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Eternal
Pauperschau: Green Stompy
von Bernd Hamann
20.05.2015

Diese Woche spiele ich ein Deck, das nun beinahe so lange existiert, wie es Magic gibt: Green Stompy. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, früher mit einem Wald und Llanowar Elves gestartet zu haben, um dann immer weitere grüne Kreaturen folgen zu lassen und schließlich mit Pumpsprüchen das Spiel zu gewinnen. Vorteile dieses Archetyps waren immer, dass er relativ einfach zu spielen war und auch nicht besonders teuer.


Seitdem hat sich viel geändert, doch eines ist geblieben. Nämlich Green Stompy. Das kann man auch im Pauper spielen und ab und zu sogar mit Erfolg. Da ich bislag eher wenig Erfahrung mit dem Deck hatte, habe ich einfach eine List aus dem Internet kopiert, wie man es eben so macht, und einige Spiele mit ihr bestritten. Die Wahl fiel auf die Version von madarameBK, gegen den ich schon sehr häufig gespielt habe und von dessen Fähigkeiten als Deckkonstrukteur ich mich schon das eine oder andere Mal überzeugen konnte. Nicht zuletzt ist er mit Stompy sehr erfolgreich unterwegs und erzielt regelmäßig 4:0-Ergebnisse bei Daily Events.

madarameBK: 4:0 beim Daily Event am 8. Mai

3 Garruk's Companion
3 Nest Invader
4 Nettle Sentinel
4 Quirion Ranger
1 River Boa
2 Scattershot Archer
1 Shinen of Life's Roar
4 Skarrgan Pit-Skulk
4 Young Wolf


3 Groundswell
2 Hunger of the Howlpack
2 Mutagenic Growth
4 Vines of Vastwood
1 Bonesplitter
1 Viridian Longbow
4 Rancor

16 Forest
1 Tranquil Thicket


Am Maindeck gefällt mir gut, wie perfekt es gegen schwarze und blau-schwarze Kontrolle aufgestellt ist. Hierbei spielen vor allem Nest Invader und die Young Wolf eine wichtige Rolle. Beide machen zum Beispiel Edicts jedweder Art obsolet, da man einen zweiten, viel stärkeren Wolf bekommt oder halt einen 0/1-Eldrazi opfert.

Weiterhin gefällt mir, dass zwei Scattershot Archers enthalten sind, die in Verbindung mit Quirion Ranger auch Insectile Aberration entsorgen können. Toll. Das einzelne Shinen of Life's Roar ist ebenfalls eine prima Wahl. Wenn der Weg zum Beispiel durch Gurmag Angler versperrt ist, dann beendet die Karte Spiele oft einfach an Ort und Stelle, wie man auch in den Videos wird sehen können.


Auffällig sind außerdem ein paar andere Karten, die nur einmal gespielt werden. Viridian Longbow zum Beispiel ist nicht schlecht in Verbindung mit Nettle Sentinel, kann gegnerische Blocker entsorgen und den restlichen Schaden durchbringen. Ansonsten hätte ich gerne einen oder zwei weitere Bonesplitter, sehe aktuell aber keine Möglichkeit, diese unterzubringen.

Gegen bestimmte Decks läuft es häufig so, dass man in einem Zug, wenn der Gegner ausgetappt ist, mithilfe der vielen Pumpspells (Vines of Vastwood, Groundswell, Hunger of the Howlpack oder Mutagenic Growth) aus dem Nichts heraus Spiele gewinnt. Vor allem Skarrgan Pit-Skulk trägt dabei gerne ein, zwei Rancors, Pumpsprüche und Bonesplitter an den gegnerischen Kreaturen vorbei. An dieser Stelle kommen wir zu einer Deckbauentscheidung, die ich nicht immer unterstützen kann: Es fehlt vielleicht Silhana Ledgewalker. Stattdessen hat man hier Garruk's Companion, der alleine schon auf ein ordentliches Kampfgewicht kommt und entsprechend ein besserer Topdeck ist. Vor allem bei der Menge an schwarzem Removal ist der Companion mit Sicherheit spielstärker. Dennoch hätte ich mir in einigen Spielen gerne den Ledgewalker gewünscht.


