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Grand Prix Lyon
von Florian Koch
14.05.2010

Grand Prix Lyon ist vorbei und ich habe einmal nicht gejudgt oder Coverage gemacht, sondern gewonnen; eine nette Abwechslung nach all den Jahren mehr oder minder erfolgloser Grand-Prix-Teilnahmen.


Los ging's am Freitag. Sieben Aachener machten sich auf den Weg nach Lyon. Die Mitstreiter waren meine Freundin Nicole, Simon und seine Frau Claudia, Alex und seine Freundin Lena sowie Julian Plagge, ein Spieler, von dem zwar alle anderen Aachener wissen, dass er gutes Magic spielen kann, dessen größter Erfolg bisher allerdings eine Qualifikation zur DM war. Alex, Simon und ich waren komfortabel mit drei Byes ausgestattet, die wir uns international "zusammengeklaut hatten" (Alex in Heerlen, ich in Antwerpen und Simon in San Diego), der Rest musste ab Runde 1 ran oder in Claudias Fall als Judge sogar noch ein wenig früher.

Karten wurden aber wie üblich überall gleichzeitig aufgemacht. Für mich gab's diese hier:

Sealed Pool

2 Dawnglare Invoker
Demystify
2 Eland Umbra
Ikiral Outrider
Kabira Vindicator
Knight of Cliffhaven
Lightmine Field
2 Lone Missionary
Near-Death Experience
Nomads' Assembly
Puncturing Light
Repel the Darkness
Smite
Survival Cache
Totem-Guide Hartebeest

2 Bloodthrone Vampire
Cadaver Imp
Death Cultist
Dread Drone
Escaped Null
Essence Feed
2 Null Champion
Vendetta
Virulent Swipe


Aura Finesse
Coralhelm Commander
Crab Umbra
Deprive
2 Distortion Strike
Drake Umbra
Enclave Cryptologist
Frostwind Invoker
Hada Spy Patrol
Jwari Scuttler
2 Merfolk Observer
Narcolepsy
Regress
See Beyond
Skywatcher Adept
Unified Will
Venerated Teacher

Artisan of Kozilek
Hand of Emrakul
Spawnsire of Ulamog
Pennon Blade
Reinforced Bulwark
2 Runed Servitor


2 Battle Rampart
2 Emrakul's Hatcher
3 Grotag Siege-Runner
Heat Ray
Lust for War
Raid Bombardment
Soulsurge Elemental
Spawning Breath
Surreal Memoir
Valakut Fireboar
Vent Sentinel
Wrap in Flames

Ancient Stirrings
Awakening Zone
Bramblesnap
Kozilek's Predator
Leaf Arrow
Might of the Masses
Nema Siltlurker
Nest Invader
Ondu Giant
Spider Umbra
2 Stomper Cub
Wildheart Invoker



Mein Deck war relativ einfach zu bauen, verteilten sich die guten Karten doch fast exklusiv auf Weiß und Blau. Auch dort waren zwar keine richtigen Bomben vorhanden, aber die guten Leveler mit viel Evasion machten mir Hoffnung, dass Tag 2 wieder drin sein müsste. Das wäre dann der dritte in Folge nach Oakland und Brüssel. Gefragt nach der Stärke meines Decks antwortete ich den meisten Leuten: "Solide und mit zwei Dawnglare Invoker und Enclave Cryptologist wird man schon das ein oder andere random Game gewinnen können."

Sealed Deck

1 Enclave Cryptologist
1 Caravan Escort
1 Skywatcher Adept
2 Lone Missionary
1 Knight of Cliffhaven
1 Hada Spy Patrol
1 Coralhelm Commander
2 Dawnglare Invoker
1 Venerated Teacher
1 Kabira Vindicator
1 Frostwind Invoker
1 Totem-Guide Hartebeest


