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GP München Report
Die Gefährten
von Reinhard Blech
12.12.2003





“What can men do against such reckless evil?”
Theoden, King of Rohan




Prolog
Wie einige vielleicht wissen, arbeite ich mittlerweile als Language Assistant in England. Obwohl ich in letzter Zeit sehr wenig Magic gespielt hab (ausser GPs), konnte ich mir einen GP in der Stadt, wo ich quasi meine ersten richtigen Turniere gespielt hab nicht entgehen lassen. Das Gefühl nach meiner Ankunft war auch besonders; man kennt halt wirklich fast jeden. Ich wollte deshalb auch unbedingt gut abschneiden; zumindest wollte ich verhindern, dass ein Holländer oder Franzose den GP München gewinnt. Dieses Ziel konnte ich jedoch nicht alleine erreichen, ich brauchte starke Gefährten.

Teil 1: Die Gefährten
Samstag morgen dann war es soweit: das Abenteuer konnte beginnen. Gespannt wartete ich auf meine Gefährten. Als ich dann den Sealedpool öffnete, war ich einigermassen zufrieden; meine Gefährten hatten lediglich vergessen Artefaktremoval auf die Reise mitzunehmen. 2 Hoverguards, 2 Golems, 1 Vorrac, 1 Engel, 1 Elemental, 1 Replica und 1 Grunt (Boromir!) machten sich unter anderem mit mir auf die Reise. Bewaffnet waren Sie leider nur mit 2 Ächsten aber immerhin entschloss auch Gandalf (der eiskallte Manipulator) sich unserer Seite anzuschliessen. Ich bin der Meinung, dass ich meine Gefährten und deren Reisepaket recht zusammengestellt hab, aber ich geb euch hier mal noch andere brauchbare Karten aus dem Pool neben meiner Liste. Ich hab das Deck sehr stark auf Affinity (unter anderem Offcolor Artefaktländer und deshalb auch Rusty) und Beatdown gebaut, denn ohne Artefaktremoval kann man längere Dülle wohl nicht gewinnen.
 
lands (16):
1Stalking Stones
1Seat of the Synod
1Ancient Den
1Great Furnace
1Tree of Tales
7Island
4Mountain

creatures (14):
2Somber Hoverguard
1Cobalt Golem
1Goblin Replica
1Clockwork Vorrac
1Platinum Angel
1Rust Elemental
2Iron Myr
1Clockwork Condor
1Myr Enforcer
1Wizard Replica
1Krark-Clan Grunt
1Hematite Golem

spells (10):
1Fabricate
1Annul
1Thirst for Knowledge
1Pyrite Spellbomb
2Bonesplitter
1Icy Manipulator
1Dragon Blood
1Electrostatic Bolt
1Liar's Pendulum

40 cards
creatures (7):
1Ogre Leadfoot
1Neurok Familiar
1Auriok Transfixer
1Skyhunter Patrol
1Auriok Bladewarden
1Leonin Den-Guard
1Yotian Soldier

spells (3):
1Sun Droplet
1Chromatic Sphere
1Nuisance Engine

10 cards
 
Frohen Mutes ging die Reise los – zu einigen Testmatches. Schnell realisierten meine Gefährten und ich, dass wir nach dem endgültigen Aufbruch zu unserer Reise besser keinen Elefanten mit Kriegshämmern begegen sollten, wollten wir ein jähes Ende unserer Mission verhindern.

Nach einiger Wartezeit dann, nahm das Böse zum ersten Mal Form an – Rogier Maarten aus Holland. Leider zog er nicht so gut Mana, was auch Gandalf (dem Eiskalter Manipulator) nicht entging, so dass sein Auftauchen zu einem schnellen Sieg führte.
Die Reise ging weiter in die Schweiz. Das Böse war dieses mal mit besonders vielen goldenen Symbolen bewaffnet, aber der Tapferkeit Bomoromirs (Grunt) und den magischen Worten “no block” war es zu verdanken, dass die Gefährten einen weiteren Sieg davon tragen konnten.
Das Böse nahm ungewöhnliche Form an, in der nächsten Runde musste ich gegen einen Polen ran. Nachdem die Schergen des Bösen im ersten Spiel vergessen hatten ihr Equipment mitzunehmen, kam im zweiten Spiel Galadriels Macht zum Einsatz. Gebledet vom schnellen Sieg verbrauchte mein Gegner sein weniges Artefaktremoval, so dass der Platinum Engel den Sieg heimfahren, oder besser heimfliegen konnte.
Und wieder ein Abstecher in die Schweiz, diesmal konnte sich das Böse aber nicht entscheiden ob es mit guten Rares oder schlechten Commons zuschlagen sollte. Das erste Spiel wurden die Gefährten noch nicht so stark gefordert, aber im zweiten Spiel scheiterte meine Fliegerarmee an einer der unscheinbarsten Kreaturen im Magicuniversum: dem Leonin Elder, der meinem Gegner erlaubte, das Spiel auf einem Leben zu beenden. Im dritten Spiel dann wurde der böse Balrog auf meine Armee losgelassen (Reiver Demon) und irgendwann stand dann Boromir (Grunt) allein gegen den Dämonen. Aber das Böse schien die Macht Boromirs wieder zu unterschätzen und als Boromir alle Artefakte auf sich nahm, konnte er genau für tödlichen Schaden vorbeikommen.

