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Some Kind of Monster
Die Deutsche Meisterschaft 2005
von Manuel Büschgens
25.08.2005

Vorhang auf, das Schauspiel beginnt:

Zuallererst…

Name: Manuel Büschgens
Alter: 31 mit Tendenz, ein weiteres Jahr hinzuzufügen
Beruf: Angestellter, Freiberufler (also zusätzlich)
Wohnort: Mainhausen. Bei Seligenstadt in Hessen (da wo immer Staus sind auf der A3)
Magicspieler seit: Ice Age, allerdings lange Zeit Casual
Qualifiziert über: Regionals Hessen, mit Ach und Krach

Nachdem das geklärt ist, erwähne auch ich, daß dies mein erster Artikel auf PlanetMTG ist; Ziel dieses Schreibmarathons soll sein, euch alle auf das Forum unseres in Darmstadt gegründeten Magic-Vereins, die Central Magic Alliance, zu locken und so Rüdigers Traum von der Weltherrschaft zu verwirklichen.

Wie oben erwähnt, habe ich mich über die diesjährigen Hessenmeisterschaften zur Deutschen Meisterschaft qualifiziert; diese fand dementsprechend natürlich NICHT in Heidelberg, sondern in Bonn statt.

Also Hotel gebucht, Deck der Wahl bestimmt und vorbereiten, Urlaub zwischenschieben, vorbereiten, vorbereiten. Zusammen mit meinem (Bonner) Zimmergenossen und Mitreisenden Björn Kempff (q'ed über Rating) entschieden wir uns recht früh, den gleichen Archetyp auf der DM zu spielen, welcher mich auf den Hessischen Meisterschaften getreu unterstützt hat: Three Color Green in einer aggressiven Variante. Und um es kurz zu machen, die Liste nach etlichen Evolutionsstufen (welche übrigens ebenfalls im Forum nachzulesen sind:
 
lands (22):
18Forest
2Swamp
1Island
1Shizo, Death's Storehouse

creatures (20):
4Birds of Paradise
4Sakura-Tribe Elder
3Eternal Witness
3Troll Ascetic
3Viridian Shaman
2Iwamori of the Open Fist
1Meloku the Clouded Mirror

spells (18):
4Beacon of Creation
3Plow Under
3Cranial Extraction
3Sensei's Divining Top
2Umezawa's Jitte
3Sword of Fire and Ice

60 cards
creatures (5):
2Dosan the Falling Leaf
1Troll Ascetic
1Eternal Witness
1Meloku the Clouded Mirror

spells (10):
3Naturalize
3Terror
1Echoing Decay
1Cranial Extraction
1Plow Under
1Umezawa's Jitte

15 cards
 
Im Mainboard tummeln sich eine Menge ‘Three Offs', was hauptsächlich mit der Nutzung von Sensei's Divining Top begründet ist.


Wenn das Wörtchen ‚Wenn' nicht wäre und wenn ich demnach schon im Vorfeld über das herrschende Metagame informiert gewesen wäre, hätten folgende Änderungen der Performance des Haufens sicher gutgetan: -1 Meloku the Clouded Mirror –1 Beacon of Creation; +1 Iwamori of the Open Fist +1 Sword of Fire and Ice.

Desweiteren würde ich noch ausprobieren, ob Okiba-Gang Shinobis nicht exzellent Plow Under ersetzen könnten; da es aber keinen großen T2-Event mehr geben wird vor der Legalisierung der Einstiegsdroge 9th Edition, spare ich mir das mal.

Ob die Deckwahl richtig oder falsch war, sei einmal dahingestellt, der psychologische Hintergrund war zumindest folgender: Wir wollen ein Deck spielen, welches theoretisch gegen T&N 50% Spiel VOR dem boarden hat und gegen den Rest des Feldes ebenfalls vernünftig dasteht. Desweiteren sollte das Deck NICHT T&N heißen, da dieses unter Garantie ordentlich gehasst werden wird und außerdem eh nur was für Langeweiler ist;-). Logisch, oder?

Nun gut, um etwaige Last-Minute-Kartenwechsel-Aktionen auszuschließen einfach mal nur das Deck ohne sonstige Karten eingepackt, nach der Arbeit Björn in Biblis abgeholt, kurz das beeindruckende Stadttor von Worms betrachtet und nach Bonn gerauscht. Dank Navigation und Björn das Hotel in Bonn ohne Probleme gefunden (Roadtrips gibt es nur in Artikeln von jungen, weltunerfahrenen Magicspielern, da auch nur diese es toll finden, unter Zeitdruck 15 Umwege zu fahren, um gerade so heftig transpirierend und abgehetzt am Veranstaltungsort zu erscheinen), eingecheckt, Jens Kessels spätabendliche Einladung zum Pokern dankend abgewiesen, schlafen gelegt (vor allem Björn ).

Am Tag 1 der Deutschen Meisterschaft sind wir noch zu Fuß zum Brückenforum geschlendert, wodurch wir die Bekanntschaft mit Bonner Ratten machen durften (OK, einer Bonner Ratte) und feststellten, dass das durchschnittliche Erscheinungsbild der Bonner Frau im heiratsfähigen Alter als attraktiv zu bezeichnen keine Übertreibung darstellt.