2 Distortion Strike
1 Narcolepsy
1 Smite
1 Deprive
1 Repel the Darkness
1 Regress
1 Drake Umbra

9 Plains
9 Island



OK, Quizfrage: Welche Karte gehört nicht ins Deck? Alex hatte mir vorher gesagt, dass Distortion Strike ziemlich gut sein könne... Hätte ich vielleicht selbst drauf kommen können, dass die Karte nur in bestimmten Decks etwas macht und nicht in jedem. Ich hatte mir zwar überlegt, damit eine meiner sechs Nicht-Evasionkreaturen durchzubringen, doch in einem dermaßen langsamen Format mit so wenig Fliegern benötigen acht Evasionkreaturen keine zusätzlichen Finisher. Klüger wäre es gewesen, noch etwas ins Deck zu nehmen, was den Gegner verlangsamt. Zugegeben, da gibt es nicht viel, aber das ziemlich miese Puncturing Light wurde dann fast immer eingeboardet. On the Play kam außerdem häufig Survival Cache ins Deck und on the Draw stattdessen See Beyond. Je nachdem, was mein Gegner so trieb, hatten auch Demystify und Runed Servitor hin und wieder ihren Auftritt.


Die Alternative wäre ein rot-grünes Deck gewesen, das versucht, schnell einen Eldrazi ins Spiel zu befördern. Aber obwohl ich mit Artisan of Kozilek und Spawnsire of Ulamog zwei spielbare Eldrazi hatte und eine ziemlich luxuriöse Auswahl an Dronen vorhanden war, wären mir da am Ende zu viele Füller im Deck gewesen, insbesondere am unteren Ende der Kurve. Wenn der Gegner dann noch Removal für die Eldrazi hat, ist man vermutlich einfach kaputt. Beim Frühstück mit Bohny, Künzler, Thaler und Pils zeigte das Deck jedenfalls schon, dass es mithalten kann, allerdings war noch nicht recht klar mit was, da ich das Format nicht so toll einschätzen konnte und nicht wusste, wie gut unsere Decks denn tatsächlich waren. Ziemlich gut, wie sich später herausstellen sollte, denn jedes dieser Decks wurde mindestens zu einem 7-2 pilotiert. Tja und dann ging es irgendwann mal los...

In meiner ersten, also der vierten Runde muss ich gegen Marc Dictus ran. Das hätte bei meinem nächsten Grand Prix vielleicht schon zu einem Feature-Match gereicht, aber noch bin ich ja incognito. Leider sind einige Spiele in der Erinnerung ziemlich lückenhaft, und ganz häufig sind die, an die ich mich erinnere, ausgerechnet solche, in denen mein Gegner gar nicht mitspielt. Das erste ist dennoch ein anständiges Spiel, auch wenn mein Evasiondeck das macht, was es soll. Marc spielt Grün und noch irgendwas. Er boardet recht viele Karten, unter anderem Leaf Arrow, wie sich nachher zeigt. Guter Mann, so verhindert man Niederlagen gegen Dawnglare Invoker. Im zweiten Spiel leiste ich mir mindestens einen ziemlich krassen Fehler. Ich glaube, es hängt damit zusammen, dass ich den Beastbreaker of Bala Ged mit drei Countern für eine 6/6-Kreatur halte. Das erste Match des Tages ist bei mir immer so eine Sache. Es stellt sich heraus, dass ich vermutlich eh nicht gewonnen hätte, aber als Marc im kompletten dritten Spiel dann nur zwei Forest ausspielt, vergrößert das das Gefühl eines verdienten Sieges nicht unbedingt.

4-0

In Runde 5 geht es gegen Lionel Perin und in Runde 6 gegen Johan Edet. Ich erinnere mich genau an gar nichts mehr, außer dass ich mir dachte: Franzose, nice. Das ist nicht einem Vorurteil über die Qualiät französischer Spieler geschuldet, sondern der Tatsache, dass die Locals auf den meisten Grand Prix schwächer sind als die international angereisten Spieler. Ich glaube, ich verliere in beiden Matches das erste Spiel und gewinne dafür jeweils 2 und 3. Anschließend stehe ich 6-0. Nach 5-0 hatten meine Winning-Streaks bisher eigentlich immer abgrerissen. Mein vierter Gegner des Tages heißt Gustav Gustavsson und ist selbstverständlich Schwe... izer. Er hat in der Runde zuvor Simon verhauen und dafür bekommt er jetzt natürlich ins Gesicht. Er spielt Grün und Schwarz, kann ziemlich gut rampen, aber nach der obligatorischen Niederlage im ersten Spiel ist er meiner Evasion dann doch nicht gewachsen.

