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T2 in Iserlohn
von Dirk Schultz
22.06.2006

Am 4. fand das Juni Turnier in Iserlohn statt. Insgesamt fanden sich 190 Spieler in allen drei Formaten ein. In den Standard-Teil verirrten sich 88 Spieler, so dass für einen langen Tag mit den üblichen „Iserlohner“ sieben Runden gesorgt war. Nachdem wir beim Mai Turnier mit insgesamt 14 Personen angereist waren, fiel die Mitfahrerschaft dieses Mal mit insgesamt acht Personen deutlich geringer aus. Also nur eine geringe Beteilung der Essener Glückssäcke, die sich ansonsten auf irgendwelchen Festen und Ausflügen tummelten. Ein weiteres wichtiges Detail hatte sich an diesem Sonntag auch geändert, es hat nicht aus Eimern geschüttet, so dass ein rundes Motorlaufen aus meinem kleinen PKW zu hören war. Der mag nämlich kein nasses Wetter…

Meine Zielsetzung für das Juni Turnier war es auch an diesem Turniertag mindestens positiv abzuschneiden und vor allem gegen die mehr und mehr diskutierten und auch noch gespielten Controlldecks unter Turnierbedingungen zu testen. Dies sollte sich zumindest in Teilen als ein kleiner Trugschluss erweisen. Im Folgenden gibt es erst einmal die aktuelle Deckversion bevor es dann mehr und weniger erfreuliche Situationen der einzelnen Runden zu berichten gibt. Der Artikel schließt dann mit den Guten und Schlechten Dingen dieses Turniersonntages.

Bevor ich jedoch mit meiner Deckliste und dem Turnierbericht beginne, nehme ich nun hier Stellung zu Kommentaren meines letzten Berichtes, dem schon oben erwähnten Mai Turnier aus Iserlohn. Hiernoch einmal nachzulesen.
Wie ich auch schon einmal an anderer Stelle auf dem Planeten geschrieben habe, steht für mich beim Schreiben, und dies ist beim Spielen nicht anders, vor allem das gesellschaftliche Zusammensein und der Faktor Freizeit im Vordergrund. Dabei spielt der vielbenutzte Begriff Respekteine wesentliche Rolle. Schließlich ist es auch meine respektvolle Pflicht meinem Gegenüber das mir an diesem Tage bestmögliche Spiel zu präsentieren und so einen wohl verdienenten Sieg zu liefern oder zu erringen. Denn mal ehrlich: Wer möchte schon ein Spiel einfach geschenkt bekommen?
Dass das Kartenspiel, welchem wir hier alle frönen, dabei durchaus von einer Glückskomponente geprägt ist, sollte keinen mehr wirklich überraschen. Wir haben doch schon alle mit einem glücklichen Händchen ein Spiel gewonnen oder auch verloren...
Eine kurzfristige Konsequenz aus dieser Diskussion ist, dass ich mir die Namen meiner Mitspieler/Innen dieses Mal nicht notiert habe. Dennoch spreche ich Euch hier nochmals ein großes Lob aus: Es hat Spaß gemacht – auch wenn ich total übermüdet war und einige unter Gähnangriffen leiden mussten.

Dies als Information auch gleich vorweg nach einer weiteren unruhigen und viel zu kurzen Nacht, stellte ich wie so häufig fest, dass eine handvoll Stunden Schlaf nicht zu einem konzentrierten Spiel reichen. Auch dieser Schlafmangel, neben den fehlenden Karten für die alternative Deckwahl, ließ mich wieder zu folgendem Deck greifen.
 
lands (22):
4Caves of Koilos
4Godless Shrine
3Orzhov Basilica
1Eiganjo Castle
1Shizo, Death's Storehouse
5Swamp
4Plains

creatures (26):
4Isamaru, Hound of Konda
4Plagued Rusalka
4Dark Confidant
3Kami of Ancient Law
1Eight-and-a-Half-Tails
4Nantuko Husk
3Orzhov Pontiff
3Ghost Council of Orzhova

spells (12):
4Castigate
4Mortify
4Promise of Bunrei

60 cards
creatures (6):
1Eight-and-a-Half-Tails
1Kami of Ancient Law
2Mindslicer
2Paladin en-Vec

spells (9):
2Cranial Extraction
2Phyrexian Arena
2Umezawa's Jitte
3Shining Shoal

15 cards
 
An dem Deck hat sich also nur eine geringe Veränderung ergeben. Im Main Deck fand ein weiterer Nantuko Husk und ein Geisterrat für zwei Savannah Löwen Platz. Ein Kami of Ancient Law wurde für einen 8 ½ Schwänze ins Sideboard verlagert. Das Sideboard ist in einigen Punkten einfach ein Test gewesen, um mich von einigen Karten zu überzeugen, bzw. die Finger zu lassen. Richtig gesetzt sind bisher nur die zwei Arenen und die drei Shining Shoal.

