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Limited
Battle of Pros: Shards of Alara
von Tobias "TobiH" Henke
08.10.2008

Erinnert ihr euch noch an die letzte Ausgabe vom Battle of Pros? Gut, dann brauche ich ja nicht allzu viel an die Einleitung zu verschwenden. Auch diesmal haben wir wieder einen Sealed-Pool und drei Experten-Meinungen dazu.

Dramatis personae.

Die heutigen drei Kandidaten haben in ihren Karrieren als Magic-Pros zusammen 229 Pro-Punkte erspielt, insgesamt dreimal die Top 8 einer Pro Tour erreicht und sich fünfmal in die Top 8 eines Grand Prix gespielt; außerdem natürlich unzählige Dollars gewonnen, die Erde schätzungsweise dreißig Mal umrundet usw. usf...

Jan "eunck" Ruess.

Hat sich in diesem Jahr bisher 31 Pro-Punkte erspielt (u..a. mit seinem zweiten Platz in Hollywood, der noch gut in Erinnerung sein dürfte) und ist damit die Nummer 1 in Deutschland, die Nummer 3 in Europa und die Nummer 5 weltweit! Mehr braucht man dazu wohl kaum zu sagen.


Klaus "klau_s" Jöns.

Auf diesem Bild zeigt er zwar gerade an, wie wenig Pro-Punkte er dieses Jahr bisher erzielt hat, aber nach längerer universitärer Pause ist er jetzt umso mehr motiviert, zumal man ihn demnächst wohl bei den PTQs in ebendiesem Format antreffen wird. Außerdem bedeuten seine 23 Punkte aus dem letzten Jahr aktuell noch Level-4-Status!


Andre "TrashT" Müller.

Von allen unseren noch aktiven Pro-Urgesteinen ist er mittlerweile das urigste und bringt knapp die Hälfte der Lifetime-Pro-Points auf die Waage, für die unsere drei Kandidaten insgesamt verantwortlich zeichnen! Eine relativ schlechte Saison (8 Punkte bisher) ändert ebenso nichts daran, dass er momentan noch Level-6-Pro ist.


Winnie Pool.

Wie auch schon beim letzten Mal habe ich der Versuchung widerstanden, den Inhalt des Sealed-Deck-Pools irgendwie zu manipulieren. Denn der Weg zur Hölle ist bekanntlich mit guten Vorsätzen gepflastert, sprich: Alle gutgemeinten Versuche, einen Pool manuell kniffliger, weniger eindeutig oder schlicht gewöhnlicher, durchschnittlicher zu gestalten, führen fast zwangsläufig zu einer Verschlimmbesserung. Im Gegenzug kann ich jetzt aber nicht garantieren, dass es hierbei nicht eine recht offensichtliche Lösung gibt.

(Ach ja, selbstverständlich handelt es sich dabei um einen Pool aus einer Turnier- und zwei. Boosterpackungen, wie man ihn auch auf künftigen Sealed-Deck-Events, z..B. bei PTQs oder dem Grand Prix in Paris erhalten wird.)

Hier zunächst die Farbsortierfunktion: Klickt auf die Manasymbole, um jeweils alle Karten angezeigt zu bekommen, die mit (u..a.) Mana dieser Farbe ausgespielt werden können!






.


Und wer auf Visualisierungen gar nicht steht (es muss ja auch Menschen geben, die diese Plakate mit der Aufschrift „Plakatieren verboten!“ kleben, ohne sich dabei blöd vorzukommen) – für den gibt's hier noch schnell alles in Text:

Weiß:. Blau:. Schwarz:. Rot:.
Grün:. Multicolor:. .. Artefakte:. Länder:.

Also denn, wisst ihr schon, was ihr daraus gebaut hättet? – Dann ist es jetzt an der Zeit, die eigenen Ergebnisse mit denen der Pros zu vergleichen. Damit reiche ich die Tastatur weiter an...

Jan "eunck" Ruess.

Shards of Alara. ist da, Prerelease und Launch Party liegen hinter uns und der Sealed-Grand-Prix in Paris mit den frischen Karten steht vor der Tür. Die neuen Karten müssen kennengelernt werden und ein neues Format muss verstanden werden. TrashT hat bereits einen sehr guten Übersichtsartikel. geschrieben, der dabei hilft, diverse Aspekte des Formats einzuschätzen. Trotzdem muss aber jeder selber noch seine Erfahrungen sammeln. Meine eigenen Erfahrungen in dem neuen Format beschränken sich bisher noch auf eine Launch Party (in der ich auch 5-0 gehen konnte) und zwei Drafts.