Beim Betreten des Brückenforums stellte sich gleich mal heraus, dass dieser Veranstaltungsort gegenüber dem in Heidelberg ungefähr soviel Flair hat wie der Glöckner von Notre Dame im Vergleich mit Galadriel. Um die ganze Kritik in diesen Absatz zu pressen und mir gleich jetzt den Frust von der Seele zu schreiben: Ich hätte mir wenigstens von der Deutschen Meisterschaft gewünscht, dass ich einmal nicht bei 90% (größtenteils durch männlichen Schweiß erzeugter) Luftfeuchtigkeit und unter Zuhilfenahme von unverbrauchter Atemluft die einzelnen Runden hinter mich bringen kann. Statt dessen Fenster, die zwar Quadratmeilen groß aber doch nur kippbar waren; Gott sei Dank wurden diese dann auch noch zügig zugunsten der hochperformanten Klimaanlage ganz geschlossen… Grausam einfach. Witzig war übrigens auch das Catering; an einem Punkt des Turniers ‚ertappten' Björn und ich einen Mitspieler (ich meine, es war Karl Heinz Rohde), welcher sich doch einfach so von der aalglatten Mitsechzigerin hinter dem Thresen dazu überreden ließ, eine 1-Liter-Flasche Wasser/Fanta/Cola für 6 (in Worten sechs) Euro zu erwerben. Es lebe die freie Marktwirtschaft!

Vor dem Turnier ein paar Leuten Hallo gesagt, da ich ein fremdes, unscheinbares Wesen in der Magicszene bin, welches zwischen den Runden auch gerne mal über andere Dinge redet als Magic, hielten sich die Begrüßungen allerdings in Grenzen (mitleiderregendes Seufzen bitte hier intonieren).

Angemeldet, T-Shirt abgegriffen (das letzte in Größe M) und schon beim Warten auf den Turnierbeginn erste Gerüchte vernommen, dass es in diesem Jahr keine Players' Party geben soll… Na klar, warum sonst sollte ich mich auch qualifizieren.

Turnierbeginn natürlich zu spät
(Einschub an dieser Stelle: Herr Wiese, er wird weiter unten noch erwähnt und ist seines Zeichens aktiver Judge und Teil unseres Vereins-Systems, hat mich in unserem Forum gebeten, klarzustellen, dass das Turnier absolut pünktlich begonnen hat. Dementsprechend war es natürlich eine rein subjektive und von pavlowschen Verhaltensmustern geprägte Eigenempfindung, daß das Turnier zu spät startete!).

Es folgte eine Einführung von Justus; nur 163 von 240 (?) geladenen Spielern nehmen Teil. Wenn ich mir die oben beschriebenen Punkte vor Augen halte, prophezeie ich einfach mal, dass es nächstes Jahr noch weniger werden.

Danach werden die Paarung zur ersten Runde ausgehängt und auf geht es zum allerliebsten Part: Gegner zerhacken.

Obwohl der typische PMTG-Leser in den Kommentaren wieder etwas von ‚… zu ungenau, zu kurz…' murmeln wird, versuche ich mich auf die wichtigsten Spielsituationen zu beschränken.

Erster Tag

Tag 1, Runde 1 (Constructed)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Alex Mack
Stimmung desselben: Heiter
Die Waffe der Wahl: MUC
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Alex' dialektdurchzogene Aussage ‚Ssieeh isch Kartö'… ungefähr 1.000 Mal

Spiel 1 beginne ich –wie bei jedem meiner Turniere seit ich denken kann- mit einer Reise nach Paris. Die zweite, unspektakuläre Hand wird behalten, und Alex zeigt mir eine seiner hübschen Inseln. Hervorragend, MUC in Runde 1, der Tag ist schon gerettet

Ein paar Züge später liegen bei Alex zwei Jushi Apprentice, die ich ohne Sword und Jitte nicht in den Griff bekomme. Kurz vor Übernahme der totalen Kontrolle durch Alex wird einfach mal aufgegeben.

Spiel 2 war zwar etwas spannender, allerdings kann sich Alex durch drei Vedalken Shackles und der totalen Abstinenz meiner Artefakt-Removal gut über Wasser halten. Gegen Ende des Spiels muß ich Druck machen und fange mir so die Hibernation. Spire Golem und Stalking Stones geben mir den Rest.

Demnach wieder mal ein 0:1-Start in ein großes Turnier. Nix ‚Gegner zerhacken' bisher…

Tag 1, Runde 2 (Constructed)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Karl Heinz Rohde
Stimmung desselben: Entspannt
Die Waffe der Wahl: T&N
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Gegen T&N gibt es keine fröhlichen Momente…

Spiel 1 erblickt nach meinem obligatorischen Mulligan Iwamori in Zug 3 das Licht der Welt, welcher sich kurze Zeit drauf gerne mit einem Sword of Fire and Ice auf Karl Heinz' Lebenspunkte stürzen will.
Eleganterweise slavert er mich just in seinem Zug und ich ziehe noch um einiges eleganter eine meiner drei Schädelentfernungen. Randnotiz: Wenn ich einen Mindslaver abbekomme, habe ich IMMER SoFI oder Extraction auf der Hand und ziehe die andere Karte nach.

