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Block Report GP Trial Hamburg Constructing Synergy 3 von Christian K |
05.08.2002 |
Moin,
also nun es mal wieder soweit, Ich werde mal wieder einen kleinen Artikel für PlanetMTG schreiben. Die Serie Constructing Synergy wird natürlich auch mit diesem Artikel vorgesetzt, aber wieder einmal in einer etwas anderen Form. Nach einer Kartenanalyse, einer Deckbetrachtung und einem Artikel in Englisch werde ich diesmal ein Deck vorstellen im Rahmen eines Turnierreports. Also immer mal wieder was Neues. Nach einigem ausgiebigem Testen ging es also los zum GP Trial nach Hamburg für den GP Hamburg. Das hieß leider früh aufstehen, aber das ist man ja meist für etwas größere Turniere gewohnt. Um 8.00 war dann das Auto mit der einen Hälfte der Bremer Magicspieler komplett während der andere Teil per Zug anreiste. Immerhin hatten sich 8 Leute aus Bremen gefunden. Meiner Meinung nach eine sehr gute Zahl für frühes Aufstehen, über eine Stunde Fahrt und noch nicht einmal einen PTQ. Auf der Fahrt für unseren Fahrer schnell ein R/G Beats zusammengeschustert und dann waren wir auch schon in den Stadtgrenzen von Hamburg. Um 9:15 kamen wir dann pünktlich nahe der Site an und trafen erst einmal die Zugdelegation bei einer großen Supermarktkette wieder, wie immer möchte man fast sagen, denn keine Verpflegung auf einem Turnier kann mal nix, aber auch wirklich gar nichts.
Nach einiger Verspätung (gibt es eigentlich auch Magicturniere, die ohne selbige anfangen.... falls jemand das schon einmal auf einem größeren Turnier erlebt haben sollte, der hat sicherlich schon einige Turniere gespielt) ging es dann endlich los. Ich hatte mich entschieden, da es ja „nur“ ein Trial war mal etwas anderes zu probieren und nicht das eindeutig beste Deck (Black Control) zu spielen. Wer mir das nicht abnimmt, der kann gerne die Bremer Magicspieler fragen, denen ich vorher ausdrücklich gesagt habe, dass Black Control das beste Deck im OBC ist. Das heißt ja noch lange nicht, dass es auch das erfolgreichste Deck ist, aber von der reinen Power her muss man das wohl fraglos zugeben und das Ergebnis hat diese Einschätzung ja auch im Nachhinein bestätigt. Hier nun noch mal die Liste unser Version von Black Control, gespielt von Jens Krause, der sich damit 3 Byes abholte:
Jens Krause - Trial GP HH / Top4
Dieses Deck und auch die anderen Versionen könnt ihr ja bei Patrick Mello im Regionalteil Hamburg noch einmal nachschauen. Dort sind auch die anderen Inkarnationen von Black Control zu sehen, wobei diese eine Version mit nur 21 Basic Swamps und keiner Fiend/Braids Mirror Tech tatsächlich nachher den ersten Platz belegt hat. Kopfschütteln. Aber nun gut der Mann war auch ein echter Topdecker wenn man sich mal die Hand anschaut, die er zeitweise gegen Quiet Roar im Viertelfinale auf der Hand hatte. Blättert mal in den Fotos vom Trial, ihr könnt die Hand gar nicht verfehlen. Immer schön gleichmäßig nur Länder und Removal gezogen, den Gegner aber mal nur gestallt und keinen Druck gemacht. Aber der Quiet Roar Spieler zieht ungefähr 10 Drawphases keines seiner 3 Upheaval, die mal solide Instantdeath bedeutet hätten bei wenig Leben oder zumindest das Spiel völlig auf den Kopf gestellt hätten. Aber nun gut es gibt halt manchmal Tage, da klappt halt alles ohne viel Zutun.
