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Eternal
A Tale of Two Robots
von Stavros Hölbling
25.03.2015


Für diesen Artikel wollte ich einmal etwas Neues versuchen. Ich habe mir dafür den genauso artefaktbegeisterten Affinityveteranen und guten Freund Richard Galambos ins Boot geholt, denn wir haben uns gedacht, es gehört wieder einmal betont, dass Affinity ja eigentlich so ziemlich das beste Deck des Modernformats ist. Vielleicht haben wir dazu auch noch die eine oder andere Expertise und zwei turnierstarke Listen für euch sowie einige Anregungen, was man noch so ausprobieren könnte.

Stavros: Gäbe es keine Sideboardkarten, würden die Roboter definitiv jedes Modernturnier gewinnen. Glücklicherweise gibt es dafür ja vergessliche (oder faule) Spieler, die das Weglassen von Hatekarten wie Ancient Grudge, Shatterstorm und Creeping Corrosion für uns übernehmen.

Nun, Richard, glaubst du, dass die Bannings dem Deck gutgetan haben?

Richard: Ich denke, dass man sich nach den Bannings jetzt viele Sideboardslots wie zum Beispiel Grafdigger's Cage sparen kann, die man ganz spezifisch für Birthing Pod haben wollte. Dazu ist es gut, dass UR-Delver geschwächt wurde – die Kombination aus Electrolyze-artigem Burn und billigen Counterspells war für Affinity mehr als unangenehm.

Ja, und die Kombodecks waren mit Dig Through Time sehr problematisch und liefen fast zu konstant. Affinity ist jetzt sicher wieder sehr gut, da die „fairen” Decks, gegen die es immer schon brillieren konnte, wieder zurück ins Format kommen.

Patrick Chapin meinte ja, dass außer Delver und Pod alle Decks maximal Tier 1,5 waren, und jetzt haben viel mehr Decks eine Chance.

Andererseits waren die Pod-Decks gar nicht so problematische Matchups … Doch das Verschwinden von der Turboversion von UR-Delver ist wohl genauso erfreulich wie erwartet. Lass uns mal über deine Liste nach den Bannings sprechen …


Richie's Robot Chickens

4 Ornithopter
2 Memnite
4 Signal Pest
4 Vault Skirge
4 Arcbound Ravager
3 Steel Overseer
3 Etched Champion
1 Master of Etherium

4 Mox Opal
4 Springleaf Drum
1 Welding Jar
4 Cranial Plating
1 Ghostfire Blade
3 Galvanic Blast
2 Thoughtcast


4 Darksteel Citadel
4 Blinkmoth Nexus
4 Inkmoth Nexus
3 Glimmervoid
1 Island

Sideboard:

2 Spellskite
2 Thoughtseize
1 Stain the Mind
2 Ancient Grudge
2 Blood Moon
1 Chalice of the Void
1 Slaughter Pact
1 Dismember
1 Whipflare
1 Master of Etherium
1 Etched Champion



Was gefällt dir an diesem Maindeck so sehr?

Ich finde, dass es ziemlich stabil ist, und durch die Champions und Ghostfire Blade ist man selbst ohne „nut draw” recht gut darin, gegen mittelschnelle Decks das Spiel zügig für sich zu entscheiden. Die Version ist sehr konstant, vor allem die zwei Thoughtcasts sind immer toll und sorgen für den nötigen Nachschub.

Gegen Abzan mag ich die auch total. Aber ich traute mich bis jetzt eigentlich nie, mehr als drei zu spielen. Es fühlt sich nicht gut an, mit dem Affinitydeck aufgrund der einzigen verbliebenen Affinitykarte zu „flooden”. Warum bist du so ein Fan davon, mehrere Galvanic Blasts zu haben? Für mich sind die eher reine Removalspells und davon mag ich eigentlich nie mehr als einen ziehen.

