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NQ, N-Kuh
von Tobias "TobiH" Henke
18.06.2008

Oftmals habe ich es angedroht, heute mache ich es wahr – ich fasse mich kurz!
Ein Meter Game

Als ich letzte Woche. großspurig Elfen, Feen, Lark und Merfolk zu den Top 4 erklärte, war das eventuell nicht ganz gerechtfertigt. Mana Ramp beispielsweise war bloß um zwei Exemplare seltener vertreten und erspielte gar mehr. Qualifikationen als Merfolk und Elfen...

Nun, ganz verkehrt kann ich aber nicht gelegen haben, wenn man sich die Ergebnisse dieser Woche ansieht. In die folgende Tabelle sind alle Siegerdecks derjenigen National Qualifier eingegangen, die mit über hundert Teilnehmern als repräsentativ anzusehen sind:

Elfen:
Feen:
Merfolk:
Reveillark:
Mana Ramp:
BR Token:
Quick 'n' Toast:
Monoblack:
RG Beatz*:
BR Aggro:
Sonstige**:


* Gemeint sind hier solche, die Mana-Elfen und Birds verwenden, um Fatties herauszubeschleunigen.

** Das beinhaltet alle, die nur einmal vertreten waren, darunter z..B. noch ein weiteres rot-schwarzes Deck (Goblins).

Die Sonntagsfrage

Bekannt und beliebt aus der politischen Berichterstattung, bedeutet die „Sonntagsfrage“ in diesem Fall: Was würde ich an diesem Wochenende bei einem National Qualifier spielen...?


4 Shadow Guildmage
4 Greater Gargadon
2 Mogg Fanatic
4 Mogg War Marshal
4 Nantuko Husk
4 Magus of the Moon
4 Marsh Flitter
3 Furystoke Giant

4 Bitterblossom
2 Profane Command

1 Pendelhaven
1 Kher Keep
3 Graven Cairns
1 Auntie's Hovel
4 Sulfurous Springs
9 Swamp
6 Mountain

Nein, neu ist das Deck nicht. Stuart Wright spielte ein sehr ähnliches in Hollywood und bei Regionals und National Qualifiern rund um den Globus haben Varianten davon bereits moderaten Erfolg gehabt. Die Kombination von einerseits Token-Produzenten und andererseits Nantuko Husk, Greater Gargadon und Furystoke Giant setze ich als bekannt bzw. selbsterklärend voraus. Dafür, dass es perfekt ausgetunet ist, will ich ebenfalls nicht meine Hand ins Feuer legen. (Tut ja auch weh!)

Aber das wäre es nun mal, was ich spielte, wenn ich denn spielte... Und zwar nicht ganz unbegründet:


#1) War against Terror

Letzte Woche. war ja die Frage, ob man Terror oder Nameless Inversion spielen sollte, ein Thema. Und Terror. bekam dort klar den Zuschlag. In einem Metagame, das von Elfen und Feen und Wecklerchen und Meermännern (und - frauen) dominiert wird, wobei selbst die teils schwarzen Decks unter ihnen keine lohnenswerten schwarzen Ziele bieten, ergibt das schließlich sehr viel Sinn.

Nun, nichtsdestotrotz lässt sich so eine Kollektiv-Entscheidung zu eigenen Gunsten ausnutzen. Allen voran Nantuko Husk, aber ebenso Shadow Guildmage und Marsh Flitter sind allen Einschüchterungsversuchen gegenüber gänzlich gleichgültig.


#2) Mann im Mond

Zwar sind mit Slaughter Pact und Firespout auch in den bunteren Decks ein paar Karten unterwegs, die einen Magus of the Moon entsorgen können, aber zumindest für ein Aggrodeck gilt: Den Gegner leicht zu behindern, kann bereits ausreichen. Und: Die passende Antwort muss dieser erst einmal ziehen, wofür nicht viel Zeit bleibt.

Wenn man nun noch berücksichtigt, dass Feen als dominantester Decktyp am schlimmsten betroffen sind, aber gleichfalls Merfolk und Elfen auf ihr großes bis sehr großes (respektive) Manland-Kontingent verzichten müssen, erklärt sich, warum hier ganz plump das komplette Quartett mit Anwesenheit glänzt.


#3) Wer hat Angst vorm schwarzen Mann

Welcher denn? Klare Sache – der über alle Maßen mordsgefährliche Shadow Guildmage! Mit Ausnahme von Reveillark hat jedes einzelne der Top-4-Decks Ziele im Angebot. Faeries z..B. hat mit dem Magier gar so immense Probleme – und kann ihn weder mit Terror noch Slaughter Pact belangen –, dass das Matchup allein durch ihn etliche Pünktchen auf der Prozentleiter hinaufklettert. Wenn man angefangen hat, sind außerdem tote Llanowar Elves gute Elfen, und Merfolk verliert mit etwas Glück auch noch etwas von seinem Fußvolk, bevor die Lords übernehmen.


