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Like a Dawg
von Nico Bohny
09.12.2011

Was für ein Hundewetter! Es gießt in Strömen, ist unangenehm kalt; der perfekte Tag, um zu Hause zu bleiben und einen Artikel über Vierbeiner zu verfassen. Also erst mal vorweg – was macht so Viech überhaupt? Er schläft aus – like a dawg, geht Gassi – like a dawg, frisst Hundefutter – like a dawg, nagt an einem Knochen – like a dawg, verteidigt sein Revier – like a dawg. Und passt auf, dass er dabei nicht stirbt, denn er ist ja weder Katze, Mario oder Gott. Was für ein Hundeleben!

In meinem Artikel geht's heute nicht direkt um Hunde, sondern vielmehr um eine ihrer liebsten Tätigkeiten: an Knochen nagen beziehungsweise an dem, was noch dran ist, bis es wirklich bis zum Knochen fein säuberlich abgeknabbert ist. In diesem Sinne natürlich auch das Deck, das gerne an biologischen Überresten sowie auch an ahnungslosen Gegnern nagt: Blau/Grün/x-Selfmill. Für die langen Leitungen – Drafto!

Ich beginne gleich mal mit Anschauungsmaterial, Decks 1 und 2 von meinem zweiten Tag der Worlds:

Deck #1

7 Island
6 Forest
Swamp
Shimmering Grotto
Woodland Cemetery

2 Ghoulcaller's Bell
Caravan Vigil
Dream Twist
Spider Spawning
Gnaw to the Bone
2 Think Twice
Lost in the Mist
2 Mulch


Delver of Secrets
(Insectile Aberration)
2 Deranged Assistant
Gatstaf Shepherd
(Gatstaf Howler)
Darkthicket Wolf
Civilized Scholar
(Homicidal Brute)
2 One-Eyed Scarecrow
Laboratory Maniac
Fortress Crab
Undead Alchemist
Murder of Crows
Kindercatch

Deck #2

7 Island
5 Forest
Swamp
3 Shimmering Grotto
Sulfur Falls

Prey Upon
2 Forbidden Alchemy
Blasphemous Act
Spider Spawning
Ghoulcaller's Bell
Traveler's Amulet
Think Twice


Boneyard Wurm
2 Deranged Assistant
Orchard Spirit
2 Civilized Scholar
(Homicidal Brute)
Selhoff Occultist
2 Woodland Sleuth
Undead Alchemist
Somberwald Spider
Grizzled Outcasts
(Krallenhorde Wantons)
Murder of Crows
2 Skaab Goliath


Sehen sich irgendwie ähnlich, oder? Mit dem ersten Deck habe ich 3:0 gespielt (da stand ich dann 8:1 und durfte an Tisch 1 draften – schön fies, dass gerade da ausnahmsweise Tisch 2 gecovert wurde). Dann das wundervolle 0:3 eingesteckt, was das Deck zwar nicht verdient hat, aber halt auch passieren kann. Aber was war denn während des Draftens schiefgelaufen? In meinen Augen passierte der unglückliche Pick in Booster 1, als ich – nach Pick 4 Undead Alchemist Pick 5 einen Skaab Goliath aufsammelte und zwar anstelle vom wichtigen Gnaw to the Bone. Tönt in diesem Moment vertretbar – aber in Wirklichkeit war der Pick da schon falsch. Selbst als Zombie ist der Goliath fast beliebig austauschbar und zwar „nice to have“, aber alles andere als unentgeltlich, ganz im Gegensatz zum Gnaw. Von welchem ich ein zweites leider nie zu Gesicht bekommen habe.

Ihr versteht Bahnhof? Wie könnte ich's euch übel nehmen. Das UGx-Selfmill-Deck war ursprünglich eine Idee von Christoph Huber und Manuel Bucher. Von dem Moment an, als mir Christoph das Deck gezeigt hat, habe ich – mit Ausnahme eines Drafts, in dem ich Olivia Voldaren öffnete und die erste Runde verlor – nichts anderes mehr gedraftet. Das heißt, vor den Worlds wohl zwischen 20 und 30 Online-Drafts. In San Francisco wollte ich unbedingt noch den Mättu ins Boot holen. Am Anfang war er alles andere als begeistert von der Idee, ein Deck zu forcen. Nach fünf Drafts, die alle das Finale erreichten, wollte er nichts anderes mehr draften.

