
Bis dahin tappt für euch weiter im Dunkeln...
TobiH
#386
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