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Wochenrückblick #44
von Tobias Henke
16.01.2013

Nachdem letzte Woche die Pflicht dran war – Links zu allen möglichen und unmöglichen, wichtigen wie unwichtigen Gatecrash-Informationen und kurze Kommentare zu den neuen Schlüsselworten findet ihr dort –, schreiten wir diese Woche zur Kür. Gemeint ist damit vor allem folgende Frage nach …


Constructed?

Welche von den bislang bekannten Karten aus Gatecrash sind denn wohl die großen Stars künftiger 60-Karten-Decks? Habt ihr eine Ahnung? Ich nämlich nicht, ich bin bloß hier, um meine Ahnungslosigkeit zu teilen. Denn geteilte Ahnungslosigkeit ist bekanntlich halbe Ahnungslosigkeit. Oder so.


Normalerweise kommen bei dieser Frage immer die Planeswalker eines Sets aus der Pistole geschossen, aber sowohl Gideon, Champion of Justice als auch Domri Rade sehen auf Anhieb kaum nach automatischen Inklusionen aus. Das eine oder andere Deck oder Sideboard werden sie schon finden, aber es muss eben das richtige sein.

Dasselbe Problem gibt es ebenso anderswo, bei den Vertretern der neuen Gilden sowieso. Obzedat, Ghost Council wurde im Netz bereits ein wenig diskutiert. Insgesamt ein 9-Punkte-Lifeswing pro Zug, beginnend mit vier im ersten, dazu Unempfindlichkeit gegenüber sämtlichen gegnerischen Hexereien, das scheint für fünf Mana, nun, zumindest angemessen. Wenn denn ein Deck existiert, das sowohl farblich als auch von der strategischen Ausrichtung her passt. Trotzdem sind die Werte von Thragtusk schlicht unangemessener. Gerade mit dem könnte wiederum Prime Speaker Zegana total bescheuert abgehen.


Nein, die einzigen bestimmten Karten, neben den Ländern, auf deren Constructedrelevanz ich bisher wetten würde, heißen Skullcrack und Glaring Spotlight. Gleichzeitig wette ich aber darauf, dass bestimmt zig weitere von Bedeutung sein werden. Irgendwelche halt. Dass die Schlüsselworte im Constructed auftauchen, ist durchweg nicht auszuschließen; die Charms bieten mal wieder unerhört viel Flexibilität; es gibt dicke X-Spells, dicke Kreaturen sowieso und ein paar potenzielle Kombokarten.

Massig Auswahl, viel Interessantes und nichts, was auf den ersten Blick als überstark ersichtlich wäre (es sei denn, ich habe etwas verpasst, was ihr mir im Forum unter die Nase reiben könnt). Manch einer mag seine Gatecrash-Euphorie dadurch gedämpft sehen, aber in Wahrheit ist das natürlich perfekt! Ich jedenfalls blicke gespannt auf die Artikel und Turnierergebnisse des kommenden Standardformats.


Grand Prix Singapur



Ken Yukuhiro

Während Liliana im Hintergrund schmollt („We really can't both be wearing purple!“), freut sich Ken Yukuhiro über seinen ersten großen Sieg, bei dem der GP-Kobe-Zweite und PT-Barcelona-Vierte 893 andere Spieler hinter sich gelassen hat. Ebenfalls im Top-8-Draft gelandet waren Huang Hao-Shan (seine dritte GP-Top 8), Toshiya Kanegawa (seine zweite) und Gao Zhen Xing (ebenso). Shi Tian Lee auf Platz 10 verpasste derweil seine vierte GP-Top 8 und Shuhei Nakamura seine 21. mit Platz 13.


Grand Prix Atlantic City



Jon Stern

In „Monopoly City“ war zeitversetzt wesentlich mehr los. Mehr Spieler (1648), mehr Pros (in der Top 8 Matt Costa, Ari Lax, Brad Nelson, Josh Utter-Leyton und Jon Stern; Ben Stark und Shahar Shenhar in der Top 16; David Ochoa und Brian Kibler in der Top 32; Josh Ravitz, Zvi Mowshowitz, Paulo Vitor Damo da Rosa und Zac Hill auf weiteren Preisrängen) und mehr spannende Decks.

Dass es im Standard so kurz vor dem allgemeinen Gatecrashing noch einmal dermaßen spannend werden würde, war jedoch nicht unbedingt abzusehen. Dominierten bei vergangenen Grand Prix schwarz-rote Aggrodecks mit erschreckender Konstanz, belegte hier Jund die meisten Plätze in der Top 16 und das imaginäre Siegertreppchen beanspruchten komplett eher kreative Decks. Auf Platz 3 landete Spieler des Jahres 2010 Brad Nelson mit seiner Version von Nightshade Peddler und Pingern, zugegebenermaßen mehr ein Update als eine Neuentwicklung. Nach Ansicht der Listen sollte man allerdings meinen, dass er damit folgender Strategie ziemlich chancenlos gegenüberstand: Im Finale trafen nämlich gleich zwei Auradecks aufeinander, die im Prinzip aussehen wie die entsprechende Heimsuchung im Modern. Fluchsicherung? Diverse Flüche scheinen einem jedenfalls sicher, wenn man solch ein Deck ins Feld führt …


