Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, spätestens halt jetzt, sind dieser Tage die Previews zu Magics neuestem Set Kinder der Götter in vollem Gange. Bei letzter Volkszählung auf der Polis gestern waren 63 Karten offiziell bekannt, darunter etliche buchstäblich inspirierte Designs, und wir haben mit freundlicher Genehmigung von Wizards heute eine 64. zu bieten.

Ohne große Umschweife, Abschweifungen und sonstige Schweife folgen wir dem Ruf nach Neuem und zeigen euch hier den „Ruf nach Führung“ oder „Plea for Guidance“, wie der gemeine liebe Angelsachse sagen würde. Folgt dem Ruf!

Auf den ersten Blick fällt hier vor allem das hübsche Kunstwerk von Terese Nielsen positiv auf. Weiterhin springen einem aber wohl auch die Kosten ins Auge, die mit sechs Mana nicht gerade gering ausgefallen sind. Keineswegs billig, wahrscheinlich nicht einmal günstig, sondern in jedem Falle etwas für Leute, die den Effekt wirklich haben wollen.


Constructed?

Nun sind Verzauberungskombinationen im Wettkampf-Magic nichts völlig Unbekanntes und die Option, gleich mehrere Teile einer solchen Kombo auf einen Schlag herbeizurufen, ist ebenfalls recht wertvoll. Dennoch glaube ich, dass, wenn diese Karte demnächst in 60-Karten-Decks auftaucht, es kaum ums schnelle Auffinden einer bestimmten 2-Karten-Kombination gehen dürfte. Das geht entweder besser oder es geht einfach gar nicht. Vielmehr sehe ich die Stärke des Rufs in seiner Zielgenauigkeit. So müsste man etwa von ausgewählten Verzauberungen lediglich einzelne Exemplare einpacken und könnte trotzdem mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit davon ausgehen, sie irgendwann im Verlauf einer Partei auszuspielen. Mit ein wenig Manabeschleunigung vielleicht sogar noch rechtzeitig.


Gerade in Formaten, in denen die Auswahl an potenziell genickbrechenden Karten sehr hoch ist, existieren allerdings andere Suchmaschinen. Humility oder Moat zum Beispiel kann man sich allein deshalb unmöglich mit Ruf nach Führung suchen, weil es Enlightened Tutor gibt. Selbst im Modern gibt es, neben weniger verzauberhafter Auswahl, eine Karte mit halbem Effekt und halben Manakosten, wenngleich bloß einem Viertel an Tauben.


Limited?

Sechs Mana sind hier genauso eine stolze Zahl. Zwar gibt es echt fiese Verzauberungen, aber die braucht es auch schon, um eine solche Initialinvestition zu rechtfertigen. Hinzu kommt, dass ausgerechnet diejenigen Verzauberungen, die früh im Spiel oft beeindruckende Tempoplays darstellen, nicht unbedingt diejenigen sind, welche man sich für Zug 7+ bereitlegen möchte, während umgekehrt Late-Game-Bomben wie Götter ohnehin bereits Gefahr laufen, zu spät zur Party zu erscheinen.


Nichtsdestotrotz ist Limited bekanntermaßen kein Wunschkonzert, sondern man arbeitet halt mit dem, was man hat. Und die Karte erzeugt nun einmal zweifellos Kartenvorteil. Dass sie in 40-Karten-Decks konsequent außen vor bleibt, erscheint unrealistisch, zumal die Limitedumgebung durchaus bunter/verspielter/langsamer werden könnte.


Commander & Co.?

Kommen wir zu guter Letzt zu den 100-Karten-Decks und seit jeher der Rettung für kuriose Karten aller Couleur. Der heutige Dreiklang der verschiedenen Einsatzgebiete endet hier tatsächlich auf einer positiven Note.


Nicht nur besteht – spätestens im Funformat Commander – weniger Konkurrenzdruck, sondern gezielte Sucheffekte sind obendrein um einiges wertvoller. Verrückte Kombinationen stehen auf der Tagesordnung, alles, was irgendwie Mehrwert generiert, ist sowieso heiß begehrt und Manakosten sind in Mehrspielerpartien nurmehr Schall und Rauch. Ein Umfeld quasi wie geschaffen für diese Karte, und manch einer würde behaupten, dass es tatsächlich genau das ist. Jedenfalls kann man mit ihr da sicher eine Menge Spaß haben.

Oder nicht? Lasst euren eigenen Ruf erklingen und schreibt im Forum, was ihr vom Ruf nach Führung haltet!

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