Meine wichtigsten ersten Eindrücke sind folgende: Sealed-Decks sind immer mindestens dreifarbig, oft vierfarbig und teilweise sogar fünffarbig. Zahlreiches Colorfixing macht es möglich, trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit von Colorscrew nicht gebannt. Es gibt viel gutes Removal, wovon ein relativ großer Teil auf Schaden basiert. Zusammen mit der Tatsache, dass es relativ wenig Evasion gibt, führt dies dazu, dass Fatties eine gute Strategie sind. Und die finden sich hauptsächlich in Grün.

Während uns in diesem Fall das Sortieren der Karten durch Tobis Programmierkünste großteils abgenommen wird, werden wir diese Hilfe in Paris nicht haben und brauchen eine vernünftige Sortierungsmethode. Bei den einfarbigen Karten ist klar, wie sie farblich sortiert werden. Gleichzeitig mache ich für jede Farbe eine Einteilung in drei Güteklassen: Karten, die mich dazu bewegen, diese Farbe zu spielen, spielbare Karten zum Auffüllen des Decks und unspielbare Karten, die gleich auf einen gemeinsamen Stapel irgendwo abseits wandern. Die dreifarbigen Karten ordne ich dann in fünf Stapel – einen für jede Shard – während die zweifarbigen Karten zunächst auf einem einzelnen gemeinsamen Stapel landen und erst später weiter aufgeteilt werden. Länder und Obelisken kommen übrigens auch mit auf die Stapel der jeweiligen Shard.

Nun beginnt der eigentliche Entscheidungsprozess. Ich gehe die Shards durch und stelle fest welche Karten jeweils in dem zugehörigen Deck landen würden (das wäre übrigens der für dieses Format am besten geeignete automatische Sortiermechanismus). Optimalerweise möchte ich nur eine Shard spielen, um das Mana nicht zu schlecht zu machen. Abwägen muss ich dies gegen den Wunsch, möglichst viele der besten Karten des Pools im Deck zu haben.

Die beste Karte dieses Pools ist Vein Drinker. Besonders gerne im Deck haben möchte ich auch möglichst viele Removalspells, die in dem Pool zahlreich vorhanden sind, und gerne auch diverse Fatties. Das alles natürlich passend zu den vorhandenen Manafixern. Dass das so einfach nicht klappt, wird natürlich schnell klar und man muss anfangen, Abstriche zu machen.

Für ein schwarz-blau-weißes Esper-Deck würde sprechen dass es neben zahlreichen sehr soliden Karten vor allem Vein Drinker. hat (für den man allerdings noch irgendwie das eine oder andere rote Mana integrieren müsste), mehrere der besten Removals und einen sehr starken Sanctum Gargoyle. Andererseits sind die spielbaren Karten etwas knapp, ebenso viele gute Removalspells, wie im Deck sind, müssen auch außen vor bleiben und die Fattiestrategie ist nicht vorhanden.

Letztere kann bestmöglich in einem rot-grün-weißen Naya-Deck umgesetzt werden. Ein Mana-Ramp-Deck bietet sich an. Die vier vorhanden Fattie-Kreaturen sind rein zahlenmäßig zwar schon das Minimum, das man haben muss (schade, dass Commons wie Mosstodon. und Rakeclaw Gargantuan. fehlen), aber immerhin gibt es noch drei weitere fünf-Mana-Spells mit starkem Effekt und außerdem ist da ja noch Mayael. Unterstützt werden die Fatties von sage und schreibe fünf manabeschleunigenden Kreaturen – fast schon zu viel des Guten. Fünf starke Removals (plus ein Pinger) sind vorhanden. Es ergibt sich eine solide Manakurve, vernünftige Spell- und Kreaturenanzahlen, eine zufriedenstellende Kartenqualität und vor allem passen die vorhanden manafixenden Länder recht gut in diese Farbkombination, so dass sich eine für dieses Format überdurchschnittlich solide Manabasis bauen lässt.