Abgesehen davon, dass das Deck in meinen Augen der stärkste zu draftende Archetyp in Innistrad ist, ist es unglaublich lustig, aber auch verdammt schwer zu spielen. Man verzockt andauernd Spiele, wenn man sich nicht wirklich konzentriert, bekommt im Gegenzug allerdings auch echt viele Spiele geschenkt, weil es unendlich knifflig ist, gegen das Deck zu zocken. Beispielsweise Worlds, Draft 1: geschenkte Spiele: 3, verzockte Spiele: 0. Draft 2: geschenkte Spiele: 2, verzockte Spiele: 2. Ich rede bei geschenkten Spielen nicht von offensichtlichen Patzern, sondern von kleinen Fehlentscheidungen, die den Spielern jeweils den Sieg (den sie auch immer hätten holen können) gekostet haben. Um ein konkretes Beispiel zu machen: Im zweiten Draft spiele ich gegen GW. Der Gegner hat drei Tiere auf dem Tisch, ich, auf ungefähr zehn Leben, spiele am Ende des Zuges Forbidden Alchemy. Ich sehe Spider Spawning (für etwa sieben Tokens) und Blasphemous Act. Nehme das Spawning, spiele es aus. Mein Gegner spielt Butcher's Cleaver ohne aktiven Human, gibt den Zug ab. Ich greife mit den Spinnen und meinem übrigen Getier an und nutze Spider Spawning-Flashback für acht. Er spielt Spare from Evil, greift mich an, ich bin tot. Retrospektiv kann man es immer besser wissen, aber ich habe den Decktyp schon genug gespielt, um zu wissen, dass man gegen GW mit einem Spawning im Grab gewinnt, wenn man den Tisch sweept. Die Entscheidungen sind immer sehr knapp, aber auch sehr entscheidend. Im Übrigen beachte man – hätte ich Gnaw to the Bone im Deck gehabt, hätte ich das Spiel wohl gewonnen.


Wie gewinnt das Deck?


Wenn man ein glückliches Händchen hat, bekommt man Bomben wie Spider Spawning, Unburial Rites, Laboratory Maniac oder Splinterfright. Es gibt noch etliche mehr. Alles Karten, die meist noch spät am Tisch herumirren, weil sie niemand sonst so wirklich gebrauchen kann. Normale Bomben wie Garruk Relentless oder Kessig Cagebreakers (100+) muss man sich zwar selbst öffnen, kann man aber auch oft splashen oder das ganze Deck danach ausrichten. Muss man sich mit mittelmäßigen Karten zufriedengeben, hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man sammelt die Kombo Memory's Journey und Runic Repetition auf, auf die ich später noch zu sprechen komme, oder man verdichtet die Threats im Deck, damit man sicher genug zieht. Mit Threats meine ich keine Goldstücke, sondern Kaliber wie Kindercatch und Co.


Wie draftet man das Deck?

Im Prinzip stürzt man sich einfach auf ein paar der oben genannten Schlüsselkarten und draftet als zweite Priorität gute Kreaturen und Mühleffekte. Wichtig ist auch das Manafixing, da man neben Grün und Blau meistens Schwarz splasht für Forbidden Alchemy, Unburial Rites und/oder Spider Spawning oder Weiß für Rites oder starke Kreaturen wie zum Beispiel Slayer of the Wicked. Wichtig zu wissen ist, dass man normalerweise kein Removal für das Deck braucht, also Finger weg von Claustrophobia oder Prey Upon – die Karten landen zu oft im Sideboard. Das Schöne am Draftformat ist im Übrigen, dass es extrem viele spielbare Karten gibt. Das führt dazu, dass Drafter in der Regel immer genug Füller zur Auswahl haben und die für uns wichtigen Karten selbst spät noch weitergeben.


Einige Eckdaten sind zu erfüllen, was das Draften etwas erschwert, weil es keine eindeutige Pickreihenfolge zulässt, sondern man von allem ein wenig will, aber auch nicht zu viel. Man will in den allermeisten Decks (mit Ausnahme einiger Burning Vengeance-Subtypen oder Decks mit Mass-Removal und der Journey-Kombo) mindestens 13 Kreaturen haben, falls möglich auch mehr. Primär benötigt man die Tierchen, um früh abtauschen zu können, aber auch, um Gnaw to the Bone zu einem zuverlässigen Zeitlieferanten zu machen. Wer Spider Spawning, Splinterfright oder Boneyard Wurm abbekommt, freut sich ebenfalls über eine hohe Kreaturenanzahl. Daneben sind die Mühleffekte wichtig – so gegen zehn Stück wäre optimal. Da beispielsweise ein Armored Skaab gleichzeitig als Mühleffekt und Tier durchgeht, sind solche Karten natürlich gleich doppelt nützlich und schaffen Platz für weitere Karten, meistens Flashbackspells. Aufzufüllen ist das Deck mit ein bis zwei Gnaw to the Bone (wichtig!), Manafixing, tollen Archetypkarten (zum Beispiel Burning Vengeance, Grimoire of the Dead …) und/oder starken Flashbackkarten.