Zum einen ist Splinter Twin sehr prominent im Metagame vertreten, zum anderen kommt es vor allem gegen Abzan oft vor, dass der Damage irgendwann verebbt und man dann damit zumindest etwas Reichweite auf den Lebenspunktestand des Gegners hat. Oder wenn man einfach einen Blocker wegmachen muss. Man beendet zwar die wenigsten Spiele durch Doppel-Blast ins Gesicht, doch wenn das passiert, fühlt es sich immer recht gut an. Galvanic Blast ist einfach so vielseitig einsetzbar, dass ich ihn in meinem Maindeck nicht missen möchte.

Ich merke schon, wir unterhalten uns hier immer wieder über Abzan. Und das kommt ausnahmsweise nicht von mir, sosehr ich das Midrangedeck auch liebe. Findest du auch, dass, wenn man jetzt ins Modernformat startet, man sich zuerst überlegt, wie das Matchup gegen The Rock zu tackeln ist? Public Enemy Number One, sozusagen?

Ja, aber gerade, weil jedes Deck darauf ausgerichtet wird, gegen Abzan zu bestehen, ist es eigentlich schon wieder nicht so bedrohlich. Das Format findet seine eigene Balance, wie immer. Ich denke halt, dass Abzan klar das „Deck to beat“ ist. Aus dem Grund ist es sinnvoll, das Maindeck von Affinity dagegen zu feilen. Darum auch mehr Etched Champions, sogar das ganze Playset in den 75.

Ja, meiner Meinung nach ist der einzig sichere Weg für den Roboterspieler, gegen Abzan anzukommen, Cranial Plating auf den guten alten Champ zu legen. Eigentlich ein guter Übergang, um meine eigene aktuelle Komposition des Decks vorzustellen …


Angry Robot Birds

4 Ornithopter
2 Memnite
4 Signal Pest
4 Vault Skirge
4 Arcbound Ravager
4 Steel Overseer
4 Etched Champion

4 Mox Opal
4 Springleaf Drum
4 Cranial Plating
2 Ghostfire Blade
2 Steelshaper's Gift
2 Temur Battle Rage


4 Darksteel Citadel
4 Blinkmoth Nexus
4 Inkmoth Nexus
3 Glimmervoid
1 Plains

Sideboard:

2 Spellskite
2 Thoughtseize
2 Ancient Grudge
1 Ethersworn Canonist
1 Thorn of Amethyst
1 Rest in Peace
1 Dispatch
1 Ray of Revelation
1 Torpor Orb
2 Blood Moon
1 Dismember



Findest du nicht, dass die vier Steel Overseers etwas viel sind, angesichts dessen, dass mehrere davon die Hand oft verklumpen und dass sie quasi an allem sterben können?

Also zuallererst muss ich darauf hinweisen, dass der obige Build sicher nicht der beste im Vakuum wäre. Doch ich habe es ziemlich satt, gegen Abzan zu verlieren, und ich glaube, dass die Roboter in den meisten Matchups so stark sind, dass sie mit einem guten Draw jedes Game 1 für sich entscheiden können. Dieses Deck hier ist primär auf Etched Champion ausgerichtet, wie man an den Exemplaren von Steelshaper's Gift sehen kann. Wenn ich sage, dass der sicherste Weg, diese Midrangedecks voller Removal zu schlagen, ein Cranial Plating auf Etched Champion ist, dann meine ich das auch. Steel Overseer soll hierbei potenzielles Removal überladen und hilft auch mit, den Gray Ogre mit Schutz vor allen Farben etwas aufzupeppen. Und es reicht meistens, wenn Steel Overseer einen Zug oder zwei liegt, um den Gegner zu begraben. Außerdem ist ein Zerstörungszauber à la Path to Exile oder Abrupt Decay auf den Overseer längst nicht so verheerend wie gegen Ensoul Artifact, eine Karte, von der im Moment abzuraten ist.

Meinst du nicht, dass gegen Kontrolldecks mit rotem Removal und Counterspells deine Liste eher schwach dasteht? Die können das Cranial Plating, das du suchst, meistens einfach countern. Und Temur Battle Rage ist gegen Removal auch nicht gerade solide – der gegen Removal immune Champion wiederum lässt sich nicht enragen.

