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Österreichische Staatsmeisterschaften 2008
Same procedure as EVERY year
von Gerald Leitzinger
02.09.2008

Die Staatsmeisterschaften, bei uns liebevoll einfach NATS genannt, sind für mich jedes Jahr der Höhepunkt der Magic-Saison. Für kein anderes Turnier bereite ich mich so gezielt vor, investiere ich so viel Zeit und Resourcen. Obwohl ich seit 2003 immer dafür qualifiziert war – ich gebe es zu, DAS ist für einen regelmäßigen Turnierspieler in Österreich KEINE Leistung auf die man stolz sein kann – hat nie irgendwas geklappt. Durch meine gute Platzierung beim GP Madrid zusätzlich motiviert, wollte ich dieses Jahr endlich die Top 8 packen.
Vorbereitung

Ich war überzeugt durch unzählige Drafts sehr gut auf diesen Teil vorbereitet zu sein, besonders durch zahllose LLM-Drafts auf Magic Online. und meine Erfahrungen in Madrid hoffte ich hier den entscheidenden Vorteil zu haben.

Bisher ist es fast immer am Constructed-Teil gescheitert, daher habe ich die unglaublich intensive Vorbereitung der letzten Jahre nochmals verstärkt. Ca. 900 Testspiele in unserer Testgruppe seit Anfang Juni, so um die 400 habe ich selbst absolviert. Leider haben wir kein „brokenes“ Deck gefunden, Mono-Rot als das deutlich stärkste Deck im Feld bestimmt.

Ich selbst war sehr lange unschlüssig, Kithkin hatten wir sehr gut entwickelt doch ein Artikel von Paul Jordan. (Kurzfassung: Kithkin das Deck mit bester Quote bei US-NATS) auf magicthegathering.com. hat ein mögliches Sleeper-Dasein des Decks zunichte gemacht. Meine Überlegungen zur Deckwahl hingen schließlich mit dem System unserer NATS zusammen:

12 Runden: 3 Standard – 2x3 Draft – 3 Standard

Benötigter Score für Top 8: 9-3 oder besser


Daher wollte ich ein Deck nehmen, das mir ermöglicht, in den letzten drei Runden (und in den Top 8) gegen die guten österreichischen Spieler zu bestehen – so ich nicht bereits drawen kann. Ich erwartete unter diesen viel Quick' n Toast (alle eifrigen Tester) und Mono-Rot (alle, die nicht getestet haben und das beste Deck greifen) und entschied mich für Reveillark.


5 Island
5 Plains
4 Battlefield Forge
3 Vivid Creek
3 Mutavault
1 Reflecting Pool
3 Mystic Gate

2 Kitchen Finks
3 Aven Riftwatcher
3 Greater Gargadon
3 Body Double
4 Mulldrifter
3 Sower of Temptation
2 Bonded Fetch
2 Venser, Shaper Savant

3 Prismatic Lens
4 Reveillark
3 Wrath of God
4 Rune Snag


3 Pact of Negation
2 Teferi, Mage of Zhalfir
3 Wispmare
2 Wheel of Sun and Moon
3 Condemn
2 Murderous Redcap

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Nur ein paar kurze Anmerkungen dazu: Das Maindeck ist komplett auf ein Kreaturen-Metagame ausgerichtet, Rune Snag. ist im Deck, weil es gegen viele schwere bzw. knappe Matchups gut ist (Faeries, Swans, Token, im Mirror). Man benötigt Counter im Maindeck, um die Kombo durchzubringen, Pact of Negation. ist gegen Aggro aber unendlich schlecht.

Nachdem auch noch die letzten Karten organisiert waren, ging es schon am Vortag (Freitag) nach Linz. Kurz beim PTQ zugeschaut, einige Runden Last Chance. Qualifier beobachtet und ab ging's in die WG meiner Schwester, in der ich einen Großteil der Truppe einquartiert habe. Ein flotter Draft, keine Skandale, kein übermäßiger Alkoholgenuss, keine Players' Party (wie langweilig, ich weiß…).
Tag 1

Linz, 9.00 Uhr. Es regnet. Zuerst nur ein bisschen. Da ich ordentliche Ausrüstung am Start habe, mache ich mich auf den kurzen Fußmarsch. Es beginnt richtig stark zu regnen. Noch ärger. Es schüttet. Kurzer Abstecher zwecks Frühstückskauf, dann trotz Verwendung der Straßenbahn komplett durchnässt und etwas zu früh im Neuen Rathaus. Leiwand.