Somit startete die erste Runde mit gegebener Aufstellung...

Runde 1: B/W Aggro/Discard
... gleich mit einem B/W Mirror. So vermutete ich auf jeden Falls. Ein 2nd Turn Castigate zeigt mir dann ein Seize the Soul, Hypnotic Specter, Mortify, Ghost-Council und ein Mindslicer. Da mein Gegenüber den Würfelwurf gewonnen hatte und bisher nur zwei Ebenen gespielt hatte, entfernte ich das Ghost Council. In der dritten Runde lege ich dann den 8 ½ nach dem mein Gegenüber den Landdrop verpasste und damit gab er auch gleich auf.
Nach einigem Hin und Her am Anfang des zweiten Spiels schaffen es doppel Arena und doppel Descendants mir meine zwei Mortifies heraus zu saugen, nach dem Mortify Nummer drei schon in der frühen Phase ein Ghost Council gegrillt hatte... Das lächerlichste an dem Spiel war noch, dass mein Gegenüber seine Seize the Soul nicht heraus geboardet hat.
Spiel drei macht das ganze nicht besser als ich über meine zwei Länder nicht hinaus komme, obwohl ich drei Runden Bob erfolgreich im Spiel habe. Als ich dann Land Nummer drei ziehe (Shizo) wird der bereits liegende Mindslicer bei meinem Gegner gemortified und wir gehen in den TopDeck Modus bzw. ich in den Loss on Board Modus.
0:1 Spiele: 1:2

Runde 2: U/R Land Destruction
In der zweiten Runde spiele ich gegen einen alt bekannten aus Essen. Warum fahren wir eigentlich immer soweit, wenn es dann eh die Standardspieler erwischt?
Er darf das Spiel beginnen. Ich beginne das Spiel jedoch mit ersten Zug Isamaru. Bevor seine Bounce und Land Destruction Sprüche mich die nötige Aufbauzeit kosten. Die entscheidende Stelle kommt, als ich anstatt eine Basilica ein anderes Land ausspiele (Angst vor dem Bounce Spell), er aber endlich das Wildfire hat. Während ich also auf meinen 12 Leben sitze (Painlands) steht er bei drei. Mein erstes Land kommt allerdings erst vier Runden nach dem Wildfire, welches sich so gleich einen Stone Rain einfängt. Als ich dann das nächste Land nachziehe taucht ein 10/10 Magnivore auf und verhaut mich.
Das zweite Spiel beschert mir ebenfalls einen ersten Zug Isamaru und einen dritten Zug Paladin en-Vec. Zug vier folgt die Arena und ich kann das Spiel trotz einiger LD und Bounce Sprüche für mich entscheiden.
Das dritte Spiel beginne ich mit Rusalka und noch mal Rusalka, welche meinen Gegenüber bis auf zehn Lebenspunkte bringen, bevor ein Ghost Counciel und dann ein Paladin meine Seite verstärken. Auf sechs Lebenspunkten spielt er dann Ryusei. Ich brauch diesen jetzt nur nicht zu mortifien sondern mit meinem Shining Shoal in der Hand vier Schadenspunkte redirecten und gewinne so Spiel drei.
Das schöne ist, dass er das Turnier am Ende noch mit 5:2 beenden konnte. Respekt!
1:1 Spiele: 3:3

Runde 3: Ideal.dec
Ich gewinne den ersten Würfelwurf des Tages und stelle nach einem frühen Castigate fest, dass mein Gegenüber Ideal mit Dovescape spielt. Er hält auf der Hand: Seething Song, Shivan Reef, Sacred Foundry, Enduring Ideal, Dovescape und Form of the Dragon. Da ich dieses Deck auch schon auf mehreren FNM gespielt habe, nehme ich recht zuversichtlich den Seething Song und ein zweites entfernt dann das Form of the Dragon. Als mein Gegner auf 12 Lebenspunkten bei liegendem Kami Ideal resolved und ein Confiscate hervorbringt bin ich in TopDeck Mode. Allerdings beschert mir Bob dann doch den zweiten Kami und mein Gegenüber schiebt dann doch recht schnell zusammen, nachdem Kami Nummer zwei Kami Nummer eins von dem Confiscate befreit. Zudem liegen genug Schaden auf dem Tisch, um das Spiel diese Runde und nächste Runde durchzubringen.
Das zweite Spiel bringt auch früh ein Castigate bei folgender Hand: Confiscate, Sacred Foundry, Telling Time, Wrath of God und Ivory Mask. Ich entferne die offensichtliche Karte aus dem Spiel. Als mein Gegenüber bei 16 Lebenspunkten wieder Ideal resolved, blicke ich trotz leerem Tisch und zwei Mortify in der Hand zuversichtlich auf seine Wahl. Allerdings kommt zu erst ein Dovescape, so dass ich nun dringend meine KOALAs brauche. End of Turn riskiere ich mit einem Mortify erst einmal drei Tokens zu produzieren. So dass er nächste Runde auf 13 geht. Ich lege noch eine Rusalka und einen Bob nach. In seiner Versorgungsphase sucht er sich dann Zur's Weirding um den in meiner Hand lauernden Pontiff zu sehen. An dieser stelle muss er dann aufgeben.
2:1 Spiele 5:3