Nun, hier müssen die Ghostfire Blades zusätzliche Arbeit leisten, die einem gegen rote Burnspells auch tatsächlich gut aushelfen. Aber du hast auf jeden Fall Recht, Temur Battle Rage ist nicht die Karte, die gegen Cryptic Command, Path to Exile, Lightning Bolt und Electrolyze brilliert. Aber ich muss sagen, dass gegen Decks mit diesen Karten plus Spell Snare wohl keine Affinityliste ein wirklich starkes Matchup hat. Außerdem sind gerade diese Decks momentan nicht sonderlich beliebt, doch es ist abzuwarten, ob sich das mit den neuen blau-weißen Kontrollkarten aus Dragons of Tarkir ändert. Und die Stärke von Temur Battle Rage liegt zu einem großen Teil darin, dass niemand damit rechnet. Ich habe diese Elemente des Decks einfach beim Robot-Master Alex Majlaton abgeschaut, der diese Karten schon auf der Pro Tour ins Feld geführt hat. Allerdings sehe ich das so: Rage ist eine ziemlich wertlose Karte, wenn nicht Arcbound Ravager oder Cranial Plating mit im Spiel sind. Darum kommt Steelshaper's Gift dazu. Ziel dieser Aufstellung ist vor allem, gegen Lingering Souls gut dazustehen. Denn das ist die Schlüsselkarte im Matchup gegen Abzan – sie wähnen sich sicher, wenn sie die Geister aufs Feld bringen und sich dahinter verstecken, und tappen sich dabei aber allzu oft aus – was die perfekte Lücke bietet, um mit Plating und Temur Battle Rage das Spiel frühzeitig zu beenden. Und die letzten paar Punkte kann auch ein 2/2-Champion zufügen. Außerdem – nicht zu unterschätzen liebe ich es, mit Arcbound Ravager „all in” zu gehen und abzuschätzen, wann mein Gegner gerade keine Antwort hat – zum Beispiel auf einen Inkmoth Nexus. Da kommt mir Temur Battle Rage gerade recht, um etwa frühzeitige Infectkills zu ermöglichen. Aber das ist mein persönlicher Spielstil, obwohl meiner Meinung nach Affinityspieler sowieso viel öfter Giftkills als Hintertürchen nutzen sollten, während sie anderweitigen Druck aufbauen. Es ist auf jeden Fall meine Lieblingsart, zu gewinnen!

Vermisst du nicht Master of Etherium irgendwo in den 75?

Ich kann das sogar rechtfertigen! Klar, keine Master gegen Gegner zu haben, die sich nicht rühren, oder – schlimmer noch – in fairen Kreaturenmatchups, wo nur rotes Removal zum Einsatz kommt, stört. Umgekehrt aber ist der Master eine weitere Karte mit dem Risiko, dass man sie nicht „on curve“ legen kann, und seine Funktion als Lord, der einen Boost gibt, ist mir in dieser All-in-Version eher weniger wertvoll. Wenn ich gegen Kombo mit dem Meister schneller gewänne, dann hilft mir Ravager oder Plating samt Temur Battle Rage dabei wohl auch. Im Twin-Matchup geht er mir dann aber sicher etwas ab. Ebenso habe ich ein mulmiges Gefühl, beim Sideboarden sowohl Blood Moon als auch Master of Etherium hereinzubringen. Ich will mich da nicht entscheiden müssen.

Wollen wir über unsere Sideboards sprechen?

Tun wir denn irgendetwas lieber als das? Ich weiß, dass es bei dir so ist! Am besten wäre es wohl, über einzelne Karten zu reden, schließlich gibt es da verschiedene Stellenwerte! Was fällt dir zu Ancient Grudge ein?

Ist schon gut gegen Artefakte, oder?

Ich glaube auch. Wieder mal etwas dazugelernt. Aber Spaß beiseite, auch das Affinitysideboard erfordert, dass man sich die Feinheiten des Metagames ansieht und die richtigen Entscheidungen trifft.