Wie spielt sich das Deck?

Man arbeitet hart – like a dawg, lässt sich prügeln – like a dawg, nagt an Knochen – like a dawg, freut sich dann und wedelt mit dem Schwanz – like a dawg, und siegt, weil der Gegner dem Hundeblick nicht länger widerstehen kann. Oder man beißt zu – like Isamaru.


Das Deck ist ein klares Kontrolldeck und spielt sich gut und gerne so weit, bis nur noch bis zu sechs Karten in der eigenen Bibliothek verweilen. Es passiert oft, dass man den Gegner mit einer leeren Library tötet, da man so die ganze Power des Decks ausschöpft. Um dies zu tun, benötigt man aber auch meistens sieben bis acht Mana, deshalb sollte man immer genug Manaproduzenten unterbringen. Weil das Deck für ein Kontrolldeck jedoch ziemlich viel und auch günstiges Getier enthält, kann man ebenso einen angescrewten Gegner manchmal rasch zu Mus verarbeiten. Und es gibt in den fairen Games hin und wieder die Situation, dass man Civilized Scholar beschwört, seine animalische Seite provoziert, zweimal Silent Departure spielt und Dankeschön sagt.


Welche Commons muss man aufsammeln?

Ich versuche einmal, die anzutreffenden Commons in vier Teile zu gliedern und grob nach der Stärke zu sortieren. Ob man nun zum Mühleffekt, zur Kreatur, zum Manafixer oder zur Flashbackkarte greift, hängt oft davon ab, was das Deck noch dringender braucht. Trotzdem probiere ich, durch eine Skala von 1–10 die Wichtigkeit der Karte im Deck aufzuzeigen. Obwohl ich vorwegnehme, dass Wichtigkeit 8+ nur bei Uncommons/Rares auftaucht – die Commons sind ziemlich austauschbar.


Manafixer

Da man meistens drei- oder vierfarbig spielt, braucht man entsprechendes Manafixing. Und am liebsten mehr als jeweils eine Quelle, da man sich ja auch mal ein paar Karten mühlt, und ein Traveler's Amulet nützt halt wenig, wenn der einzige Sumpf des Decks schon im Freidhof liegt.

Shimmering Grotto (Wichtigkeit 5): Die Grotte ist neben den raren Ländern das beste Manafixing, das man bekommen kann. Es profitiert als Land von Mulch, außerdem kann es verschiedene Splashs gleichzeitig fixen und es ist nicht davon abhängig, dass noch mindestens ein Standardland der zu suchenden Farbe im Deck ist, wie die folgenden Kandidaten.


Traveler's Amulet (4): Oft schneidet man Länder zugunsten dieses Manafixers und muss Standardländer – am liebsten gleich zwei – der Splashfarbe im Deck haben – gleich zwei Sachen, die man eigentlich vermeiden möchte. Trotzdem ist man oft auf eines angewiesen, mehr will man in der Regel nicht.

Caravan Vigil (2): Häufig ist man nicht grün genug, um den Spell zuverlässig zu casten. Zudem gilt dieselbe Schwäche wie oben. Meistens lieber sein lassen und stattdessen direkt Länder der Splashfarbe spielen.


Mühleffekte

Wie bereits erwähnt, will man etwa deren zehn haben. Gerne mehr, wenn darunter nicht die Kreaturenanzahl leidet. Allgemein zu sagen gilt, dass man gerne frei regulierbare Mühler spielt, mit denen man auch einfach mal aufhören kann, sich zu mühlen, ohne sich gleich dem Freitod via Curse of the Bloody Tome oder so hinzugeben.

Forbidden Alchemy (7): Die Alchemie erfüllt gleich mehrere wichtige Aufgaben – filtern, mühlen und Flashbackkarte. Selbst wenn man sie per anderen Mill ins Grab bekommt, macht sie trotzdem noch etwas und verhindert, dass einem das Gas ausgeht. Der Filtereffekt ist insofern wichtig, als dass man weder die starken Karten noch das letzte Splashfarbenland blind wegmühlt. Außerdem toll, dass man auch mal den eigenen Werwolf drehen kann, ohne einen Zug wegzuwerfen.