Runde 4: Boros
Die vierte Runde beschert mir dann das gefürchtete Match-Up mit dem Boros Magier, der Hand of Honor und Paladin im Maindeck spielt. Ich darf anfangen und lege mit Isamaru los. Leider hat er diesen auch. Danach hat er zwei Volcanic Hammer und eine Helix bevor auf seiner Seite ein Paladin en-Vec und eine Jitte ins Spiel finden. An dieser Stelle ist es dann an mir aufzugeben.
Das zweite Spiel beschert uns beiden eine Reise nach Paris bevor ich mit triple Rusalka und Isamaru meine Offensive starte. Das Eiganjo Castle hilft mir an passender Stelle ein Hammer abzuwehren, so dass ich relativ unbeschadet (17 Lebenspunkte) ins Spiel drei aufbreche. Dabei profitiere ich natürlich von seiner knappen Gegenwehr, die gegen eine Welle von kleinen Männern nicht die passende Antwort rechtzeitig parat hat.
Im dritten Spiel geht es hin und her, d. h. wir tauschen Kreaturen und Removal und einige Lebenspunkte, bevor auf seiner Seite ein Paladin en-Vec das Board stalled. Auf meiner Seite gesellen sich zwei Rusalkas, ein Isamaru und ein Ghost Council. Während sich bei ihm kein BurnSpell zeigt, betritt ein zweiter Paladin en-Vec das Spiel. Diese Position reicht dann jedoch deutlich, um das Spiel zu gewinnen. Leider ziehe ich in der folgenden Zeit keine meiner SB Karten: kein Shining Shoal, kein Promise, kein Eight-and-a-Half-Tails und kein Paladin en-Vec. Somit verliere ich ohne große Chance gegen doppel Paladin en-Vec.
2:2 Spiele 6:5

Runde 5: Ghost Husk
In der fünften Runde geht es dann auf in einer Mirror Match. Von vielen wird dieses als pures Glücksfaktor Match-Up beschrieben. Ich bin geneigt diese Meinung zu teilen, so lange es sich um gleichstarke Spieler handelt, allerdings kann auch der beste Spieler sich dem ColorScrew und ManaScrew ergeben. Genau dies passiert mir im ersten Spiel. Ich muss mich hier allerdings fragen lassen ob man eine Hand mit nur zwei Sümpfen hält. Die restlichen Karten waren nicht schlecht, aber sicherlich nicht herausragend. Mein Gegenüber muss sich die Frage gefallen lassen, ob man nach first Turn Rusalka auf meiner Seite tatsächlich den Dark Confidant ausspielen muss...
Im zweiten Spiel zeige ich einmal was Husk so alles mit drei Mana machen kann. In dem kurzen Spiel habe ich zwar nur ein Caves of Koilos und eine Orzhov Basilica aber das ist ausreichend, um meinem Gegenüber seine Grenzen aufzuzeigen. Und wieder muss man fragen spielt man Bob in den Tod der Rusalka?
Das dritte Spiel beschert meinem Gegenüber drei Hand of Honor, während sich bei mir ein Paladin en-Vec breit macht. Die einzige Stelle, die mir hier noch präsent ist, ist ein Shining Shoal Battle in den ich dummerweise laufe und dadurch meinen Paladin verliere. Da ich mit meinen Mortifies kein passendes Ziel finde und zuviel Land auch nicht gut ist, geht dieses Spiel leider sehr frustrierend an meinen Mitspieler. Das Spiel endet damit, dass ich auf sieben Lebenspunkte Confidant Nummer zwei lege und natürlich im nächsten Zug Council und Promise aufdecke. Ich war in Zugzwang um eine Antwort auf die Hand zu finden…
2:3 Spiele 7:7