Kommen wir mal zu den eher offensichtlichen Karten wie Thoughtseize. Diese Karte ist sehr gut, um Kombos und Synergien zu brechen und sich gegen die schnelleren unfairen Decks die notwendige Zeit zu kaufen, um den Sack zuzumachen.

Und man sollte es nie gegen Stony Silence boarden. Nie.

Gegen Kontrolle kommt es auch herein. Damit ist aber nicht Abzan gemeint.

Zählen wir mal auf, was uns so einfällt an Decks, gegen die man mit Affinity Thoughtseizes boarden sollte. Das sind schließlich doch einige.

Auf Anhieb fallen mir Infect, Bogles, Amulet-Bloom, Splinter Twin, WUR-Control, Living End, Urzatron, Ad Nauseam, Scapeshift, Storm, und UB-Fairies ein.

Und gegen welche dieser Decks würdest du zusätzlich noch Stain the Mind empfehlen?

Stain the Mind würde ich gegen Decks bringen, bei denen ich schon vor Turn 1 weiß, was ich am liebsten mit Thoughtseize treffen möchte. Es geht hier darum, die Schlüsselkarte des gegnerischen Decks zu entfernen. Diese sind: Ad Nauseam, Primeval Titan (bei Amulet-Bloom), Living End und Scapeshift. Bei Splinter Twin sollte man sich wirklich sicher sein, dass der Gegner auch postboard versuchen wird, durch die Kombo zu gewinnen. Dies ist in der Regel aber nicht der Fall. Hier ist scharfe Beobachtungsgabe in Game 2 gefordert.

Spellskite ist soooo gut!

Sogar noch viel besser. Die Karte hat, seitdem es sie gibt, nur überperformt. In manchen Metagames ist es sogar nicht schlecht, einen im Maindeck zu haben.

Gut gegen rotes Removal, im schlimmsten Fall ein Blitzableiter, kann angreifen und stellt in vielen Matchups eine absolute Problemkarte für die Gegner dar.

Nicht zu verachten ist, dass Spellskite unbeantwortet Infect und das Bogle-Team lähmt.

Na ja, die Auren auf jeden Fall – aber Infect kann sich mit Pendelhaven und Exalted trotzdem noch behaupten. Dennoch eine extrem gute Karte in all diesen Matchups. Auch im Mirror, wo es quasi nur um Ancient Grudge geht und darum, mit Arcbound Ravager ungeblockte Kreaturen riesig werden zu lassen.

Ensoul Artifact lässt grüßen. Gegen Burn blockt er noch, und wenn das Mana vorhanden ist, kann er auch schon mal das Spiel im Alleingang entscheiden.

Ich hasse Blood Moon.

Spielst du nicht selbst zwei davon?

Was nichts an meiner Verachtung der Karte gegenüber ändert. Ein weiteres notwendiges Übel, um irgendeine Chance gegen Abzan zu haben. Wenn man kein faires Spiel gewinnen kann, vor allem gegen Sideboardkarten, ist es mir lieber, den anderen erst gar nicht mitspielen zu lassen. Warum mir der Mond im Affinityboard aber wirklich verhasst ist, liegt darin begründet, dass das Deck durch seine vielen Manlands so ein starkes Lategame hat, welches man sich durch Blood Moon selbst verbaut. Ich bin einfach kein Fan davon, dass ich mich rein auf meinen Draw verlassen muss, um genügend Druck mit meiner Roboterarmee aufzubauen. Genau das passiert aber, wenn Blinkmoth Nexus und Inkmoth Nexus rot sehen.

Genau aus diesem Grund sollte man den blutigen Mond erst dann hereinbringen, wenn das Deck des Gegners in seiner Funktion dadurch komplett lahmgelegt wird. Ich empfehle dabei immer, ein Auge darauf zu behalten, ob der Gegner nicht doch einige Standardländer hat.