7-0

Dann gibt's ein Feature-Match gegen Nico Bohny. Gegen ihn hab ich schon beim Frühstück gespielt. Was zockt er noch gleich? Im ersten Moment weiß ich es nicht und auch jetzt fällt mir bloß noch ein, dass Nico Weiß spielte. (Sie hätten es ja auch mal covern können.) Jedenfalls gewinne ich den Würfelwurf und ausnahmsweise tut mein Deck mal im ersten Spiel das, was es soll. Im zweiten ist seins an der Reihe und das dritte ist das eigentlich spannende. Ich kann ein wenig frühen Druck machen, aber dann stabilisiert Nico auf acht Leben und geht zum Gegenangriff über. Ich kann das Unvermeidliche hinauszögern, indem ich zweimal Lone Missionary nachziehe, die dank meines Kabira Vindicator sogar ganz ordentlich groß sind. Unabhängig davon nähert er sich jedoch langsam den acht Ländern, und da er Dawnglare Invoker kontrolliert, ist das Spiel vorbei, falls er jemals bei acht ankommt. Ich habe Repel the Darkness in der Hand und Kabira Vindicator plus Lone Missionary wären lethal, wenn sie durchkämen. Genau das ist aber nicht drin, weil Nico zwei Spawn-Tokens hat. Als Nico sein siebtes Land zieht, beschließt er, nachdem er mit allen Kreaturen angegriffen hat, Artisan of Kozilek auszuspielen und irgendein fettes Viech zu reanimieren, Ulamog's Crusher oder so. Das ist die Öffnung in seiner Deckung, auf die ich gewartet habe. Tap you, Angriff für acht und ab in den zweiten Tag.

8-0

Als Nächstes geht's gegen Peter Vieren: ein sehr respektabler Gegner, auch wenn er noch nicht die ganz großen Erfolge vorzuweisen hat. Er spielt Grün-Blau mit Rotsplash. Das erste Spiel gewinne ich fast, denke ich zumindest. Ich weiß nicht mehr genau, welche Karten involviert waren, aber die Situation war ungefähr die, dass Peter auf zwölf ist, ich einen voll hochgelevelten Skywatcher Adept und einen Kabira Vindicator auf zweiter Stufe kontrolliere. Da er noch viele Handkarten hat und ich quasi nichts, während er das Board eigentlich schon stabilisiert hat, versuche ich einfach mal mit meinem Topdeck zu gewinnen. Also Distortion Strike auf Skywatcher Adept... Peter hat Removal. Na gut, sein Spiel. Im zweiten wird er umgeflogen und das dritte ist eine knappe Angelegenheit. Leider könnte ich ihn lediglich auf zwei bringen und schließlich muss ich mich seinen überlegenen Kreaturen geschlagen geben.

8-1

Danach bin ich ein wenig fertig, aber es ist ja noch eine Runde zu spielen. Mein Gegner, Sebastien Cujaen, hatte gar keine Byes, wird also vermutlich noch fertiger sein. Er beginnt mit einem Swamp und legt direkt im ersten Zug Death Cultist. Thanks, good game. Also, er wehrt sich natürlich schon ein wenig und meine Hand ist zwar solide, aber nicht allzu aggressiv. Dafür ist sein schwarz-grünes Deck nicht in der Lage, meinen Enclave Cryptologist umzubringen. Als ich ungefähr fünf Extrakarten gezogen habe, sieht er sich gezwungen, sein erstes Removal auf meinen Neuankömmling, Dawnglare Invoker, zu spielen. Also weiter Karten gezogen. Er spielt zwischendurch Skittering Invasion und kommt so auf 14 Mana. Meine Offensive ist unterdessen jedoch langsam in Fahrt gekommen und ich überlege mir sogar einen Plan für den Fall, dass er tatsächlich Emrakul, the Aeons Torn hat. Selbst der würde ihm nicht mehr helfen und in Wahrheit beginnt jetzt sowieso das große Chumpblocken. Na gut, wie erwartet: Good game. Im zweiten Spiel habe ich den Kryptologen bereits auf der Starthand und er hat wieder kein Removal. Mein Draw ist zudem etwas aggressiver und das Spiel ist vorbei, bevor 15 Mana auch nur in greifbare Nähe rücken. Spielsteine werden allerdings wieder gezüchtet und ich muss zwischendurch einen Broodwarden bouncen, um einige davon totblocken zu können. Dann ist's geschafft: 9-1 am ersten Tag und damit eine deutliche Verbesserung gegenüber meiner bisherigen Day-1-Bestleistung von sieben Siegen.

