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Eternal
Crystal Ba11
von Pascal Baatz
13.07.2010

Die Geschichte der Kartenevaluation ist eine Geschichte voller Vorurteile. Der folgende Artikel wird dies deutlich aufzeigen, denn das neue Coreset Magic 2011 lässt oft erst auf den zweiten Blick seine Stärke erkennen. Nicht zuletzt wegen der Verbannung von Mystical Tutor aus den Legacygefilden gilt es umzudenken, neue Perspektiven zu eröffnen und alte Lehrsätze infrage zu stellen. Folgende Betrachtung des Sets für Legacy soll dabei helfen.

Mitarbeiter der Edition

Die für Legacy beste Karte des Sets ist für mich ganz klar und hat es redlich verdient, dass ihr Bild einen Monat lang neben Richard Garfield in der Firmenzentrale ausgestellt wird.


Sword of Vengeance heißt das gute Stück und ich sehe förmlich die Augenbrauen hochschnellen. Dabei ist die Erklärung ganz einfach: Selbst wenn eine andere Karte des Sets der Grundstein für ein neues Deck sein sollte, so ist es doch dieses Schwert, welches in dutzenden Decks auftauchen kann und immer wieder hervorragende Arbeit leistet. Den Lehrsatz, dass gutes Equipment auch Removal sein muss, wie es Umezawa's Jitte und Sword of Fire and Ice sind, können wir bei dieser Karte getrost ignorieren. Richtig ist, selbst in einer defensiven Position muss Equipment weiterhelfen. Die beiden alten Equipments erfüllen diese Aufgabe mit Einschränkungen. Sword of Vengeance stellt die Logik durch das Wörtchen Vigilance auf den Kopf. Ohne seine Defensivposition aufgeben zu müssen, kann man nicht nur in die Offensive gehen, sondern Chumpblocks mit Trample umgehen. Auch Gangblocken wird durch +2/+0 und First Strike erschwert. Aber vor allem hat der Gegner das Problem, welches ihn angreift eben auch noch, wenn er versucht selbst anzugreifen. Deswegen sind die Equipkosten von drei auch gar nicht so schlimm, wie sie zunächst wirken, schließlich muss nicht jede Runde umgerüstet werden. Haste ist zunächst vollkommen unwichtig, aber sobald sich das Spiel in die Länge zieht, wertet das Schwert jede einzelne Kreatur des eigenen Decks allein dadurch ungemein auf.

Dank der guten Tutormöglichkeiten durch Stoneforge Mystic und Enlightened Tutor wird Sword of Vengenace zumindest als 1-of seinen Weg ins Legacymetagame finden. Mehr möchte man nicht, da lieber mit anderen Equipments gesplittet wird. Man mag sich jetzt zwar gerne darüber beklagen, dass „sechs Mana, bis es was macht“ zu viel sind, aber wenn dann mal ein Wild Nacatl für fünf mit Haste vorbeikommt und der 4/5-Tarmogoyf weder angreifen noch blocken darf, werden die ersten Kritiker schon verstummen.

Ajani's Hunting Pack

Zur Anwendung kommt oben gepriesenes Stück Hardware in der ersten Deckliste des Artikels. White Weenie ist nicht zuletzt seit dem Banning von Mystical Tutor wieder attraktiver geworden. Stoneforge Mystic und Path to Exile sind sowieso schon potenzielle Kandidaten, aber nun finden sich auch noch Ajani's Pridemate, Squadron Hawk und Leyline of Sanctity ein.


1 Emeria, the Sky Ruin
19 Plains

3 Mother of Runes
4 Kazandu Blademaster
2 Ajani's Pridemate
3 Stoneforge Mystic
4 Squadron Hawk
4 Knight of Meadowgrain
2 Jötun Grunt


4 Path to Exile
4 Aether Vial
4 Honor of the Pure
2 Oblivion Ring
1 Umezawa's Jitte
1 Sword of Fire and Ice
1 Basilisk Collar
1 Sword of Vengeance



Ajani's Pridemate und Ajani's Mantra haben zwar eine unübersehbare Synergie, doch insgesamt ist das Enchantment eindeutig zu schwach. Swords to Plowshares der Gegner, Knight of Meadowgrain und Equipment stellen schon genügend Gründe für den Planeswalkerkumpanen dar. Lone Missionary bietet ebenfalls seine Dienste an, doch Kazandu Blademaster hat aufgrund seiner Stärke den Vortritt erhalten. Der zweite Neuankömmling wirkt als 1/1-Vogel schwach, doch bringt Squadron Hawk genau wie Stoneforge Mystic echten Kartenvorteil mit sich. Der Trick bei diesen Suchmaschinen ist nur, sie broken zu machen. Eine Horde fliegender Weenies ist dank vier Honor of the Pure und vier Equipments recht gut auszunutzen. Selbst wenn diese Karten nicht zur Verfügung stehen, sind vier Hawks immer noch bessere Blocker als eine einzelne Kreatur und mit Jötun Grunt kann man den Kartenvorteil auch noch recyceln.