In der Regel kann man Blood Moon so ziemlich gegen gar kein blau-rotes Deck boarden. Und gegen Blau-Rot-Grün auch nicht – die haben nämlich fast alle selbst Monde im Board. Aber gegen Urzatron, Amulet-Bloom, Weiß-Blau-Rot oder vielleicht auch Weiß-Blau sowie gegen die Troika aus Jund, Sultai und Abzan. Scapeshift und WB-Tokens werden ebenfalls hart getroffen. In der Regel sollte man den Mond gegen alle Decks daheim lassen, die Manakreaturen spielen.

On the play nimmt man ihn auch gegen Bogles ins Deck – die haben praktisch keine Basics und die gefährlichen Verzauberungen wie Daybreak Coronet und Unflinching Courage lassen sich dann meist nicht mehr ausspielen.

Warum findet man eigentlich manchmal Master of Etherium und Etched Champion im Affinitysideboard, Richard?

Hier geht es darum, dass man postboard flexibel zwischen gigantischer Power (Master) und Unverwundbarkeit (Champion) wechseln kann. Zum Beispiel nehme ich im Tron-Matchup sämtliche Champions raus und bringe all meine Meister herein, weil die einfach viel härter zuschlagen. Gegen so manches Kombodeck geht es nur um Geschwindigkeit. Gegen Decks mit Path to Exile oder Abrupt Decay wiederum ist der Champion viel besser – also zwangsläufig gegen Kontrolle und natürlich The Rock.

Ich nenne diese beiden Decktypen allesamt die „Removaldecks” des Formats. Und ich stimme dir zu. Sosehr man als Affinityspieler in den Champion auch verliebt sein mag, sollte man nie vergessen, dass er am Ende einfach nur ein 2/2er für drei Mana ist.

In fairen Kreaturenmatchups sowie gegen diese „Removaldecks” möchte man oft einfach so viele wie möglich von beiden haben, um maximal viele Bedrohungen präsentieren zu können. Ich will im Deck aber zu keinem gegebenen Zeitpunkt mehr als fünf von den 3-Mana-Kreaturen haben.

Dismember und Whipflare sind ja fast schon zum Standard bei den zusätzlichen Removal-Optionen geworden. Ich spiele ein Dispatch, weil ich es wegen meiner Plains etwas weniger riskant finde. Wollen wir darüber sprechen, warum diese Karten im Board sind und in welchen Matchups sie richtig zur Geltung kommen? Und warum Whipflare immer noch mit von der Partie ist?

Dismember ist vor allem in Situationen gut, in denen ich früh eine Kreatur zerstören muss und nicht von farbigem Mana abhängig sein will.

Das ist gegen Splinter Twin besonders wichtig, weil die oft eine der farbigen Manaquellen einfach tappen, bevor sie versuchen, die Kombo zusammenzubringen. Du spielst aber ja auch Slaughter Pact – bringst du den genauso herein wie Dismember?

Fast. Der Pakt ist – ganz seinem Flavor entsprechend – für den äußersten Notfall da. Es geht darum, die gefährlichsten Kreaturen des Formats in den Griff zu bekommen – etwa ein Inkmoth Nexus, der von einem Ravager auffrisiert wurde, ein sofort tödlicher Primeval Titan, gepumpte Infectkreaturen und natürlich Deceiver Exarch und Pestermite, sobald sie vom Splinter Twin anvisiert werden. Wegen der Nachzahlung der drei Mana, die oft genug einem Time Walk gleichkommt, sollte der Pakt mit der Dunkelheit wohl überlegt sein.

Whipflare war mal sehr wichtig – aber dadurch, dass Birthing Pod nicht mehr existiert, ist die Karte etwas weniger essenziell geworden.

Gegen Infect ist sie toll, weil man in diesem Matchup sein Removal sowieso im eigenen Zug verwenden sollte. Und mehrere Infecter samt Noble Hierarch abzurüsten, hat einiges an Mehrwert.

Gegen die Abzan-Decks mit Hierarch oder Birds of Paradise ist es auch nicht schlecht, mit Whipflare gegen Lingering Souls anzukämpfen. Und gegen Merfolk erwischt man meistens die Silvergill Adepts und sämtliche Elementarwesen von Master of Waves, wenn sonst nichts geht.

