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Extended
PTQ Dortmund, 28. Februar 2009
von Tobias "TobiH" Henke
02.03.2009

Eigentlich wollte ich heute ja über etwas völlig anderes schreiben, aber wenn ich schon einmal von einem persönlichen Magic-Erfolg berichten kann, muss ich auf die Gelegenheit natürlich springen wie die ausgehungerte Katze auf die Maus. (Und ja, der Vergleich trifft es.) Wenn ich „Erfolg“ schreibe, meine ich damit allerdings nicht etwa Erfolg, sondern nur etwas ganz Ähnliches: Misserfolg nämlich. Wenngleich relativ knapp...

Andererseits kann ich mir vorstellen, dass sich viele von euch für die Ich-Perspektive vielleicht nicht so sehr interessieren wie für die harten Zahlen und Fakten des Turniers. (Ich schreib gerne auch noch einmal vier Artikel über Elfen, aber für die meisten wird's wohl irgendwann langweilig...) Deshalb beginnen wir mit den reinen Roh-Daten:

Feldstudien

57 Spieler waren insgesamt angetreten und teilten sich in überraschende Decktypen auf. Unter anderem waren Feen ausnahmsweise einmal nicht das meistgespielte Deck und... ach, seht selbst!

Loam-Rock
Burn
Affinity
Feen
TEPS
Naya-Burn
BoP-Deck*
Zoo
Elfen
Swans
Slide
Dredge
Sonstige**

*Diese Decks basieren auf Birds of Paradise und Noble Hierarch – GW-Haterator, Bant, Doran-Rock & Bant-Doran-Rock.
**Nur einmal vertreten: UW-Tron, All-In Red, Goblins, Goblin Charbelcher & Protean Hulk.

Jedes Kästchen steht für ein Deck/einen Spieler. Rot sind diejenigen, für die Dabeisein tatsächlich alles war, gelb steht für ein Ergebnis von mindestens 4-2 und grün sind die Top 8.

Top-Achterbahn

Mal etwas Neues: klickt auf den Namen eines Spielers, um sein Deck angezeigt zu bekommen! (Soweit ich etwas Intelligenes dazu zu sagen habe, findet ihr unter jeder Liste außerdem einen Kommentar.)

Viertelfinale Halbfinale Finale Sieger
Philipp HahnRobert Wilbrand
Robert WilbrandRobert Wilbrand
Kiri TangTobias HenkeRobert Wilbrand
Tobias Henke
Dominik NitschDominik Nitsch
Matthias KoenningMichael Kammer
Michael KammerMichael Kammer
Felix Uhe
































Das Turnier

Runde 1:
Mein Gegner spielt Feen und ich habe den einen Vexing Shusher im Maindeck gezogen. – Ja! – Mein Gegner jedoch klaut ihn sich sofort mit Threads of Disloyalty. – Nein! – Dann allerdings spielt er Umezawa's Jitte, tappt sich fürs Ausrüsten aus und greift gegen Elvish Visionary & Wirewood Symbiote an. – Ja! – Ich enttappe und töte ihn.

Im zweiten Spiel habe ich Boreal Druid und Forest im Spiel und Viridian Shaman auf der Hand, als er Chalice of the Void 1 spielt. Es kommt aber kein zweites Land! Dafür bei ihm Vendilion Clique, die sich meines Schamanen annimmt!! Ein Spiel Not gegen Elend nimmt seinen Lauf, in dem ihn insgesamt zwei Vexing Shusher und diverse 1-Drops totschlagen, während er in Ermangelung sinnvoller Spielzüge sogar noch Chalice 2 legt. Spätestens ab da bin ich mir sicher, dieses Spiel zu gewinnen, schadet ihm die zweite Chalice doch wesentlich mehr als mir. Endstand der durch Chalice of the Void neutralisierter Sprüche: null bei mir – ein Stifle bei ihm.


Runde 2:
Ich spiele gegen oder eher mit Affinity. Dieses Matchup ist für den Artefaktmagier wirklich extrem einfach – er verliert nämlich einfach.


Runde 3:
In meinem dritten Zug bekommt der Gegner Zugriff auf Life from the Loam, Raven's Crime, Cycle-Länder und einen allgemein prallgefüllten Friedhof. Im Draw-Step stirbt er dann.

