Ich versteh nur Bahnhof!
So ähnlich ging's mir auch – jedes Mal, wenn ich gegen das Nayadeck ranmusste. Egal ob im Block, im 
A lara
lara-bis-
Zendikar-Standard oder jetzt in San Diego. In meinen Augen war das Deck einfach ein Hybrid zwischen Boros und Jund, und zwar ein ziemlich schlechter. Ohne Drogen (wo wir wieder bei der WM und/oder beim Titel wären) konnte das Deck ja gegen gar nix gewinnen.

Bis 
Worldwake, wie es scheint. Von 
Jace
 und dessen Blauheit geblendet fiel niemandem so richtig auf, dass sich nebst den offensichtlich guten Doppelländern auch etwas unauffälligere Kandidaten fürs Constructed im Set befanden. Kein Hype um 
Stoneforge Mystic, den ich mittlerweile bereits in Extended- und sogar Legacy-Decks angetroffen habe – kein W

ort über 
Basilisk Collar
 und dessen Riesenpotenzial. Und Pinger mit Haste… tssss… hatten wir doch anno dazumal in 
Mirrodin
 schon, ohne dass es jemand wirklich interessiert hätte.
Nun denn, es wird Zeit, dass man mal auf einer anderen Seite außer 
Chan nelFir
nelFir eball
eball
 was über dieses ominöse Deck liest…
| |  |  |  |  |  | | |  2 Birds of Paradise
  4 Bloodbraid Elf
  4 Knight of the Reliquary
  4 Noble Hierarch
  4 Ranger of Eos
  1 Scute Mob
  2 Stoneforge Mystic
  4 Wild Nacatl
  
 2 Ajani Vengeant
  1 Elspeth, Knight-Errant
  3 Lightning Bolt
  1 Path to Exile
  2 Oblivion Ring
  1 Basilisk Collar
  1 Behemoth Sledge
  
 4 Arid Mesa
  5 Forest
  3 Misty Rainforest
  2 Mountain
  2 Plains
  1 Raging Ravine
  1 Rootbound Crag
  1 Sejiri Steppe
  2 Stirring Wildwood
  1 Tectonic Edge
  2 Terramorphic Expanse
  
  
 |  2 Baneslayer Angel
  4 Cunning Sparkmage
  2 Dauntless Escort
  1 Goblin Guide
  1 Stoneforge Mystic
  2 Manabarbs
  1 Oblivion Ring
  1 Basilisk Collar
  1 Behemoth Sledge
  
  
 | —Diese und weitere Karten gibt's bei: 
  
   | 
 | 
 |  |  |  |  |  | 
 | 
Mit dieser Liste hat sich der gute LSV durch das neue Standard geschlagen, um am Schluss in der Top 8 dann am Manascrew (ääh... ich meine an Simon Görtzen) zu scheitern. Aber warum jetzt plötzlich? Warum ist Naya auf einmal so verdammt stark geworden?
+ Das Metagame
Ein so vielfältiges und gleichzeitig eintöniges Metagame hatten wir schon lange nicht mehr. Das Format wird klar definiert von starken Einzelkarten (
Bloodbraid Elf, 
Knight of the Reliquary, 
Baneslayer Angel, eventuell noch 
Jace, the Mind Sculptor), um die man sein Deck herumbauen muss. Kennen wir schon, immerhin sind wir 
Cryptic Command
 los. Nun, wenigstens gab's früher noch Synergie (spiel ich jetzt Bäume oder Elfen?) und Kombodecks. Heutzutage spielt jeder Decks, die auf mehr oder weniger roher Kreaturenkraft beruhen. Liegt wohl daran, dass die besten Karten des Formats nicht mehr Tribal-Enchantment und Instant sind, sondern eben Kreaturen. Daraus folgt zweierlei: Erstens: Spielt Day of Judment. Zweitens: Spielt die guten Kreaturen. Erstens wird etwas abgeschwächt durch das Keyword „Haste“ auf 
Bloodbraid Elf
 (und auf allen roten Schlägern) und dem Keyword „Drecksack“ auf 
Sprouting Thrinax, nebenbei noch von schmucken Weltenwanderern, 
Luminarch Ascension
 und Manlands. Fazit? Plan B: Tierchendecks. Kontrolldecks gibt's zwar auch, aber die sind selten. Noch seltener sind Kombodecks. Warum das dem Nayadeck schon mal entspricht, wird mit unteren Punkten klar.
+ Die Einzelkarten
Naya verfügt über ein schier endloses Arsenal an starken Einzelkarten. Wenn ihr oben die besten Karten anseht, passen die farblich alle (außer 
Jace) ins Deck rein. Dazu kommt 
Ranger of Eos, der offensichtlicherweise mit Grün (
Scute Mob, 
Wild Nacatl, 
Noble Hierarch) am besten funktioniert und in Kombination mit Rot für die Katzen so richtig glänzt. Und schon haben wir praktisch ein Deck.
+ Die Vielfältigkeit des Decks
Naya kann verdammt aggressive Starts hinlegen, z.