Irgendwo im Verlauf dieser Überlegungen habe ich mich auch schon dafür entschieden, dass Naya das Deck ist, das ich bauen will. Bleibt noch die Wahl einiger Einzelkarten, von denen ich in dieser Farbkombination 27 finde, und eine etwas grundsätzlichere Entscheidung, die zunächst getroffen werden muss:

Kann / will / soll / muss man es sich leisten, noch drei blaue Karten zu splashen? Es gäbe da nämlich drei Stück, die sich sehr gut in dem Deck machen würden. Habt ihr sie erkannt? Die Rede ist natürlich von dem Bant Charm, einem guten und flexiblen Removal, und von den beiden Courier's Capsule. Letztere würden nicht nur den Sanctum Gargoyle. aufwerten, der sonst recht schwach ist, sondern vor allem auch das Problem lindern, dass das Deck sich mit den vielen manaproduzierenden Kreaturen, die aber sonst nicht viel können, leicht mal flooden kann. Die eine Frage ist, wie dringend man die Karten braucht. Da man auch ohne sie genügend Playables hat, würde ich sagen, man braucht sie nicht unbedingt. Ich würde sie also nur spielen, wenn es sich vom vorhandenen Manafixing anbietet. Bant Panorma ist optimal dafür, Arcane Sanctum. könnte man noch problemlos spielen, Obelisk of Esper. passt schlecht ins Deck und hier ist auch schon Schluss. Das reicht mir nicht und ich entscheide mich für die solidere Manabasis.

Ein kleiner Einschub zum Mana in diesem Format: Offensichtlich lädt das Format dazu ein, mindestens dreifarbig zu spielen und macht dies mit Colorfixing möglich. Aber auch wenn man dreifarbige Decks als Normalzustand akzeptiert, darf man dabei nicht vergessen, dass sich an den Gesetzen der Statistik nichts geändert hat. Und die werden nach wie vor dafür sorgen, dass es immer mal vorkommt, dass man gerade mal nicht das passende Mana zur Verfügung hat. Und zwar umso häufiger je mehr farbiges Mana und je mehr verschiedene Farben man braucht. Beides braucht man in diesem Limited-Format wesentlich mehr als in vorangegangenen und meiner Meinung nach gleichen das die Colorfixer nicht vollständig wieder aus. Deswegen würde ich dazu raten, was bunte Decks angeht, lieber etwas zu vorsichtig als zu unvorsichtig zu sein. Das Format ist auf Mehrfarbigkeit ausgelegt, aber Colorscew-Probleme werden dadurch nicht reduziert, sondern vergrößert.

Zurück zu der Wahl der Einzelkarten. Hier ist meine fertige Deckliste:


. Wild Nacatl
Relic of Progenitus

Steward of Valeron
Dragon Fodder
Druid of the Anima
Angelsong
2 Sigil Blessing

Exuberant Firestoker
Mayael the Anima
Hissing Iguanar
Jund Battlemage
Vithian Stinger
Branching Bolt
Oblivion Ring

Sanctum Gargoyle
Drumhunter

Bloodpyre Elemental
2 Skeletonize

Bull Cerodon
2 Cavern Thoctar

Ridge Rannet

.
Bant Panorama
Naya Panorama
Jungle Shrine
Savage Lands
4 Forest
5 Mountain
3 Plains

Diese und weitere Karten gibt's bei:

. .
.
Ich habe mich dafür entschieden, 16 Länder und vier der fünf manaerzeugenden Kreaturen zu spielen (außerdem gibt es noch mehrere Karten mit Cycling). Die fünfte will ich wegen des angesprochenen Manaflood-Problems nicht spielen. Hier kann man sich zwischen Sunseed Nurturer. und Exuberant Firestoker. entscheiden. Ich spiele die rote Kreatur über der weißen, weil ich aufgrund der restlichen Karten etwas mehr rotes als weißes Mana im Deck haben will.

Die beiden weiteren Karten, die ich noch in Erwägung gezogen habe, sind Lightning Talons. und Soul's Might. Bei beiden wird aber schnell klar, dass dieses nicht das passende Deck für sie ist.

Ein paar fragliche Karten verbleiben noch im Deck: Relic of Progenitus. und Angelsong. haben relativ schwache Effekte und dürfen nur im Deck bleiben, weil sie sich selbst ersetzen können, wenn man ihren Effekt gerade nicht braucht. Dragon Fodder. sehe ich hauptsächlich wie der Name schon sagt als Futter. Nicht für Drachen, sondern für Sacrifice-Effekte, die im Format zahlreich vorhanden (wohl eher in Grixis und Jund), in diesem Deck jedoch gänzlich abwesend sind. Trotzdem sind zwei Mana für zwei Power nicht so schlecht und es besteht ein wenig Synergie mit den beiden Sigil Blessing. Alle anderen Karten dürften relativ klar sein.

Insgesamt bin ich mit dem Deck einigermaßen zufrieden und würde mir in Paris (mit drei Byes) keine schlechten Chancen auf den zweiten Tag einräumen. Zwei gute Fatties mehr wären wie gesagt noch wünschenswert und ein Spoiler, der mal im Alleingang gewinnen kann, wäre natürlich auch sehr willkommen. Ansonsten ist aber alles in Ordnung und es gibt keine Gründe sich groß zu beschweren.