Nun gut, Alle Schwerter werden aus meinem Schädel entfernt, Karl Heinz zündet darauf einen Stein. Mein nachgelegter Troll kann seine Lebenspunkte weiter dezimieren, allerdings sorgt ein zweiter Slaver (durch Eternal Witness) im Zusammenspiel mit einer von oben gezogenen Umezawas Jitte (wie gut ich in übernommenen Zügen ziehe ist toll!) dafür, dass mein Troll Harakiri begeht. Danach kommt Tooth and Nail, na fein.

Spiel 2 kommt sein Plow Under nach einem LD- Reap and Sow eine Runde früher als meiner, ich extracte zwar noch den mächtigen Sundering Titan und schaffe es trotz mehrfachen Plow Under, Ihn bis auf einen Lebenspunkt zu hacken, dort stabilisiert er sich aber leider und blutet mich dann mit einem Iwamori aus.

0:2 und geringfügig unentspannt und vor allem erneut selbst zerhackt geht es in

Tag 1, Runde 3 (Constructed)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Dennis Baris
Stimmung desselben: Genauso genervt wie ich
Die Waffe der Wahl: MGA ohne Splash
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Spiel 3 und die endlose Jitte-Recursion

Spiel 1 fuchteln wir beide zügig mit Schwertern herum, er hat allerdings den Vorteil, dass seines Leben gibt und ihm einige Male einen Tribe Elder wiederholt. Nach langem hin und her gebe ich das Spiel auf, als eine seiner Zeuginnen aussagt und das Schwert erneut in's Spiel bringt. Ich: 5 Leben, er: 20 Leben .

Spiel 2 macht mein Deck, was es am besten kann. Zweiter Zug Bird, vierter Zug Schwert und hacken gehen. Dennis ist auf 2 Ländern stehen geblieben; er hat die mutige Hand mit einem Land und Top gehalten.

Spiel 3 wird durch die oben erwähnte Jitte-Recursion meinerseits nach mehrfacher Jitte-Zerstörung seinerseits entschieden; welche ich durch das Nachziehen mehrerer Zeuginnen und einer zweiten Jitte dann irgendwann gewinne. Da ich meine Position durch Trolle ausbauen konnte und Dennis erneut mit Land im Verzug war, war der Sieg in meinem letzten Extrazug sicher, da Dennis glücklicherweise keinen Beacon zum Unentschieden gezogen hat.

1:2 nach 3 Runden; als ich vor meinem inneren Auge den zeitlichen Aufwand zur Erstellung und Test unseres Decks mit dem bisher Erreichten vergleiche, schwant mir für die nun folgende Limited-Passage übles…

Draftdeck Tag 1 – UW

Most honorable Firstpick – Tatsumasa, the Dragons Fang
Most honorable Fehlpick – Kaijin of the Vanishing Touch über Shimmering Glasskite

Der erste Draft der DM (und mein vierter Draft im kompletten CBS-Format) verlief im Nachhinein betrachtet erfolgreich und ich hatte in meinem allerersten Draft unter Zeitvorgabe mit dieser keine Probleme. Privat beschäftige ich mich eher selten mit Limited, was oftmals dazu führt, dass ich mit der Spielstärke meines Decks unzufrieden bin; so auch mit dieser Kartenansammlung, da mir einige nötige Karten zu fehlen scheinen. Teller of Tales & Waxmane Baku, um nur diese beiden zu nennen.

In weiß bekam ich in Saviors ziemlich spät die beiden Eiganjo Freerider zugeschoben, was mir auch jetzt noch unerklärlich ist. Der Grund, warum ich nur einen davon im Mainboard platziert habe: Die geringe Anzahl an billigen weißen Kreaturen und deren durchschnittliche Widerstandskraft von… öhm… 1.
Ich wollte ungern in die Situation kommen, 2 ‚Defender-Motten' auf der Hand zu halten. Statt dessen habe ich auf mehr Konsistenz gesetzt und den Descendant gespielt.
 
lands (17):
9Island
8Plains

creatures (18):
1Minamo Scrollkeeper
1Floodbringer
1Kaijin of the Vanishing Touch
2Soratami Cloudskater
2Ninja of the Deep Hours
1Soratami Rainshaper
1Descendant of Soramaro
1Soratami Mindsweeper
1Shinen of Flight's Wings
2Kitsune Loreweaver
1Samurai of the Pale Curtain
1Shinen of Stars' Light
1Moonwing Moth
1Kami of Old Stone
1Eiganjo Free-Riders

spells (5):
1Mystic Restraints
1Cowed by Wisdom
1Indomitable Will
1Heart of Light
1Tatsumasa, the Dragon's Fang

40 cards
creatures (6):
1Kitsune Bonesetter
1Horizon Seed
1Teardrop Kami
1Kaijin of the Vanishing Touch
1Quillmane Baku
1Eiganjo Free-Riders

spells (13):
1Spiritual Visit
1Plow Through Reito
1Terashi's Grasp
1Terashi's Cry
1Evermind
1Reach Through Mists
3Psychic Puppetry
1Toils of Night and Day
1Counsel of the Soratami
1Minamo's Meddling
1Quash

19 cards
 
Der aufmerksame Leser stellt fest, daß tatsächlich nur 3 Karten nicht in den gespielten Farben lagen. Für die Spiele 2 (und falls nötig 3) habe ich laut Erinnerung immer nur den Descendant gegen den zweiten Freerider (bei Removal-armen Decks) oder den zweiten Kaijin (bei aggressiven Decks) getauscht.