Runde 1 – Stefan Kogler (Swans-Kombo)

Ich glaub ich sehe nicht richtig! 101 Spieler und ich darf erste Runde gegen 'nen Teamkollegen ran. Dafür aber als Ausgleich ein schlechtes Matchup. Vielen Dank.

Spiel 1 kombot er mich, nachdem ich mich mit einem Rune Snag. nicht gegen zwei Vendilion Clique. und ein Thoughtseize. verteidigen kann. Nach dem Sideboarden fühle ich mich mit Pact und Wispmare. etwas wohler, Spiel 2 zeigt sein Deck nach Mulligan wenig und nachdem Seismic Assault. einem Wispmare. zum Opfer gefallen ist, gewinnt ein frühzeitig gerufenes Greater Gargadon.

Spiel 3 behalte ich eine relativ gute Hand mit Wispmare. und Rune Snag. Während ich Mulldrifter. in Turn 3 evoke, wartet Koks auf seinen Lotus. Den nächsten Zug möchte ich nach Legen eines Mutavault. abgeben, doch eine Vendilion Clique. entfernt zuvor mein Rune Snag. Lotus resolvet, Seismic Assault. ebenfalls, doch als die Schwäne am Stapel liegen, schiebe ich die durch die Clique nachgezogene Karte verdeckt hinüber. Er schaut nach, verzieht das Gesicht, meint „how lucky“ und deckt das nachgezogene Rune Snag. auf. Irgendwas!

Ein evoketes Wispmare. auf Assault. und Kitchen Finks. später sieht das Spiel richtig gut aus. Allerdings kann ich Beseech the Queen. auf Seismic Assault. ebenso wie das Ausspielen desselben nicht verhindern. Während die Küchenhutzel die Lebenspunkte meines Gegners langsam dezimieren, habe ich immer noch keinen weiteren Counter gefunden, und ein getopdeckter Schwan in der folgenden Runde gewinnt das Spiel.

Schade, ich dachte ich hätte diese Niederlage lucky abgewendet, aber so ist Magic. Mr. Koks verliert an beiden Tagen keine Runde in Constructed und geht 6-0, ein 2-4 im Draft verhindert leider Top8.

0-1


Runde 2 – Christian Figura (Torrent.dec)

Mal zur Abwechslung ein nicht ganz leichtes Matchup. Spiel 1 ziehe ich inkl. zweier Mulldrifter. ungelogene elf Länder und eine Linse nach, weder Aven Riftwatcher. noch Venser. (aus der Starthand) können hier die Niederlage verhindern. Spiel 2 ziehe ich folgende Hand:




Ich mulligane und werde mit einem weiteren Trip nach Paris belohnt. Meine fünf Karten sind okay –



Bis Runde 3 ziehe ich kein drittes Land, dafür jedoch einen Grübelschlängler der, in Runde 4 evoket, einen Wrath im folgenden Spielzug zulässt. Gegen Figgis mäßigen Draw reicht das, um danach mit den Kitchen Finks. etwas Ruhe zu haben. Auf fünf Leben gerät die Boardposition aber wieder außer Kontrolle, die Hutzel sind abgearbeitet und seine Token-Armee mit Husk könnte tödlich sein. Zwei bereits hardgecastete Farie Macabre lassen mich ein weiteres Exemplar auf seiner Hand vermuten.

Mit einem Mulldrifter. im Spiel sowie Reveillark. und Kitchen Finks. im Friedhof ziehe ich das Gargadon von oben, stelle ungläubig fest dass seine letzte Handkarte ein Land ist, demonstriere mit meinem Body Double. (letzte Handkarte) kurz, wie ich mir jetzt SEHR VIELE Leben mache und alle seine Permanents bounce, und gut ist's. Unglaublich, wie ich dieses Spiel noch gewinnen konnte!

Spiel 3 gleicht Spiel 1, mein Draw produziert viele Länder und als ich aus Mulldrifter, Aven Riftwatcher. und Venser. auf 13 Leben eine halbwegs solide Verteidigung aufgebaut zu haben glaube und Figgi nur noch eine Handkarte hat, gebe ich den Zug ab. Es folgt Land Nr. 5, Furystoke Giant. und ich bin kaputto.

