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Wochenrückblick #3
von Tobias Henke
29.02.2012

Zwischen meiner Rückkehr vom Grand Prix Madrid und meiner Abreise zum Grand Prix Lille liegen gerade einmal 87 Stunden, deshalb gibt's diesmal die wichtigsten Schlagzeilen der vergangenen Woche nur ganz kurz im Schnelldurchlauf.


WMCQ & More

Die Informationen zum nächsten großen Turnierwochenende in Deutschland wurden veröffentlicht. Headliner des zweitägigen Events ist natürlich das erste Qualifikationsturnier (von dreien) zum World Magic Cup. Von Veranstalterseite wurde beschlossen, bei diesem ein eher hohes Startgeld zu verlangen, dafür aber auch eine ziemlich saftige Preisausschüttung zu bieten, die versucht, der Bedeutung des Ganzen gerecht zu werden. Zwar geht es in erster Linie um einen Platz in dem Team, das in diesem Jahr Deutschland beim World Magic Cup vertreten wird – aber eben nicht ausschließlich. Dass es überhaupt Startgeld kosten wird, ist bei der Community allerdings nicht gut angekommen und zeigt einmal mehr, dass WMCQ plus WMC aus Spielersicht kein würdiger Ersatz für DM plus WM ist. Mein Wunsch für nächstes Jahr: DM nach altem Muster und WMC nach neuem.


WMC


Details zu Formaten, Modus und Payout des World Magic Cups wurden bekanntgegeben. Eckpunkte sind:

Standard und Booster-Draft im Einzelspielermodus (Ausnahme: Landsleute werden nicht gegeneinandergelost oder an dieselben Drafttische gesetzt) an Tag 1 mit anschließendem Cut auf die Top-32-Teams und teaminternem Cut auf die Top-3-Spieler

Team-Sealed in Vierergruppen (jedes Team spielt einmal gegen jedes andere aus seiner Gruppe) zu Beginn von Tag 2 gefolgt von einem Cut auf die Top-2-Teams jeder Gruppe

anschließend Team-Constructed (ein Spieler des Teams tritt im Modern an, einer im Standard, einer im Block) in Vierergruppen (jedes Team spielt einmal gegen jedes andere aus seiner Gruppe) gefolgt von einem Cut auf die Top-2-Teams jeder Gruppe

Top 8 am dritten Tag im Team-Constructed (mit denselben Decks wie am Vortag, die allerdings neu unter den drei Spielern aufgeteilt werden dürfen)

10000 Dollar pro Person für das Siegerteam (auch das bereits am ersten Tag ausgeschiedene Mitglied), 5000 pro Person für das zweitplatzierte, 2500 pro Person für die Plätze 3 und 4, 1500 pro Person für die Plätze 5–8 sowie 500 pro Person für die Plätze 9–16, außerdem Qualifikation und Reise zur Pro Tour Seattle für die Top-4-Teams und gestaffelte Pro-Punkte: zwei für alle, einen dritten für die Top 32, einen vierten für die Top 16, einen fünften für die Top 8, einen sechsten für die Top 4, sieben für Platz 2, acht für Platz 1


#gpmadrid

Aus deutscher beziehungsweise deutschsprachiger Sicht sind folgende Ereignisse von Interesse, die sich beim Grand Prix in Madrid zugetragen haben:


Raphaël Lévy hat es geschafft, seinen 501. Pro-Punkt zu holen (und seinen 502. gleich mit), und hat damit „unseren“ Kai Budde entthront.


Christian von Kalkstein und Florian Koch sind in der Top 8 gelandet, dort aber sofort ausgeschieden, Florian immerhin mit allerlei Trostpflastern über die 1000 Dollar hinaus: Erstens hat er ja schon eine Grand-Prix-Siegertrophäe bei sich zu Hause rumstehen, zweitens hat er auch die Qualifikation zur Pro Tour Dark Ascension in Barcelona schon geschafft – wofür man bei einem Grand Prix das Viertelfinale gewinnen müsste – und drittens unterlag er niemand anderem als dem späteren Gesamtsieger.