Klaus "klau_s" Jöns.

Nach längerer studiumsbedingter Pause hat mich Magic. wieder!

Und da Paris ja vor der Haustür steht, sollte man doch bis dahin das ein oder andere Sealed Produkt aufgerissen haben. Ob das jetzt virtuell geschieht oder mit Pappkarten, spielt heutzutage ja keine Rolle mehr. (Zu Beginn bin ich beim Pool etwas stutzig geworden, waren es doch nur 73 Karten. Hatte TobiH da was vergessen? Aber Jan machte mich auf die neue Boosterverteilung mit nur 14 Karten aufmerksam.) Dann ging's auch schon los.

Diesmal habe ich mir eine Uhr gestellt, um auch selber ein bisschen zu üben und habe versucht den Pool nachdem ich ihn auf Apprentice sortiert hatte zu bauen. Wobei man mit drei Byes auf dem GP ja anschließend noch 'ne Menge testen kann und zur Not immer 40 Karten sideboardet. Deshalb gibts es hier diesmal einen Schnellschuss nach 20 Minuten und dann noch Gedanken, die mir danach beim zweiten Mal Drübergehen kamen, zum Schluss noch 'nen kleines Gimmick.

Wenn man sich die einzelnen Farben anschaut, sieht man deutlich, dass Rot als Hauptfarbe schon fast gesetzt ist. Es bietet neun spielbare monofarbige Karten, darunter zwei Skeletonize, Bloodpyre Elemental. sowie den Vithian Stinger. Dazu kommt noch der Jund Battlemage, der mehr nach einer grün-roten Koalition als nach Schwarz-Rot schreit. Für Erstgenanntes spricht auch der Branching Bolt. Was einem ebenfalls auffällt, sind Exuberant Firestoker, das weiße Pendant sowie der richtig starke Drumhunter. Leider fehlen dem Pool einige dicke gute Kreaturen. Cavern Thoctar. sind natürlich starke Typen, aber leider trampeln sie nicht. Hier formte sich schon ein GR, aber immer bevor ich mich in einen Decktyp festfahre, probiere ich alles andere auch mal aus.

Leider bietet Blau ziemlich wenig Qualität. Etherium Astrolabe. finde ich im Sealed schon sehr stark, aber nur mit vielen Artefakten und die fehlen leider hier. Die goldenen blauen Karten überzeugen auch nicht. Schwarz hat wenigstens 'nen richtigen Spoiler: Vein Drinker. Leider aber nur mit rotem Mana. Zudem kommt mit Executioner's Capsule. eines der besten common Removal dazu. Insbesondere wenn man seinen Artefaktstatus abusen kann, z..B. mit Sanctum Gargoyle. Blister Beetle. kann man als sehr schlechten Scar. sehen. Die 1/1-Kreatur ist wenig relevant und der -1/-1-Effekt weder Instant noch permanent. Fleshbag Marauder. hat einen symmetrischen Effekt, den man zu umgehen wissen muss, was aber dank Unearth. oder Tokens ganz einfach geht. Leider kann der Gegner zweiteres auch immer haben. Schwarz würde sich also durchaus in das RG einbetten lassen, hat aber selber wenig wichtige Karten, während sich Vein Drinker. sich schlecht splashen lässt.

Schauen wir also mal weiter, was Weiß zu bieten hat. Oblivion Ring. kennen ja bestimmt alle hier, den kann man in Alara. außerdem noch viel besser splashen als noch in Lorwyn. Hinzu kommt als rein weiße Karte nur noch der Sanctum Gargoyle. Aber die GW-Karten sind da schon besser: doppelt Sigil Blessing, Steward of Valeron. und Bant Charm. sowie Mayael the Anima. Letztere harmoniert mit vielen dicken Bongos, genauso wie schon der Drumhunter. Zudem kommt noch ein weiterer guter 5-Power-Mann dazu: Bull Cerodon.