Das Sideboard ist angesichts des bevorstehenden Metashifts noch nicht abzusehen, aber eine Mischung vieler 1-ofs mit zwei Enlightened Tutor bietet sich an, um dem Deck die benötigte Flexibilität zu verschaffen. War Priest of Thune spielt bei solchen Tests gerne mit. Der Kleriker liegt zwar nicht außerhalb der Counterbalance-Kurve, passt sich aber gut in die Kurve Flatline der Aether Vial ein. Leyline of Sanctity als mögliche Sideboardkarte bespreche ich lieber im Zyklus mit den anderen.

Das Leylineproblem

Obwohl Leyline of the Void einen so vernichtenden Effekt auf die Strategie mancher Gegner haben kann, wird sie nach wie vor selten gespielt. Auch die neuen Leylines werden am gleichen Problem wie der Reprint leiden. Auf der Starthand können sie super sein, im späteren Spiel sind sie gemessen an ihren Kosten zu schlecht, weil der Effekt immer weitere Karten oder Aktionen benötigt, um in Kraft zu treten. So lassen sich die Vorteile von Tormod's Crypt gegenüber Leyline of the Void schnell erkennen, zumal Leylines im Playset auftreten müssen. Obwohl es immer wieder Leute gibt die nur drei Leylines spielen, ist das keine wirklich in Betracht zu ziehende Option. Ja ich habe absichtlich Leute gesagt, den Titel Spieler oder Deckbauer verdienen sie nicht (obwohl, über Deckbauer könnte ich mit mir reden lassen). Weiß man um die Stärken und Schwächen von Leylines, lässt man sich als unerfahrener Spieler gerne mal auf einen Mulligan zu viel ein, anstatt es mit einer eigentlich guten Hand zu versuchen. Die doch so recht einfach scheinenden Leylines sind in Wahrheit also echte Skilltester und ihre Rückkehr sollte die „Skill wird immer unwichtiger“-Kritiker erfreuen.


Leyline of Sanctity scheint eine recht brauchbare Option gegen Stormcombo zu sein, sofern sich dieses Deck demnächst in neuem Gewand und in ausreichender Stückzahl wieder im Metagame einfindet. Gegen Combodecks ist es immer wichtig, möglichst schnellen und günstigen Hate an den Start zu bringen, u.a. um die eigene Clock nicht auszubremsen. Da die Überlebenschance bis zum vierten Landdrop gegen Combodecks gering ist, verschärft sich das Mulliganproblem bei Leyline of Sanctity noch einmal. Der Effekt ist allerdings nicht zu unterschätzen, weil die übliche Disruption von Stormcombodecks gleich mit ausgeschaltet wird. Somit ist die Leyline auch gegen Discarddecks einsetzbar, sollte aber gegen die Burnspells von Zoodecks im Sideboard bleiben, da man virtuellen Kartenvorteil erreichen möchte und nicht einfach die Umlenkung von Burnspells auf Kreaturen. Spielt man selbst keine echten Kreaturen wie z.B. Landstill oder Enchantress entfaltet die Karte erst ihr volles Potenzial. Der Plan beider Decks macht es sowieso nötig, länger zu überleben und eine gute Manabasis aufzubauen, sodass Leyline of Sanctity eine sehr gute Sideboardkarte gegen bereits genannte Strategien darstellt. Je nachdem, wie viele Tutoren das eigene Deck besitzt, können z.B. auch nur zwei Leylines geboardet werden, wenn sie nur späte Killoptionen wie Seismic Assault ausschalten sollen.

Das blaue Enchantment wird sicher irgendwann, irgendwo, irgendein Teil einer Combo sein, was allein schon ein Grund ist, sich auf lange Zeit das Playset Leyline of Anticipation zu bunkern. Ansonsten sieht es mit Verwendungszwecken eher mau aus. Es besteht kein Zweifel, dass der Effekt vor allem in Kontrolldecks sehr stark ist, da immer Countermana aufgehalten werden kann. Doch bis man so weit ist, Jace, the Mind Sculptor am Ende der gegnerischen Runde zu spielen, vergehen einige Runden, in denen das Enchantment nur unnütz herumliegt. Dann doch lieber Carddraw, Removal oder Counter spielen. Einen ähnlichen Satz kann auch bezüglich Leyline of Punishment formuliert werden, wobei die Wörtchen Sulfuric Vortex dick unterstrichen Verwendung finden.