Eine weitere Schlüsselkarte ist Quirion Ranger, der nicht nur zuverlässig Nettle Sentinels enttappt, sondern auch als Manabeschleuniger und 18. bis 21. Land dient. Durch ihn und die enorm niedrige Manakurve können sechzehn Standardländer und ein Tranquil Thicket ausreichen. Das wiederum ermöglicht eine enorm hohe Zauberspruchdichte und hält den größten Feind des Decks, die Manaflut, weitestgehend in Schach.

Betrachten wir als Nächstes das Sideboard.


Sideboard:

2 Scattershot Archer
2 Epic Confrontation
3 Gleeful Sabotage
1 Leaf Arrow
2 Moment's Peace
3 Thermokarst
2 Vault Skirge


Die Auswahl hier ist relativ breitgefächert; für jedes wichtige Matchup sind Karten dabei. Die zwei Scattershot Archers zum Beispiel ergänzen unser Deck gegen Delver/Faeries und auch der einzelne Leaf Arrow hilft in diesem Matchup, welches eigentlich auch so gewinnbar sein sollte. Epic Confrontation ist eine Karte, die ich zuvor noch nicht auf dem Schirm hatte und ich kann mir vorstellen, dass sie gegen eine Vielzahl von Kreaturendecks enorm gut ist. Gleeful Sabotage ist in der Regel das beste Artifact- und Enchantment-Removal in einem stark grünlastigen Deck und somit drei- bis viermal gesetzt. Moment's Peace ist die Schlüsselkarte im Aggro-Matchup und Thermokarst kann gegen manaintensive Kontrolldecks sowie Tron hilfreich sein. Vault Skirge sehe ich ebenfalls im Aggro-Mirror oder (vielleicht) gegen Burn. Gegen die blau-schwarze Kontrollvariante, die auf und dessen Trinkets setzt, versuchte ich zum Beispiel die Skirges zu verwenden, um Executioner's Capsule zu umspielen.

Das Deck an sich ist nicht besonders teuer. Lediglich Nettle Sentinel, Rancor und Quirion Ranger kosten etwas mehr, sodass man doch schon etwas über 20 Tix investieren muss.


Bei den Spielen hat mich eine Tatsache sehr gestört: Alle Decks, die mir begegneten, hatten die gleiche Farbkombination. Die Gegner hatten sich zwar meist für verschiedene Archetypen entschieden, dennoch war ich etwas enttäuscht.


Match 1 (und 2) gegen blau-schwarze Kontrolle



Hier eine Beispieldeckliste.

daBoess: 4:0 beim Daily Event am 1. Mai

3 Gurmag Angler
4 Sea Gate Oracle
1 Evincar's Justice
1 Probe
3 Agony Warp
1 Capsize
4 Counterspell
3 Diabolic Edict
1 Echoing Decay
2 Exclude
4 Mystical Teachings
4 Remove Soul
1 Rewind
4 Think Twice
2 Pristine Talisman
1 Bojuka Bog
4 Dimir Aqueduct
4 Dismal Backwater
2 Evolving Wilds
8 Island
3 Swamp


Sideboard:

3 Evincar's Justice
1 Pristine Talisman
3 Chainer's Edict
2 Curse of the Bloody Tome
1 Duress
3 Negate
2 Relic of Progenitus


Ich weiß nicht, ob das Deck tatsächlich so gespielt wurde, doch ganz allgemein gesehen habe ich hier ein schlechteres Matchup erwischt. Trotzdem gewinne ich das erste Spiel, indem ich mit dem Pit-Skulk am gegnerischen Sea Gate Oracle vorbeikomme und Vines of Vastwood zur Verstärkung habe. Beim Boarden mache ich den Fehler, on the draw auf Landzerstörung zu setzen. Nicht gut. Ich verliere auch, weil ich an Gurmag Angler hängenbleibe und zuvor das Groundswell unnötigerweise verschossen hatte. Dann ziehe ich im Late Game Thermokarst nach … Im letzten Spiel sehe ich dann Thermokarst im richtigen Moment und der Gegner kann den Landverlust auch aufgrund eines Mulligans nicht mehr kompensieren.



