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Limited
Wer keine Ahnung hat, sollte zumindest Verwirrung stiften!
oder: Wie erkunde ich das Meta?
von Felix "Fefe" Rau
02.04.2008

Zunächst die Vorgeschichte: Ich habe vor fast anderthalb Jahren mit Magic aufgehört.

Zum Teil aus Zeitgründen, zum anderen Teil auch, weil mir einfach die Menschen fehlten, mit denen ich spielen konnte – so ist das eben hier auf dem Lande. Magic Online kam für mich auch nicht in Frage, weil es beim Online-Gaming ja eigentlich nur drei Möglichkeiten gibt: Magic Workstation, Apprentice oder MTGO.
Die ersten beiden sind für mich persönlich zwar schöne Methoden, wenn man mit Freunden über Internet spielen möchte, doch wenn man wirkliches Playtesting oder sogar Tuniere spielen will, gibt es erstens zu viele Möglichkeiten, die Regeln zu missachten (egal ob gewollt oder ungewollt) und zweitens gibt es (leider) zu viele Spieler, die nebenbei Cheatprogramme laufen lassen. Diese sorgen dann zum Beispiel dafür, dass man genau die Karte zieht, die man gerade braucht.

Also fielen für mich die ersten beiden schon mal aus den genannten Gründen weg. Bleibt also noch MTGO. Doch warum sollte ich Geld für Karten bezahlen, die ich nur online besitze? Ergab in meinen Augen keinen Sinn. Also lebte ich, wie gesagt, für ca. anderthalb Jahre abstinent und hatte keinerlei Kontakt zur Magic-Community – bis vor ca. zwei Wochen, als ich mich dazu entschloss, MTGO eine Chance zu geben. Hier nun also meine Geschichte, wie ich mich zurück ins Meta [genauer: ins aktuelle Draftformat] kämpfte.

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Aller Anfang ist schwer
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Das letzte Mal, dass ich eine Magic-Karte in der Hand hatte, war in der Zeit von Loxodon Hierarch, unglaublich vielen Zoo-Varianten und ersten, gewagten Time Spiral-Decks. Und jetzt kommt man wieder zurück und hat natürlich keinerlei Ahnung, wie das derzeitige Meta aussieht, was für Decks gespielt werden und wie sich überhaupt alles verändert hat.

Natürlich könnte man sich auf den üblichen Seiten informieren, alle Artikel verschlingen und somit langsam feststellen, was gerade in ist und was out. Doch das wäre extrem langweilig und überhaupt nicht „gosu-like“. Also macht man das, was jeder gute angehende Pro macht: Man kauft sich ein paar Lorwyn-Booster und ein paar Morningtide-Booster und stürzt sich ins kalte Wasser – man drafte einfach drauf los.

Gesagt, getan: Nach der Installation von MTGO kaufte ich ein paar Booster und ehe man sich versieht, sitze ich an einem imaginären Tisch und drafte drauf los. Hier mein allererstes Draftdeck nach einer Ewigkeit Magic-Abstinenz:

Fefe-Deck-Wins Draft 1:


2 Elvish Branchbender
1 Gilt-Leaf Seer
1 Nath's Elite
1 Pestermite
1 Ringskipper
1 Sower of Temptation
1 Stonybrook Angler
1 Bosk Banneret
1 Fencer Clique
1 Fertilid
1 Orchard Warden
1 Slithermuse

1 Rootgrapple
1 Familiar's Ruse
2 Sylvan Echoes
1 Whirlpool Whelm
1 Wings of Velis Vel
1 Woodland Guidance
1 Disperse
2 Negate
2 Stream of Unconsciousness

8 Forest
8 Island

1 Island
1 Bog-Strider Ash
1 Elvish Handservant
1 Eyes of the Wisent
1 Footbottom Feast
1 Gilt-Leaf Ambush
1 Heal the Scars
1 Ponder
1 Rings of Brighthearth
1 Rootgrapple
1 Scattering Stroke
1 Silvergill Adept
1 Soaring Hope
1 Spellstutter Sprite
1 Spring Cleaning
1 Warren-Scourge Elf
1 Everbark Shaman
1 Hostile Realm
1 Merrow Witsniper
1 Morsel Theft
1 Pulling Teeth

Wie ihr sicherlich alle sofort seht, sind in diesem Deck 41 Karten – was jedoch nur daran liegt, dass ein Island mehr drin ist, als eigentlich sollte.