Was bleibt, ist Leyline of Vitality, die genau wie das Equipment noch unterschätzt wird. Vorab Glückwunsche ans deutsche Übersetzungsteam. Mal wieder. Nun aber zu der Karte, die extrem stark für bestimmte Decks und Aufgaben ist. Elfen z.B. werden weniger anfällig gegenüber Massremoval und machen durch Lifegain das Problem wett, in der Aufbauphase nur schlecht blocken zu können. Dass +0/+1 viel besser als ein von manchen gefordertes +1/+0 ist, zeigt sich in jedem kreaturenschweren Mirrormatch. Falls sich jemand jetzt noch fragt, wie man das zukünftig wohl wieder häufigere Zoomirror gewinnt, der hat gerade eine mögliche Antwort gefunden. Besonders an dieser Leyline ist, dass sie auch in mehrfacher Ausführung noch gut ist und als 4-of somit absolut vertretbar wird. Ob man aber tatsächlich auf die grüne Leyline setzen wird, hängt ein bisschen davon ab, wie sehr das Meta in Zukunft von Aggrodecks und roten Sweepern beherrscht wird. Nichtsdestotrotz ist die Karte im Elfendeck auf jeden Fall spielbar.

Vitale Fauna


Neben Survival of the Fittest wirkt Fauna Shaman nicht unbedingt reizvoll. Das ist weitestgehend korrekt, obwohl auch ein gestandenes Survivaldeck gerne mehr, wenngleich langsamere Tutoreffekte hat. In einer Liste mit vielen Utilitykreaturen ist selbst dieses beschränkte Survival stark genug, zumindest um Removal von den Klobos abzulenken. The Rock profitiert dank hoher Kreaturenquantität und -qualität ebenfalls vom Schamanen, allerdings dürfte es sinnvoller sein, lieber den direkten Weg über Klobos einzuschlagen, als das Deck noch langsamer zu machen.

Richtig gut wird die Karte erst im Elfendeck. Ungleich dem Mutterenchantment verheddert sie sich nicht in Sylvan Messenger-Triggern und dank dem Untapeffekt von Quirion Ranger lässt sich Fauna Shaman auch mehrmals benutzen. So findet sich Platz für vier der neuen Leylines neben Sylvan Messenger:


4 Llanowar Elves
4 Fyndhorn Elves
4 Fauna Shaman
4 Wolf-Skull Shaman
4 Elvish Archdruid
4 Imperious Perfect
4 Elvish Champion
4 Sylvan Messenger
1 Quirion Ranger
1 Wirewood Symbiote
1 Joraga Warcaller
1 Squee, Goblin Nabob
1 Wren's Run Packmaster
1 Viridian Zealot
1 Regal Force
1 Genesis

4 Leyline of Vitality


13 Forest
2 Gaea's Cradle
1 Oran-Rief, the Vastwood

Sideboard:

2 Caller of the Claw
3 Krosan Grip
1 Terastodon
4 Tormod's Crypt
4 Leyline of Lifeforce
1 Wellwisher



Für alle, die den Artikel nur überfliegen und die Deckliste schlecht finden, möchte ich an dieser Stelle gleich zitierbar beschreiben, was es mit der Liste auf sich hat: Elfendecks lassen sich mittlerweile in viele verschiedene Richtungen entwickeln und viele Strategien wie Natural Order, echtes Survival mit Toolbox oder Comboelfen profitieren auch von einem Splash für Discard, Mirror Entity oder Anger. Fauna Shaman ist am besten in der Combo- oder Aggrovariante aufgehoben. Ersteres kennt man zur Genüge aus Extended, letzteres bietet auch eine Möglichkeit Leyline of Vitality effektiv zu nutzen und ist in obiger Form eine relativ günstige Version (je nachdem wie teuer die Schamanin noch wird).

In Aggromatches glänzt die neue Leyline, welche gegen die alte Leyline ausgetauscht werden kann, sobald der Gegner über Counter verfügt. Wren's Run Vanquisher ist die einzige Karte, die ich gerne noch als 3-of integriert hätte. Doch Wolf-Skull Shaman ist dank der Elfendichte wesentlich stärker. Splashen könnte man in dieser Liste auch für Anger, Mirror Entity oder Removal in Form des Tribal-Instants Eyeblight's Ending plus Cabal Therapy im Sideboard. Letzteres dürfte der sinnvollste Splash sein, da man durch Schwarz erheblich an Flexibilität gewinnt. Engineered Plague gegen andere Tribaldecks und Extirpate auf Removal sind dann denkbare Optionen.