Jon Stern, Platz 1:

3 Cavern of Souls
4 Forest
1 Glacial Fortress
4 Hallowed Fountain
4 Hinterland Harbor
1 Island
2 Sunpetal Grove
4 Temple Garden

4 Avacyn's Pilgrim
4 Geist of Saint Traft
4 Invisible Stalker
3 Silverblade Paladin

4 Abundant Growth
4 Ethereal Armor
2 Increasing Savagery
4 Rancor
4 Selesnya Charm
4 Spectral Flight

Sideboard:

1 Angelic Overseer
2 Feeling of Dread
2 Loxodon Smiter
3 Nearheath Pilgrim
1 Negate
2 Nevermore
3 Rest in Peace
1 Rootborn Defenses


Josh Utter-Leyton, Platz 2:

2 Cavern of Souls
4 Forest
1 Glacial Fortress
4 Hallowed Fountain
4 Hinterland Harbor
1 Island
2 Sunpetal Grove
4 Temple Garden

4 Avacyn's Pilgrim
2 Fencing Ace
4 Geist of Saint Traft
4 Invisible Stalker
4 Silverblade Paladin

4 Abundant Growth
2 Curiosity
4 Ethereal Armor
2 Increasing Savagery
4 Rancor
4 Spectral Flight

Sideboard:

2 Dispel
2 Feeling of Dread
2 Garruk Relentless
(Garruk, the Veil-Cursed)
3 Rest in Peace
4 Strangleroot Geist
2 Wolfir Avenger



PTQ Dragon's Maze in Hamburg

74 Spieler spielten sieben Runden Modern, im Anschluss gab's dann diese Top-8-Paarungen:

Viertelfinale Halbfinale Finale Sieger
Christian BöhnkeBöhnke
Max SchultzeBöhnke
Christopher PassowPassowJensen
Frank Krolow
Malte BarkowskiAithaj-kaddour
Benjamin Aithaj-kaddourJensen
Marten JensenJensen
Marvin Stams

Die vergleichsweise kleine Teilnehmerzahl ließ den Vorsprung von Jund als meistgespieltem Deck ohnehin ein wenig schrumpfen, aber auch so legte Splinter Twin noch einmal zu und stellte nun bereits das zweithäufigste Deck im Turnier. Ähnlich wie bei kopiertem Deceiver Exarch/Pestermite ist hier ebenfalls kein Ende in Sicht, denn obwohl Twin mittlerweile längst eine bekannte Größe ist, besetzte es die meisten – drei – der Top-8-Plätze.

Finalist Christian Böhnke nahm derweil Haunted Zoo und glättete dessen fürchterliche Manakurve, doch auch er konnte Marten Jensen letztlich nicht bezwingen. Der wiederum spielte eine handelsübliche Jundversion (mit Lingering Souls) und das machte er laut Zeugenaussagen nicht einmal besonders gut, aber eben gut genug – eine kleine Erinnerung, dass Jund trotz aller einschlägigen Versuche, darauf einzuschlagen, seinen Deck-to-play-Status nie wirklich verloren hat. Glückwunsch!


Cute

Oder zumindest q'ed. Für die Pro Tour Gatecrash, die nächsten Monat in Montreal stattfinden wird, sind das 356 verschiedene Spieler, wie Wizards letzte Woche bekanntgaben, zuzüglich aller Hall-of-Famer bis auf die anderweitig qualifizierten Nassif und Finkel. 306 davon reisen auf Wizards' Kosten, 30 Platin-Pros erhalten außerdem ihr Hotel bezahlt sowie je 3000 US-Dollar Antrittsgeld.

Die Liste listet leider nicht die Nationalitäten der Spieler mit auf, aber ich zähle insgesamt zehn Teilnehmer aus Deutschland: Fabian Dickmann, Emanuel Sutor, Wenzel Krautmann (alle über Grand-Prix-Top 4), Julian Plagge, Senol Pören, Lukas Tajak, Jonas Mundhenk, Klaus Jöns (alle über PTQ), Christian Seibold (online) und Bernd Brendemühl (Gold-Level). Das war aufwendig genug und ist nicht einmal mit Sicherheit vollständig oder gar richtig, dementsprechend müsst ihr nach Österreichern und Schweizern selbst suchen. Immerhin bekommt man beim eingehenden Studium der Liste dann noch mit, dass auch solche Oldschooler wie Rich Hoaen und Sol Malka (hatte vor grob hundert Jahren mal „The Rock“ entwickelt) einen PTQ gewonnen haben.


„Ignite Your Spark!“

Zu guter Letzt die Ankündigung des diesjährigen Basissets. Heißt Magic 2014, erscheint am 19. Juli und enthält 249 Karten – alles keine Überraschung. Um die Vorfreude anzuheizen, zeigten Wizards dazu noch ein Bild, welches nicht einmal im Entferntesten auf Realismus bedacht ist. Wenn das, wie vergangene Ankündigungen vermuten lassen, wieder fett auf jedem Boosterdisplay prangt, werde ich mich ganz doll schämen. Oder schreiend weglaufen. Oder so.






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