Nun aber zur Frage, die sich wohl jedem aufdrängt: Wie zum Henker kommt man zu so einem Pile? Das ist ganz einfach: Da ich keinerlei Ahnung vom Meta hatte, habe ich meine Wahl der Draftstrategie vom Zufall abhängig gemacht – sprich: Die Rare am Anfang entscheidet schon mal eine Farbe. Eigentlich wollte ich ja R/B draften, weil Rot immer Burn-Karten und Schwarz immer Removal spielt – egal, um welche Edition es geht – und man damit eigentlich niemals viel falsch machen kann.

Doch gleich die erste Karte, die ich picken konnte, war Sower of Temptation. Dieser Karte sieht man schon auf den ersten Blick an, dass sie eine Limited-Bombe ist: Man kann eine gegnerische Kreatur übernehmen (was nicht nur eine Kreatur auf der eigenen Seite mehr bringt, sondern auch einen potenziellen Blocker des Gegners klaut) und es ist eine 2/2-Kreatur, die dazu noch fliegt.

Und das alles nur für ! Also stand Blau als erste Farbe schon mal fest. Zu meinem ersten Pick gesellten sich relativ schnell noch ein Pestermite, ein Whirlpool Whelm und ein Wings of Velis Vel – und das innerhalb der ersten fünf Picks. (Der dritte Pick war Rings of Brighthearth – eine Karte, die zunächst besser aussah als sie dann doch war.)

Als nächstes Stellte sich die Frage, welche Farbe ich als zweites spielen sollte. Die Antwort war relativ einfach, da mir aufgefallen war, dass bei den letzten beiden Picks immer noch sehr viel Grün ankam: Man konnte also davon ausgehen, dass die drei bis vier Spieler vor mir
kaum Grün draften würden – gut für mich.

Also gehörten auch schon bald ein Woodland Guidance und Orchard Warden zu meinem Cardpool. Die Sylvan Echoes kamen noch mit dazu, weil mir ziemlich viele Clash-Karten im Draft begegneten und Carddraw vor allem im Limited sehr schnell einen Vorteil bringen kann. (Dass ich kein einziges Clash-Duell gewinnen würde, konnte ich ja noch nicht ahnen…)

So entstand also mit der Zeit das oben gezeigte Deck. Mein Cardpool konnte nicht mit einer dritten Farbe aufwarten, was mir zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht schlimm vorkam, weil ich eigentlich zufrieden war: Ein paar gute Limited-Kreaturen und einige Counterspells. Auch mit meinem Sideboard war ich recht zufrieden: Ein Evlish Handservant gegen die roten Giants, die mir hier und da über den Weg gelaufen waren, so wie einmal Eyes of the Wisent und noch ein paar Counterspells (Scattering Stroke und Familiar's Ruse), die gegen etwaige kontrollierende Decks eingeplant waren.

Die erste Runde dürfte ich wohl also schon überstehen und dann wollten wir doch mal weitersehen, wie weit ich mit meinem Nicht-Wissen über das Meta kommen würde.

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Draft Numero Uno: Das Massaker
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Game 1, Runde 1: Fefe gegen den unbekannten GBw-Elfen-Spieler

Nun, hier kann ich mich nicht beklagen. Ich hatte einen eigentlich guten Start, konnte ihm sogar mit meinem Sower seine Masked Admirers stibitzen und eine darauf folgende Nameless Inversion negaten. Dann folgte jedoch ein Ghostly Changeling, den ich nicht los wurde und nachdem ich ihn ein bischen mit meinem Sower of Temptation zugesetzt hatte, kam doch tatsächlich Brigid, Hero of Kinsbaile (in meinen Augen die Limited-Bombe schlechthin) zum Vorschein, gegen die einfach kein Kraut gewachsen war – 0:1 für den Unbekannten.