Black Control kann richtig gespielt jedes andere Deck relativ gut handeln, wenn man vielleicht mal von irgendwelchen abstrusen Landzerstörern und R/G Anger-Beats absieht. Leider verliert das Anger-Go (nein, ich weiß auch nicht warum das im Netz häufig so heißt!!) Deck gegen fast alles andere relativ kläglich: GW, Quiet Roar, UG-Varianten, WW, WWu. So dass diese eigentlich schöne Deck nicht in Betracht kam. Also mal an dem Deck rumgebastelt, was am merkwürdigsten für den GP Trial London im Wettbewerb war ungefähr 4 Wochen zuvor auch in Hamburg. Ein merkwürdiges Combodeck mit Mirari's Wake, einer Menge Mana und häufig auch einer Menge Extrazügen. Irgendwann wurde mir beim Testen klar, dass es mit Aether Burst und Moments's Peace als Defense nicht ausreicht. GW Madness prügelt mit vielen Weenies auf einen ein und auch WW ist nicht gerade ein gutes Matchup. Gegen Black Control konnte man gleich einpacken, Runde 4 Tutor, Runde 5 Mind Sludge, ohhh ok dann geb' ich mal auf. Na ja also Solitary Confinement ins Deck getan und mich 2 Wochen später geärgert, dass diese Idee so ein komischer Amerikaner bei einem Trial auch gehabt hat. Also mal kein Secret Tech mehr. Spitze! Nach einigen weiterem Tuning kam dann am Ende folgende Version heraus:
Christian Kühn - GP Trial HH
Manches hätte man anderes machen können, aber im Testing sah das Deck sehr gut und funktionstüchtig aus. Ich habe eigentlich jedes Deck zerlegen können, habe aber dabei einen entscheidenden Fehler gemacht. Das Testen fand immer VOR dem Sideboarden statt! Das werde ich nie wieder machen, aber dazu später mehr. Gegen Black Control legt man in Runde 4 wenn möglich das Solitary Confinement oder auch eine Mirari's Wake. Dann einen Moment Kartenzieher [Concentrate oder auch Breaktrough, Analyse ist zwar spielbar, aber das führt zu einigen Kopf auf die Tischkante hauen ] oder mehr Mana spielen, Confinement aufgeben, Time Stretch casten und gewinnen. Das klappt sehr gut, nur leider durfte ich nicht einmal gegen MBC spielen
Etwas schade zwar aber Kreaturendecks schienen mir aus offensichtlichen Gründen eh die noch besseren Matchups zu sein. Aber nun zum kläglichen Turnier. Genaure Daten zu Teilnehmerzahlen und ähnlichem spare ich mir mal, denn dies ist alles im Regionalteil HH nachzulesen. Props übrigens für das superschnelle (!) Update. Aber auch für Berlin ging das Ganze wohl megafix, da haben wohl einige nichts Besseres zu tun gehabt. Dabei gab es doch den 7. Sieg im 9. Spiel für Bayern gegen Real zu bestaunen. Liebe Haargehl-Fetischisten aus Madrid, das wird auch mit Ronaldo nicht besser werden. Ihr könnt einfach nix außer Geld ausgeben und Schulden machen. Irgendwann seid ihr so pleite, dass einige von euren Bankdrückern in Meppen oder Kiel anheuern müssen. So das tat gut!....und nun zum Turnier
Runde 1 – Bodo Rösner / Quiet Roar
Ein Bremer, der auch noch weiß, was ich spiele und was er dagegen zu machen hat. Das fängt gut an und dank eines „tollen“ GU mit einer Menge Analysen und Countern und Runde 4 und 5 Roar of the Wurm sind die Chancen ehr mau. Im ersten Spiel überlebe ich glatt 1 Upheaval ohne Probleme, sterbe aber am 2 Heaval bzw. einer Menge Maindeckcounter. Es sollte das einzige erste Spiel gewesen sein, was ich an diesem Tage verliere. Im zweiten Spiel packt er mal die guten Ray of Revelation aus, legt schnelle Beats und zack bin ich wieder hinüber. Das war schnell und schmerzvoll. Nachdem das Match nach dem Sideboarden nahezu desaströs lief ahnte ich auch schon, was auch mich zukommen würde, aber egal. Der gute Mann ging übrigens dank seiner heftigen Controlausrichtung seines Quiet Roar nachher 0-4-1. Tja aber gegen mich hat er gewonnen (
0-2 Games / 0-1 Matches
Runde 2 – Jakob Lindner / UG
Sorry, dass ich hier den Namen vergessen habe. Auf jeden Fall war es eine freundliche Atmosphäre am letzten Tisch. Insgesamt gewinne ich recht deutlich ich 2-1, da er keinen echten Sideboard Hate hat wie z.B. Ray of Revelation oder Upheaval. Nur Counter reichen halt nicht aus um gegen 18 Mana auf dem Tisch in Runde 6 zu gewinnen. In einem Spiel bin ich screwed auf 2 Ländern und gewinne trotz mächtiger Kreaturenbeats fast doch noch, aber die anderen beiden Spiele waren überdeutlich und er zieht aber auch keinen seiner 10 Madnessoutlets. Und mein Deck macht endlich mal was es soll: Extrazüge generieren, Karten ziehen, Karten ziehen, Karten ziehen, Living Wish casten und mit Ambassador Laquatus gewinnen. Irgendwie machen die Gegner ab jetzt immer ziemlich große Augen wenn ich vor einem nächsten Extrazug mein Mana nur anhand der Höhe des Stapels der Länder abschätze, aber wie gesagt, wenn es soweit ist hat man eh gewonnen.