Interessant ein Meishin, the Mind Cage, welcher an unserem Tisch die Runde machte. Kann man so etwas mit einem Soratami Mindsweeper spielen? Theoretisch genügt es gegen die meisten Decks, Meishin zu legen und 1-2 Mal den Mindsweeper zu aktivieren. Letztendlich habe ich ihn dann aber doch zugunsten des blauen Shinen weitergegeben, da er einfach zu situativ erschien.

Ach ja, ich befand mich in einem Siebener-Pod; Byes waren somit nicht unmöglich.

Tag 1, Runde 4 (Limited)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Markus Magera
Stimmung desselben: Heiter und redebedürftig
Gedrafteter Haufen: UB
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Mit Markus war es öfter fröhlich

Spiel 1 verliere ich durch ein Devouring Greed *yawn*. Ich meine sogar, mich zu diesem Zeitpunkt stabilisiert zu haben. Egal, so isses halt manchmal.

Spiel 2 mag Markus kein zweites schwarzes Land legen und meine Flieger nehmen ihn her.

Spiel 3 sieht auf dem Papier spannend aus, leider fehlen hier die Aufzeichnungen. Ich gewinne auf 6 Lebenspunkten und es war ein Horobi involviert, den ich eine Runde auf dem Tisch liegen lies, da man auch mal übersehen kann, das Indomitable Will auf gegnerische Kreaturen gespielt werden darf.

2:2 und weiter geht es

Tag 1, Runde 5 (Limited)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Peter Biezorek
Stimmung desselben: Durch mich wahrscheinlich eingeschüchtert oder abgestoßen
Gedrafteter Haufen: GR
Fröhlichster Moment in dieser Runde: NICHT IN DIESER RUNDE!!!

Wir haben Spiel 1 noch nicht begonnen, da werde ich von einem netten Herrn der Gattung Judge aus dem Verkehr gezogen. Meine Deckliste enthält 16 Betrayers-Karten…

Nach kurzer Prüfung festgestellt: Eine SB-Karte, welche ich nicht spiele, wurde von mir trotz Kontrolle zweimal aufnotiert. Das Ergebnis: Gameloss in Spiel 1.

An dieser Stelle mal ein kurzer Protestzug gegen das Reglement unseres beliebten Spiels. Es ist mir auch im Nachhinein völlig unbegreiflich, wieso solch ein Mißgeschick mit einem Gameloss bestraft wird. Ich habe mich zwar am nächsten Tag in Ruhe mit einem anderern Judge über das Thema unterhalten und er hat mir auch lange erörtert, daß zwecks Fairness für alle die gleichen Regeln gelten müssen, ABER: Es macht z.B. im Straßenverkehr schon einen Unterschied, ob ich mit 35 oder mit 80 Sachen durch die Fußgängerzone presche… Dass ich für mein Mißgeschick mit der gleichen Strafe wie ein gewiefter Betrüger bedacht werde, gibt mir schon zu bedenken.
Was meinen Ärger im Nachhinein noch multipliziert hat, war die Tatsache, dass Dennis (letzte Runde Constructed) für das (kurzzeitige) Betrachten von 4 Karten mit seinem Top nur ein Warning bekommen hat. Das soll übrigens kein Angriff gegen Dennis sein, der ein sehr netter Zeitgenosse war, sondern nur die potenziellen Schummelmöglichkeiten in beiden Situationen aufzeigen und im Vergleich dazu die jeweiligen Strafmaße verdeutlichen…

Als mir Peter in Spiel 2 dann im Zug 4 sein Budoka Pupil flippt (Shinen of Life's Roar auf dem Tisch) und mir Zug 4 seinen roten Honden präsentiert (zu dem Zeitpunkt 4 Kreaturen mit Toughness 1 auf der Hand), schaltet meine innere Ampel auf rot und ich gebe völlig entnervt auf.
Der arme Peter dachte bestimmt, ich hasse Ihn; ich habe zwar versucht, mich zu entschuldigen, muss aber einen ziemlich psychotischen Eindruck hinterlassen haben. Entschuldige bitte nochmals, Peter, du konntest nix dafür!

Dann erstmal 50 Minuten Coldplay gehört und mit der Freundin telefoniert um Frust abzubauen, und dann mit 2:3 ab in

Tag 1, Runde 6 (Limited)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Marc Cole
Stimmung desselben: Grinsend
Gedrafteter Haufen: RB – ohne Removal
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Einen geflippten Graverobber zu handeln

Spiel 1 passiert genau das; Marc flippt seinen Räuber und… greift meinen Scrollkeeper an. Na fein, geblockt und gut war's. Wie ich später herausfinde, hatte Marc noch einen zweiten Räuber im Repertoir, bringt im aber nix und ich zerhacke ihn bei dichtem Boden mit multiplen Fliegern.

Spiel 2 zeigt mir Marc, dass er auch zwei Hand of Cruelty zockt und unglaublicherweise gesellen sich fast ausschließlich weiße Kreaturen auf meine Hand. Das Damage Race kann ich nicht mehr gewinnen.