B. mit Nacatl, Hierarch und 
Bloodbraid Elf, kann einiges an Kartenvorteil erwirtschaften mit 
Stoneforge Mystic, 
Ranger of Eos, 
Bloodbraid Elf
 und 
Knight of the Reliquary, hat ein gutes Late Game dank der Equipments und kann Planeswalker aggressiv nutzen, wo diese wiederum besser sind als im Abwehrmodus.
+ Die Such-Engine
Die Suchengine eröffnet dem Deckbauer völlig neue Möglichkeiten. Das Schöne an solchen Engines ist, dass man Karten bloß einmal ins Deck stecken muss, um dank der Tutoreffekte praktisch bis zu fünf Kopien davon zu haben. 
Ranger of Eos
 ist etwas eingeschränkt, bringt nicht unendlich viele tolle Suchoptionen mit sich (wie gut ist schon 
Noble Hierarch
 im fünften Zug?) und ist deshalb nicht ganz so effektiv wie Google oder 
Diabolic Tutor, aber 
Stoneforge Mystic
 kann extrem wichtige Karten aufsammeln. Die Equipments sind im Naya so unendlich stark, weil sie Matchups (vor allem das Late Game) gegen konventionelle Tierchendecks im Alleingang gewinnen. Das Schöne an der Suchmaschine ist hier, dass man niemals das gleiche Equipment zweimal zieht, trotzdem aber virtuelle drei Stück (bei zwei Mystics) dabeihat. Effizientes Platzsparen also.
+ Die Kombo
Wie oben erwähnt tendiert das Metagame dazu, von immer besseren und dickeren Kreaturen beherrscht zu werden. Die guten Tiere müssen nicht mal teuer sein – der gute Knight kostet ja auch nur drei Mana und wird größer als 
Progenitus. Also hat der fiese Nayaspieler den noch fieseren 
Cunning Sparkmage
 im Board, der zusammen mit dem am fiesesten 
Basilisk Collar
 Jagd auf alles machen kann, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Naya, mittlerweile ist die 
Katze
 ja aus dem Sack, jeder kennt das Deck und weiß, wie er sich dagegen wehren soll. Die einen (und nicht nur der Dieter Bohlen) vergnügen sich mit der 
lähmenden Naddel, die anderen bekämpfen die guten Tiere mit 
pechhaltigen Strahlen
 und wieder andere spielen einfach selbst Naya.
Ich war eher einer der Letzteren. Zufrieden damit, dass Naya noch nicht als neues Deck to beat proklamiert wurde, begann ich mit dem Testing für den GP in Brüssel. Zwar stolperte ich dann über andere Decks (die's erst im nächsten Artikel zu bewundern gibt), lange aber habe ich mich damit beschäftigt, eine Nayavariante zu bauen, welche sowohl das Mirrormatch wie auch Jund besiegt. Meine momentane Liste:
| |  |  |  |  |  | | |  1 Birds of Paradise
  4 Bloodbraid Elf
  4 Knight of the Reliquary
  4 Noble Hierarch
  3 Ranger of Eos
  1 Scute Mob
  2 Stoneforge Mystic
  3 Wild Nacatl
  2 Baneslayer Angel
  
 2 Ajani Vengeant
  2 Elspeth, Knight-Errant
  3 Lightning Bolt
  2 Oblivion Ring
  1 Basilisk Collar
  1 Behemoth Sledge
  
 4 Arid Mesa
  5 Forest
  3 Misty Rainforest
  2 Mountain
  2 Plains
  1 Raging Ravine
  1 Rootbound Crag
  1 Sejiri Steppe
  2 Stirring Wildwood
  1 Tectonic Edge
  3 Terramorphic Expanse
  
  
 | —Diese und weitere Karten gibt's bei: 
  
   | 
 | 
 |  |  |  |  |  | 
 | 

Ich wollte unbedingt ein Land mehr für die 
Baneslayer Angel, die ich nun im Maindeck spiele. Zuerst hatte ich die 
Tectonic Edge
 ins Sideboard verfrachtet, da diese einzig gegen Control wirklich gut ist – gegen alles andere gewinnt der Knight (die Suchoption für Edge) eh alleine, wenn er überlebt. Aber wenn schon ein Land mehr, dann kann's auch colorless sein. Im Endeffekt blieb die Edge also drin und eine 
Terramorphic Expanse
 durfte auch noch mitmischen.