Mir gefällt im Kopf das RGW besser und deshalb lege ich erst das RGB hin. Und so gut mir der Vein Drinker. gefällt, ich kann ihn mit nur drei schwarzen Karten einfach nicht supporten und mir fehlen auch einfach noch weitere Playables. Also doch RGW:


Wild Nacatl
Dragon Fodder
Druid of the Anima
Steward of valeron
Jund Battlemage
Vithian Stinger
Mayael the Anima
Exuberant Firestoker
Hissing Iguanar
Drumhunter
Sanctum Gargoyle
Bloodpyre Elemental
2 Cavern Thoctar
Bull Cerodon
Ridge Rannet
2 Sigil Blessing
Branching Bolt
Oblivion Ring
2 Skeletonize

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Tja nur 22 Karten. Where Ancients Tread. ist mit vier Kreaturen zu wenig. Godtoucher. mit so wenigen auch viel zu schlecht. Generell will ich den Bant Charm. noch spielen, also nehm ich den noch ins Deck. Jetzt ist nur die Frage, ob man dann nicht auch gleich den Obelisk of Esper. spielen will. Dafür muss dann aber ein 3-Drop weichen. Nach den 20 Minuten enscheide ich mich dagegen und nehme den Charm ohne den Obelisk ins Deck. Die Manabasis wäre dann:


Savage Lands
Bant Panorama
Naya Panorama
Arcane Sanctum
Jungle Shrine
1 Island
2 Plains
5 Mountain
4 Forest

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Die Manabasis scheint auf dem zweiten Blick etwas wackelig, da man doch recht früh das weiße Mana haben will, deshalb würde ich wohl doch den Obelisk ins Deck packen. Um nicht zu viel Manaacceleration zu haben, muss ich mich vom Firestoker verabschieden und nehme dann auch gleich den Hissing Iguanar. heraus. Er harmoniert natürlich gut mit unserem Battlemage und tauscht gegen viele Drops des Gegners ab. Und sollte der Gegner keine frühen Kreaturen haben, kann man mit dem Iguanar auch ordentlich Schaden austeilen. Trotzdem würde ich dann bei vier blauen Manaquellen lieber den 3/3-Flieger ins Deck packen. Unser Removal kann sich locker um die gegnerischen Flieger kümmern, aber unsere Klobos werden oft nicht am Boden durchkommen können. Deshalb ist so ein Cloudheath Drake. als weitere Wincondition sehr brauchbar. Zudem hat mein Gargoyle so auch wenigstens ein Ziel. (Wenn man's ganz wild bauen will, könnte man die schwarze Kapsel ins Deck packen.)

Ich finde den Pool jetzt nicht überwältigend, da ich keine richtige Spoilerkreatur spielen kann. Trotzdem ist unser Removal sehr brauchbar und dank den Combattricks sollte man das Schlachtfeld zu seinem Gunsten drehen können. Insbesondere wenn dann noch der Drumhunter. triggert.

In Paris kann man damit und den drei Byes Tag 2 erreichen, man hat zudem gegen stärkere Pools auch immer die Möglichkeit die Manabasis weiter zu strapazieren und Coma Veil. sowie die oben angesprochene Executioner's Capsule. zu boarden. Zudem kann man gegen zu viel Unearth. Relic of Progenitus. sideboarden, was ebenfalls ein möglicher Maindeck-Füller wäre. Leider haben manahungrige Decks wie dieses ohne Carddraw immer die Angewohnheit flooded zu sein. Und bei Alara. kann man sich mit diesem Deck nicht sicher sein, dass man die dicksten Jungs aufm Tisch hat. Dann machen sich die nachgezogenen Accelerator besonders schlecht.

Nachdem ich das hier geschrieben hatte, habe ich dann noch Paulo Vitor Damo da Rosa (dreimal PT-Top-8, dreimal GP) den Pool gezeigt und er hat mir ebenfalls in zehn Minuten einen ersten Build präsentiert:

(22:42:09) (klau_s) we'll see, but if u have a decklist i will post it (if u want to become more famous in germany )
(22:42:31) (PV) lol ok give me a min
PVDdR
(22:42:41) (klau_s) np
(22:53:22) (PV) something like this I guess
(22:53:22) (PV) Bloodpyre Elemental
(22:53:23) (PV) Dragon Fodder
(22:53:23) (PV) Hissing Iguanar
(22:53:23) (PV) Jund Battlemage
(22:53:23) (PV) Ridge Bannet
(22:53:23) (PV) 2 Skeletonize
(22:53:23) (PV) Vithian Stinger
(22:53:23) (PV) Branching Bolt
(22:53:23) (PV) Bull Cerodon
(22:53:23) (PV) Mayael the Anima
(22:53:24) (PV) Druid of the Anima
(22:53:25) (PV) Drumhunter
(22:53:25) (PV) Wild Nacatl
(22:53:27) (PV) 2 Sigil Blessing
(22:53:28) (PV) Stewart of Valeron
(22:53:28) (PV) Oblivion Ring
(22:53:30) (PV) Sanctum Gargoyle
(22:53:31) (PV) Bant Charm
(22:53:32) (PV) 2 Cavern Thoctar
(22:53:33) (PV) Obelisk of Esper
(22:53:33) (PV) Arcane Sanctum
(22:53:34) (PV) Bant Panorama
(22:53:35) (PV) Savage Lands
(22:53:37) (PV) Jungle Shrine
(22:53:38) (PV) Naya Panorama
(22:53:38) (PV) 1 Island
(22:53:40) (PV) 2 Plains
(22:53:42) (PV) 4 Forest
(22:53:43) (PV) 5 Mountain
(22:53:53) (klau_s) all right
(22:54:07) (klau_s) u wanna say 2 sentence about your deck?
(22:54:44) (PV) well... I'm not sure about the mana base and whether I should play the 2 cavern thoctars or 1 relic of progenitus =P
(22:55:30) (klau_s) all right thanks a lot
(22:55:47) (PV) np
(22:55:51) (PV) is that much different from ur build?