Schade Engel

Obwohl es normalerweise müßig ist, Reprints in Legacyartikeln zu erwähnen, möchte ich an dieser Stelle kurz auf Baneslayer Angel eingehen. Dank des Reprints wird aus dem €ng€l nun ein €ngel und die Hürde für den Legacyeinsatz sinkt. Leider hält sich immer noch das hartnäckige Vorurteil, die Kreatur sei im Format unspielbar. In Kontrolldecks stellt sie jedoch einen sehr schönen Finisher dar. Kaum eine Kreatur ist dem Bannendem Flieger im Kampf gewachsen, und selbst wenn es nicht auf einen direkten Kampf hinausläuft, sichert Lifelink oft das Race. Welche Kreatur kann für sich schon behaupten, einen Progenitus zu racen (wenn sie den ersten Angriff bekommt). Swords to Plowshares/Path to Exile sind die großen Probleme des Engels, aber für Matchups wie Bant ist die Karte auch nicht unbedingt so wichtig. Zoo hingegen verzweifelt daran oder muss zumindest zwei kostbare Burnspells aufwenden. Gebt dem Engel eine Chance.


Spulen wir ein paar Monate vor: 30% Kontrolle im Metagame und fast alle spielen sie den Baneslayer Angel oder Rhox War Monk oder sogar beide. Der Burnspieler in uns verzweifelt jedoch nicht und bewaffnet sich mit Combust. Auch wenn der Engel nicht gespielt wird, ist Combust eine ausgezeichnete Antwort auf Rhox War Monk und Merfolklords. Ein bisschen dünn ist die Einsatzfähigkeit der Karte ja schon, aber uncounterbares, hartes Removal in Rot muss irgendwelche Nachteile haben. Zoo, Canadian Threshold und Goblins wären die größten Nutznießer von Combust. Bei der aktuellen Präsenz von Dredge würde es mich auch nicht wundern, wenn Jötun Grunt wieder vermehrt auftritt und neben einem frühen Knight of the Reliquary ein weiteres Ziel abgibt.

Ich schweife ein wenig ab, denn eigentlich heißt dieser Abschnitt „Schade Engel“ aufgrund einiger Kreaturen, die es trotz netter Fähigkeiten wohl nicht schaffen werden. Der Titanenzyklus bietet immerhin noch Grund zu Spekulationen. Sun Titan ist einfach zu teuer, auch wenn ich mir gerne mal einen Standstill mit dem Riesen wiederholen würde und beim Angriff in der nächsten Runde dann noch einen. Primeval Titan würde sich gut in einem Landsdeck machen, dafür müsste man aber Volrath's Stronghold integrieren und Slots schaffen. Trotz des Effekts wahrscheinlich zu viele brennende Reifen durch die der Titan springen muss, um einen Effekt zu erzielen.


Wenn wir Frost Titan beiseitelassen, bleiben noch Inferno Titan und Grave Titan. Sneak Attack dürfte die beste Option darstellen, diese Jungs auszunutzen. Trotz Eldrazikreaturen machen Titanen für Sneak Attack Sinn, da solche Decks oft Schwarz für Discard spielen und über Mana-Acceleration verfügen. Somit ist es möglich, auch ohne Sneak Attack Kreaturen zu spielen, um die sich der Gegner erst einmal kümmern muss. Selbst mit Removal auf Grave Titan sind immerhin zwei Blocker im Spiel, die Zeit erkaufen. Mitotic Slime ist, was Tokens abwerfen betrifft, auch nicht zu verachten, doch als Sneak Attack-Futter reichlich schwach und die Graveyardklausel ein großer Nachteil gegenüber Swords/Path.

Da der blaue Titan so unsäglich schlecht ist, kann man Conundrum Sphinx an seine Stelle schieben. 4/4 Flying für vier Mana erschreckt aber auch nur noch Leute, die mit durchsichtigen Sleeves zocken, und die Fähigkeit ist nur gut mit Sensei's Divining Top und einfach nur schlecht mit Librarymanipulation auf der Gegnerseite, was häufig der Fall ist. Sogar Zoo hat dafür Sylvan Library.