Deranged Assistant (6): Ähnlich wie Mulch – macht Mana und mühlt. Da aber der Bonus, zusätzlich eine Kreatur zu sein, unentgeltlich ist, picke ich den Assistenten meistens über der Hexerei.

Armored Skaab (6): Prima Defensivtier – und hat selbst dann einen Effekt, wenn er sofort weggeschossen wird. Wichtige Karte.


Mulch (6): Mulch filtert genauso, wie man es will. Länder sind im Friedhof unnütz – und man will sicher im Verlauf des Spieles sieben Mana erreichen, also braucht man auch mal Nachschub. Kreaturen und Sprüche hingegen sind im Friedhof willkommen – die perfekte Karte, vor allem, wenn man einiges splasht, da man so nicht die Splashländer mühlt. Und das Beste: Oft auch (noch) als Pick 10–14 zu haben.

Dream Twist (5): Sehr schön, dass diese – ebenfalls meist spät anzutreffende – Karte gleichzeitig mühlt und Flashback hat. Das sorgt dafür, vor allem wenn man mehrere hat, dass man sich vom ersten ins zweite mühlt und so weiter.


Selhoff Occultist (5): Dankbarerweise eine Kreatur, die in manchen Matchups aber leider einfach nicht triggern will. Dafür mal gerne eine Kindersicherung zum Spider Spawning, da man im Falle von Massremoval einfach den Gegner wegmühlt.

Ghoulcaller's Bell (4): Zwar ganz nett mit Undead Alchemist, Delver of Secrets und einigen anderen Karten, aber macht irgendwie oft zu wenig. Hilft manchmal sogar dem Gegner. Vielleicht am ehesten mit viel Dream Twist, da man so mal den Gegner mühlen kann. Oder hereingesideboardet gegen Blau. Sonst lieber nicht.


Curse of the Bloody Tome (2): Der Fluch ist eben gerade nicht regulierbar und kann einen durchaus selbst töten. Ausnahme bei Laboratory Maniac und Memory's Journey, ansonsten lieber darauf verzichten.


Kreaturen

Tiere gibt's zu viele, um sie alle aufzuzählen. Die Enabler habe ich oben schon erwähnt, die meisten anderen kann man schön in die Kurve einbauen. Werwölfe, Menschen, Wildschweine, alles. Friedhofsplündernde Zombies sind okay, aber nicht so wichtig. Ein paar Stars möchte ich namentlich noch erwähnen:

Avacyn's Pilgrim (5): In einem Deck mit genügend Grün eine richtig tolle Karte. Fixt sogar mal noch 'nen Splash. Desto mehr Ramp man dem Deck verleihen kann, desto weniger Temponachteil muss man im frühen Spiel hinnehmen. Logisch, oder?


One-Eyed Scarecrow (5): Prima Tier für das Deck. Absorbiert Schaden, ist nicht auf farbiges Mana angewiesen – echt top.

Delver of Secrets (4): Hat extrem viele Karten, die ihn drehen, und synergiert gut mit Deranged Assistant, Bell, Dream Twist und anderen, da man in der Upkeep die angeschaute Karte noch rasch wegmühlen kann, wenn man sie nicht ziehen will.


Somberwald Spider (3): Tendenziell kann man Probleme mit Fliegern bekommen. Deshalb kann es nicht schaden, ein paar hiervon – mindestens fürs Sideboard – einzusammeln.


Flashbackkarten

Die Karten sind immer dem Deck anzupassen, denn nicht jedes Deck will Karten wie Think Twice oder Grasp of Phantoms. Manche aber umso mehr. Ausnahme natürlich – Burning Vengeance.

Gnaw to the Bone (5): Das erste Gnaw ist sehr wichtig fürs Deck. Das zweite ist Sideboardmaterial. Da Gnaw meist um den Tisch geht oder oft mehrere geöffnet werden, würde ich es im frühen Draft nicht über wichtige Spells picken. Gegen Ende von Booster 2 muss man es aber einfach tun, denn ein Deck ohne Gnaw spielt sich gleich etwas unsanfter.


Silent Departure (4): Kann zwischen unnütz und recht gut schwanken. Meist ist man aufs Tempo nicht so angewiesen, da man mit Gnaw oder Spider Spawning einiges an frühem Temponachteil wieder wettmacht. Hat man die vorigen Karten aber nicht oder spielt viel aggressive Tiere im Deck, dann kann die Karte schon was.