Game 2, Runde 1: Fefe gegen den Unbekannten

Diese Runde stand von Anfang an unter einem schlechten Vorzeichen: Erst musste ich auf fünf Handkarten runtermulligan, weil ich einfach kein Land sah (Achtung: Wortwitz!) und hatte dann zwar eine halbwegs haltbare Hand, konnte jedoch einfach kein drittes Land nachziehen, während er mich mit einem Imperius Perfekt und einem zuvor gelegten Wren's Run Vanquisher mich einfach überrollte. Ich fand nicht mehr ins Spiel zurück und lag ziemlich schnell weinend auf dem Boden, da ich leider aus dem Draft ausgeschieden war.

Doch ein echter angehender Pro gibt nicht auf und macht in diesem Fall das, was jeder machen würde: Er kauft sich ein Lorwyn-Precon und spielt ein paar Spiele Casual-Block-Constructed um zu sehen, was denn überhaupt spielbar ist. Dabei stellte ich fest, dass eigentlich nur fünf bis sechs Deckvarianten überhaupt im Umlauf sind: Gb-Elfen, MonoG-Treefolk, Red-Elemental mit diversen Splashs, R/B-Goblins und ab und an noch ein Kithkindeck oder eine U/B-Rogue-Version.

Nachdem ich also einige Block-Erfahrung gesammelt hatte, war die Strategie für den nächsten Draft relativ klar: Schwarz mit entweder Grün oder Rot muss es sein – das sind wohl die Farben der Saison. Also kurz in den Shop, die benötigten Dinge eingekauft und schon ging es in den nächsten Draft, um die neugewonnene Erfahrung einzusetzen und wenigstens die erste Runde zu überstehen.

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Draft Nummer Zwei: Die Dummheit
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Nun, wie sagt man so schön: Wenn man einmal etwas falsch macht, dann ist es Unwissen. Wenn man es jedoch noch ein zweites Mal falsch macht, ist es Dummheit. Anders kann man es bei mir wohl wirklich nicht beschreiben, als ich folgendes Deck draftete:

Fefe Deck Wins 2:


1 Elvish Eulogist
1 Elvish Handservant
2 Gilt-Leaf Seer
1 Guardian of Cloverdell
1 Kinsbaile Balloonist
1 Kithkin Daggerdare
1 Lys Alana Huntmaster
1 Springjack Knight
1 Warren-Scourge Elf
1 Wizened Cenn
1 Ambassador Oak
2 Lys Alana Bowmaster
1 Mosquito Guard
1 Winnower Patrol
1 Wolf-Skull Shaman

1 Thousand-Year Elixir
1 Pollen Lullaby
1 Runed Stalactite
1 Elvish Promenade
1 Fistful of Force
1 Daily Regimen
1 Forfend
1 Reins of the Vinesteed

8 Forest
6 Plains
1 Vivid Grove

1 Ceaseless Searblades
1 Flamekin Brawler
2 Glimmerdust Nap
1 Heal the Scars
1 Mulldrifter
1 Sentinels of Glen Elendra
1 Shields of Velis Vel
1 Sower of Temptation
1 Summon the School
1 Triclopean Sight
1 Wellgabber Apothecary
1 Whirlpool Whelm
1 Disperse
1 Everbark Shaman
1 Frogtosser Banneret
1 Mudbutton Clanger
1 Reins of the Vinesteed
1 Sunflare Shaman

Gut, an sich sieht es nicht schlecht aus, doch ist die Combo Elfen-Kithkin nicht unbedingt die beste. Im Nachhinein hätte ich lieber rechtzeitig auf Rot umsteigen sollen, weil ab der zweiten Hälfte des Drafts nur noch rote und blaue Karten über den Tisch wanderten. Scheinbar spielten über 50% am Tisch zumindest Grün als eine Hauptfarbe, während man sich dann auf Schwarz stürzte und mir außerdem meine geliebten weißen Karten wegpickte.


