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Wochenrückblick #39
von Tobias Henke
05.12.2012

Heute auf dem Programm: ein Grand Prix (nur), Magic-Bücher und -Kopfbedeckungen (ernsthaft!) sowie eine Neuauflage der Power Nine (online).


Advent, Advent …

So langsam geht's zu Ende mit 2012. Am Wochenende fand in Lissabon zum Beispiel der letzte europäische Grand Prix des Jahres statt. Das Format war Limited und gewonnen hat Ivan Floch. Elias Watsfeldt schaffte seine dritte Grand-Prix-Top 8 innerhalb von zwei Jahren, Lasse Nørgaard seine dritte innerhalb von fünf Jahren und Helder Coelho erreichte seine dritte Grand-Prix-Lissabon-Top 8 innerhalb von 15 Jahren (Top 8 beim Grand Prix Lissabon 1998, Sieg beim Grand Prix Lissabon 1999).



Ivan Floch

Zwei Vorkommnisse am Wochenende sorgten dabei besonders für Diskussionen. Zum einen wurde in Runde 14 das Ergebnis von Martin Jůza nach dem Match rückwirkend in einen Sieg umgeschrieben. Ursache war ein Rakdos Charm, mit dem sein Gegner ein Spiel unentschieden enden lassen wollte, als beide gleich viele Lebenspunkte wie Kreaturen hatten. Übersehen wurde da allerdings, dass Jůzas Rakdos Ragemutt ihn auf einem Leben überleben ließ, und zwar unter anderem von einem Schiedsrichter, der für die Videoübertragung zum Mithalten von Lebenspunkten und Spielständen im Einsatz war. Als der Irrtum später auffiel, wurde entsprechend beschlossen, das Ganze schlicht so zu handhaben wie einen falsch ausgefüllten Ergebniszettel, jenes Spiel also als Sieg für Jůza zu werten. Vor Ort schienen alle Beteiligten damit durchaus einverstanden, bei Unbeteiligten blieb die Entscheidung hingegen umstritten.

Fast noch mehr Aufsehen erregte derweil aber der Fall von João Sousa, der mit einem Ergebnis von 13:2 leider die Top 8 verpasste. Tatsächlich hieß es einmal, dass jeder, der es mit 7:2 in den zweiten Tag schafft, ohne weitere Niederlage die Top 8 erreichen solle, auch wenn man selbstverständlich nirgendwo eine schriftliche Garantie diesbezüglich findet. 16 Runden wären erforderlich gewesen, um das sicherzustellen, und in Lissabon waren's eben nur 15. Man vergegenwärtige sich allerdings, dass eine Berechnung der benötigten Rundenzahl zwischen Byes, Draws, herunter- und heraufgelosten Spielern, insbesondere bei einem zweiten Tag, der ausschließlich drafttischintern ausgetragen wird, alles andere als trivial ist und dass vor allem jene von vielen geforderte Worst-Case-Analyse überhaupt nicht zweckdienlich ist! Ginge man immer und überall vom ungünstigsten Fall aus, hätten nämlich die allermeisten Grand Prix 16 Runden. Besser für die João Sousas der Welt, schlechter für alle anderen, Teilnehmer wie Organisatoren.

Im größeren Zusammenhang gab es in den letzten Wochen übrigens gleich zwei Artikel, die sich mit möglichen Änderungen am Grand-Prix-System beschäftigten. Quentin Martin hat seinen wunderbar recherchiert (europäische Grand Prix kosten alle nur 15 Euro!) und empfiehlt, die Turniere einfach so viel teurer zu machen, dass von vorherein weniger Leute mitspielen wollen. Nassim Ketita lässt bei seinen Überlegungen zu Spieler- und Rundenzahlen Byes gleich weitestgehend unberücksichtigt und löst das Problem, dass nicht jeder mit X:2 Top 8 macht, effektiv dadurch, dass halt nicht jeder mit X:2 Top 8 macht.


Magic On-Nine

Power und einige andere Spielverderber (siehe unten) erscheinen auf Magic Online. Zunächst nur im Cubedraft, irgendwann im Laufe nächsten Jahres dann auch so, dass man sie selbst besitzen kann. Wie genau das aussehen wird, wissen Wizards aber selbst noch nicht. Erklärungen zum neuen Cube und der Powergeschichte hier, Inhalt des Cubes und Turnierinformationen hier.



Top Secret

Neues aus dem Bereich Hintergrundgeschichte. Doug Beyer hat eine Novelle über Ravnica und Jace Beleren geschrieben, genannt The Secretist. Angeblich gar nicht schlecht, muss aber offenbar wirklich größter Geheimhaltung unterliegen, denn obwohl's das Werk ohnehin nur in digitaler Form zu kaufen gibt, scheint ebendieser Kauf für Nicht-Amerikaner mit diversen Hürden belegt zu sein. Die wunderbare Welt des Internets ohne Inter-, ohne Netz, eventuell mit doppeltem Boden.

[Nachtrag: Der Fehler scheint indessen behoben. Das E-Book ist mittlerweile offenbar auch auf amazon.de erhältlich. Das ging immerhin recht schnell – sehr schön.]


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Neu auf dem Markt: Baseballkappen mit Gilden-Insignia sind dagegen auch für unsereins zu haben. Liegt wohl daran, dass der Versand hier einfacher ist als bei einem E-Book. Oder so.




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