In diesem Artikel geht es um Constructed-relevante Karten aus
Magic
2012
mit einer starken Fixierung auf Standard. Neben allgemeinen Bewertungen möchte ich jeweils vor allem die Einsatzmöglichkeiten sowie ihre Interaktionen mit anderen Karten hervorheben. Auch wenn
Magic
2012
zu einem Teil aus Reprints von
Magic
2011
besteht, finden sich immer noch genügend neue Karten sowie Reprints aus älteren Sets, die einen Einfluss auf Constructed haben dürften.
Angelic Destiny

An sich stark. Aufgrund der allgemeinen Gefahr, durch die Zerstörung der verzauberten Kreatur Kartennachteil zu erleiden, sind diese vor allem im Constructed zumeist unspielbar. Angelic Destiny wirkt dem nun entgegen. Zumindest solange der Gegner ausgetappt ist und die Kreatur nicht zurück auf die Hand oder direkt ins E

xil befördert. Spielbar wird die Karte in aggressiven Decks mit vielen Kreaturen wie zum Beispiel Metalcraft-Aggro. Sie interagiert gut mit
Squadron Hawk
und
Mirran Crusader. So könnte eventuell darum herum eine Reinkarnation von White Weenie entstehen. Oder wer weiß, eventuell sogar ein neues blau-weißes Aggrocontroldeck mit Hawks?
Stonehorn Dignitary

Auf sich allein gestellt bloß ein teurerer
Fog-Effekt mit einem 1/4-Body dran. Mit
Venser the Sojourner
kombiniert kann man den Gegner jedoch dauerhaft vom Angreifen abhalten. Von der Manakurve her harmonieren die beiden Karten ebenf

alls.
Grand Aboli
sher

A.

k.

a.
Teferis kleiner Bruder. In Weenie-Decks kann er als Beater verwendet werden und hält den Gegner vom Countern der eigenen Threats ab, legt Tappeffekte lahm und lässt auch sonst keine Überschungen im eigenem Zug zu. Auch in Kombodecks könnte man ihn ähnlich wie
Xantid Swarm
im Legacy zum Schutz der Kombo spielen. Selbst in Kontrolldecks dürfte er fürs Mirror eine interessante Sideboard-Karte darstellen.
Oblivion Ring

Mit
Oblivion Ring
hat Weiß wieder seine Universalantw

ort Numero 1 zurück. Es ist wohl
die
Karte, die dem
Venser-Deck bisher noch fehlte. Eine Antw

ort auf
Shrine of Burning Rage
und gegnerische Planeswalker, die im Maindeck so gut wie nie eine tote Karte ist. Wie schon
Journey to Nowhere
kann man den Ring mit
Venser
immer wieder umlegen. Beschränkte sich dies bei der Journey jedoch auf den Wechsel von einer Kreatur zur nächsten, ist der Effekt beim Ring ungleich stärker.
Everflowing Chalice
abrüsten und dann etwas Besseres gefangen nehmen; mehrere Schreine,
Pyromancer Ascension
oder
Luminarch Ascension
abwechselnd einsaugen, jeweils bevor sie gefährlich werden; oder schlicht eine Kreatur freigeben, bevor man
Day of Judgment
spielt, und anschließend eine Nichtkreatur entfernen …
Timely Reinfo
rcements

Eine brutale Sideboardkarte gegen aggressive Decks. Fast eine
Spectral Procession
und sechs Extraleben dazu. Und f

alls die Bedingungen nicht gegeben sind, läuft beim Gegner eh was falsch.
Ja
ce, Memory Adept

Natürlich reicht die dritte Version von Ja

ce nicht ansatzweise an
Jace, the Mind Sculptor
heran, doch ist er auch nicht ganz so schlecht, wie ihn manche darstellen. Für fünf Mana bekommt man einen Planeswalker der an Loyalty dazugewinnt und dabei Kartenvorteil generiert. Da
Innistrad
wohl ein friedhofbasierter Block wird, werden seine beiden Mühleffekte eventuell besser sein, als sie auf den ersten Blick erscheinen.
Ponder