Mein erster Pick war wieder (!) Sower of Temptation – ich denke auch jetzt noch, dass das richtig war, denn die Karte ist einfach viel zu stark, als dass man sie sonst jemandem überlassen kann. Da dann jedoch wirklich überhaupt keine guten Karten ders elben Farbe kamen, sprang ich schnell auf Weiß über und konnte auch beim ersten Booster einen Großteil der hier gelisteten Kithkins picken.
Grün kam noch hinzu, weil ich u..a. das Glück hatte, später einen Wolf-Skull Shaman zu picken, während mein zweiter Pick ein Pollen Lullaby war. Sonst ist zu dem Deck nicht viel zu sagen. Die beiden Artefakte sind drin, weil ich Thousand-Year Elixir für eine brauchbare Karte halte (vor allem die Untap-Funktion ist im Limited nicht zu verachten), und das Equipment für die Kinship-Creatures gedacht war. (Die Combo hat sogar einmal funktioniert!)

Zum Sideboard ist zu sagen: Ich hatte während des Drafts mit dem Gedanken gespielt, dreifarbig zu spielen und noch Blau zu splashen, da ich sehr früh einen Mulldrifter und ein Whirlpool Whelm mein Eigen nennen konnte. Beim Deckbau wurde die Idee jedoch wieder verworfen, weil für eine dritte Farbe erstens kein Platz mehr war und zweitens keine Manafixer hatte. (Das Vivid Grove mal außen vorgelassen.)

Die roten und schwarzen Karten sind zumeist Hatepicks von Karten, gegen die ich auf keinen Fall spielen wollte. Ich war zwar schon etwas unzufrieden mit dem Deck, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich immer dann einen Kithkin ziehen würde, wenn ich einen Elf besser gebrauchen kann – und umgekehrt. Doch frei nach der alten Bauernweisheit „die dümmsten Magic-Spieler ernten die dicksten Gewinne“ habe ich mich ins Getümmel geworfen und habe einfach alles auf mich zukommen lassen. Hier also die Geschichte des zweiten Draftes:


Game 1, Runde 1: Fefe gegen den unbekannten Uwr-Merfolk/Giant-Spieler

Ja, ihr habt richtig gelesen: ein blau-rot-weißes Merfolk/Giant-Deck. Die erste Runde war recht lustig – sofern man masochistisch veranlagt ist. Er gewinnt den Würfelwurf, spielt eine Insel und gibt weiter. Ich spiele einen Forest, caste Elvish Handservant und freue mich, dass ich einen 1-Drop habe. Er legt einen Mountain und spielt ein Merrow Commerce aus. Ich lese es und denke mir nur: „Naja, halt ein nutzloses Enchantment, dessen Potenzial sich in Grenzen hält.“

Drei Runden später liegen auf seiner Seite zwei Drowner of Secrets, ein Judge of Currents, ein Sage of Fables und ein Blind-Spot Giant. (Wobei ich mich sehr gefreut habe, dass mein kleiner Elf einen +1/+1-Counter bekommen hat.) Die Strategie dürfte klar sein: Pro Zug zwei Leben machen, mein Deck dezimieren und einfach warten, dass ich weine – was er auch sehr schnell erreichte, weil ich einfach keine Möglichkeit fand, seine Verteidigung so zu durchbrechen, dass es für mich lohnenswert gewesen wäre.

Ich gab dann auf, als ich nur noch sechs Karten in meiner Bibliothek hatte. (Und nach einen kurzen Blick in den Graveyard stellte ich fest, dass die Hälfte meiner Bibliothek aus Ländern bestand.) Also 0:1.


Game 2, Runde 2

Ich konnte wieder mit einem 1-Drop beginnen und freute mich wieder wie ein Schneekönig, als ich in der zweiten Runde meinen Wolf-Skull Shaman ziehen und sogar spielen konnte. Er legte zweite Runde einfach wieder sein Enchantment, woraufhin ich ihn zunächst als Cheater beschimpfte, dann als Lucker, dann als Cheater der nur rumluckt, dann als Lamer, dann fragte ich ihn, wie oft er dieses Enchantment überhaupt im Deck hat..