Bei diesem handelt es sich um Ivo Grossholz aus der Schweiz. Er draftete möglicherweise das stärkste Deck in der Top 8 (mit unter anderem Huntmaster of the Fells, Mayor of Avabruck, Flayer of the Hatebound und Blasphemous Act), behielt selbst in knappen Situationen seine Nerven und hatte unterwegs natürlich auch das entscheidende bisschen Glück. Als sich sein Gegner im Halbfinale zum Beispiel mit Young Wolf und Mayor of Avabruck konfrontiert und in Ermangelung eines dritten Landes gezwungen sah, seine schlechteste Karte Desperate Ravings (im B/R/w/u) zu spielen, damit dann seine beste Karte Bloodline Keeper abwarf und hinterher trotzdem kein Land hatte – das grenzte an Slapstick. Aber so etwas gehört eben auch dazu.


Im Hintergrund auf den – für Wizards buchstäblich – billigen Plätzen landeten außerdem:

Rank Player Pro Points Winnings
23 Summersberger, Helmut [AUT] 2 $400
26 Schwass, Mark [CHE] 2 $400
31 Rohland, Lukas [DEU] 2 $400
36 Hitz, Michael [CHE] 1 $200
37 Hagen, Steffen [DEU] 1 $200
40 Bohny, Nico [CHE] 1 $200
45 Steinborn, Robin [DEU] 1 $200
46 Engleitner, Herbert [AUT] 1 $200
51 Brendemühl, Bernd [DEU] 1 $200
56 Böhm, Philip [DEU] 1 $200


#gpbalt

Eine geballte Ladung Wissenswertes tat sich am Wochenende auch beim Grand Prix in Baltimore. Weniger aus lokalpatriotischer Betrachtungsweise – obwohl zumindest ein Teilnehmer der letzten Deutschen Meisterschaft ein Interview abbekam –, sondern in Hinblick aufs Standardformat. Die große Neuigkeit ist, dass UB-Control sich anschickt, oberstes Deck to beat zu werden. Gleich drei landeten in der Top 8, unter anderem pilotiert von Paulo Vitor Damo da Rosa und am erfolgreichsten, bis ins Finale, von Dave Shiels.

Dave Shiels: UB-Control

4 Darkslick Shores
4 Drowned Catacomb
2 Ghost Quarter
8 Island
3 Nephalia Drownyard
6 Swamp

3 Black Sun's Zenith
1 Blue Sun's Zenith
2 Curse of Death's Hold
2 Dissipate
3 Forbidden Alchemy
2 Go for the Throat
4 Mana Leak
1 Nihil Spellbomb
1 Ratchet Bomb
4 Think Twice
3 Tragic Slip
2 Liliana of the Veil


2 Consecrated Sphinx
3 Snapcaster Mage

Sideboard:

2 Batterskull
2 Bloodline Keeper
(Lord of Lineage)
1 Dissipate
1 Flashfreeze
1 Ghost Quarter
1 Negate
1 Nephalia Drownyard
1 Nihil Spellbomb
1 Phantasmal Image
1 Ratchet Bomb
2 Surgical Extraction
1 Wurmcoil Engine


Ebenfalls neu ist die Tech des Siegers Matthew Costa. Beziehungsweise, sie ist neuerdings Tech. Er übernahm quasi einfach das Deck, mit dem er zwei Wochen zuvor bereits in der Top 8 der Pro Tour gelandet war. Aber während er damals den Entwicklungen hinterherhinkte – er verlor direkt im Viertelfinale gegen Finkel und sein Delver-Deck, worin fluchsichere Kreaturen und Equipment durch Artefaktremoval und Geister ersetzt worden waren –, könnte der bewusste Rückgriff auf Invisible Stalker, Geist of Saint Traft, Runechanter's Pike und Sword of War and Peace unterdessen wieder genau das Richtige gewesen sein. Zumindest dürfte er so keine Probleme mit der allgegenwärtigen Corrosive Gale gehabt haben.