0-2


Runde 3 – Valentin Hauser (Faeries)

Dann also zur Krönung des ersten Teils auf Tisch 42 gegen meinen Arbeitskollegen Valtl. Natürlich inklusive Midround-Deckcheck. Ich weiß, was er spielt und dass das Matchup mit meiner Liste fast ungewinnbar ist. Spiel 1 beantw.orte ich Turn 2 Bitterblossom, gefolgt von Shadowmage Infiltrator. on the Play, gekonnt mit Turn 2 Linse, Turn 3 Zorn Gottes.

Während mich die Feen langsam verhauen, resolve ich überraschend einen Bonded Fetch. und beginne meine Kombo zu suchen. Gargadon wird sehr früh gefunden und ausgesetzt. Auf zwei Lebenspunkten angekommen, kann ich nicht mehr warten, durch eine sinnlose Frustaktion von mir (Mutavault. in einen Terror. geschickt) habe ich bei zwei Handkarten nur sechs statt sieben Länder – somit macht Rune Snag. nichts – discarde mit Bonded Fetch. Reveillark. und spiele Body Double. Zu meiner großen Verwunderung ist keine seiner fünf Karten ein Counter und ich gewinne Spiel 1.

Der bereits erwähnte Deckcheck dauert länger als Spiel 2. Ein resolveter Teferi. wird Opfer eines Slaughter Pact, doch in der nächsten Runde entscheidet Valtl sich, diesen nicht zu bezahlen. Sein Draw bestand allerdings ohnehin nur aus Ländern und Ancestral Vision. und mein Deck hätte in der folgenden Runde die Kombo mit Pact-Backup ausgespuckt.

1-2


Wow, ein miserables Ergebnis aber ich habe mich schon bei 0-3 am letzten Drafttisch gesehen. Somit geht es an Tisch 9 (von 13) zum LLM-Draft mit originalverschlossenen, nichtgestempelten Karten. Es finden sich nur sieben Spieler dort ein von denen ich Stefan Heigerer als sehr guten Drafter einschätze. Der Plan war in Kithkin, Räuber, Elementals oder 5-Color-Green als Ausweichplan zu gehen.

Mein Draft beginnt unspektakulär mit Eyeblight's Ending. über Merrow Reejerey, Pick 2 freue ich mich über den geschobenen Mulldrifter. Es folgt ein sehr schwacher Booster, in dem Incremental Growth. die einzige starke Karte ist. Pick 4 lächelt mich Jace Beleren. an, mit Fertile Ground. halte ich mir weitere Optionen offen. Doch es kommen nur noch blaue und schwarze Karte.

Ich öffne im zweiten Booster Nameless Inversion. und bekomme Warren Pilferers, Ghostly Changeling. und Aethersnipe. geschoben. Dazu noch je zwei Broken Ambitions. und Stonybrook Angler, dazu der zweite Nightshade Stinger. und die zweite Thieving Sprite. Pick 7 habe ich z..B. immer noch die Auswahl zwischen Sentinels of Glen Elendra, Ethereal Whiskergill. und Whirlpool Whelm. (ich nehme die Fee). M.orningtide. vervollständigt mein U/B mit Räuberthema durch Cloak and Dagger, Latchkey Faerie, Stinkdrinker Bandit. und einige andere Freunde.


2 Nightshade Stinger
2 Stonybrook Angler
2 Thieving Sprite
Moonglove Changeling
Ghostly Changeling
Latchkey Faerie
Fencer Clique
Sentinels of Glen Elendra
Stinkdrinker Bandit
Inspired Sprite
Mulldrifter
Warren Pilferer
Aethersnipe

Broken Ambitions
Nameless Inversion
Pack's Disdain
Cloak and Dagger
Eyeblight's Ending
Jace Beleren
Morsel Theft

9 Island
8 Swamp


Broken Ambitions
Morsel Theft
Black Poplar Shaman

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Ein recht solides Deck mit einigen Schwächen: wenige 2-Drops, etwas wenige Räuber, nicht übermäßig viel Removal und kein Bounce. Besonders gut blocken können meine Tierchen auch nicht. Ich erwarte damit ein 2-1 und erhoffe ein 3-0.

Runde 4 – BYE

How lucky! Das Freilos am 7er-Tisch abgegriffen. Also konnte ich mir in aller Ruhe die Decks meiner Gegner ansehen, besonders beeindruckt hat mich dabei keines.