Als er mir versicherte, dass er es nur einmal spiele und es einfach nur Glück sei, dass er es wieder auf der Starthand hatte, ging meine Beschimpfungsarie weiter. Ich konnte einmal einen Elf vorweisen und mir somit einen 2/2er Wolf beschaffen, als er, kurz nachdem ich meinen Winnower Patrol legen konnte, mit einem Tarfire auf meinen Wolf-Skull reagierte und in der nächsten Runde einen Amoeboid Changeling legte, mit dem mein Kinship-Spaß leider verloren ging. Der Rest verlief in etwa wie im ersten Spiel, nur, dass er seinen Brion Stoutarm gefunden hat und ich nur noch den Magic-Gott verflucht habe. Also schon wieder ausgeschieden.

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„Wenn man vom Pferd herunterfällt, muss man gleich wieder aufs Pferd hinauf...“
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Niedergeschlagen und vollkommen lustlos schleppte ich mich also die nächsten zwei Tage von einem langweiligen Casual-Game zum nächsten. Übte weiter, lernte immer mehr neue Karten kennen und fand heraus: Beim nächsten Mal würde alles anders laufen! Ich würde mir also von Anfang an eine Draft-Strategie zurechtlegen, die ich mir auf Grund der im
Extrem-Casual-Play-Testing angeeigneten Ideen ausgedacht habe und würde diese gnadenlos
Durchziehen – komme, was wolle

Unter keinerlei Umständen würde ich beim nächsten Draft von meiner GB-Treefolk-Removal-Strategie abeweichen.

Gut, als ich dann Sensation Gorger pickte und außerdem zwei Morsel Thefts fand, musste ich alles über den Haufen werfen. Hier also meine Draftstrategie für meinen alles entscheidenden Kampf um Macht, Ehre, Ruhm... und darum, ob ich mir jemals wieder selbst in die Augen sehen könnte.

Fefe Deck Wins 3:


1 Adder-Staff Boggart
1 Axegrinder Giant
1 Facevaulter
1 Ghostly Changeling
2 Hornet Harasser
1 Inner-Flame Acolyte
1 Mudbutton Torchrunner
1 Final-Sting Faerie
1 Fire Juggler
1 Mudbutton Clanger
1 Sensation Gorger
1 Squeaking Pie Grubfellows
1 Weed-Pruner Poplar

1 Final Revels
1 Consuming Bonfire
1 Boggart Birth Rite
1 Boggart Shenanigans
1 Nameless Inversion
1 Peppersmoke
1 Tarfire
2 Morsel Theft
1 Shard Volley
1 Warren Weirding

7 Mountain
8 Swamp

5 Island
1 Black Poplar Shaman
2 Boggart Harbinger
2 Bog Hoodlums
1 Caterwauling Boggart
1 Dreamspoiler Witches
1 Elvish Eulogist
1 Faerie Tauntings
1 Footbottom Feast
1 Goatnapper
1 Guardian of Cloverdell
1 Pollen Lullaby
1 Spiderwig Boggart
1 Spring Cleaning
1 Changeling Sentinel
1 Lunk Errant
1 Mudbutton Clanger
1 Recross the Paths
1 Roar of the Crowd

Ich muss sagen: Das Deck halte ich für eines der besten, die ich überhaupt je gebaut habe. Viel muss ich ja nicht dazu sagen. Es geht darum, mit den Goblins ordentlich Schaden durchzuforcen, ab und an eine andere Kreatur wegzuschießen und somit das spiel zu machen. (Die fünf Islands im Sideboard haben übrigens keinerlei Bedeutung.) Mit genug Selbstbewusstsein und dem Wissen, dass ich diesmal ein Deck habe, das wirklich etwas reißen kann, ging ich also in die erste Runde.

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Draft Nummer Drei: Alle guten Dinge sind drei
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Game 1: Fefe gegen unbekannten Spieler

Leider bekam ich hier nur ein „Sorry man, got to go!“ zu hören, woraufhin ich eine Runde
weiter war – DING DING DING DING! Round One war überstanden. Scheinbar war mein Deck, genau wie erwartet, so furchteinflößend, dass man lieber aufgab, als sich mit ihm zu messen.So hatte ich zwar die erste Runde überstanden, aber immer noch keine Ahnung, ob mein Deck überhaupt etwas taugte. Runde 2 würde wohl die Antwort auf all meine gehegten Zweifel bringen:


Game 1, Runde 2: Fefe gegen UB-Rogue-Control

Ich gewann den Würfelwurf und konnte auch gleich mit einer perfekten Starthand aufwarten: Mudbutton Clanger, Adder-Staff Boggart, Inner-Flame Acolyte, Weed-Pruner Poplar, zwei Mountain und ein Swamp. Dann noch ein bischen Glück beim Kinship und Clashen und in Runde 6 konnte ich den ersten Sieg für mich verbuchen.

