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Standard
Getting Practice...
Standard im alten Format in Iserlohn
von Dirk Schultz
30.05.2006

Am 14. Mai 2006 fand das mit 178 Spielern besetzte Turnier in Iserlohn statt. Mit Blick auf das Team PTQ in Bochum und die Regionals im Juni, wollte und musste ich wohl ein wenig Erfahrung im aktuellen Standard sammeln, um dann mit Dissension ab dem 20. wieder umdenken zu müssen. Allerdings schadet ein bisschen Constructed Übungsspiel ja nicht...
Mit dieser Einstellung war recht schnell der Plan gefasst nach Iserlohn zu fahren, da Dülmen schon durch eine Feier geblockt war...

Die Vorgeschichte zum Turnier ist schnell erzählt: Bis zum Mittwoch fuhr ein komplettes Auto nach Iserlohn – bis zum Sonntag waren es dann drei Autos mit insgesamt 14 Spielern. Einziges Problem war das unentwegte fallen kleiner und vor allem großer Wassertropfen, welches die ganze Fahrt über anhielt. Bei schlechter Sicht (Scheiben beschlagen, Gischt vor dem Wagen) fuhren wir auch recht gemütlich und damit langatmig zur Sporthalle, dass wir einige Stoßgebete an Gott richteten, so dass der Regen denn nachlesen würde, wurde gen Nachmittag auch erhört.

Mein Deck of choice stand relativ schnell fest. Ich wollte einmal B/W Husk spielen. Da ich wie immer keine Zeit zur Vorbereitung hatte und erst Samstagnacht meine Karten zusammen suchte, spielte ich es dann auch in der Diezel PT Honolulu Variante. Das gleich folgende Sideboard enthält, aber eher eine Kombination aus dem Diezel SB und dem Ruel SB (Hand-in-Hand). Allein den Austausch von einer Ebene und einem Sumpf durch zwei Basilica erlaubte ich mir, da mein Sideboard doch etwas manaintensivere Karten enthielt.
 
lands (22):
1Eiganjo Castle
1Shizo, Death's Storehouse
2Orzhov Basilica
4Godless Shrine
4Caves of Koilos
4Plains
6Swamp

creatures (26):
4Isamaru, Hound of Konda
4Kami of Ancient Law
4Plagued Rusalka
4Dark Confidant
3Nantuko Husk
3Orzhov Pontiff
2Ghost Council of Orzhova
2Savannah Lions

spells (12):
4Promise of Bunrei
4Mortify
4Castigate

60 cards
creatures (2):
1Ghost Council of Orzhova
1Teysa, Orzhov Scion

spells (13):
3Shining Shoal
3Cranial Extraction
3Umezawa's Jitte
2Phyrexian Arena
2Seize the Soul

15 cards
 
Im Repertoire für das Sideboard überlegte ich noch, die Arenen gegen Bottled Cloister zu tauschen. Den Versuch Leyline of the Void im SB unterzubringen tat ich auf Grund mangelnder Ziele ab – spielt tatsächlich jemand Reanimator (?). Ebenfalls angeschaut hatte ich mir Husk Nr. 4 Main zu spielen und Ivory Mask im Sideboard zu haben. Beide Pläne ließ ich aber auf Grund der fortgeschrittenen Zeit sein.

Eine aktualisierte Version von Osyp Lebedowicz stellte vor kurzem dann auch Mike Flores auf MtG.com vor:
 
lands (22):
4Orzhov Basilica
4Godless Shrine
4Caves of Koilos
1Eiganjo Castle
1Shizo, Death's Storehouse
5Swamp
3Plains

creatures (25):
4Isamaru, Hound of Konda
3Kami of Ancient Law
3Ghost Council of Orzhova
4Plagued Rusalka
4Dark Confidant
4Nantuko Husk
3Orzhov Pontiff

spells (13):
3Mortify
3Pithing Needle
3Castigate
4Promise of Bunrei

60 cards
creatures (7):
3Mindslicer
1Orzhov Pontiff
3Eight-and-a-Half-Tails

spells (8):
4Shining Shoal
3Last Gasp
1Castigate

15 cards
 
Meine Zielsetzung für die kommenden sieben Runden Swiss war es mindestens 50% der Spiele zu gewinnen – also 4:3 oder 3:3:1 wären gute Ergebnisse gewesen. Somit startete das Turnier mit