2-2


Runde 5 – Stefan Heigerer

Heigi präsentiert eine ungewöhmliche B/W-Aggro-Mischung mit vielen Tricks und einigem Removal. Final Revels. macht die Auseinandersetzung nicht gerade einfacher. Spiel 1 zeigt mein Deck nichts und ich werde umgefahren. Spiel 2 prügeln wir uns gegenseitig auf drei Lebenspunkte, ich finde das fünfte Land als Erster und meine Warren Pilferers. gewinnen dank Cloak and Dagger. das Spiel. Das dritte zeigt die schlechte Kurve meines Decks, Heigi ist immer einen Schritt voraus und ich kann gegen seine Reinforce-Tricks nur zusammenschieben.

2-3 – Enter Single-Elimination-Mode!


Runde 6 –Stehno Alexander

Der junge Salzburger zeigt mir in einem abwechslungsreichen ersten Spiel mit zwei Pestermite, zwei Whirpool Whelm, zwei Disperse. und Cryptic Command. plus roten Schüssen, was sein Deck so kann. Auf vier Leben mache ich den Chumpblock mit der Flash-Fee, um nicht auf eins zu gehen. Er tappt sechs Mana und brennt mich mit Titan's Revenge. weg. Nicht schlecht.

Spiel 2 beschließt er, nach Paris zu gehen und auch sonst nicht weiter mitzuspielen, ich umspiele brav seine Tricks und gewinne rasch. Spiel 3 entscheide ich mich im dritten Zug gegen den nachgezogenen Angler und kann so seinen Turn 4 Changeling Berserker. mit Eyeblight's Ending. auf seine einzige Kreatur beantw.orten. Mit Mulldrifter. und Inspired Sprite. reite ich auf der Kartenvorteilsmaschine nach Hause.

3-3


Es folgt der zweite Draft, im Anschluss wird noch eine Runde mit den neuen Decks gespielt – so bleiben nur mehr fünf Runden und die Top 8 für den zweiten Tag. Ich nehme wieder an einem 7er-Tisch Platz, erkenne mehrere Linzer Spieler und einige mir unbekannte Gesichter. Ein 3-0 muss dringend her, ein einfarbiges Aggrodeck oder eine Feindfarbenkombination werde ich jetzt versuchen zu draften.

Ich öffne meinen Booster und picke nach drei Sekunden das Incremental Blight. Dadurch versuche ich nun das Bwu-Control zu draften, mit dem ich bereits einige gute Erfahrungen gemacht habe. Die dafür benötigten Removal kommen der Reihe nach: Curse of Chains, Last Breath. und als vierter Pick Trip Noose. (Wasdalos? Der ultimative 1.Pick und keiner will ihn?)

Leider zeigen sich keine blauen Karten, ich bleibe in Weiß und Schwarz. Booster 2 bringt mit Mistmeadow Skulk. und Barrenton Medic. sowie Ballynock Cohort. einige wichtige Tiere, durch Resplendent Mentor. und Merrow Wavebreakers. kann ich Banishing Knack. und weiteren Untap-Spaß kaum erwarten. Beides sehe ich leider nicht. Unnötigerweise habe ich anstelle eines Puresight Merrow. einen Puncture Bolt. eingesammelt, keine Ahnung was mir da eingefallen ist. Abendkühle. liefert mit Soul Reap, Unmake, Gwyllion Hedge-Mage, Soul Reap. und Syphon Life. in dieser Reihenfolge immerhin lauter nette Karten.


Oona's Gatewarden
Kithkin Zealot
Chainbreaker
Safehold-Elite
Mistmeadow Skulk
Ballynock Cohort
Gwyllion Hedge-Mage
Thistledown Duo
Wasp Lancer
Desecrator Hag
Harvest Gwyllion
Kithkin Spellduster
Barrenton Medic

2 Curse of Chains
2 Soul Reap
Trip Noose
Last Breath
Fate Transfer
Syphon Life
Unmake
Incremental Blight

9 Swamp
8 Plains


Scar
Raven's Crime
Lockjaw Snapper

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Sehr gute Kurve, unfaires Removal und das gute Incremental Blight. lassen mich auf ein 3-0 hoffen, doch meine Kreaturen sind nicht gerade vom Feinsten. Besonders wenn es darum geht, den Gegner auf null Lebenspunkte zu bringen. Daher ist auch der schwer zu castende Wasp Lancer. als Finisher im Deck, ich hätte wahrscheinlich sogar jeden Hügelriesen gespielt – aber leider war keiner vorhanden.