Von ihm war außer einer Latchkey Faerie und einem Negate auf mein Tarfire nichts zu sehen – wenn es nach mir ginge, konnte es ruhig so weitergehen. Er beschwerte sich kurz darüber, dass er wohl flooded gewesen ist, aber dann ging es auch schon in die nächste Runde.


Game 2, Runde 2: Fefe gegen UBRogue-Control

Diesmal war meine Starthand zwar nicht so perfekt, doch hatte ich immerhin Tarfire, Shard Volley und Nameless Inversion auf der Starthand – was so ziemlich alles Removal sein dürfte, das ich überhaupt spielte. Bei ihm tauchte im zweiten Zug ein Frotosser Banneret auf, den ich wegschoss. Im Gegenzug konnte er meinen Sensation Gorger mit Nameless Inversion auf den Friedhof schicken.

So ging das noch ein bisschen weiter, bis uns beiden die Handkarten ausgingen und ich meine beiden Hornet Harasser in zwei seiner angreifenden Kreaturen schmeißen musste und dann sogar 2:3 traden konnte, da ich seinem blöderweise Pre-Combat gespielten Quill-Slinger Boggart noch -2/-2 mit auf den Weg geben konnte.

Als nächstes zogen wir beide ein Land. Daraufhin ich meinen Axegrinder Giant, er nur einen Merrow Witsniper, den ich in der nächsten Runde sogar noch mit meinem getopdeckten Consuming Bonfire wegschoss. (Wieso fällt mir dazu das Sprichwort „mit Kanonen auf Spatzen schießen“ ein?! ) Er fand nichts mehr und ich gewann auch die zweite Runde – ich stand endlich im lang ersehnten Finale.


Finale, Spiel 1: Fefe gegen GBr-Elfen/Treefolk

Meine Befürchtungen sind wahr geworden: Im Finale auf ein Elfen-/Treefolkdeck zu treffen war wohl mit das schlechteste Matchup, das ich mir vorstellen konnte, da vor allem Treefolk gerne mal Toughness 3 haben und ich mit meinen 1/1- und 2/2-Gobbos keinerlei Land sehen würde.

Aber vielleicht konnte man mit etwas Glück am Anfang genug Druck aufbauen und dann mit noch ein bisschen mehr Glück durch Burn oder Lifeloss den finalen Damage durchforcen.

Das klappte natürlich kein bisschen.

Zunächst musste ich einen Doppel-Mulligan nehmen, da mir entweder das passende Mana zur Hand oder die passende Hand zum Mana fehlte. Dann hatte ich eine halbwegs aktzeptable Hand getroffen, zwei Länder, jedoch keinen 1-Drop und für den zweiten Zug hatte ich auch nur eine Nameless Inversion zur Hand, die ich auch sofort auf seinen Wren's Run Vanquisher spielte.

Er wiederholte dieses Schauspiel, indem er so meinen Ghostly Changeling los wurde. Kurz darauf lagen bei ihm jedoch auf einmal zwei Battlewand Oak (die in meinen Augen einfach viel zu stark sind – zumindest so lange ich sie nicht selbst spiele), die ich einfach nicht loswerden konnte und die mich, als mir die Blocker ausgingen, vernichtend schlugen.


Finale, Spiel 2: Fefe gegen GBr-Elfen/Treefolk

Diesmal lief es ganz gut, was vor allem wohl daran lag, dass er nur drei Swamps und einen Mountain und keinen Forest für die ersten acht Runden zur Verfügung hatte. Trotz alledem konnte er mir doch recht gut das Leben schwer machen, denn es zeigte sich, dass der Rotsplash nicht nur für ein Random-Tarfire, sondern auch für mindestens ein Hurly-Burly gedacht war, das, als er es spielte, wirklich sehr schmerzhaft war und mich drei meiner geliebten Goblins kostete.