Spiel 3 zerhacken ihn erneut die Flieger bei von mir aufgestellten Barrikaden.

3:3 und weiter zum vorerst letzten Gefecht.

Tag 1, Runde 7 (Limited)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Sebastian Homann
Stimmung desselben: Schweigsam und bedächtig
Gedrafteter Haufen: GB
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Gewinnen trotz Triple Kagemaros Clutch und Doppel Moss Kami...

... welche ich gleich in Spiel 1 zu sehen bekomme, allerdings schaffe ich es trotzdem irgendwie, einen Moss Kami zu töten und den zweiten mit Restraints abzustellen. Sebastian hätte gewonnen, wenn nicht der Elder Pine of Jukai im Spiel gelegen hätte: Seine Jitte wandert so unerreichbar unter sein Deck. How lucky sag ich mal. Fand Sebastian wohl nicht.

Spiel 2 habe ich mir traurigerweise wieder keine Aufzeichnungen gemacht (immer bei spannenden Spielen *grummel*); ich gewinne auf einem Lebenspunkt und weiß noch, dass er gewonnen hätte, wenn einer der drei Clutches erschienen wäre.

Fazit nach Tag 1:

4:3 nach Tag 1. Ein Ergebnis, wie man es sich so vorstellt als DM-Neuling und ‚Über-die-Regionals-Qualifizierter'. Vom Brückenforum zurück gelaufen, noch einen Happenpappen in der bierseeligen Kneipe zu uns genommen und ab in's Bett. Alte Leute brauchen Ihren Schlaf.

Was bleibt zu sagen zu diesem Tag? Im Constructed mit mehreren Wochen Vorbereitung 1:2, im Limited mit wenig Übung 3:1. Da ich ein Pessimist bin und nach wie vor nicht daran glaube, immense Draftskills zu besitzen, bestätigt sich für mich erneut meine Meinung, dass Magic ein Glücksspiel ist und bleibt.

Björn erlebt seinen persönlichen ‚Super-Gau' und geht mit einem ordentlichen Draftdeck in einem starken Pod 0:3, was für Ihn ein Endergebnis von 2:5 einbringt… inklusive eines Byes

Meine Drafterkenntnis: Blau und Grün sind in hohem Maße ‚underdrafted' gewesen und ich nehme mir vor, aus diesem Grunde an Tag 2 meinen persönlichen Favoriten UG zu draften. Gute Nacht.


Zweiter Tag

Tag 2, ausgecheckt, mit dem Fahrzeug zum Brückenforum gefahren und zum Turnier begeben. Mein Plan war eigentlich, den Draft ‚mitzunehmen' und je nach Ergebnis, jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit nach den Limited-Runden zu droppen, um entweder nach Hause zu fahren oder Side-Events zu spielen. Zu diesem Zeitpunkt war ich eher unmotiviert, was die vier Constructed-Runden betraf.

Lustige Sache übrigens, daß es Aaron & Konsorten wie im letzten Jahr wieder geschafft haben, stark verspätet zum Turnier einzutreffen (es saßen schon alle an ihren Tischen) und das, obwohl er nach Tag 1 mit 6:1 als einer der besten dastand. Hierzu übrigens (und damit möchte ich Aaron in keinster Weise angreifen!): Es würde mich in hohem Maße interessieren, ob die Judges bei Spielern, die weniger gut im Feld gestanden sind, ebenso großzügig im Verzögern des Turnierbeginns gewesen wären. Aber das ist alles graue Theorie, Aaron schafft es rechtzeitig und erkämpft sich verdient einen Slot im Nationalteam. Herzlichen Glückwunsch nochmals von meiner Seite!

Der Draft kann beginnen; diesmal in einem ‚ordentlichen' Achter-Pod mit einem mir bekannten Gesicht, Hajo Höh.

Draftdeck Tag 2 – UG

Most honorable Firstpick – Teller of Tales (das hat sich gelohnt)
Most honorable Fehlpick – Myojin of Cleansing Fire in Booster 2… nachdem ich Cage of Hands weitergegeben habe. Dicht gefolgt vom weitergereichten Yukora

Im Gegensatz zum ersten Draft verlief dieser zweite alles andere als gemütlich, allerdings erst ab dem Betrayers-Booster; da ich in Champions mit 1st, 3rd und 4th Pick Teller of Tales verwöhnt wurde und wirklich alles halbwegs spielbare Blau vom linken Nachbarn abgeschnitten hatte, war ich doch sehr überrascht, dass sich in Betrayers nicht ein blauer Flieger zu meinem Kartenstapel gesellte… Wie sich im Nachhinein heraustellt, hat sich mein Nachbar die zweite Farbe für Betrayers aufgehoben und dann einfach mal solide Blau gewählt… Laut Aussage meines ersten Gegners war er ein guter Drafter, allerdings kann ich keinen sinnvollen Plan dahinter erkennen, die offensichtliche Hauptfarbe meiner rechten Nachbarn ab Booster 2 zu picken!?

Das hat dazu geführt, dass ich in Betrayers immer munter zwischen schwarz und grün gependelt bin, was unter anderem auch daran lag, dass mir besagter linker Nachbar erst Yukora und dann Iwamori weiterreicht. Zu meiner Schande muß ich gestehen (und hier zeigt sich wieder meine Unerfahrenheit), dass ich zwar Yukora weitergegeben und Iwamori genommen habe, mich aber im weiteren Verlauf nicht konsequent auf Grün festgelegt habe (zumal in Champions ein Rend Spirit bei mir gestrandet war).