2-3 / 1-1
Runde 3 – Patrick Mello / GW
Endlich mal ein sehr gutes Matchup. Im ersten Spiel spiele ich öfter Moment's Peace als es dem Pro gefällt (7x, geschrieben SIEBEN Mal) dank Nostalgic Dreams. Das heißt effizient 7 quasi Timewalks. Wake gelegt und dann gibt er mal kurz vor dem Beginn des Millens mit circa 50+ Mana und 4 Extrazügen auf. Spiel 2 ist albern und wir beide ziehen mies, er castet 3mal Benevolent Bodyguard mit Pain durch eine Sungrass Praerie. Ich ziehe mal 8 Ländern und 3 Manasucher und 0 Kartenzieher. Naja, egal 3 Runden lang Confinements gecastet und dann ein Concentrate mit Wake bereits auf dem Tisch gecastet und gewonnen. Er hat mal 0 von 3 Ray of Revelation gezogen, ansonsten hätte mir wahrscheinlich das gleiche Schicksal geblüht wie in fast allen anderen Runden. Ein kurzer Disput noch über das eine New Frontiers Maindeck und dann mal eben was gegessen und weiter geht's.
4-3 / 2-1
Runde 4 – Martin Endres / UB Tog/Counter/irgendwas
Das erste Spiel screwe ich ihn ein wenig und kann deswegen meine Combo planmäßig durchziehen. Nach dem Boarden hat er 4 Counter mehr, ich zwar sogar 6 und somit insgesamt nur 2 weniger als er, aber er zieht 7 von 8 und ich 0 von 6. Na ja kann mal passieren und ich verliere, so das dritte Spiel. Im 2 Spiel war es aber davor so albern, dass mich das dritte Spiel richtig aufregte. Dort hatte er mal solide Runde 2 Fiend und Runde 3 CABAL THERAPY auf meine 3 Concentrates auf der Hand gespielt. Tja, so läuft es halt, erstes Spiel gewinnen und sich dann vom Sideboard des Gegners auffressen lassen. Und es sollte nicht besser werden.
5-5 / 2-2
Runde 5 – André Sader / UG Quiet Roar
Das erste Spiel gewinne ich wieder mal sehr solide. Kreaturen mit Peace und Confiment stallen, Wake casten und „ne Menge netter Dinge dann machen“ (Zitat P. Mello). Spiele 2 und 3 werden dann wieder mal perfekt gegen Ray of Revelation und einige Counter plus Mongrel und Rootwalla eingestellt. Es gibt wirklich ansonsten keine nennenswerten Plays mit diesem Deck zu berichten. Wenn ich mit einer Wake im Spiel untappen kann und dann maximal nur ein Spell gecountert wird, gewinne ich einfach, da führt kein Weg dran vorbei. Andernfalls hauen mich dann die Wurmtoken des Gegners um, so einfach ist das.
6-7 / 2-3
Da habe ich dann gedroppt um mir die entscheidenden Spiele der Bremer vor und in den Top8 in Ruhe anschauen zu können und auch noch ein wenig vorher zu tauschen. Die ganze Bilanz sieht also so aus 4-1 vor dem Boarden, wobei die erste Runde eigentlich auch nach dem Boarden gerechnet werden kann, wenn man bedenkt worauf dieser verrückte Bremer sein Deck getunet hatte. Nach dem Boarden 2-6. Merke!!!! Es gibt häufig 2 Spiele MIT Sideboard und nur eines OHNE. Vor dem Boarden ist das Deck wirklich in Ordnung aber danach ist man platt und fast ohne Chance. Ein ziemlich frustrierendes Turnier, wenn man bedenkt, dass das Testen vorher sehr gut verlief und auch man immer nach dem ersten Spiel eine Menge Hoffnung auf ein gutes Ergebnis gehabt hatte.
Aber nun kurz zum Deck. Das Mainboard ist darauf ausgelegt manamäßig auch wirklich immer in Runde 4 tolle Dinge mit Kartenziehen oder Wake legen zu machen und das auch sehr konsistent und falls dies klappt spielt man auch mal solide des Rest des Spiels allein zu Ende. Jedoch scheint dieses Herangehen nicht zu klappen. Das eine New Frontiers ist natürlich gut und lustig aber wahrscheinlich wirklich überflüssig und ohne Maindeckcounter geht mal nix. Viele Spells sind nach 5 Runden einfach zu nutzlos, wenn man sie zieht und man hat keine Möglichkeit Farmhands und Extraländer sinnvoll zu nutzen. Compulsion wäre doch vielleicht gut gewesen, aber dazu später mehr. Teile des Sideboards waren übrigens auch suboptimal:
Gurzigost: Macht zwar unendlich Züge, aber wurde nie benötigt.