Think Twice (4): Ist in den meisten Decks nicht wichtig. Hat man aber gerne, wenn man wenig Mulch erwischt hat (um auf seine sieben Mana zu kommen) und umso lieber, wenn man Laboratory Maniac picken konnte, für den Instant-Kill.


Feeling of Dread (3): Ist meist den Weißsplash nicht wert. Wenn man kein Gnaw oder ohnehin genug Weiß/Looter hat, dann gerne. Sonst eher nicht.


Was sind die wichtigen Uncommons?

Zuoberst steht ganz klar Spider Spawning (Wertung 10), das man in erstaunlich vielen Drafts auch erhält, gefolgt von Unburial Rites (6–9), das natürlich je nach Qualität der Kreaturen sehr variiert. Dann gäbe es da noch Burning Vengeance (1–10), um die man früh ein Deck herumbauen kann, von der man aber mehrere Kopien will.


Daneben gibt's Memory's Journey (6) und Runic Repetition (5), die ein mittelmäßiges Deck gleich super machen. (Man flasht die Journey auf Runic Repetition back, zieht Repetition, spielt Repetition auf Journey, spielt Journey auf die ein bis drei stärksten Karten im Deck, zieht und spielt alle und wiederholt das Ganze.) Wenn man einen der zwei schon hat, ist der andere Part entsprechend höher zu picken – glücklicherweise braucht man beide nur einmal. Außerdem nimmt man die Journey schon alleine sehr hoch, wenn man einen Laboratory Maniac (10) sein Eigen nennen darf (passiert bei rund jedem fünften Draft). Journey landet ohnehin oft im Maindeck, da man sich dann aggressiv durchs Deck mühlen kann und via Journey noch drei Züge hat, den Gegner zu erledigen.

Ansonsten sind starke Karten auch in diesem Deck starke Karten. Kreaturen, die gleichzeitig Miller sind, wie Civilized Scholar (7) oder Murder of Crows (8) sind natürlich auch hier All-Stars. Boneyard Wurm (5–6) ist ebenfalls eines der tolleren Tiere.


Karten, die man gerne hatet

Oft kommen Schlüsselkarten des Decks extrem spät rum. Deshalb ist es nicht so schlimm, wenn man früh einen Pick verpasst. Umso besser kann man deshalb auch hatedraften – was im Übrigen wirklich wichtig ist. Auf diese Karten ist dabei zu achten:

Purify the Grave (5): Die schlimmste Sideboardkarte gegen das Deck. Macht die Unendlich-Kombo zur Sau und schaltet gut getimt auch die wichtigsten Flashback-Karten aus. Nehmt das Ding weg. Zum guten Glück ist es eine Uncommon.


Night Terrors: Unangenehm, aber nicht so tragisch. Ab Zug 4 sind die wichtigen Karten ohnehin im Grab, nicht auf der Hand.

Spare from Evil: Tötet gut und gerne mal durch Spider Spawning hindurch. Meistens hat man aber auch noch den einen oder anderen Menschen zum Blocken oder Gnaw to the Bone im Friedhof, das man präventiv spielen kann.


Curse of Oblivion: Häufig einfach zu langsam. Da man Länder und andere nutzlose Karten schmerzfrei ins Exil schickt, braucht der Curse einen Moment, bis er wirklich was macht. Da bedroht einen ein normaler 4-Drop in der Regel gleichermaßen. Grausamer Topdeck übrigens.

Allgemein Blau: Counterspells oder Mill – Gegen Blau ist Vorsicht geboten, denn wenn man unvorsichtig spielt, wird man totgemühlt oder die Keyspells werden neutralisiert. Glücklicherweise hat man die meisten Millspells im Draft selbst eingesammelt und kann ab und zu zum Milldeck umsideboarden. Des Weiteren sind blaue Decks in der Regel so langsam, dass man mit den grünen Kreaturen, vor allem Wölfen und Werwölfen, genug Druck aufbaut, um die Counter und Miller des Gegners zu entwerten. Und wenn sich der Gegner mal austappt, kann er gegen ein resolvtes Spider Spawning üblicherweise nichts mehr machen.


So, nun habe ich doch einiges über das Deck erzählt. Damit ihr mir auch mal beim Draften und Spielen über die Schulter schauen könnt, gibt's dann in absehbarer Zeit ein Draftvideo, in dem ich das Deck – wie immer – forcen werde. Bis dahin viel Spaß beim Ausprobieren und lasst euch nicht von möglichen Spielfehlern auf den Hund bringen!




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