Runde 6: B/G/W
In der sechsten Runde geht es gegen die verbesserte Beach House Variante, die ich mir auch schon angeschaut hatte. Ich halte das Deck durchaus für eine gute Wahl, besonders wenn das Meta nun etwas langsamer wird. Am Turniertag habe ich zu diesem Zeitpunkt allerdings eine Motivationskrise. Diese zeigt sich daran, dass ich würfle, ob ich eine ein Land (Shrine) halte oder nicht. Die restlichen sechs waren Rusalka, Rusalka, Bob, Isamaru, KOALA und Mortify. Ich schaffe es meinen Mitspieler auf 9 Lebenspunkte zu bringen bevor er die dicken Männer legt und mich verprügelt. Ehrlich gesagt, habe ich das verdient.
Spiel zwei lege ich den typischen Isamaru und Confidant Start hin. Ein Hierarch bringt ihn kurzfristig auf 18 zurück doch dieser fängt sich Mortify Nummer 1 und ein Maga darauf fängt sich Mortify Nummer 2. Danach ist bei ihm nach der ganzen Acceleration die Luft raus, so dass es auf zu Spiel drei geht.
Was muss man tun, um ein Spiel gegen Faith's Fetters, Loxodon Hierarch und Wrath of God zu gewinnen? Richtig triple Promise of Bunrei ziehen und auch erfolgreich anwenden. Da bei mir die kleinen Spielsteine durch komische Pro Tour Player Karten verkörpert werden, wandert etwas dieser spirituellen Kraft wohl auf das Glücksmoment über. Be a Luck Sack! Join the team!
3:3 Spiele 9:8

Runde 7: W/G/B Greater Goods
In der letzten Runde freue ich mich dann über ein paar sehr angenehme Matches. Bei den Spielen ging es de facto um nichts mehr und diese waren leider auch nicht sehr spannend. Meine Mitspielerin hatte ein Greater Goods Deck dabei ohne auf das Gifts Ungiven zu vertrauen. Ich gewinne den Würfelwurf und beginne somit auch gleich das erste Spiel, welches mir eine mittelmäßige Hand beschert, mich aber Zug drei Dark Confidant spielen lässt. Manchmal sind diese Basilicas aber auch extrem langsam. Beim Spielstand von 13 zu 18 Lebenspunkten (ja Bob hat einiges an Lebenspunkten gesaugt), legt Sie einen Kokushu. Der Abendstern fängt sich so gleich ein Mortify ein und ich bin auf acht Lebenspunkten angekommen. Der ganze Plan bestand darin End of Turn mein Promise aufzulösen und mich dann in meinem Zug mit Token, Husk und Confidant für acht Punkte zu revanchieren. Dabei bringt mich Bob in meinem Versorgungssegment auf sechs Lebenspunkte. Als Sie dann in ihrem Zug keine Gegenwehr leistet, spiele ich noch einen Isamaru und einen zweiten Confidant als Husk Futter und überrenne für 16 Lebenspunkte ins Spiel zwei.
Spiel zwei ist meine Mitspielerin leider flooded, während ich mit Isamaru im ersten anfange, schnell gesellt sich noch eine Arena zu meiner Seite, die mir den nötigen Kartenvorteil – für alle Eventualitäten – besorgt. Es gibt zwei Momente wo mal kurz Hoffnung für Sie aufschimmert. In Situation eins trifft mein Castigate auf eine Hand Forest, Plains und Wrath und die zweite Situation ist der Versuch mit Yosei die Kontrolle zurück zu erlangen, da sie aber zu diesem Zeitpunkt kaum Karten auf der Hand (die liegen alle in Form von Ländern auf dem Tisch) wird Yosei mal kurzerhand mortified, so dass dies auch nur ein kurzes aufbäumen war.
4:3 Spiele 11:8


Was lernen wir nun aus diesem Bericht? Ich kann nur berichten was ich an diesem Tage wieder deutlich lernen musste: ein durch gefeiertes Wochenende und eine handvoll Schlaf ist nicht ausreichend, um sein bestes Magic zu spielen. Zurück blickend war die Niederlage gegen den Boros Magier akzeptabel in den anderen beiden Spielen war ich der bessere Spieler, aber eben nicht wacher. Durch einige glückliche Momente habe ich mir insgesamt noch das positive Verhältnis gesichert. Den zweiten Punkt meiner Liste konnte ich aber nicht erfüllen. Ich habe den ganzen Tag nicht gegen Kontrolldecks antreten müssen. Diese wurden und werden, aber noch ausgiebig getestet, so dass einem kurzfristigem Deckswap nichts entgegen spricht.

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