Hier gibt der Gegner sofort auf, als er sieht, gegen welches Deck er spielt … Schade. Aber auch das wird immer häufiger auf Magic Online.


Match 3 gegen Anlger/Delver



Hier könnte es sich um ein Deck dieser Art gehandelt haben:

Mandark: 4:0 beim Daily Event am 7. Mai

4 Delver of Secrets
(Insectile Aberration)
4 Gurmag Angler
3 Sultai Scavenger
1 Deep Analysis
4 Ponder
4 Preordain
4 Accumulated Knowledge
4 Brainstorm
4 Counterspell
4 Ghastly Demise
4 Mental Note
4 Thought Scour
4 Dismal Backwater
9 Island
3 Swamp


Sideboard:

4 Chainer's Edict
2 Dispel
1 Doom Blade
2 Evincar's Justice
2 Hydroblast
4 Stormbound Geist


Ich gewinne hier, weil der Gegner es nicht schafft, seinen Angler früh zu legen. Er ist schon auf zehn Leben, als er versucht, sein Board über den Zombiefisch zu stabilisieren. Dennoch gelingt es ihm bei zwei Leben, mit zwei Fischen und einem Delver eine scheinbar unüberwindbare Mauer in den Weg zu stellen. Hier rettet mich Shinen of Life's Roar, welches ich äußerst kompliziert und wenig überlegt spiele, wodurch ich dem Gegner noch einen weiteren Zug gebe. Toll, dass wir diese Karte im Deck haben. Das zweite Spiel sieht gut aus, bis ich Vines of Vastwood auf den gegnerischen Angler anstatt auf meinen eigenen Young Wolf spiele. Warum ich dies mache, weiß ich nicht, aber es ist mir unheimlich peinlich … Verdienterweise muss ich ein drittes Spiel bestreiten. Da gewinne ich gegen einen Mulligan auf sechs, weil er kein Removal für meinen 6/2-großen Skarrgan Pit-Skulk findet.


Match 4 gegen Trinket-Control



Ich muss ziemlich genau gegen diese Liste spielen:

someoldguy: 4:0 beim Daily Event am 10. Mai

3 Cuombajj Witches
2 Gurmag Angler
4 Mulldrifter
4 Sea Gate Oracle
4 Trinket Mage
4 Chainer's Edict
4 Brainstorm
3 Diabolic Edict
3 Disfigure
1 Grim Harvest
1 Seat of the Synod
2 Vault of Whispers
3 Executioner's Capsule
1 Relic of Progenitus
1 Sylvok Lifestaff
3 Dimir Aqueduct
3 Evolving Wilds
4 Island
6 Swamp
4 Terramorphic Expanse


Sideboard:

1 Executioner's Capsule
1 Relic of Progenitus
2 Dispel
4 Hydroblast
1 Nihil Spellbomb
3 Rancid Earth
3 Syphon Life


Gegen dieses Deck ist es sehr schwer zu spielen, weil es nicht nur Removal, sondern auch Blocker hat, die Zeit erkaufen können. Gegen zu viele Kreaturen aber kann das langsame Removal in Form von Executioner's Capsule wenig ausrichten. Vor allem, wenn ich Vines of Vastwood in Reaktion auf die ausgeläste Fähigkeit spiele. Im zweiten Spiel verpasse ich es, einen sinnvollen Mulligan zu nehmen, stattdessen ziehe ich mehr als fünf Länder und zu wenige Kreaturen. Sylvok Lifestaff hält ihn so lange im Spiel, bis er via Mulldrifter und Trinket Mage die Kontrolle übernimmt. Hart für mich. Im dritten Spiel will ich on the play mit Gleeful Sabotage und Thermokarst Landzerstörung spielen. Das brauche ich eigentlich gar nicht, weil ich ihn auch so relativ schnell mit einem Companion besiegen kann. Vielleicht war der Thermokarst am Ende tatsächlich die Entscheidung, aber wissen kann ich es nicht.


Fazit

Mir persönlich gefällt diese Art von Deck nicht, weil ich zu wenig Einfluss auf meinen Draw habe und es wie das blau-weiße Aura-Deck eine sehr explosive All-in-Strategie ist. Dies kann sehr frustrierend sein, wenn man ganz schnöde aufgrund von Pech verliert.




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