Zwar deutlich schlechter als
Preordain, hatte
Ponder
trotzdem ab und zu seinen Platz im Deck gefunden. Vor allem gibt es durchaus Decks, die beide wollen, solange beide standardlegal sind, zum Beispiel
Pyromancer Ascension, aber eventuell auch andere Kombodecks.
Vis
ions of Beyond

Die Visio

nen profitieren davon, Spontanzauber zu sein, weil man sich bei einem derart geringen Effekt wie Cycling wirklich nicht zwischen Spielen und Countermanaoffenhalten entscheiden möchte. Die wichtigste Frage lautet allerdings, wie oft man damit drei Karten zieht. 20 Karten im Friedhof sind eine ganze Menge, selbst langsame Kontrolldecks dürften nur sehr selten diesen Zustand erreichen. Hier zeichnet sich wieder die Anlehnung an
Innistrad
ab. So könnte es mit dem Set durchaus wahrscheinlicher sein, dass einer der beiden Spieler 20 Karten im Friedhof erreicht. In der Zwischenzeit ist die Karte für
Pyromancer Ascension
eine mögliche Bereicherung, jedoch bin ich mir nicht sicher, ob man sowohl
Preordain
als auch
Ponder
als auch Vis

ions of Beyond haben möchte. Von
Gitaxian Probe
ganz zu schweigen.
J
ace's Arc
hivist

Auch er muss wohl auf
Innistrad
warten. Er ist
Fauna Shaman
etwas ähnlich in dem Sinne, dass man eine mittelmäßige Kreatur mit einer starken aktivierten Fähigkeit hat, auf deren Einsatz man mindestens einen Zug warten muss. Die Manakosten von drei sind aber natürlich wesentlich schwieriger zu unterstützen als die zwei.
Birds of Paradise
im ersten Zug ⇒ Jac

e's Arc

hivist im zweiten ⇒??? ⇒ Profit.
Smallpox

Ein Land und eine Kreatur opfern sowie eine Handkarte abwerfen, das ist so ähnlich, als hätten beide Spieler einen Mulligan auf vier genommen. Ein starker Effekt, der allerdings symmetrisch ist, beziehungsweise asymmetrsich, wenn man berücksichtigt, dass man selbst noch eine Karte ausgibt. Um einen Nutzen daraus schlagen zu können, müssen die eigenen Opfer irgendeinen Vorteil erbringen (
Bloodghast
oder
Viridian Emissary) und das eigene Deck sollte mit weniger Ressourcen besser operieren können als das gegnerische. Besonders
Valakut-Versionen, die Kreaturen als Beschleuniger benutzen, könnten unter dieser Karte
leiden.
So
rin's Thirst
Lightning Helix
für Arme. Zwar hat Schwarz gewohnt bessere Zerstörungszauber für zwei Mana, dennoch könnte Sorin's Thirst gegen Aggrodecks (wenn man mit zwei Schaden fast jede Kreatur zuverlässig abstellen kann) eventuell zum Einsatz bekommen.
Venge
ful Pharaoh

Dies ist eine Karte, für die es sich durchaus lohnen kann, sich selbst zu mühlen oder sie abzuwerfen.
Smallpox
mit Abwurf von Ven

geful Pharaoh ist schon mal eine starke Ansage. Von seinen Werten her ist er dafür allerdings kein
Baneslayer Angel.
Cha
ndra, the Firebrand

Insgesamt kein besonders starker Planeswalker, allerdings könnte ihre zweite Fähigkeit auf irgendeine Art und Weise mit starken Sprüchen missbraucht werden. Vorteil gegenüber Karten wie Reveberate ist, dass man das Mana zum Kopieren nicht im gleichen Zug haben muss und so leichter manaintensive Sprüche verdoppeln kann. Und natürlich lässt sich das Ganze wiederholen. Profilerate-Spells wie
Tezzeret's Gambit
funktionieren damit besonders gut. Ansonsten muss man wohl versuchen, wirklich kranke Sachen anzustellen, beispielsweise
Geosurge
plus
Emrakul, the Aeons Torn
oder Chan