Das hatte zur Folge, dass ich mein Deck mit Hängen und Würgen in zwei Farben halten konnte. Ich denke im Nachhinein trotzdem, dass Grün die richtige Wahl gewesen ist, da es in Saviors viel offener war als schwarz und mir besser mit Blau gefällt. Außerdem hat sich mein Verdacht vom ersten Tag bestätigt: Grün ist momentan stark unterdraftet (Doppel Shinen of Lifes Roar, hallo!? Und die kamen nicht wirklich früh zu mir…)

Manko war ganz klar das frühe Spiel, im übrigen der eigentliche Grund, warum der Kami of the Crescent Moon gespielt wurde. Wie gut der Mann ist, wenn man 3 Teller spielt, habe ich erst später bemerkt. Wie schlecht er ist, wenn der Gegner dadurch einen Hanabi Blast zieht, auch…
Teardrop Kami und Dreamcatcher sind eigentlich unterer Durchschnitt und Füller, funktionierten in diesem Deck allerdings sehr gut. Wandering Ones blieben aber trotzdem im Sideboard
 
lands (18):
9Island
9Forest

creatures (18):
1Teardrop Kami
1Dreamcatcher
1Floating-Dream Zubera
1Guardian of Solitude
1Soratami Cloudskater
1Ninja of the Deep Hours
1Kami of the Crescent Moon
1Kami of Twisted Reflection
1Secretkeeper
3Teller of Tales
2Shinen of Life's Roar
1Elder Pine of Jukai
1Kami of the Tended Garden
1Iwamori of the Open Fist
1Okina Nightwatch

spells (4):
1Phantom Wings
1Toils of Night and Day
1Roar of Jukai
1Rending Vines

40 cards
creatures (8):
1Wandering Ones
1Bile Urchin
1Skullsnatcher
1Raving Oni-Slave
1Ogre Marauder
1Takenuma Bleeder
1Kemuri-Onna
1Kyoki, Sanity's Eclipse

spells (4):
1Soulless Revival
1Rend Spirit
1Blessing of Leeches
1Waking Nightmare

12 cards
 
Und auf zur Party:

Tag 2, Runde 8 (Limited)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Eric Winkler
Stimmung desselben: Ausgelassen
Gedrafteter Haufen: GR
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Inner Calm, Outer Strength auf Ayumi

Jaja. Iwamori gewinnt Spiele. Manchmal verliert er aber auch welche. Meine mittelmäßige Starthand beschert mir nach Mulligen vor Runde 4 nichts, mein Iwamori wird dann stilgerecht von einer seiner beiden Legenden beantwortet; Ayumi the Last Visitor betritt die Bühne. Nachdem diese einige Zugaben verlangt und vorher nicht abtreten will, entschließt sich Eric, dies durch Inner Calm, Outer Strength zu sichern. Tschüß Iwan, tschüß Spiel. Ayumi habe ich dann nichts mehr entgegenzusetzen.

Spiel 2 ersaufe ich im Meer und verlaufe mich in Wäldern. Sogar mein Kami of the Crescent Moon beschert mir nichts als Land, Land und ein bisschen mehr Land. Den Vergleich zu Spell, Spell und ein bisschen mehr Spell verliert man bei Magic locker.

4:4 und meine Überlegungen zu droppen manifestieren sich in für mich üblichem Selbstmittleid. Da die Runde schnell gelaufen war, versuche ich, mein Deck für die Spiele 2/3 auf 3 Farben mit Schwarzsplash umzubauen und denke sogar ernsthaft über den absolut sinnlosen Weißsplash für den Myojin nach *lol*, was mir Björn aber erfolgreich ausredet. Und Go!

Tag 2, Runde 9 (Limited)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Benjamin Panitz
Stimmung desselben: Nervös-konzentriert, genau wie ich
Gedrafteter Haufen: RW
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Zu sehen, wie mächtig Teller of Tales sein können

Spiel 1 wird erst von ihm ordentlich gehackt, irgendwann sind wir an dem Punkt angelangt, wo ich mich stabilisiere und mit dem kleinen Kami uns beiden eine Menge Karten gönne. Kurz vor seinem durch Flieger herbeigeführten Tod hat Benjamin 6 Karten auf der Hand und spielt verteilt über mehrere Züge Hanabi Blast, Discard Quatsch; Hanabi Blast, Discard Quatsch; Hanabi Blast, Discard Quatsch und Hanabi Blast, Discard Quatsch. Respekt und ich bin alles andere als ‚amused'. Und meiner 20 Lebenspunkte beraubt.

Spiel 2 & 3 sind von anfänglichem Beatdown seinerseits und Teller-Aktionen meinerseits geprägt, Spiel 2 geht unspektakulär an mich, das dritte ist für mich das nervenaufreibenste, da ich am Ende bei 3 Leben stehe und der Kami wieder dafür sorgen könnte, dass er sich in den Blast zieht. Macht er nicht und ich gewinne.

5:4 und drei schöne Spiele; die Laune steigt.

