Eternal Pauperschau: Mono-blue Delver von Bernd Hamann
04.03.2015
Herzlich willkommen zur Pauperschau, wo ich Videos zum Thema „Classic Pauper“ auf Magic Online zeige!
Da ich relativ viel Erfahrung mit dem Format gesammelt habe und es zurzeit wieder einen großen Hype um Commons gibt, habe ich Tobi angeschrieben und ihm von meinem Projekt berichtet. Im Folgenden versuche ich nun in einer ersten kleinen Testserie des aktuell beliebtesten Decks um die Gunst der Zuschauer zu buhlen. Falls Interesse Pauper besteht, spricht mit Sicherheit nichts dagegen, die Serie auszudehnen und noch viele andere Deckideen und -konzepte zu präsentieren.
Aber was ist eigentlich Pauper? Pauper ist ein Online-Format, bei dem nur Commons erlaubt sind. Diese Karten müssen auf Magic Online als Commons erschienen sein. So ist zum Beispiel Kird Ape als Papierkarte durchaus eine Common, online jedoch nicht, da der Affe dort lediglich als Uncommon erschienen ist. Zudem sind sieben Karten verboten, nämlich Cloudpost, Cranial Plating, Empty the Warrens, Frantic Search, Grapeshot, Invigorate und Temporal Fissure.
Beim Online-Pauper gibt es eine riesige Menge unterschiedlicher Decks, die man im Rahmen einer Serie gut testen und vorstellen könnte. Seit Kurzem gibt es auch wieder Daily Events im Pauper, die sogar für Europäer gut geeignet sind. Diese beginnen in der Regel um 20:00 Uhr und finden am Wochenende statt. Meines Wissens gibt es mittlerweile auch unter der Woche Pauper-Events. Diese sind gut besucht und ziehen regelmäßig eine große Masse an Spielern an.
Sollte ich heute ein Daily Event spielen müssen, würde ich wohl mit folgendem Deck antreten:
Eine nähere Erläuterungen der Karten spare ich mir an dieser Stelle, da ich ein Video zu genau diesem Thema gedreht habe.
Testrunde 1: Delver-Mirror
In diesem Matchup kommt es vor allem darauf an, die Uhr im Blick zu behalten. Man hat zwei Möglichkeiten das Spiel zu gewinnen. Erstens: Man ist schneller als der Gegner und vermeidet die typische Pattsituation, wie sie dieser Screenshot zeigt:
Beide Spieler können hier nicht effektiv in der Luft angreifen und auch der Boden ist durch die Spire Golems dicht.
Zweitens: Man spielt schneller als der Gegner und versucht, das Spiel über die Zeit zu bringen. In Daily Events zum Beispiel trifft man in der Regel in mindestens einer Runde auf Mono-blue Delver und muss sich darauf einstellen, dass die Spiele sehr lange dauern. Das ist nicht nur anstrengend, sondern oft auch sehr langweilig. Meist gewinnt entweder der Spieler, der die Uhr besser im Blick hat, oder das Spiel wird über gute beziehungsweise schlechte Draws entschieden.
Schlüsselkarten in diesem Matchup sind Bonesplitter, Treasure Cruise oder Echoing Truth. Bonesplitter ermöglicht es einem, Patts zu brechen und einen vormals nutzlosen Ninja an Spire Golem vorbeizubringen, beziehungsweise diesen zum Abtausch zu zwingen. Echoing Truth nimmt dem Gegner unter Umständen zwei bis drei Spire Golems und lässt einen selbst angreifen oder diese countern. Kurz vor dem Patt ist es oft entscheidend, einfach die erste Treasure Cruise zu wirken und Countermana offen zu haben. Häufig gewinnt einem dann der schiere Kartenvorteil das Spiel.
In diesem Testmatch konnte ich das Spiel auf beide Weisen für mich entscheiden. Zum einen hatte ich am Ende entscheidend mehr Zeit auf der Uhr und konnte im letzten Spiel auch mit Stormbound Geist punkten, der unglaublich gut zur Ausdehnung der Stall-Situation beiträgt und nach seinem Untod gerne von Ninja of the Deep Hours seiner +1/+1-Marke beraubt wird.
Testrunde 2: Jace's Erasure
Hier zeigt sich, wie schwierig es sein kann, sich im Pauper mit einer Rogue-Strategie zu behaupten. Mein Gegner spielt ein monoblaues Mühldeck um Jace's Erasure und hat deutliche Schwierigkeiten, mich schnell genug auf null Karten zu bringen.
Schon im ersten Spiel gibt er auf und verlässt frustriert das Feld, ohne ein zweites Spiel anzustreben. Gegen Delver zu spielen, ist mitunter allerdings auch sehr unspßig, weil es gerade diejenigen Decks, die sich noch in der Phase des „Rohbaus“ befinden, gerne und mit enormer Leichtigkeit zerlegt. Entsprechend bin ich meinem Gegner nicht allzu böse für sein Aufgeben.
Testrunde 3: UR-Control
Dieses Deck ist eines der beliebteren Decks im gegenwärtigen Metagame. Die Spiele sind in der Regel sehr knapp, weil der Gegner die meisten der Kreaturen verbrennen und im Midgame leicht die Kontrolle übernehmen kann. Es gilt hier, früh einen Ninja oder mit Insectile Aberration genügend Schaden durchzubringen. Auch die Mulldrifter des Gegner sind gefährlich für uns, da man sie ja auf keinen Fall auf die Hand zurückbringen möchte. Leider blockt der Drifter jedoch beinahe jede unserer Kreaturen sehr effektiv.
Das Ziel in diesem Matchup ist es tatsächlich, den Gegner sehr schnell zu überrennen beziehungsweise den eigenen Carddraw im richtigen Moment zu finden. Dies zeigt, dass ein Sieg häufig von der Starthand oder dem späteren Topdeck abhängt.
In diesem Match habe ich das Glück, dass mein Gegner das erste Spiel frustriert aufgibt, nachdem ich eine gute Treasure Cruise spielen kann. Er erkennt auch, dass mein Delver per Ponder vorbereitet wurde und gibt deshalb auf. Das zweite Spiel will er dann gar nicht mehr spielen. Vielleicht hat er auch einfach disconnectet. Man weiß es nicht.
Fazit:
Mono-blue Delver ist mit Sicherheit das Deck to beat, wenn es so etwas im Pauper überhaupt gibt. Jeder Spieler, der Daily Events im Pauper spielen möchte, sollte auf dieses Matchup bestens vorbereitet sein. Leider ist eine effektive Version sehr teuer, da man Hydroblasts oder Dazes, wenn man sie denn spielt, nicht billig bekommt.
Wer auf Mirrormatches verzichten möchte, der sollte sich eine Strategie einfallen lassen, die gegen Delver bestehen kann und zugleich ein gutes Matchup gegen den Rest des Feldes bietet. Dies könnte im Moment zum Beispiel sehr gut das grün-weiße Aura/Bogle-Deck sein oder eine andere sehr aggressive Strategie.
Zum Abschied: Falls euch diese Serie interessiert, bitte ich um Feedback, Anregungen und Ideen für neue Videos und Artikel! Denn: Nur wenn eine gewisse Nachfrage besteht, kann ich diese Serie ausbauen, was ich eigentlich schon fest eingeplant habe – auch für eine Verbesserung der Tonqualität ist mittlerweile gesorgt.
Vielen Dank fürs Lesen und Zuschauen!
Bonusmatch: Runde 1 eines Daily Events vom 28. Februar
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