Matthew Costa: UW-Delver

4 Glacial Fortress
9 Island
3 Moorland Haunt
1 Plains
4 Seachrome Coast

2 Dismember
4 Gitaxian Probe
4 Mana Leak
4 Ponder
2 Runechanter's Pike
2 Sword of War and Peace
2 Thought Scour
4 Vapor Snag


4 Delver of Secrets
(Insectile Aberration)
4 Geist of Saint Traft
3 Invisible Stalker
4 Snapcaster Mage

Sideboard:

1 Batterskull
2 Celestial Purge
2 Corrosive Gale
2 Dissipate
1 Divine Offering
1 Jace, Memory Adept
2 Phantasmal Image
1 Revoke Existence
1 Surgical Extraction
2 Timely Reinforcements


Des Weiteren zeigte die Top 8, dass Raphaël Lévys „Frites“ immer noch ein ernstzunehmendes Deck sind …

Eric Meng: Frites/Reanimator

4 Blackcleave Cliffs
4 Copperline Gorge
2 Darkslick Shores
6 Forest
1 Mountain
1 Plains
4 Razorverge Thicket
1 Rootbound Crag

4 Avacyn's Pilgrim
4 Birds of Paradise
4 Elesh Norn, Grand Cenobite
4 Inferno Titan
1 Llanowar Elves


4 Faithless Looting
4 Lingering Souls
4 Mulch
4 Tracker's Instincts
4 Unburial Rites

Sideboard:

2 Ancient Grudge
2 Memory's Journey
2 Ray of Revelation
4 Sword of War and Peace
3 Thrun, the Last Troll
2 Wurmcoil Engine


… dass Humans einfach nicht totzukriegen sind …

Adam Snook: Humans

4 Glacial Fortress
3 Moorland Haunt
13 Plains
4 Seachrome Coast

4 Champion of the Parish
4 Doomed Traveler
4 Fiend Hunter
4 Hero of Bladehold
4 Loyal Cathar
4 Mirran Crusader
4 Thalia, Guardian of Thraben


3 Angelic Destiny
1 Dismember
4 Honor of the Pure

Sideboard:

2 Celestial Purge
2 Corrosive Gale
1 Dismember
3 Leonin Relic-Warder
3 Mana Leak
2 Mental Misstep
1 Oblivion Ring
1 Ratchet Bomb


… dass RG-Aggro funktioniert …

Jackie Lee: RG-Aggro

4 Copperline Gorge
8 Forest
2 Inkmoth Nexus
3 Kessig Wolf Run
3 Mountain
4 Rootbound Crag

1 Acidic Slime
4 Birds of Paradise
1 Daybreak Ranger
(Nightfall Predator)
2 Hellrider
4 Huntmaster of the Fells
(Ravager of the Fells)
4 Llanowar Elves
3 Phyrexian Metamorph
4 Strangleroot Geist
1 Thrun, the Last Troll


4 Galvanic Blast
4 Green Sun's Zenith
4 Sword of War and Peace

Sideboard:

1 Acidic Slime
2 Ancient Grudge
3 Corrosive Gale
1 Garruk Relentless
(Garruk, the Veil-Cursed)
2 Garruk, Primal Hunter
2 Manabarbs
2 Sword of Feast and Famine
1 Thrun, the Last Troll
1 Tree of Redemption


… und dass UB-Zombies ihre Vorschusslorbeeren von letzter Woche tatsächlich verdient haben. (Auch wenn nach Aussage des Piloten ein gewisser „Skirdag Bro“ [sick] die seinen nicht verdient hat.)

Matt Scott: UB-Zombies

4 Darkslick Shores
4 Drowned Catacomb
14 Swamp

4 Diregraf Captain
4 Diregraf Ghoul
2 Fume Spitter
4 Geralf's Messenger
4 Gravecrawler
4 Phantasmal Image
2 Phyrexian Obliterator
2 Skirsdag High Priest


3 Geth's Verdict
4 Mortarpod
2 Sword of Feast and Famine
3 Tragic Slip

Sideboard:

1 Cemetery Reaper
3 Corrosive Gale
3 Distress
2 Nihil Spellbomb
1 Phyrexian Metamorph
2 Phyrexian Obliterator
1 Swamp
2 Sword of War and Peace


Und damit ist Schluss für diese Woche. Oder besser gesagt: Schluss mit letzter Woche. Diese Woche steht natürlich noch der ebenfalls im Standardformat auszutragende Grand Prix in Lille an. Wir sehen uns dort!




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