Ray of Revelation: Wäre nur im Mirror toll, na ja das gab es halt nie, denn nur noch ein anderer Bremer traute sich dieses Deck zu spielen mit übrigens ähnlichen Erfahrungen und Ergebnissen. Ich behaupte einfach mal ganz dreist, wenn diese Karte nicht im Block wäre und man nicht auf sie oder gegen sie (Achtung: Grossartiges Wortspiel hier....) spekulieren könnte bzw. müsste, dann wäre das am Samstag ein 5-1 geworden, aber nein Wizards muss ja in JEDEM Block superbilligen, extrem guten Enchantmentremoval printen, der auch noch mit den besten Karten im Format zusammenarbeitet Mongrel, Speculation, Brushhopper, etc. Simplify und Ray of Distortion hätten doch völlig gereicht. (
Aven Cloudchaser: dito - war gegen Confinements gedacht, naja wenn er Würmer zerstören würde würde ich ihn im Board behalten, aber so....
Es scheint doch so zu sein, dass schnelles Mana und eine konsistente Combo in diesem Format nicht reicht um andere Decks nach dem Sideboarden zu schlagen. Deshalb hier mal die Version, die ich oben schon kurz erwähnt habe von einem GP Trial in den USA. Ich erkläre mich nach diesem miesen Turnier einfach mal uneingeschränkt solidarisch dafür, dass dieser Amerikaner doch die wohl etwas bessere Variante gefunden hat:
Mike Rosenberg - GPT Cleveland / Winner
Compulsion, Counter und Flash of Insight garantieren hier die Combo, wobei man ehr dazu neigt lieber den Solitary Confinement Lock aufzubauen. Das kann jedoch meiner Meinung nach schneller übel ausgehen als einem lieb ist. Nur mal eine kleine Auswahl: Guiltfeeder, Coffin Purge, Landdestruction, Nantuko Tracer, Ray of Revelation, Living Wish bzw. Cunning Wish etc. Deshalb sollte man vielleicht überlegen, ob man diese Version nicht ein wenig verändert und mal testet und dies auch nach dem Sideboarden. Ergebnisse sind natürlich als Kommentare herzlich willkommen. Hier nun noch mal die Ideen, die ich bis jetzt zur Verbesserung dieses Decks zusammengetragen habe.
1) Blaue Cantrips spielen um schnell Threshold zu aktivieren und Far Wanderings zu maximieren, das Deck zu verkleinern und Karten für eine großen Flash of Insight im Grave zu haben. Finde ich eigentlich zu anfällig, denn dadurch wird das Problem gegen das gegnerische Sideboard zu verlieren nur bedingt besser, da man nicht genügend Raum für Counter im Maindeck hat.
2) Das ganze Deck zu einer Controlversion umbauen wie vom Amerikaner richtig gezeigt und selber Counter spielen bzw. Aether Burst und Cunning Wish..
3) Die Combo durch andere Elemente noch weiter beschleunigen, wobei mir da nur Milikin zusätzlich eingefallen ist, aber vielleicht hat da jemand noch eine Idee.
4) Wishes spielen und vielleicht Rot oder Schwarz anstelle von Weiß oder sogar noch zusätzlich mit ins Deck nehmen. Burning Wish ist zwar nett und auch der schwarze Tutor, aber dann spielt man lustig 5-Color Magic und das kann wohl in dem Block bei der Manabasis nicht gut sein, habe ich mal gehört irgendwo....
5) Alles was euch noch so einfällt. Und da kann einem zu diesem Deck eine Menge wirres Zeug einfallen: Mirari, Catalyst Stone + ner menge Flashbackkrams + Speculation, Kreaturenboard zum Morphen, etc.
Als Abschluss bleibt mir nun nur noch zu sagen: Die Deckidee ist gut, hat Synergy, rockt aber nicht wirklich, wenn irgendwelche dämlichen Leute 15 Extrakarten mitbringen. Man sieht sich dann bald sicher mal auf einem PTQ, GP oder spätestens, wenn ich mal wieder dazu ansetze einige Leute mit dem nächsten Teil der Reihe Constructing Synergy aufzuregen. Hier noch mal ein Aufruf an alle Leser:
Traut euch, schreibt selber was. Georg freut sich bekanntlich über jeden Artikel eurerseits. Einfach mal nach einem Turnier hinsetzen, auch wenn es nicht so gut lief, Winner Reports sind immer einfach, weil man da einfach über den Rest herziehen kann und das auch noch zurecht, denn wie heißt es doch beim Fußball: „Wer trifft hat Recht!!!“ Das kann man fraglos auch auf Magic portieren. Fragt mal den Kai oder andere Semi-Pros, die haben da Erfahrung.
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