Ohne W.orte.. Wobei wir beide ja in ca. zehn Minuten die erste Version jeweils gebaut hatten und dabei evtl. tiefere Synergien übersehen haben. Allerdings sind mir die beim zweiten Mal Drüberschauen auch nicht aufgefallen.

Andre "TrashT" Müller.

Als Erstes schaue ich mir in diesem bunten Format die Manafixer an. Mit drei Tappländern bin ich sehr zufrieden und die beiden Panoramen tragen ebenfalls dazu bei. Obelisken sind mir immer noch nicht geheuer; normalerweise wäre ich froh, nur einen in diesem Sealed-Pool zu haben, aber das ist eben kein Draft – im Sealed ist der Obelisk deutlich lieber gesehen. In Grün findet sich zum Glück noch ein Druid of the Anima. und zur weiteren Beschleunigung noch ein Steward of Valeron, für den ich mich aber noch nicht auf GW festlegen möchte. Drumhunter, Sunseed Nurturer. UND Exuberant Firestoker. beschleunigen weiter und profitieren noch von den ganzen Fatties, die ich gleich hoffentlich noch finden werde....

Zunächst bleibt mein Blick jedoch an Vein Drinker. hängen. Irgendwie sehen die anderen schwarzen Karten jedoch auch nicht viel besser aus, nachdem ich unbedingt möglichst viele von ihnen spielen wollte. Fleshbag Marauder. und Executioner's Capsule. sind recht gute Removal, aber die splash ich zur Not einfach – um Vein Drinker. zu supporten, fehlt es mir einfach an Manafixing. Zwei Tapländer und ein Obelisk sind da leider nicht genug.

Überhaupt sieht es stark danach aus, als ob ich einfach ein Naya Deck mit mehr oder weniger vielen Splashkarten bauen werde.

Bei näherer Betrachtung fällt aber schon auf, dass das vermutlich doch keine so tolle Idee ist. Es gibt genau vier Kreaturen mit Power 5+ – leider zu wenig, um die massige Synergie, die dieser Pool anböte, vernünftig ausnutzen zu können. Kurz überkommt mich der Trotz – ich baue das Naya einfach TROTZDEM! Mit zwei Sigil Blessing. hätten meine Kreaturen immerhin in EINEM End of Turn die benötigten fünf Power – aber Where Ancients Tread. oder Mayael the Anima. werden dadurch auch nicht spielbarer. Also weg damit.

Und doch wieder Vein Drinker. Wenn der offensichtliche Build nicht möglich ist, baue ich meinen Pool so, wie ich es im Ravnica-Limited am liebsten gemacht habe: alles Manafixing ausnutzen, um meinem Deck die qualitativ hochwertigsten Karten aus möglichst allen fünf Farben zu verpassen. Mit diesem Ansatz hat man vor allem viel Removal und packt dann noch klobige Karten aus allen möglichen Farben rein, um den erhöhten Manaanteil rechtfertigen zu können. Die Frage ist nur, auf welche Farben ich es genau stützen werde. Der BR-Build erscheint mir am naheliegendsten. Ein Splash für Bant Charm. ist dann aber ausgeschlossen. Mit Blau als Hauptfarbe würde er ein wenig realistischer, aber immer noch weit entfernt davon, dass es sich lohnte, auf die schwarzen Karten zu verzichten. Als Einziges tut es mir da um die Courier's Capsule. leid, die mir ein bisschen Kartenvorteil hätten bringen können und vor allem den Sanctum Gargoyle. besser gefeaturet hätten.