dra plus
Devastating Summons
im selben Zug.
Cha
ndra's Phoenix

2/2 mit Haste und Evasion für drei Mana ist wohl gerade so ausreichend in einem agressivem Deck. Spielbar macht den Phoenix der Vorteil, dass einem burnlastigem Aggrodeck damit nicht so schnell die Puste ausgeht. Natürlich gibt's dann noch die Interaktion zwischen Cha

ndra's Phoenix und Cha

ndra selbst.
Goblin Grenade

Fünf Schaden für ein Mana ist ein starker Effekt und erinnert ein bisschen an
Shrapnel Blast.
Goblin Grenade
könnte ein Grund sein, aus dem es sich lohnt, goblinlastigere rote Aggrodecks zu spielen. Zweimal
Goblin Guide
und zweimal
Goblin Grenade
bedeuten bereits einen Turn-3-Goldfisch-Kill.
Grim Lavamancer
Grim Lavamancer
könnte durchaus die einflussreichste Karte in
Magic
2012
sein. Wohl ein Auto-include für jedes rote agressive Deck. Mit der Rotation der Fetchländer wird er zwar etwas geschwächt, für Ersatz könnte aber in
Innistrad
gesorgt sein. Im Extended und Modern stellt er ein weiteres gutes Ziel für
Ranger of Eos
dar.
Incinerate

Burndecks entstehen meist dann, wenn es in einem Format ausreichend viele billige Burnsprüche gibt, die drei oder mehr Schadenspunkte machen. Im Standard waren es wohl selten so viele wie mit
Magic
2012. Wenn
Lightning Bolt
rausrotiert, könnte
Incinerate
wieder der Burnspell Nummer 1 sein.
Stormblood Berserker
Scab-Clan Mauler
wurde zur
Ravnica-Zeit in Aggrodecks gespielt und Stormblood Berserker ist eine verbesserte Version davon. Allerdings gibt es zurzeit bereits ausreichend viele ähnlich starke 2-Drops für rote Decks. Am meisten ähnelt er
Plated Geopede, beide potenziell sehr stark aber eben nicht besonders konstant.
Circle of Fla
me
Sollte das beste Aggrodeck einmal aus lauter Toughness-1-Kreaturen oder Tokens bestehen, könnte das eine gute Sideboardkarte sein. Andererseits würde solch ein Deck wahrscheinlich auf globalen Pump zurückgreifen … Multiple hiervon zu kombinieren, um auch stärkere Kreaturen lahmzulegen, klingt eher wenig überzeugend.
Arachnus Spinner plus Arachnus W
eb
Es ist zwar heutzutage schwer, mit den Titanen im 6-Mana-Slot zu konkurrieren, aber bei Arachnus Spinner ist ein Constructed-Einsatz zumindest nicht völlig ausgeschlossen. Seine Fähigkeit, Kreaturen kurz- oder langfristig abzustellen, ist an sich sehr stark, hat jedoch den Nachteil, dass man sein Deck mit dem mittelmäßigen Arachnus W

eb füllen muss. Allerdings hat Grün meist ohnehin nicht die beste Auswahl, was Zerstörungszauber angeht.
Gar
ruk, Primal Hunter

Ähnlich schwach wie auch schon die anderen beiden neuen Planeswalker ist er aber keinesf

alls unspielbar. Immerhin beschützt er sich selbst, während er an Loyalität gewinnt und ähnelt in dem Punkt
Elspeth, Knight-Errant. Und seine zweite Fähigkeit, einen größeren Batzen an Karten zu ziehen, kann durchaus missbraucht werden.
Rampant Growth

Der Standard-Ramp-Spell ist wieder zurück im Standard! In erster Linie eine Stärkung für das
Valakut-Deck, welches dann ähnlich wie vor einem Jahr komplett ohne manabeschleunigende Kreaturen auskommen könnte, um nicht so anfällig gegen Removal zu sein.
Rites of Flourishing

Ein Turbof

og-Deck freut sich über diese Karte, wenn auch weit weniger, als es sich beispielsweise über
Howling Mine
freuen würde.
Temple Bell
beißt sich damit etwas, was die Manakosten angeht. Im
Valakut
wäre die Karte prinzipiell ebenf

alls gut. Da der Effekt symmetrisch ist, ist der Einsatz jedoch gewagt, solange
Valakut
ein populäres Deck ist. Und das Gleiche gilt wohl auch für alle anderen Decks, die
Rites of Flourishing
einzusetzen versuchen.
Skinshifter