Runde 7 – Klemens Luger

Ich kenne meinen letzten Gegner des ersten Tages nicht (was in Österreich recht selten vorkommt), es entwickelt sich ein hartes Ringen, das durch Last Breath. und Recumbent Bliss. (Klemens ist Mono-Weiß mit Rot-Splash) ewig dauert. Irgendwann gehen ihm die Tiere aus und ein finaler Angriff und zweifacher Einsatz von Syphon Life. bringen ihn auf null Leben.

In Spiel 2 tauschen wir einige Zeit lang unsere Kreaturen ab, bis ich seine zweite Silkbind Faerie. und anschließend Nobilis of War. nicht handeln kann. Der nachgelegte Noggle Bridgebreaker. wäre wohl nicht mehr nötig gewesen.

Spiel 3 wird durch Incremental Blight. entschieden, das in Kombination mit weiterem Removal gegen beide Faeries und den Nobilis gewinnt.

4-3

Somit gerade noch irgendwie vielleicht dabei, ein 5-0 muss am 2. Tag her. Nach gemütlichem Abendessen und Austausch aller Storys geht's recht früh zurück in die Wohnung.
Tag 2

Dieses Mal bei schönerem Wetter gemütlich zur Site spaziert, die Pairings der ersten Runde abgewartet und los geht's.


Runde 8 – Kristin Consör

Mit Kristin hat sich erstmals seit es Qualifikationsturniere gibt (und soweit ich weiß) eine SpielerIn für die österreichischen Meisterschaften qualifiziert. Ihr Deck verweigert um diese Zeit den Dienst und Spiel 1 sehe ich nur einige Inseln und unbeeindruckend blaue Karten bis sie zusammenschiebt. Spiel 2 starte ich mit dem guten Blight, finde aber erst nach gefühlten 20 Runden den zweiten Sumpf. Scheinbar ist auch Kristin nicht ganz ausgeschlafen, denn während ihr Deck durchaus gut funktioniert baut sie einige Schnitzer ein.

Ein Chainbreaker. scheint sie ziemlich zu nerven, da er in Kombination mit dem Spellduster gute Defensivarbeit leistet. Ein irrelevanter (weil kein zweiter Sumpf) Heckenmagier wird gecountert, trotz Hoppeltrottel. kann ich zwei Kreaturen mit Soul Reap. erlegen. Als der zweite Sumpf erscheint, gewinnt zur Abwechslung mal das Incremental Blight. (Doh!)

5-3


Runde 9 – David Lixl

Hier erwartet uns erst einmal der Deckcheck. Bei mir alles okay, in Davids Maindeck befindet sich jedoch eine SB-Karte, es folgt der Gameloss.

Das einzige Spiel gegen sein R/G-Deck ist schnell erzählt. Er setzt mich mit Boggart Ram-Gang. und Morselhoarder. unter Druck, auf sechs Leben gelingt mir aber mithilfe von 3/3-Ballynock Cohort. und Fate Transfer. das Erlegen des Morselhoarder. David wusste wohl nicht genau, dass der nach resolvetem Damage und Transfer sofort stirbt. (Ein Judge bringt hier schnell Klarheit.) Er floodet in weiterer Folge aus, Flame Jab. erlegt noch zwei Tiere von mir, bevor meine Dorks ihn umhauen.

6-3


Yeah, 5-1 – okay, mit Bye – im Limited, aber jetzt geht's weiter mit Standard. In dieser Runde habe ich mir einen „persönlichen Judge“ eingefangen und das kam so: Mein Teamkollege Patrick spielt das entscheidende dritte Spiel. Ich sehe zu und wundere mich ob eines gegebenen Slow-Play-Warnings. gegen ihn, da beide recht zügig spielen. Dann gibt Patrick seinen Zug ab, sein Gegner (der keine ungetappten Permanents hat) zieht eine Karte und nun folgt die Ansage: „Das ist das Ende der Runde, blablaba.“

Patrick notiert eine null auf seinem Zettel und meint „Ich habe dann den ersten Extrazug“, worauf der Judge meint „Nein, das ist jetzt bereits der erste Extrazug.“

Woooooot? Patrick appealt später das Slowplay-Warning, erwähnt dabei aber das Extraturn-Problem auch. Das Warning. bleibt. Als ich nach dem Spiel meinen Ärger ob des „gestohlenen“ Extrazugs kundtue, ist der Schiedsrichter (leider weiß ich seinen Namen nicht) etwas weniger erfreut und meint ich könne das mit dem Headjudge besprechen. Habe ich auch gemacht. Hätte man das appealt wäre die Entscheidung wohl geändert worden. Ich habe aber z.B nicht mal gewusst dass man so etwas appealen kann…

Während der folgenden drei Runden floatet jedenfalls der angesprochene Judge „zufällig“ in der Nähe meiner Tische – it's not paranoia if you are actually being followed...