Auch Phylactery Lich ist mit äußerster Vorsicht zu genießen. Man mag Darksteel Citadel und Lich als Synergie ansehen, doch bei Manakosten von sehe ich die tolle Synergie nicht so recht. Auch die sonst so gute Möglichkeit, in Runde 1 einen Klobo mit Dark Ritual ins Spiel zu bringen ergibt sich hier nicht. Nur wenn mehrere Lichs im Spiel sind und Counter streuen, wirkt der Nachteil nicht mehr so dramatisch. Indestructible ist zwar schön und gut, aber neben Swords und Path kann sogar Zoo mit Qasali Pridemage als Removal aufwarten. Ein anderer dunkler Mann ist da schon besser. Auch wenn die Formulierung eines Vampirtirbal nach wie vor lächerlich erscheint, so gibt Captivating Vampire dennoch neue gute Argumente. Dank der Extendedrotation lässt sich Dark Depths demnächst vielleicht auch etwas kostengünstiger ins Deck integrieren, wodurch sich ein annehmbar starkes und günstiges Deck für Quereinsteiger anbietet.

Ersatz Gnomes

Funktional ähnlich zu bereits bestehenden Karten sind Dark Tutelage und Autumn's Veil. Ersteres scheint auf den ersten Blick sehr interessant, da es eine splashbare Phyrexian Arena auf der einen Seite und ein widerstandsfähiger Dark Confidant auf der anderen Seite ist. Dumm nur, dass Dark Tutelage in Notsituationen nicht einmal blocken kann und somit gegen Aggro wirklich eine tote Karte darstellt. Des Weiteren ist besagte Widerstandsfähigkeit gegen Removal durchaus auch ein Nachteil. Ab einem gewissen Punkt ist man einfach nur froh, seinen Confidant vor ein Tier zu schmeißen, oder muss sogar selber Removal dafür opfern, um im Spiel zu bleiben. So anfällig Dark Confidant auch ist, als Kreatur für zwei Mana ist er dem Enchantment immer noch weit überlegen. Das einzige Deck, in welchem Dark Tutelage besser sein dürfte, ist Thopter Foundry. Dank Enlightened Tutor reicht die Karte zwei bis drei Mal aus und ist ein dringend benötigter Dreierslot für Counterbalance. Lifegain der Thoptercombo sowie Engineered Explosives bieten zudem genügend Mittel, Dark Tutelage loszuwerden oder den Nachteil zu negieren.


Autumn's Veil ist in Bezug auf Combodecks ein grünes Orim's Chant, hat aber darüber hinaus große Vorteile. Im Gegensatz zu dem weißen Kollegen kann es nämlich auch in Reaktion auf Counter oder Removal gespielt werden und stellt für ein lumpiges grünes Mana effektiv einen Gegencounter oder einen Counter für schwarzes Removal dar. Als Sideboardkarte ist das nicht zuletzt aufgrund der Seltenheit von schwarzem Removal und der Machtlosigkeit gegen Gatekeeper of Malakir im Moment nicht stark genug, doch für Combodecks ist Autumn's Veil viel besser als Chant. Man kann es genau wie Orim's Chant vorher spielen, sofern man über Lion's Eye Diamond Mana erzeugen will, oder man wartet, bis der Gegner countern möchte. Grün in Combodecks zu splashen, ist ohnehin nützlich, um im Sideboard Xantid Swarm und Krosan Grip integrieren zu können.

Kehricht

Es gibt sicherlich noch eine Menge kleiner Spielereien oder Sideboardoptionen wie Plummet und Trinket Mage auf Brittle Effigy, um eine lästige Iona, Shield of Emeria auf Weiß loszuwerden. Doch an spielbaren Karten bleibt mir nur noch, auf zwei Artefakte zu verweisen.

Crystal Ball muss sich auf den ersten Blick an Sensei's Divining Top messen, doch ist die Stärke von Scry nicht zu unterschätzen wenn man hinter einem langsamen Kontrolldeck sitzt. Auch die Unabhängigkeit von Fetchlands ist durchaus positiv für einfarbige Kontrollstrategien. Wie gesagt können sich aber nur wenige langsame Decks die Anfangsinvestition von drei Mana leisten. Mindestens zum 1-of im Landstill sollte es aber reichen. Schließlich wertet der Ball jeden Brainstorm ungemein auf, wovon das Deck mit neuem Jace ja eine Menge hat.


Last but not least stelle ich eine gewagte Formel auf: Steel Overseer + Scars of Mirrodin = broken. Affinity feiert diesen Mann frenetisch, auch wenn er nichts an den Problemen des Decks ändert. Genau deswegen wartet man lieber noch auf neue Spielereien gegen Ende des Jahres, bevor der Affinitykram wieder entstaubt wird, oder es werden, Preissturz sei Dank, endlich vier Pithing Needle gegen Qasali Pridemage auf Maindeck und Sideboard verteilt.


Pascal Baatz
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