Also 5c-BR ohne Bant Charm. Removal hätten wir da ja einiges. Vithian Stinger. und Blister Beetle. gehen etwaigen Minikreaturen ans Leder. Bis zu drei Toughness darf eine Kreatur dann schon haben, wenn sie sich unseren Branching Bolt, Agony Warp. und zwei Skeletonize. stellen soll. Das Bloodpyre Elemental. eliminiert sie noch eine Nummer größer, und Oblivion Ring. und Executioner's Capsule. scheren sich genau überhaupt nicht um die Größe. Fleshbag Marauder. ist mindestens ein Edict-Effekt, was nie besonders gut war, aber heutzutage auch besser denn je ist; sobald man die kleinen Barns bekämpft hat, muss man auch den Fettsack abschaffen. können.

Diese zehn Mehr-oder-weniger-Removal sind für mich schon mal gesetzt. Meine Manabasis möchte ich gern auf 18 Länder und den Obelisk stützen. Vielleicht zocke ich aber auch nur 17 Länder und noch den Exuberant Firestoker. Bei so vielen klobigen Karten, wie ich sie jetzt schon sehe, ist das bestimmt die beste Wahl...

Aus meinen Main Colors sind auf jeden Fall schon mal Vein Drinker, Jund Battlemage, Ridge Rannet. und wohl tatsächlich Exuberant Firestoker. gesetzt. Dann geht das Gesplashe auch schon los. Bull Cerodon. bremst den Gegner aus und startet das Gegenrace ab dem Zug, in welchem er ins Spiel gekommen ist. Das ist ein klarer Splash für mich. Die beiden Cavern Thoctar. dürfen auch auf jeden Fall mitmachen; sonst sehe ich zu alt aus, wenn der Gegner irgendwelche Fettsäcke rauslässt. Außerdem würde ich mit dem Firestoke auch ganz gern mal pingen.

Cloudheath Drake. splashe ich zum einen, weil 3/3 Flying es einfach wert ist – zum anderen, weil ich gern noch Sanctum Gargoyle. spielen würde und mir eine einsame Executioner's Capsule. etwas zu langweilig ist. Am Kederekt Creeper. führt auch kein Weg vorbei: Er kann gut mit Evasion angreifen (doppelblocken geht wohl nie ) oder alternativ gegen Klobos abtauschen.

Da fehlen dann noch zwei Karten. Necrogenesis. kann mit zunehmendem Spielverlauf recht viele 1/1er produzieren und durch Gangblocks Kartenvorteil erzeugen. Als 40. Karte nehme ich außerdem noch Dragon Fodder. ins Deck auf, der ähnlich wie Necrogenesis. chumpen oder in Kombination mit Burn gegen Klobos abtauschen und außerdem einem außer Rand und Band geratenen Early Game des Gegners etwas Zeit abringen kann. Das lässt uns mit folgenden Nonlands dastehen:


. 1 Blister Beetle
1 Dragon Fodder

1 Exuberant Firestoker
1 Jund Battlemage
1 Kederekt Creeper
1 Fleshbag Marauder
1 Vithian Stinger

1 Sanctum Gargoyle

1 Bloodpyre Elemental
1 Cloudheath Drake

1 Bull Cerodon
2 Cavern Thoctar
1 Vein Drinker

1 Ridge Rannet

.
1 Executioner's Capsule
1 Agony Warp
1 Necrogenesis
1 Branching Bolt
1 Obelisk of Esper
1 Oblivion Ring
2 Skeletonize

Diese und weitere Karten gibt's bei:

. .
.
Sind 23 Karten. Jetzt kommt der allerinteressanteste Teil: die Manabasis. Da ist in diesem Format etwas Mathematik gefragt. Zählen wir zuerst grob durch, wie viele Karten wir in welcher Farbe haben:

(3)
(3)
(7)
(11)
(4)

Die drei Taplands und zwei Panoramen sind ziemlich fix im Deck. Bant Panorama. ist etwas suboptimal, kann aber immerhin genau den gerade benötigten Splash holen. Falls man sich nicht entscheiden kann, sucht man sich Wald > Insel > Ebene. Wenn wir zusätzlich zu diesen Ländern noch je einmal Forest, Plains. und Island. zocken, kommen wir (Obelisk mitgerechnet) für unsere Splashfarben schon auf folgende Quellen-Anzahlen:

(6)
(4)
(5)