Runde 1: Thorsten mit G/W Glare

Mit Thorsten am Tisch kann man eine Menge Spaß haben. Schließlich handelt es sich hier um ein Kartenspiel und nicht um eine verbissene Wettkampfarena. Thorsten erwürfelt sich den Spielbeginn. Im ersten Spiel hält Thorsten eine Hand mit einem Wald und einem Birds auf Paradise. Im zweiten Zug verpasst er das Landplay und gibt ab. Diese Entwicklung macht meine Landheavy Hand (4 Land mit einer Basilica) spielbar. Seinen Vogel und den im dritten Zug gespielten Waldelfen (mit Land Nummer 2), kann ich allerdings mit Pontiff entsorgen. Insgesamt zieht Thorsten das vierte Land zu spät nach und das Spiel ist außerhalb seiner Reichweite. Aus meinem Sideboard gesellen sich sowohl Shining Shoals als auch Jitten zu meinem Team um seine Kreaturen besser zu handeln. Dieses Spiel ist allerdings noch unspannender als das erste. Thorsten muss zweimal nach Paris fahren und bekommt das vierte Mana dann nicht, so dass Glare, Wrath, Cranial und Seed Spark auf der Hand bleiben müssen.
1:0 Spiele 2:0

Runde 2: Mohamad Said B/U Random Discard
Dieses Spiel würde ich am Liebsten aus meinem Gedächtnis streichen. Im ersten Game verhaut mich ein schneller Hypnotic Specter und dann ein Dimir Cutpurse, welche es durch den generierten Kartenvorteil schaffen. Meine Optionen doch stark einzuschränken, dass ich das erste Specter entsorgen kann, hilft bei Specter Nummer zwei nicht viel weiter. Insgesamt tauschen wir den Beatdown doch meine Rusalka hilft bei Fliegern nicht so viel weiter. Also die übliche Packung Shoal, Jitte, Council und Teysa aus dem SB geholt. Das zweite Spiel entscheidet sich schon früh, da ein Mana Leak und ein Last Gasp meine kleinen Kreaturen stoppen, aber einen weiteren Isamaru und die mächtige Jitte nicht mehr stoppen können, als dann noch ein Promise auf den Tisch gelegt wird. Ist die Sache unter Dach und Fach, bzw. auf dem Tisch erledigt. Das dritte Spiel zeigt mir ein paar Dinge auf, die Spielfähigkeit nicht handeln können. Erstens No-Land Hand ist ein Mulligan. Zweitens zwei Länder für sechs Runden ist nicht gut. Drittens 4 Remand und 2 Mana Leak beim Gegner sind auch nicht gut für einen. Trotz dieser Umstände halte ich mit meinen kleinen Rusalkas mich im Spiel. Das meine drei Confidants alle noch an Countern oder Last Gasp sterben, macht das Spiel nicht wirklich attraktiv. Im Spiel verspiele ich dann auch meine Siegchancen als ich mit drei Karten auf der Hand die Interaktion mit dem Pontiff ausspielen, Haunt auslösen und noch mal -1/-1 Marken verteilen hinbekomme. Es ist durchaus möglich, dass ich dies übersehen habe oder mir aber das eine entscheidende Mana fehlte. Natürlich erwischt das Hypnotic Specter den Pontiff im darauf folgenden Angriff.

1:1 Spiele 3:2

Runde 3: Thorsten mit Heartbeat
Da ich vor einiger Zeit (um PT Honolulu) selbst Heartbeat gespielt habe, kenne ich mich in diesem Match-Up eigentlich aus. Meine stärkste Waffe im Main Deck sind Castigate und Aggro  Meinen ersten Ansturm entsorgt Thorsten allerdings mit einem Savage Twister, der per Transmute gesucht wurde. Das ich noch einen Confidant – guter Bob – auf der Hand in Reserve hielt, brachte auf seiner Seite dann ein Drift of Phantasm hardcast um mich zu stallen. Danach kann dann ein Recollect auf den Twister, der savagely wütend durch meine Reihen fegt. Allerdings reichten ein paar Züge um meine Hand nachzufüllen. Zwischendurch hatte ich mit einem Castigate ein Heartbeat erwischen können. Das spannende Spiel gegen Heartbeat folgt natürlich in Spiel 2 mit der Frage welchen Sideboardplan der Spieler verfolgt. Um es vorweg zu nehmen, Thorsten boardete Kudzus rein und nahm 50% der Kombo (Heartbeat und Early Harvest) raus. Dies erscheint mir jedoch im Nachhinein weder Fisch noch Fleisch gewesen zu sein. Dass mein Spiel dann die Aggrokurve hervorbrachte und Bob sich wieder auf meine Seite schlug, machte Thorsten Plan allerdings zu Nichte. Es half auch nichts den dritten Landdrop mit Island/Swamp im Spiel zu verpassen.
2:1 Spiele 5:2