Runde 10 – Stefan Stradner (RDW)

Na das ist mal ein schönes Matchup. Spiel 1 ist dafür eher hässlich, ich schließe mich seinem Doppelmulligan mit einem eigenen Mulligan on the Play an, ziehe viele Länder und haue ihn mit einem hardgecasteten und einem ausgesetzten Gargadon um. Ich war auf sieben, ein getopdecktes fünftes Land hätte in Verbindung mit Demigod in der Hand und Magus of the Moon. am Tisch das Spiel noch für Stradi gewonnen.

Spiel 2 mache ich Condemn, Finks, Riftwatcher, Condemn, Riftwatcher, Reveillark. und gehe bei 31 Leben in die Kombo.

7-3

Geht das wirklich noch was? Das wäre mal ein Comeback….


Runde 11 – Kurt Kofler (5-Color-Lark)

Bei acht potenziellen Gegnern und sechs guten Matchups (Kithkin und fünf RDW) freue ich mich über den Kurti wenig. Spiel 1 halte ich eine Hand mit zwei Rune Snag, ziehe ein drittes nach und generiere eine Situation, in der ich die Kombo anzetteln kann. Leider erst in seiner Versorgungsphase, da ich zwar Mulldrifter, aber keinen Bonded Fetch. oder Venser. im Graveyard habe. So sieht er einen Großteil meines Decks, als ich discarde. Ich weiß dass es nach dem Boarden für mich viel schwerer wird zu gewinnen, da Pact of Negation. und Teferi. gegen mehr Counter, Thoughtseize. und was auch immer noch kommt kein guter Plan sind. Mit einem lucky Wheel of Sun and Moon. kann ich ihn aber vielleicht zum Finden des Cryptic Command. oder Venser. zwingen und diese dann countern.

Leider bleibe ich in Spiel 2 auf drei Ländern hängen, finde auch mit Mulldrifter. keine weiteren Manaquellen und nach fünf Minuten zeigt er mir die Kombo mit Radkappe. Spiel 3 halte ich eine gute Hand mit drei Ländern, Teferi, Lens, Rune Snag, Mulldrifter. und finde wieder lange kein viertes Land. Sein Sideboardplan mit Thoughtseize, Trickbind. und Primal Command. kommt voll zur Geltung. Ich kämpfe mit Pact of Negation. eine Runde lang gegen die sichere Niederlage, vermeide „den Summereder zu machen“ (also den Pakt nicht zu zahlen), indem ich alles, was ich finden kann, auf die Library staple, und verliere im nächsten Zug gegen die Kombo.

7-4

Schade, leider haben meine Draws hier keine Chance gelassen.


Runde 12 – Stefan Heigerer (Kithkin)

Da es noch um Top 16 und somit Preise und Pro-Punkte geht, spiele ich auch noch die letzte Runde. Das erste Spiel dauert drei Minuten – nach verlorenem Würfelwurf killt mich der sehr starke Kithkin-Start trotz zweier Lifegain-Tiere, weil ich mein viertes Land zur Linse oder den Wrath nicht ziehe. Spiel 2 verhaut mich eine Karte, die wir selbst nicht gefunden hatten und die in dem Matchup einfach ALLES macht: Stonecloaker. Besser gesagt zwei davon in Kombination mit dem Stillmoon Cavalier. Beeindruckend, aber nicht schön für mich.

7-5


Hurra, ein unnötiger 26. Platz. Zur allgemeinen Freude hat sich mein Teamkollege Gerald Artner mit meinem RDW in die Top 8 gespielt – verliert dort aber im Viertelfinale gegen David Reitbauer.

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon beim gemütlichen 2HG-Draft zur Frustbewältigung. Na toll, es ist wirklich JEDES Jahr dasselbe: Ich bekomme trotz unendlichem Testen im Standard aufs Maul, drafte mich nach vorne, bin gerade noch so in Contention, gewinne Runde um Runde, um dann irgendwann in den letzten 3 Standard-Runden einzugehen. Sogar mein Deck kann die Top 8 schaffen – wenn es wer anders spielt.

„The same procedure as last year? The same procedure as EVERY year, James.“

Herzlichen Glückwunsch an unseren Staatsmeister Oli und die anderen beiden im Team.
Bitte wie immer um Kommentare im Forum,

Gerald




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