Tag 2, Runde 10 (Limited)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Malte Chris-Redlich
Stimmung desselben: Entspannt, zumindest hatte es den Anschein
Gedrafteter Haufen: UR
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Von mehreren Leuten gesagt zu bekommen, dass ich ‚Qualität' und ‚gute Synergien' gedraftet habe!

Ich gewinne gegen den äußerst netten Malte in zwei Spielen; einmal durch einen gechannelten Shinen und im zweiten durch fliegende Iwamoris und Okina Nightwatches… Im Anschluß zeigt mir Malte seine drei Frostwielder und ich ihm meine drei Teller.

Draft, Ende.
Mein Fazit: Ich denke, mir ist es trotz diverser Unsicherheiten gelungen, theoretisch erworbenes Wissen im Draft umzusetzen; vor allem das Erkennen von Synergien und deren Einfluß auf den Draft sowie das Setzen von Zeichen hat, für mich gesprochen, funktioniert.

6:4; Björn hat diesen Tag mit dem erklärten Ziel gestartet, sein Rating zu retten und das ist ihm bisher fulminant gelungen; er steht nach dem Draft 5:5.

Gute Spiele sorgen für gute Motivation; spontan wird ein neuer Fahrplan erstellt und der heißt: solange spielen, wie man in Preis-Reichweite liegt. Und in diesem Sinne auf in die letzten 4 Runden T2:

Tag 2, Runde 11 (Constructed)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Nicolas Massat
Stimmung desselben: Loggä, aber richtig
Die Waffe der Wahl: T&N
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Riskante SB-Pläne, die sich (theoretisch) auszahlen

Spiel 1 zerhacke ich Ihn mit Iwan und dem guten Schwert, er unterstützt mich, indem sein T&N nicht erscheint (oder habe ich dieses sogar extracted!? Ich denke, so war es).

Spiel 2 zeigt ER MIR Birds mit Schwert und haut mich besser als ich Ihn; als mein Iwamori von einem Duplicant in Antimaterie verwandelt wird, ist es vorbei.

Erst jetzt ereilt mich die Erkenntnis, dass gegen seine Version mit Birds of Paradise & Talisman (und evtl. sogar Moxe, weiß ich nicht mehr) unter Umständen Terror, Decay & Naturalize besser sind als Plow Under und Extraction… In einer selbstmörderischen Anwandlung wird erneut geboardet.

Hatte aber alles nur theoretische Bedeutung, da Nicolas im entscheidenden Spiel erst in Runde 195 seinen ersten Wald zu Gesicht bekommt. Ich töte Ihn mit Terror, Decay & Naturalize auf der Hand und der Erkenntnis, daß sich T&N eigentlich nur selbst schlägt...

7:4, ist ja alles ganz fein momentan. Und weiterhacken:

Tag 2, Runde 12 (Constructed)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Michael Gottschalk
Stimmung desselben: Konzentriert
Die Waffe der Wahl: MonoRot
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Er kann keinen seiner beiden Slogger legen, weil er den Terror auf meiner Hand schon kennt

Spiel 1 geht erwartungsgemäß an Ihn; zusätzlich zu meinem Mulligan startet er mit Slith Zug 1, Hearth Kami Zug 2 und Zo-Zu Zug 3. So etwas nennt man glaube ich ‚Goddraw'!?

Ich lamentiere beim Boarden ein bisschen rum, dass ich mal gerne einen Vogel in Zug 1 spielen würde, worauf er erwidert, der Mox-Slith-Start sei ihm im Turnier auch erst zweimal gelungen…

Spiel 2 legt er einen Mox im ersten Zug zu dem sich aber nur ein Blinkmoth Nexus gesellt. Da meine Leben laut Aufzeichnung auf 19 gehen, weiß ich gar nicht so genau, warum er das getan hat; in jedem Fall wird mein Sieg mit Jitte auf Dork durch Manaprobleme seinerseits (Naturalize auf Mox kann alles!) beschleunigt.

Das dritte Spiel beginnt mit dem guten Mox-Slith-Start (schon unverschämt, die gesamte Turnierqoute im Spiel gegen mich zu verdoppeln), allerdings kann ich zuerst den Schlitzer mit Terror beseitigen und im Anschluß diesen mit einer Zeugin auf die Hand zurückholen. Nach einigem Hin und Her wird meine Jitte durch einen Kami zerstört; dies ebnet allerdings den Weg für das rotblaue Schwert und Michael beendet das Spiel mit 5 Mana und oben beschriebenen zwei Sloggern auf seiner Hand.

8:4, Endorphine werden freigesetzt und Magic ist schön.

Tag 2, Runde 13 (Constructed)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Christian Lührs
Stimmung desselben: Unbekümmert
Die Waffe der Wahl: T&N
Fröhlichster Moment in dieser Runde: ENDLICH gelingt mir der gute Bird-Start… Zweimal!

Spiel 1 genügt das auch schon, da Christian so gar nichts zieht.

Spiel 2 starte ich genauso und gehe mit dem Vogel hacken, als Christian mir mit einem grünen Mana Oxidize zeigt… Oha, dass solche unflexiblen Karten noch gespielt werden!? Ich sehe mich schon die Kontrolle und Spiel 2 verlieren, da auf meiner Hand kein Druck mehr vorhanden ist. Jedoch gelingt es ausnahmsweise mir, im weiteren Verlauf dank Eternal Witness mehrfach, Christians Schädel um entscheidende Karten zu erleichtern, sodass er irgendwann de facto ohne weitere Win Conditions dasteht… und ich erneut mit einem schwertschwingenden Vogel gewinne.