Runde 4: Christian mit Ghost Dad
Christian hat mir zwei sehr spannende Spiele abgerungen, die ein gegenseitiges hin und hier waren. Generell ist das Match-Up eher zu Gunsten des Tellowhisp Spielers anzusehen. Allerdings hat Pillory of Sleeples, welches Christian vier mal spielte und im ersten Spiel auch gesucht bekam, einen entscheidenden Nachteil: Es entsorgt keine Kreaturen. So konnte ich Christian mit Hilfe von Doppel Promis of Bunrei und Pontiff und einem Husk (durch Mortify) befreit von 17 auf 3 Lebenspunkte bringen und im folgenden Zug Spiel 1 gewinnen. Im zweiten Spiel gab es eine mit entscheidende Situation, in der Christian ein Persecute auf mich spielt und er sagt: (Trommelwirbel) Schwarz. Damit trifft er einen Dark Confidant und lässt mir einen Kami of Ancient Law, ein Promise of Bunrei und ein Isamaru. Auch dieses Spiel ist noch hart umkämpft, kann am Ende dennoch von mir gewonnen werden.
Generell ist das Match-Up für Husk allerdings schlecht. Auf der gegenüberliegenden Seite ist mit einem 1/3 ein sehr guter Blocker und die gesamt Interaktion des Decks, erzeugt dann eine Menge an Ressourcen-Vorteil.
3:1 Spiele 7:2

Runde 5: Alexander mit Gruul
Somit stand ich zu Beginn der fünften Runde also recht gut da mein Ziel zu erfüllen. Mit Alexander traf ich auf einen weiteren sehr sympathischen Spieler, der ebenfalls sehr viel vom Karten durch die Gegend werfen verstand. Das erste Spiel wird eine ganze durch den Abtausch von Kreaturen begleitet, wobei meine Rusalka mehrfach nachhelfen muss. Beim Stand von 10:13 kommt allerdings Promise Nummer 1 auf den Tisch, welches kurz darauf von Promis Nummer 2 begleitet wird. Dies bringt mir den entscheidenden Vorteil Alexander von 11 auf 3 und damit zu Spiel zwei zu bewegen. Spiel zwei beginnt bei Alexander mit Kird Ape, welcher ab Zug zwei auch gleich ein 2/3 Affe ist. Ebenfalls zu seiner Seite gesellen sich zum Ende des Spiels ein Burning Tree Shaman und eine Jitte. Das Spiel wird jedoch entschieden als Alexander auf 6 Lebenspunkten ein Char auf mein Ghost Council spricht, ich mich entscheide doppel Shining Shoal abzuwerfen und so nächste Runde den Sieg einfahren kann.

4:1 Spiele: 9:2

Runde 6: Rolf mit Ghost Dad
Sagte ich schon, dass dieses Match-Up schlecht ist? Im ersten Spiel muss ich einmal nach Paris reisen, worauf mein Gegenüber meint, dass ich die Zeit zum Mischen nicht überschreiten solle. Da frage ich mich: Ist das nötig? Da nimmt der Gegner schon einen Mulligan, ist also definitiv im Nachteil – muss man dann noch solche Kommentare abgeben? Aber so etwas spornt uns ja nur an und deshalb wird im ersten Spiel konzentriert gespielt und mit glücklichen Karten auf zwei Lebenspunkten gewonnen. Anfang der Runde waren es noch 6, doch dann revealte Bob doch noch ein Ghost Council 
Spiel zwei zeigt uns dann, dass der Kartengott wohl eindeutig mit mir war. Mein erster Pontiff zerstört in meiner Runde drei einen Dark Confidant und Pontiff Nummer zwei erwischt dann Confidant Nummer 2 und einen Savannah Lion. Beim Spielstand von 12:9 kann ich in Rolfs Turn (wichtig wegen Active Player und Stacking) eine Kreatur in den Husk opfern, töte eins seiner Tiere, erzeuge bei mir 4 Token, die meine 2 Haunts auslösen und ein Haunt von ihm. So kann ich in meinen Zug gehen lege nun noch einen Dark Confidant als Futter für den Husk und gewinne Spiel zwei.
5:1 Spiele: 11:2