Tokendecks und so Random Decks, die meinen, man müsste mit kleinen, eher schwachen Kreaturen zum Sieg kommen, haben es auch nicht leicht gegen die einseitige Variante von Pyroclasm.

Was mir ja total gut an Affinity gefällt, ist, dass man eigentlich ein 5-Color-Deck spielt und im Board Zugriff auf jedes nur erdenkliche Werkzeug im Kampf gegen Kombo hat. Solange eine Karte nur ein einzelnes farbiges Mana kostet, kann man sie in der Regel problemlos verwenden. Zu meinen Favoriten zählen da immer Thorn of Amethyst, Ray of Revelation, aber auch Unified Will oder Rule of Law. Was ich ebenfalls schon getestet habe, ist Military Intelligence als Sideboardwaffe gegen Decks, die nicht ins Race gehen, sondern lediglich versuchen, die Roboteraggression zu stoppen. Warum spielst du eigentlich immer noch Chalice of the Void? War das nicht so eine Nebenerscheinung des Mono-Delver-Metagames?

Chalice hat neben Delver noch mehr Anwendungen. Ich bin bloß durch die Gefahr, welche zu Zeiten von Treasure Cruise von Delver und Jeskai Ascendancy ausging, auf die Karte aufmerksam geworden. Ich mag sie gegen Bogles, Infect, Living End, Soul Sisters und Burn. Allerdings sollte man immer so boarden, dass man berücksichtigt, auf was man Chalice legen möchte.

Und boardest du dann deine 0-Drops raus? Ich hoffe nicht.

Ornithopter ist gegen Living End zum Teil nicht so gut – aber mehr als einen boarde ich dann doch auch nie raus. Es gibt immer Teile des Puzzles, die man entbehren kann. Chalice sollte ähnlich wie Blood Moon geboardet werden, da sie genauso auch Teile des eigenen Decks abstellt – immer dann, wenn die Vorteile deutlich die Nachteile überwiegen.

Na ja, ich bin prinzipiell kein Fan, da es ja doch immer einen Teil des eigenen Decks abschaltet. Aber es ist in manchen Matchups sicher ein Sargnagel. Ich habe gegen Burn und Bogles gerne Thorn of Amethyst und Ethersworn Canonist. Und Ray of Revelation ist ebenfalls wunderbar vielseitig, um zum Beispiel Spieler, deren Sideboardplan gegen Affinity aus drei- oder viermal Stony Silence besteht, richtig zu bestrafen.

Solange die Karten das tun, wofür man sie hereingebracht hat, bleiben sie wertvoll. Bei solchen Aktionen sollte man sich wirklich fast sicher sein, dass der Gegner so handeln wird. Blind würde ich es mich nur mit der Deckliste des Gegners in Händen trauen.

Also, um es zusammenzufassen, Cranial Plating auf Inkmoth Nexus und Arcbound Ravager auf Etched Champion ist tatsächlich immer noch gut im Modern. Es war mir eine Freude, dass du mit mir hier auf die Karten und Optionen des Roboterdecks näher eingegangen bist, Richard. Manchmal ist es etwas schwer, Enthusiasten des Decks, das immer im vierten Zug für tödlichen Schaden angreift, zu finden.

Hat mich wie immer gefreut, ein Teil des Prozesses zu sein. Dieses Deck ist seit Anbeginn der Modernära bis zum heutigen Tag das beste Aggrodeck, dem man sich im Format annehmen kann. Auf ein hoffentlich baldiges Neues!


Die beiden Robo-Bros wünschen demnach viel Spaß dabei, mit Monograu-Aggro Leute im Modern zu überrumpeln. Bis zum nächsten Mal!

(Stavros heißt auf Magic Online Khyrion und hasst es, wenn Leute versuchen, ihn auszutimen. Richard findet man dort unter Texeven und er tiltet wirklich nie, wenn er sich mit Arcbound Ravager verklickt – außerdem hat er einen Blog, wo er verschiedenerlei Magic-Content postet.)




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