9-1


Der zweite Tag beginnt unangenehm früh mit einem ziemlich merkwürdigen Draft. Ich mache meinen ersten Booster auf und hinter einigen soliden Commons versteckt sich ein Deathless Angel. Weiß fließt, aber die zweite Farbe ist ein wenig unklar. Für Grün spricht eine Boar Umbra, die ich überraschend spät einsammeln kann. Der zweite Booster präsentiert mir Transcendent Master. Nice one. Es gibt weiter weiße Karten von links und zu der Umbra gesellt sich eine späte Guard Duty und ein Totem-Guide Hartebeest. Der dritte Booster beginnt wie der erste mit Deathless Angel. Geskillt die Rarebomben geöffnet... Es kommt noch ein zweites Hartebeest und eine zweite Guard Duty. Der Rest meines Decks ist solide, wenngleich unspektakulär. Na gut, einen Dawnglare Invoker hab ich noch, der gewinnt immerhin auch Spiele.

Draftdeck #1

2 Caravan Escort
1 Knight of Cliffhaven
1 Beastbreaker of Bala Ged
1 Dawnglare Invoker
1 Aura Gnarlid
1 Transcendent Master
2 Kabira Vindicator
2 Makindi Griffin
2 Totem-Guide Hartebeest
2 Deathless Angel

10 Plains
7 Forest


1 Smite
2 Guard Duty
2 Time of Heroes
1 Puncturing Light
1 Boar Umbra
1 Growth Spasm

Sideboard:

2 Survival Cache
2 Soul's Attendant



Es geht los gegen Alex Li, einen meiner Einschätzung nach eher harmlosen Niederländer. Besser als direkt gegen Wafo-Tapa antreten zu müssen, der war nämlich auch am Tisch. Im ersten Spiel fühle ich mich lange wie der sichere Sieger, verliere es am Ende aber doch. Gegen seine leere Hand spiele ich Dawnglare Invoker. Er zieht und macht nichts, ich spiele Boar Umbra auf den Invoker, um ihn vor Vendetta und ähnlichem Quatsch zu beschützen. Er zieht und spielt Induce Despair mit vorgezeigtem Skeletal Wurm. Geht's noch?


Irgendwann gewinnt er dann mit seinen Fatties. Das zweite Spiel ist wieder ein Krampf, doch diesmal zu meinem Vorteil. Im dritten Spiel nehme ich Mulligan auf eine solide Hand mit Dawnglare Invoker und Boar Umbra. Es war zwar noch eine zweite Kreatur dabei, aber letztlich ist die Hand ziemlich all-in. Umbra auf Invoker und hoffen, dass es reicht. Zumindest entwickelt sich die Hand mit meinen Draws so. Natürlich hat er wieder Induce Despair.

9-2

Im nächsten Match geht es gegen Leo Facca, der UW spielt. Es entwickelt sich ein unglaubliches Rumgestalle, aber schließlich gewinne ich gegen einen ungefähr acht Runden lang aktiven Enclave Cryptologist. Dawnglare Invoker macht's möglich. Ich verliere das zweite und gewinne das dritte Spiel in den Extrazügen. Was da so genau passierte, weiß ich leider nicht mehr.