#4) Funatismus

Der vierte Grund ist reichlich banal. Dieses Deck macht verdammt viel Spaß zu spielen. Hatte ich des Weiteren vergessen zu erwähnen, dass dieser Grund auch reichlich subjektiv ist? Nun gut.


Bodenreform

Möglicherweise stößt die Landverteilung noch auf hartnäckiges Stirnrunzeln: Spezial-Länder wie Mutavault fehlen großteils, weil Magus of the Moon sie eh transformiert, wenn alles nach Plan läuft. Acht „Doppelländer“ sollten es insgesamt mindestens sein und während Graven Cairns und Auntie's Hovel zwar eigentlich beide schlecht sind, ist Auntie's Hovel mit lediglich sechs Goblins eindeutig schlechter. Graven Cairns wiederum sollte nach Möglichkeit nicht gedoppelt vorkommen... Ansonsten sind die Standard-Länder dermaßen versumpft, a) weil Magus und b) weil der schwarze 1-Drop wesentlich wichtiger ist als die roten. Ein Mogg Fanatic und selbst ein Greater Gargadon ist noch okay, wenn man erst im zweiten Zug rotes Mana hat – bei Shadow Guildmage hingegen ist es eine Frage von Leben und Tod (ihn bereits im ersten Zug ausspielen zu können)!


The plane is now ready for boarding...

Thoughtseize, Threaten und irgendeine Form von Graveyard-Removal halte ich im Sideboard für gesetzt. Das könnten Faerie Macabre oder Extirpate sein, vielleicht ja sogar Withered Wretch. Letzterer hätte immerhin den Vorteil nicht nur die Ziele des Weckrufs der Wecklerche eliminieren zu können, sondern gleich dazu noch Reveillark selbst und alle ihre künftigen Kopien.

Daneben gibt es eine schier unüberschaubare Wust an Optionen: Grave Pact, Slaughter Pact, Terror, Nameless Inversion, Deathmark, Serrated Arrows, Sudden Spoiling (lustig gegen evokete oder nicht sofort ins Gargadon geopferte Reveillark), mehr Discard in Form von Stupor oder gar Mind Shatter; Rite of Consumption oder Loxodon Warhammer böten des Weiteren Alternativ-Routen Richtung Sieg...



Tja, so sieht's aus und das soll für heute genügen. Nächste Woche ist der Zauber der Standard-National-Qualifier auch bereits wieder vorbei. Dann dürfen die Limitedspieler ihr Glück versuchen, bzw. ihren Skill unter Beweis stellen. Eventuell gibt's davor noch einmal den Endstand der Tabelle oder... na ja, irgendwas wird sich schon finden.

Bis dahin tappt für euch weiter im Dunkeln...

TobiH
#405
PS: Der elektronische Briefwechsel der Woche

Von: fffffTobi Henke
Gesendet: Donnerstag, 22. Mai 2008 20:49
An: ffffffMuhs, Ingo
Betreff: fNationals-T-Shirt

öhmm, was machen wir (oder besser: ihr) denn, wenn sich Magic-Deutschland wirklich nicht zwischen Liliana und Jace. entscheiden kann? Und was, wenn nur ein Prozentpünktchen Unterschied besteht? Sieht irgendwie im Moment ganz danach aus...




Von: fffffMuhs, Ingo
Gesendet: Freitag, 23. Mai 2008 09:04
An: ffffffTobi Henke
Betreff: fRE: Nationals-T-Shirt

Bei Gleichstand nehmen wir die Kuh der Nationals 2006.




Nein, keine Sorge. Das war bloß ein Scherz. Wobei... verdient gewesen wäre es irgendwie. Ich für meinen Teil bin nämlich der felsenfesten Überzeugung, dass die Wahlberechtigten keineswegs exakt geteilter Meinung waren, sondern dass sich hier eine Art Gruppendynamik verselbstständigt hat.

Nehmen wir z..B. den typischen Magic-Spieler...




Genau. Neugierig bis zuletzt. So auch in diesem Fall. „Wollen wir doch mal sehen, was bei Gleichstand passiert“, wurde sich gedacht – und dann ebendieser herbeigeführt.

Wie auch immer, kommen wir nun ohne weitere Umschweife zum letztendlichen Resultat der Abstimmung:


Von: fffffMuhs, Ingo
Gesendet: Mittwoch, 11. Juni 2008 11:42
An: ffffffTobi Henke
Betreff: fRE: Nationals-T-Shirt

Aufgrund der sehr knappen Ergebnisse in beiden Abstimmungen gibt es nun ein kombiniertes Bild der zwei beliebtesten Planeswalker auf dem Nationals-T-Shirt (s. Anhang). Dies werden wir im Direktdruck auf den T-Shirts haben (nicht im Transferdruck wie im letzten Jahr).


Anhang anzeigen





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