So weit, so gut. Unsere Splashes dürften damit einigermaßen gesichert sein. Fehlt nur noch die Manaverteilung unserer Hauptfarbe. Savage Lands. produzieren Schwarz und Rot und brauchen daher nicht mitgerechnet zu werden. Arcane Sanctum. belegt einen Swamp-Slot und Jungle Shrine. den Platz eines Gebirges. Zur Not könnte auch das Naya Panorama. einen Mountain. fetchen, was wir aber seltener nutzen werden – lieber suchen wir uns damit das Land einer Splashfarbe. Wir haben also bereits zwei rote und eine schwarze Manaquelle. Insgesamt bleiben noch neun Länder, um daraus Sümpfe und Gebirge zu machen. Wenn wir nun noch einrechnen, dass Obelisk of Esper. ebenfalls schwarzes Mana produziert, können wir wohl getrost fünf Mountain. und vier Swamp. spielen. Das wären nach meiner Milchmädchenrechnung etwas zu wenige Quellen der Hauptfarbe und zu viele der Splashfarbe. Zum Glück irrt sich besagte Rechnung immer genau dahingehend: Splashländer sollte man etwas mehr als abgezählt haben, Main-Color-Länder reichen dafür auch etwas weniger. Nach diesem Rechenexempel landen wir dann bei der vollständigen Deckliste von:


. 1 Blister Beetle
1 Dragon Fodder

1 Exuberant Firestoker
1 Jund Battlemage
1 Kederekt Creeper
1 Fleshbag Marauder
1 Vithian Stinger

1 Sanctum Gargoyle

1 Bloodpyre Elemental
1 Cloudheath Drake

1 Bull Cerodon
2 Cavern Thoctar
1 Vein Drinker

1 Ridge Rannet

.
1 Executioner's Capsule
1 Agony Warp
1 Necrogenesis
1 Branching Bolt
1 Obelisk of Esper
1 Oblivion Ring
2 Skeletonize

1 Arcane Sanctum
1 Bant Panorama
1 Forest
1 Jungle Shrine
1 Island
5 Mountain
1 Naya Panorama
1 Plains
1 Savage Lands
4 Swamp

Diese und weitere Karten gibt's bei:

. .
.
Möglicherweise wären auch sechs Mountain. und drei Swamp. gut genug, aber ich will auch Doppelschwarz für Vein Drinker. haben und gelegentlich ein schwarzes Mana entbehren können, um meine Skeletonize-Tokens oder den Jund Battlemage. (falls man das schon nutzen musste ) zu aktivieren.

Das Deck hat einige suboptimale Karten und auch nicht gerade die beste Manabasis, dafür aber von allem etwas und somit potenziell immer die passende Antw.ort parat. Mit den vielen Removal kann man durch konservatives Haushalten außerdem virtuellen Kartennachteil verhindern und muss gegen Spoiler nicht gleich einschieben. Auf einem PTQ ließe sich damit die Top 8 durchaus erreichen, aber seid gewarnt: Euren Play Skills wird alles abverlangt werden. Derartige Decks sind kompliziert zu bauen und noch viel schlimmer zu spielen. Ah, genau mein Style..

Das waren sie also, die drei Expertenmeinungen. Jetzt bleibt eigentlich nur noch die Frage an euch: Wer hat den Battle gewonnen?

Als kleine Hilfestellung (das war ja doch ganz schön viel Text) fasse ich noch einmal zusammen: Alle drei stoßen (wie so oft in diesem Format) zunächst auf Naya, dort aber recht bald auf die Problematik, nicht ganz ausreichend Karten und insbesondere etwas zu wenig Fett vorzufinden. Ihre Lösungsansätze im Einzelnen:

  • . Jan cyclet Angelsong. und Relic of Progenitus, was sowohl seine Fattie- als auch Removal-Anzahl virtuell erhöht und die ohnehin schon zuverlässigste der drei Manabasen weiter stabilisiert.

  • . Klaus splasht lieber Bant Charm. (und dann bei genauerem Hinsehen auch noch Cloudheath Drake) und untermauert diese Konstruktion, indem er einen weiteren Experten von Übersee hinzuzieht, der spontan exakt dasselbe Deck gebaut hätte. (Allerdings ebenfalls ohne den Drake.)

  • . Trash – immer für unkonventionelle Deck-Architektur gut – verabschiedet sich als Einziger von Naya und baut ein rot-schwarzes Deck mit Splashes in den anderen drei Farben, was zwar riskanter ist, aber mehr Removal und vor allem die Unterbringung von Vein Drinker. zulässt.

  • Wie gesagt, jetzt seid ihr gefragt. Macht euch auf ins Forum, nehmt an der Umfrage teil und bestimmt so den Sieger dieser Runde des Battle of Pros!

    TobiH




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