9:4 und auf zur Geschichte letzter Akt.

Tag 2, Runde 14 (Constructed)

Lustiger Mann auf der anderen Seite des Tisches: Felix Eberbach
Stimmung desselben: Amüsiert, während der ganzen Runde
Die Waffe der Wahl: Tron MUC (hätte ich DAS mal vorher gewußt)
Fröhlichster Moment in dieser Runde: Extraction auf Tooth and Nail… zumindest für Felix

Zu Beginn des Spiels versuche ich aufgrund akuter Ermüdungserscheinung zuallererst, Felix zu einem Draw zu überreden. Dummerweise habe ich keinen Preis-Split vorgeschlagen, eventuell hätte er dann mit sich reden lassen… War aber wohl egal, da er mir irgendwas davon erzählt, dass es sein erklärtes und ehrgeiziges Ziel sei, den Thüringen-Meister der letzten DM im Gesamtklassement zu schlagen. Ah ja. Also dann, quälen… äh spielen.

Spiel 1 dann der Witz des Tages. Ich habe überhaupt nicht mehr daran gedacht, dass es außer T&N ja noch ein anderes Deck mit den potenten Urza-Ländern gibt… Demnach erstmal mit 1A-Stil in Zug 3 via Vogel die Extraction auf den Tisch gelegt und Tooth and Nail angesagt (Felix hatte bis dato nur Tronteile gelegt)… Das Lachen von Felix war bestimmt in ganz Bonn zu vernehmen und ich darf mir den Memnarch auf seiner Hand ganz genau anschauen.

Sonst waren die Spiele eher unspektakulär, denn Felix schafft es in beiden, in meiner Meinung nach unglaublichem Tempo und ohne allzu viel Sucherei in Zug 4 (Spiel 1) und 5 (Spiel 2) einen der ZWEI Mindslaver in seinem Deck zu legen und aktivieren. Lustig übrigens, dass ich im ersten Spiel analog dem T&N-Match am ersten Tag Cranial Extraction auf der Hand hatte und das Schwert von oben gezogen habe… Allerdings zog es Felix vor, mir doch meine eigenen Länder unterzupflügen.

Im Anschluß an diese Runde noch ein bisschen mit Björn über die reellen Matchup-Werte gegen Tron-MUC diskutiert und auf die Preisverteilung gewartet. Björn hat es übrigens im Laufe des Tages weiter geschafft, sich aus seinem tiefen Tal herauszuarbeiten und hat seine Siegesserie im Constructed bis auf ein unglücklich verlaufendes Spiel gegen MAG fortgesetzt. Hier nochmals: Respekt! Ich hätte mich da nicht mehr aufraffen können.

Da es zwischen den Runden ja den Hüllencheck von Wenzel Krautmann gab, war es schon einigermaßen spät, dementsprechend zügig mit den 6 Boostern den wenigen bekannten Leuten tschüß gesagt, unten wieder Aaron beim Rennen zugesehen (er kam gerade zu spät zur Besprechung, was am Finaltag so vonstatten geht) und auf den Heimweg gemacht, der genauso zielsicher über die Bühne gebracht und nur von einem Tank- und Essstop an einem Autobahnhof inklusive Erotik- und Glückspiele-Erlebniswelt unterbrochen wurde. Beides haben Björn und ich natürlich einfach so links liegen gelassen

Das große Fazit:

Ist eigentlich gar nicht so groß. Sicher war ich einigermaßen erfolgreich und die Deutsche Meisterschaft war ein Erlebnis, aber ob ich dieses nochmal erfahren muss, ist eine andere Frage.

Alles in allem war die Location sehr enttäuschend, das Flair eines bedeutenden Turniers fehlte meiner Meinung gänzlich. Das die Players' Party tatsächlich nicht stattgefunden hat, war ein weiterer Wehrmutstropfen. Ich habe mich diesbezüglich mit Michael Wiese, einem Vereinsmitglied und Judge während der DM unterhalten; Fakt ist laut seiner Aussage, dass die deutsche Magicszene durch Ihre Verweigerungshaltung gegenüber deutschem Produkt die Position von Amigo gegenüber dem ‚Big Brother' WotC soweit schwächt, dass Amigo immer deutlicher ‚haushalten' muss. Betrachtet man sich im Vergleich dazu Frankreich, wo ja einiges mehr an Preisen zur Nationalmeisterschaft ausgeschüttet werden, und schaut sich die Verkaufszahlen französischen Magicprodukts an, kann diese Aussage durchaus zutreffen.

Mit diesen Worten möchte ich dieses Monstrum von einem Bericht schließen, wer es bis hierher geschafft hat, verdient meinen Respekt.

Props und Slops spare ich mir mal, nur soviel: Ich war sehr enttäuscht von meinen Vögeln, die sich nur in drei Spielen im ersten Zug ins Schlachtgetümmel getraut haben. Vögel sind halt vorsichtige Tiere.

Vorhang, Ende.

Manuel

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