Runde 7: Manuel mit Ghost Dad
Bis in diese Runde habe ich mich dann doch besser als erwartet geschlagen und stehe an Position 5. Dieses Spiel entscheidet nun über Platz 2/3/4 für den Gewinner und einen unsicheren Platz für den Verlierer. Dennoch wird natürlich gespielt. Am Nebentisch sitzt dann auch gleich noch ein Essener, so dass es eine gemütliche Runde ist. Bevor wir jedoch beginnen, werden neue Pairings angekündigt. Welch Überraschung bringt es uns das gleiche Match-Up. Doch halt wieder handelt es sich um einen falschen Ausdruck der Pairings, so dass noch einmal gepaart wird. Wieder sitzt mir der freundliche Manuel gegenüber. Das erste Spiel zeigt mir sehr schnell, dass Manuel auf 2 Ländern mit Tomb of Urami und Plains sein Spiel durchziehen kann, während meine starke Hand mit Confidant, Promis und Promis, sich nicht durchsetzen sollte. Ein Castigate offenbart mir dann auch das ganze Übel in Form von Sickening und Shining Shoal Thief of Hope, 2x Pillory of Sleepless und Strands of Undeath, während dessen haben sowohl der Tellowhisp als auch der Kami of Ancient Law bei Manuel ins Spiel gefunden. Da mein Deck meint, ich bräuchte viel mehr Länder ziehe ich keine Business Sprüche mehr nach, bevor Manuel sich nach ca. 5 Runden stabilisieren kann.
Das zweite Spiel zeigt mir dann die Interaktionen von 2 Thief of Hope mit Ghost Council of Orzhova auf. Während ich das erste Council noch über die Legends Rule entsorge, bereitet der zweite Geisterrat auf seiner Seite mir entsprechend viel Kopfzerbrechen.
5:2 Spiele: 11:4

Am Ende werde ich dann neunter, während Manuel Platz Nummer 4 beanspruchte. Insgesamt bin ich mit meinem Abschneiden mehr als zufrieden. Natürlich wurde ich an einigen Stellen durch den Kartengott begünstigt, allerdings hatte ich das Gefühl, das sich dieser Faktor über das Turnier gesehen ausgeglichen hat. Von den 14 Mitfahrern platzierten sich jeweils einer in den Top8 im Vintage, Legacy und Standard Tunierbereich. Das Team wurde allerdings nur zweiter an diesem Tag, hält damit aber immer noch den ersten Platz in der Liga.

Mit Rückblick auf das Turnier kann ich mich der Tops und Flops nicht entziehen, nachdem ich endlich mal wieder ein größeres Turnier spielen konnte.
Tops:
- Übung erhalten
- Ziel übertroffen
- angenehme Gegner
- ein langer Tag mit guter Unterhaltung

Flops:
- ein sehr langer Tag...
- mal wieder einen Topplatz verpasst

Was die Deckliste angeht, so sollte man definitiv auf die ausmaximierte von Osyp wechseln und diese nach Geschmack anpassen. Hier denke ich an die Pithing Needles. Zwar ist diese Erkenntnis Stand heute hinfällig, da wir uns nun dem neuen Meta stellen müssen. Aber genauso wie Glare noch gespielt wird, kann man auch weiterhin mit einem B/W Deck rechnen.

Als nächster Bericht steht nun eigentlich das Team PTQ in Bochum an, da sich aber heute Morgen abzeichnet, dass ich nicht spielen werde, werden wohl doch noch die Dissension Previews (Nachbetrachtungen?) geschrieben werden.

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