Jedoch hatte ich ein Footbottom Feast gesideboardet, weil ich das Gefühl hatte, dass ich immer in Bedrängnis wegen meinen „schlechten“ kleinen Goblins kam im Vergleich zu seinen miesen, großen Elfen und Treefolks. Durch das Feast konnte ich mein Repertoire an Creatures wieder aufstocken. Er fand nicht mehr rechtzeitig ins Spiel zurück und somit konnte diese Runde an mich gehen!


Finale, letztes Spiel: Fefe gegen
GBr-Elfen/Treefolk


Die letzte Runde des 8-Spieler-Draftes konnte kaum spannender sein, als sie nun von statten ging: Zunächst musste er auf fünf Handkarten runtergehen, ich konnte hingegen schon eine zweite Hand halten.

Und dann wurde einfach nur noch stupide auf beiden Seiten die Creatureforce ausgepackt, es wurde ohne nachzudenken angegriffen und geblockt, so dass das Board am Ende, kurz vor dem finalen Zug so aussah: Er hatte eben den 8/8 starken Dauntless Dourbark gespielt, so wie einen Battlewand Oak draußen, besaß noch eine Handkarte und war auf fünf Leben.

Ich hatte einen Facevaulter, einen Fire Juggler, einen Axegrinder Giant und eine Final-Sting Faerie (die ich leider ohne jeglichen Effekt spielen musste) und meine Lebenspunkte zählten noch recht stattliche sieben. Ich zog einen Mudbutton Clanger, der meine einzige Handkarte darstellte und griff mit allem, was ich besaß, an. Er blockte meinen Giant mit seinem Dourbark und meinen Juggler mit seinem Treefolk – ich ein Tarfire, er einen Forest.

Er ging auf zwei Leben und ich legte, bevor ich meinen Zug beendete, noch meine Handkarte aus und hoffte darauf, dass er jetzt nur keinen Treefolk ziehen würde, denn dann hätte ich die Runde, das Game und somit auch den gesamten Draft gewonnen.

Dass er kein Treefolk ziehen würde, hätte ich mir denken können, wenn ich aufgepasst hätte, denn er hatte nach dem Clashen den Forest auf die Bibliothek gelegt und nicht darunter, wie ich angenommen hatte. Nun spielte er seinen Forest und griff an – ich blockte und erwartete ein „Good Game“ von ihm – quasi ein letzter ehrenvoller Angriff noch, bevor das Spiel endete – doch weit gefehlt!

Er tappte zwei Mana und spielte sein lang aufgehobenes Fistful of Force – er setzte wirklich alles auf eine Karte. Ich wusste, dass bei mir das Tarfire oben auf dem Cardpile lag. Doch was würde bei ihm revealt werden? Ich betete, nein – ich schrie förmlich, dass er gefälligst ein Land zeigen solle. Wäre es denn zu viel verlangt?

Doch leider hatte ich schon genug Glück für den Tag, denn oben auf dem Stoß Karten lag bei ihm kein Land, kein 1-Drop, sondern ein starker Guardian of Cloverdell – sieben gegen eins.

Das Spiel war verloren. Und als das „Good Game“ nun von ihm kam, war ich trotz alledem nicht traurig oder niedergeschlagen, denn ich hatte gezeigt, dass ich wieder da war. Ich hatte es ins Finale geschafft und mich nicht einfach nur durchgewurschtelt. Ich und mein Deck hatten gezeigt, dass man nicht unbedingt jeden Artikel gelesen haben oder jeden Draft seit Anbeginn der Zeit gespielt haben muss, um auf wieder auf Augenhöhe mitzuspielen.

Dies war also meine Geschichte, wie ich mich langsam zurück ins Meta kämpfte. Ich bedanke mich bei allen Lesern und hoffe auf konstruktive Kritik so wie Meta-Vorschläge und Anmerkungen.

Es verbleibt mit freundlichem Gruß,
Euer Fefe




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