2-Mana-Kreaturen die eine Stärke von vier erreichen können, haben grundsätzlich Potenzial. Diese hier ist natürlich nicht annähernd ein
Tarmogoyf. Skinshifter kann man eher mit
Putrid Leech
vergleichen. Er ist zwar ungepumpt schwächer und manaintensiver zu pumpen, dafür hat man die Option ihn manchmal als Power-2-Evasion oder Toughness-8-Blocker zu verwenden. Aggressive grüne Nicht-Elfen-Decks dürften sich über Skinshifter freuen.
Quicksilver Amulet

Bei seiner ersten Auflage eher eine reine Kiddy-Karte. Allerdings gab es damals keine Fatties, die es zum Beispiel mit
Emrakul
aufnehmen konnten. Anders als bei
Polymorph
kann man
Emrakul
im gegnerischen End-Step reinbringen und weicht somit
Oblivion Ring- und
Day of Judgment-Effekten aus. Eine weitere Anwendung könnte sich mit
Blightsteel Colossus
und
Grand Architect
ergeben. Der Architekt ermöglicht nicht nur einen schnelleren
Quicksilver Amulet-Einsatz, sondern kann auch dazu verwendet werden, den Koloss direkt aus der Hand auszuspielen, f

alls man das Amulett einmal nicht hat.
Treasure Mage
ist zudem ein Tutor, der unter anderem
Blightsteel Colossus
sucht. Es stellt sich nur die Frage, ob das Ganze nicht zu inkonsistent oder schlicht zu langsam ist.
Solemn Simulacrum

Ein guter 4-Drop, der Kartenvorteil generiert und generell wohl in fast jedem Control- oder Ramp-Deck spielbar ist. In
Valakut
dürfte er sich mit
Oracle of Mul Daya
streiten, wobei ich das
Simulacrum
aufgrund seiner Konstanz knapp vorne sehe. Da aber
Oracle of Mul Daya
selbst nur selten Platz im
Valakut
findet, bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob sich
Simulacrum
da durchsetzen wird. Besonders gut dürfte er mit
Birthing Pod
und
Grand Architect
sein. Im Architect-Deck ist er nicht nur eine weitere Artefaktkreatur, sondern hilft, auf die sechs Mana zu rampen, f

alls man mal keinen Architekten hat.
Sundial of the Infinite

Eine Karte, die danach schreit, abused zu werden. Um zum Beispiel seinen End-Step zu umgehen (
Last Chance), ungewollte ausgelöste Effekte zu ignorieren (
Phyrexian Dreadnought,
Mimic Vat) oder fast den ganzen Zug zu überspringen (
Smokestack,
Solitary Confinement,
Glacial Chasm).
Swiftfoot Boots

An sich schlechter als
Lightning Greaves
und damit nicht besonders stark sind sie in Kombination mit
Kuldotha Forgemaster
ziemlich gut. Auf die Weise umgeht man den größten Nachteil vom Forgemaster, nämlich seine Anfälligkeit gegenüber Zerstörungszaubern. Dagegen hilft dann nur noch Instant-Removal plus Mana offen halten. Zum anderem kann für sieben Mana einen schon mal aus dem Nichts (beziehungsweise aus dem „Ich kontrolliere Swiftfoot Boots plus zwei weitere Artefakte“) ein
Blightsteel Colossus
angreifen. Und natürlich ist es zur Not ein weiteres Artefakt, das man für den Forgemaster opfern kann.
Abschließende W
orte
Natürlich ist es bei so einer Art Artikel immer streitig, wo man die Grenze ziehen möchte und in den Comments wird man sicherlich fragen, warum ich nicht noch diese oder jene Karte erwähnt habe. Und natürlich kann es auch sein, dass ich was übersehen, über- oder unterschätzt habe und korrigiert gehöre. Tut das reichlich! Ansonsten noch viel Spaß mit den Karten aus
Magic
2012
in den kommenden Constructed-Turnieren.
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