10-2

Der letzte Gegner am Tisch ist Tomas Vanek, ein netter Tscheche. Im ersten Spiel passiert lange Zeit nicht viel, aber als ich meinen Transcendent Master habe und er kein Removal, sondern nur Ulamog's Crusher, sieht es nach Sieg aus. Er spielt anschließend Pestilence Demon. Ich habe ein schlechtes Gefühl, denke aber, dass mein Meister es schon richten wird. Hätte er möglicherweise auch, wenn ich mal zu Hause geblieben wäre, um den Crusher totzublocken. Stattdessen lasse ich mich auf ein Race ein, das ich nicht gewinne. Gegen Chumpblocker, die der Dämon vor dem Schaden wegputzt, ist Lifelink eben gar nicht so gut. Wer hätte das gedacht?


Das zweite Spiel gewinne ich im Aggromodus. Im dritten entwickelt sich erneut ein Stall, bis er Pestilence Demon zieht. Glücklicherweise ziehe ich direkt darauf einen Deathless Angel. Da ich mehr Leben habe als er, kann er mich nicht auspesten. Er macht dann auch noch einen Fehler, indem er viel zu lange wartet, bevor er meinen geboardeten Soul's Attendant und seinen Gloom Hunter umbringt, und mich erst einige Leben bekommen lässt. Ein paar Züge später, kurz bevor die Zeit ausgeht, finde ich einen Kabira Vindicator. Vorn im Damage-Race kann ich mir im ersten Extrazug endlich erlauben, mit meinem Engel anzugreifen, da der jetzt stärker als der Dämon ist. Er geht von 17 auf 11. Ich habe zudem einen Makindi Griffin, sodass er nicht einmal gegenangreifen kann. Vindicator geht auf Level 5, ich greife wieder an und er fällt auf vier. Tomas zieht wieder nichts Hilfsreiches und ich kann im letzten Extrazug mit Griffin und Engel für tödlichen Schaden angreifen.

11-2

Ohne große Pause geht es in den zweiten Draft. Win-Win-Draw reicht vermutlich für Top 8 und nur bei 0-3 kann ich überhaupt noch aus dem Geld rausfallen. Im Pod sitzen zu meiner Linken in dieser Reihenfolge: Guillaume Wafo-Tap, Raphael Lévy und Florian Pils. Die andere Seite des Tisches ist mir unbekannt. Mein Draft beginnt mit Corpsehatch über Awakening Zone. Es folgen einigermaßen solide schwarze Karten und dazu ein paar rote. Im zweiten Booster wird Disaster Radius geöffnet und noch ein Corpsehatch aufgesammelt...

Draftdeck #2

1 Zulaport Enforcer
1 Null Champion
1 Ogre Sentry
1 Bloodthrone Vampire
2 Arrogant Bloodlord
2 Nirkana Cutthroat
1 Gloomhunter
1 Bala Ged Scorpion
1 Soulsurge Elemental
1 Valakut Fireboar
1 Dread Drone
1 Akoum Boulderfoot
1 Rapacious One
2 Skeletal Wurm


1 Forked Bolt
1 Staggershock
2 Corpsehatch
1 Disaster Radius

1 Evolving Wilds
7 Mountain
10 Swamp

Sideboard:

1 Virulent Swipe



Mein erster Gegner ist Peter Bakos. Das Spiel entwickelt sich einigermaßen ausgeglichen. Während er einige Spawns ins Spiel bringt, versuche ich in erster Linie das Board stabil zu halten. Dann spielt er den erwarteten Broodwarden und im Zug darauf das eher nicht erwartete World at War.


Sein zweiter Angriff bringt mich auf vier, aber danach ist irgendwie auch nicht mehr allzu viel los. Ich topdecke Disaster Radius und er greift in seinem Zug trotz World at War-Rebound schon gar nicht mehr an. Ich ziehe Skeletal Wurm nach. Dankeschön. Im nächsten Spiel tut sich auf beiden Seiten recht wenig. Ich habe meinen Disaster Radius wieder in der Hand, doch er scheint den Braten zu riechen und zockt nicht mehr als zwei Kreaturen aus. Na ja, mit Disaster Radius zwei zu eins zu tauschen und in den Aggromodus zu wechseln, ist ebenfalls in Ordnung. Er hat ohnehin nicht mehr viel, ist ein wenig flooded und kann zwar noch einen Blocker beschwören, aber letztlich dominiere ich ihn einfach mit mehr und besseren Kreaturen.