Im zweiten Spiel will ich mit einem Mini-Glimpse of Nature-Turn den Sieg im nächsten Zug vorbereiten. Extirpate erwischt mich und das zweite Glimpse in meiner Hand eiskalt. Zu allem Überfluss zerstört er mein ganzes Board per Engineered Explosives. Ich lege Fecundity und gebe ab, er legt Umezawa's Jitte – ich Viridian Shaman. Im weiteren Verlauf kämpft meine Fecundity mit seiner Darkblast/Raven's Crime/Life from the Loam-Kombination... und verliert beinah. Schließlich finde ich mit Summoner's Pact jedoch das letzte Exemplar von Birchlore Rangers und kann ihn mit Brain Freeze für 18 Karten totmühlen.


Runde 4:
Nach Doppelmulligan kann ich bis einschließlich Turn 4 nicht gewinnen. Zu dumm, dass genau jetzt ein Goblin Sharpshooter aktiv wird...

In den anderen beiden Spielen kooperiert mein Deck und beschert mir einen Sieg durch Brain Freeze und einen durch Imperious Perfect-gestützten Beatdown. Ach ja, mein Gegner spielt übrigens tatsächlich Goblins. Mit denen hatte ich auch ein wenig experimentiert, es aber aufgegeben, nachdem ich nicht einmal das Elfen-Matchup positiv gestalten konnte.


Runde 5:
Es dauert zwar unglaublich lange, bis ich aus den Pairings die Standings deduziert habe, aber dann zeigt sich, dass alle vier 4-0er sicher in die Top 8 drawen können. Wie hieß es in der Fernsehwerbung eines Internetanbieters? „Drin... Das war ja einfach.“


Runde 6:
Ich besiege den Schnitzelteller mit Outside Assistance von Tai Scharfe – kein Judge schreitet ein...


Viertelfinale
Mein Gegner boardet viel zu viel Hate und baut nie Druck auf. (Ein unglaublich populärer Fehler!) Außerdem er ist sich voll im Klaren, dass er mit Affinity keinerlei Chance hat, und das zementiert das Ergebnis natürlich noch.


Halbfinale
„Hey, offensichtlich goldfischen die Schwäne sogar schneller als die Elfen!“ – Das ist natürlich eine dreiste Lüge, aber nach Mulligan auf sechs schafft es mein Deck auch ohne jegliche Gegenwehr seinerseits nicht, bis Turn 4 zu gewinnen.

Im zweiten Spiel fehlt mir für den Turn-3-Kill ungelogen eine von 29 Karten aus dem Deck. (Zum Beispiel die nächste Karte, die ich ziehe.) Im Gegenzug fehlt ihm überhaupt nichts für Firespout. Zwei Züge später droht seine Kombo, aber ich kann es noch einmal probieren: Mit etwas Glück gerate ich tatsächlich in die Situation, in der ich in den nächsten zwei Karten nur einen Elf (oder Pact) ziehen muss. Klappt nicht. Schade.

Wenn er mich wenigstens mit Leyline of Singularity besiegt hätte, aber im Endeffekt haben bloß zweimal die Draws nicht gereicht. Simon Görtzen hätte nach eigener Aussage nichts anders gespielt und das ist immer ein gutes Indiz. Nur stellt sich die Frage: Wenn ich mir nichts vorzuwerfen habe – wem dann? Jedenfalls habe ich es in all den Jahren immer noch nicht geschafft, einer solchen Niederlage gleichmütig zu begegnen, und falls irgendjemand zu viel üble Laune abbekommen hat: Sorry!

Viel Glück in Honolulu gebührt Robert Wilbrand!

Außerdem gibt's noch ein dickes Lob für das Judge-Team, das trotz Trotz (sprich: trotz widerspenstiger Spieler) ein schönes Turnier über die Bühne gebracht hat, und an Ralph Nowak vom Auenland für die gewohnt gute Organisation.

Das war's für diese Woche – von mir. (Ihr dürft euch noch auf fünf weitere Artikel freuen.) Für nächsten Montag steht dann planmäßig der Monatsrückblick Februar auf dem Programm.

Bis dahin tappt für euch weiter im Dunkeln...

TobiH




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