Zu diesem Zeitpunkt bemerkte ich, dass wir nicht allein waren: Gollum (Liars Pendulum) schien uns zu folgen.
In Runde 6 ging es dann gegen die ultimative Manifestation des Bösen: das Nürnberger Kind. Im ersten Spiel sah es nach anfänglichen Beatings seinerseits recht gut aus, aber als mein Engel von einem frisch getopdeckten Shatter zerlegt wurde, kam nochmal Spannung auf. Dennoch schienen die Gefährten zu siegen, als der entscheidende Angriff nur noch durch chumpblocken des Gegners beantwortet werden konnte. Leider kam dann Ende der Runde der Needlebug zum Vorschein und Gandalf (Icy) konnte gegen diese böse Macht nichts unternehmen. Schlimmer noch, das Böse selbst wurde zur Faust (Fist of the Anvil) und machte genau passenden Schaden. Im zweiten Spiel trat dann zum ersten Mal Gollum (Liars Pendulum) in Aktion. Doch schien das Böse nicht mit so einer Ausgeburt zu rechnen und liess mich erst mal eine Menge Karten ziehen, so dass der Kartenvorteil schliesslich den Sieg brachte. Im dritten Spiel dagegen waren die Armeen des Bösen kaum aufzuhalten und der von mir beschworene (Schutz)Engel wurde leider wieder von einem getopdeckten Shatter zu Fall gebracht.
Die Moral war zwar noch intakt, dennoch musste man vor dem Bösen überall auf der Hut sein. Auch im nächsten Spiel gegen den Polen. Dieses Mal gab es für meine Seite aber kein Entkommen: das Böse hatte sein Kriegshämmer ausgepackt. Im ersten Spiel stemmte sich Gandalf zwar noch gegen den Elefanten, aber ein böser Zauberspruch zerstörte alle Hoffnung (Shrappnelblast an den Kopf). Im zweiten Spiel wurden dann alle Register gezogen und das Rustelemental und andere Flieger konnten, unterstüzt von einigen Karten durch Gollum, das Blatt nochmal wenden. Geblendet von diesem Sieg (und vom gegnerischen Foil Mindslaver) liess sich Boromir (Grunt) im dritten Spiel zum Verrat an den Gefährten hinreissen und zerstörte die halbe Armee. Das Böse zeigte keine Gnade und streckte auch die Überreste nieder.
Die Mission schien nun zu scheitern. Es gab zwar noch einen Funken Hoffnung, aber das Böse setzte nun seine stärkte Waffe ein: den Franzosen. Der Franzose kämpfte aber einen aussichtslosen Kampf, da seine Hoffnungen auf das Weiterexistieren am nächsten Tage völlig unberechtigt waren. Also fragte ich das Böse, wofür es denn noch spielte.
Der Franzose: For my friends.
Ich: How many of your friends can succeed?
Das Böse: Two.
Ich: So, you're fighting for them?
Der Franzose: I fight for myself, and my friends
Ich: and for Rohan.
Aber das Böse lässt sich nicht in die Lächerlichkeit ziehen. Es schlägt zurück - durch absichtliches Stallen. Nach kurzer Unterhaltung mit einem Judge konnte das Düll dann in halbwegs angemessenem Tempo fortgesetzt werden. Zunächst sah es sehr gut aus, der Flieger-Beatdown setzte meinen Gegner unter Druck und Gollum sorgte für Kartennachschub (Insgesamt habe ich mit dem Pendel am Schluss des Tages so in ca. 75% der Fälle eine Karte ziehen dürfen). Aber dann kam das Auge des Bösen (Mind's Eye) zum Vorschein und mein Gegner begann mit dem Auge langsam (auch hier liegt die Betonung auf laaangsaaam) Karten zu ziehen. Als er dann auch noch die blaü Scherbe hervorzauberte wurde es langsam eng, aber Rusty und seine Fliegerkollegen konnten ihn dann doch noch knapp töten. Das Böse war im zweiten Spiel etwas übermotiviert und vergass neben den ganzen guten Artefakten auch ein paar Kreaturen zu legen. Schnell noch mal den magischen Bolt auf den einen Critter hervorgezaubert und schon war auch diese Herausforderung gemeistert.
Jetzt stand ich 7-2 und nun begann der spannende Kampf gegen den unsichtbaren und nicht greifbaren Gegner: würden meine Tiebracker für Tag 2 reichen? Nach einigen Minuten dann aufatmen: knapp noch als 61er reingeluckt; die Reise konnte also am nächsten Tag fortgesetzt werden.

Nächste Woche gibts dann den zweiten Teil “Die zwei Drafts”.

Bis dahin,
Reinhard

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