12-2

In Runde 15 geht es nun doch gegen Wafo-Tapa. Ihr könnt alles darüber in der Berichterstattung lesen, aber viel zu berichten gibt es nicht. In Game 1 spiele ich Bloodthrone Vampire, Nirkana Cutthroat, Soulsurge Elemental und Dread Drone. Derweil macht Guillaume: Island, go, Forest, Ogre Cleaver, go, go, See Beyond, go, Forest, Awakening Zone, tot. Danke, Goldfisch! Das zweite Spiel ist noch sinnloser. Island, go, Island, Ogre Cleaver, go, go, go, go, go, tot.

13-2

Da die Standings keine Überraschung bereithalten, ist nun ID angesagt. Die Überraschung folgt jedoch bei den Paarungen. Auf dem Zettel steht, mein Gegner hat ebenfalls 39 Punkte. Er kommt zu spät und um uns herum herrscht ein wenig Chaos mit Judges und so weiter. Als ich ihn dann frage, ob er drawen möchte, erzählt er mir, dass er nicht drawen kann, weil er in Wahrheit 36 Punkte hat. Er hatte letzte Runde ein Feature-Match und der Judge hatte das Ergebnis falsch eingetragen. Äh... "Judge!" Ein Judge kommt, ist etwas verwirrt, versucht mir aber erst mal zu erklären, dass das doch seine Richtigkeit hätte... "Appeal!" Carlos kommt und ist etwas besser informiert als der Judge am Tisch. Sie arbeiten schon dran und ich würde gleich meinen richtigen Gegner bekommen. Zwei Minuten später ist der ID (neuerdings codiert als 0-0-3) eingetragen und ich bin zum ersten Mal für die Pro Tour qualifiziert. Eine GP-Top-8 gibt's obendrauf!

13-2-1

Schließlich kommt es zum Top 8 Draft. Ich beginne mit Vendetta aus einem Booster, der keine wirklich spannenden Alternativen bietet. Im nächsten Booster gibt es gar nichts, also nehme ich Pawn of Ulamog und versuche mich mal daran, Schwarz zu forcen. Der Linie bleibe ich zwar treu, mein linker Nachbar draftet aber trotzdem Schwarz, wie sich herausstellen wird. Als ich ungefähr im sechsten Pick bereits Vendetta, Induce Despair und Last Kiss habe, erinnere ich mich an ein Deck, von dem Wasti erzählt hat: Ab vier guten Instants kann man Surreal Memoir zocken. Drei habe ich schon und einer kommt bestimmt noch – Surreal Memoir ist der Pick.


Im weiteren Verlauf öffne ich im zweiten Booster, glaube ich, Induce Despair und im dritten war es eine weitere Vendetta. Dazu kommt im zweiten Booster noch ein zweites Surreal Memoir. Die einzig spektakuläre Kreatur in meinem Deck is Nirkana Cutthroat, aber ich bin ziemlich froh über Doppel-Escaped Null. Wenn man beabsichtigt, in einem Spiel so etwa bis zu vier Vendetta zu zaubern, sind die Gold (und nicht null) wert.

Top-8-Draftdeck

1 Pawn of Ulamog
1 Nirkana Cutthroat
2 Bloodrite Invoker
1 Cadaver Imp
2 Bala Ged Scorpion
2 Escaped Null
2 Valakut Fireboar
1 Emrakul's Hatcher
2 Skeletal Wurm

3 Vendetta
2 Induce Despair
1 Last Kiss
2 Surreal Memoir

10 Swamp
8 Mountain


Sideboard:

1 Virulent Swipe
1 Lagac Lizard
3 Vent Sentinel
1 Wrap in Flames
1 Inquisition of Kozilek
1 Soulsurge Elemental



Im Viertelfinale geht es gegen den Schweden, Joakim Almelund. Da wir zusammen zwei Pro-Punkte haben und weder besonders viele Schweden noch besonders viele Deutsche anwesend sind, interessiert sich ziemlich genau niemand für unser Match. Im ersten Game tausche ich ein bisschen Removal gegen seine Kreaturen und lade zwischendurch mit Surreal Memoir wieder auf. Ein Skeletal Wurm seinerseits lässt bei ihm wohl noch Hoffnung aufkeimen, dass er das Spiel gewinnen kann, aber ich zeige ihm mit Induce Despair meinen eigenen Wurm. Ich spiele ein zweites Surreal Memoir und schlage weiter mit Escaped Null und Bala Ged Scorpion auf ihn ein. Dass diese Offensive ziemlich erbärmlich ist, macht recht wenig: Ich habe vier Removal und Skeletal Wurm in der Hand, während er ganze zwei, anscheinend auch nutzlose Handkarten hat. Im zweiten Spiel macht er weniger und ich kann ziemlich geradeaus durch seine kaum vorhandene Defensive mähen.

14-2-1

Im Halbfinale gibt's das Wiedersehen mit Peter Vieren. Ich kommentiere, dass er der einzige war, der mich am ersten Tag geschlagen hat. Der belgische Anhang ruft daraufhin: "Er weiß also wie es geht!" Peter behauptet, in Wirklichkeit seien die froh, wenn er verliert, weil der Outpost-Bus dann endlich nach Hause fahren kann. Er zeigt ein paar Kreaturen aus seinem blau-weißen Deck, für die ich - wenig überraschend - Removal habe. Auf der anderen Seite hat er Doppel-Narcolepsy und Doppel-Guard Duty, sodass meine Kreaturen genauso wenig angreifen können. Gut für mich, dass meine Kreaturen zum größten Teil Dümmel sind, sich unter diesen aber auch ein Bloodrite Invoker befindet. Im zweiten Spiel entscheidet Peter, nicht anzufangen, und macht zunächst ziemlich wenig, während ich meine Invoker im dritten und vierten Zug lege. Die erste Kreatur von Peter kommt in Runde 5. Totem-Guide Hartebeest kann ich bei meinem Beatdown-Draw nicht auf mir sitzen lassen, also gibt es Vendetta und Peter geht auf fünf. Peter macht wieder nichts, hat aber in meinem Zug Repel the Darkness, um weiteres Ungemacht zu verhindern. Da ich wunderbar weitere Länder ziehe, ist Peter jedoch selbst dann in Schwierigkeiten, wenn er sämtliche Kampfhandlungen unterbinden kann. Sein nächstes Play ist ein Enatu Golem, der natürlich ebenfalls abgerüstet wird, diesmal mit Induce Despair. Als ich Peter mein achtes Land zeige, gibt er auf.

15-2-1

Im deutsch-deutschen Finale wartet Tobi Gräfensteiner auf mich. Tobi ist in meinen Augen derzeit der beste Combo-Spieler in Deutschland, aber durchaus auch ein versierter Limited-Spieler. Er beginnt mit Overgrown Battlement, aber da ich den Würfelwurf gewonnen habe, kann mein Bala Ged Scorpion die Mauer abrüsten, bevor die Beschleunigung zu größeren Problemen führt. Tatsächlich ist das Match in der Berichterstattung sehr ausführlich beschrieben, sodass es eigentlich nicht viel hinzuzufügen gibt. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass ich auch meinen anderen Skorpion gut anbringen kann, meine Nullen ein bisschen Leben machen und alles Bedrohliche meinen Vendetta zum Opfer fällt; zunächst ein Wildheart Invoker, dann ein Emrakul's Hatcher und schließlich ein Broodwarden, der mit Tobis Tokenarmee ansonsten ziemlich unschön geworden wäre.

Tobi nimmt dann im zweiten Spiel einen Mulligan und hält on the Play eine 1-Land-Hand (so wurde es erzählt). Das Land ist ein Mountain, er spielt trotzdem Runde 2 Overgrown Battlement. Im Anschluss legt er zwar gut los, aber ich habe genügend Kreaturen zum Tauschen und wieder das ein oder andere Removal, sodass ich den frühen Druck stoppen kann. Als er anfängt, nur oder fast nur noch Länder nachzuziehen, dreht sich das Spiel naturgemäß schnell und ein Nirkana Cutthroat mit der fiesen Todeskombo aus Deathtouch und First Strike erledigt den Rest.

16-2-1




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