Die Hierarchen finde ich klar gesetzt, mit den Birds bin ich einen runter. Teilweise ist er als Suchoption für den Ranger ganz in Ordnung, weil man dann via Exalted und 
Behemoth Sledge
 mal durch die Luft angreifen kann, einen entscheidenden Zug lang den Baneslayer oder die Sphinx chumpblockt, oder einfach endlich rotes Mana bekommt. Kommt alles selten vor, aber da ich auch nichts gegen einen fünften Beschleuniger habe, durfte der eine Vogel dann doch rein.
 Ranger of Eos
Ranger of Eos
 halte ich für klar gesetzt, schon allein um gegen 
Blightning
 bestehen und reco

vern zu können. Die 
Stoneforge Mystic-Chain finde ich im Maindeck weiterhin gut, wie sie ist. Ich würde da nicht dran schrauben. Zuerst wollte ich also bei 
Bloodbraid Elf
 Einsparungen vornehmen... Ich sah's schon vor mir, wie im Forum „stopped reading here“ zitiert werden würde, und ich wusste auch, dass der Elf, selbst wenn er 
Wild Nacatl
 trifft, noch stark ist. Das Problem ist hier einerseits die Manakurve, andererseits die Konkurrenz. Die Planeswalker gefallen mir äußerst gut, und meistens machen die auch mehr als ein Elf. Und der Ranger, der kaskadiert eben praktisch in zwei Karten statt nur eine, von welchen meist eine der gute 
Scute Mob
 ist. Dann aber dachte ich mir wieder: „Niemand will nur drei 
Bloodbraid Elf
 spielen.“ Also schnitt ich einen Ranger. Tatsache ist ja, dass nur der erste Ranger wirklich stark ist, da er mit 
Scute Mob
 einen größeren Threat sucht. Später hingegen sind auch die Nacatls aus dem Deck verschwunden, und dann wird er immer gümmeliger. Drei müssen reichen.

Wie schon erwähnt sind Planeswalker unendlich gut in Decks, die im frühen Spiel genügend Druck aufbauen. 
Elspeth, Knight-Errant
 ist im Mirror (vorausgesetzt der Gegner spielt den Knight vorsichtig) und gegen Jund einen Tick besser als 
Ajani Vengeant, die Katze passt dafür besser in den Zoo, weil sie eben ein Tier ist. Und weil sie gegen Burn, White Weenie und Control etwas mächtiger ist als die Else. Je zwei halte ich für einen Prima-Split, da zieht man außerdem selten beide Kopien desselben Wanderers.
Knight of the Reliquary
 ist ein sicheres 4-of, von 
Wild Nacatl
 reichen bei drei 
Ranger of Eos
 auch drei, und 
Baneslayer Angel
 macht sich verdammt gut im momentanen Naya, weil er im Mirror, gegen Rot und gegen Jund so unglaublich stark ist. 
Scute Mob
 halte ich im Übrigen immer noch für besser als 
Dragonmaster Outcast.

Bolts sind zu dritt immer noch in Ordnung; gegen Jund sind sie ab und zu ganz gut, gegen Naya sind sie (vor allem nach dem Boarden gegen 
Cunning Sparkmage) durchaus wichtig, und gegen White Weenie sowie Monorot sind sie gar nicht wegzudenken. 
Path to Exile
 fand ich als 1-of wenig überzeugend, da hätte ich wohl, falls Platz vorhanden gewesen wäre, zum dritten 
Oblivion Ring
 gegriffen.
| |  |  |  |  |  | | |  1 Baneslayer Angel
  4 Cunning Sparkmage
  1 Stoneforge Mystic
  1 Basilisk Collar
  1 Behemoth Sledge
  3 Qasali Pridemage
  1 Scattershot Archer
  3 Wall of Reverence
  
  
 | —Diese und weitere Karten gibt's bei: 
  
   | 
 | 
 |  |  |  |  |  | 
 | 
Wieso, weshalb, warum? Ich erwarte folgende Decks – Popularität in dieser Reihenfolge – in Brüssel:
Jund (~30 %)
%)
Seit Jund wieder 
Bituminous Blast
 spielt, hat sich das Matchup etwas eingependelt. In San Diego war Naya den Jund-Listen ohne Blast noch überlegen. Am wichtigsten ist hier, das Removal des Jund-Magiers zu überladen, Knight of the Reliqaury, wenn möglich, nicht in 
Lightning Bolt
 zu werfen und irrelevante Karten fürs 
Blightning
 aufzusparen, anstatt zu spielen. Wichtig auch, 
Behemoth Sledge
 jeweils mit 
Stoneforge Mystic
 ins Spiel zu bringen, um ihn eine Runde vor dem 
Maelstrom Pulse
 zu schützen.
Naya (~20 %)
%)
Das Mirror funktioniert nach dem Boarden lustigerweise ganz anders als in Spiel 1. Spiel 2 und 3 werden meist entweder von einem schnellen Sparkmage entschieden, der die Manatiere sabotiert und so einen großen Teil des Tempos des einen Spielers stiehlt, oder vom 
Basilisk Collar. Also brav den Bolt im Deck lassen, da der plötzlich viel besser wird. Die Ranger-Engine ist nicht so relevant, da es im Mirror nicht um Kartenvorteil, sondern um Stellen und Beantworten von Fragen in Form von Threats geht.
Rot (-Schwarz) -Burn (~15 %)
%)
Den Würfelwurf sollte man schon gewinnen, um im ersten Spiel gut dazustehen. Ziel ist hier, irgendwann ein Equipment zum Laufen zu bringen, am besten natürlich auf einem 4/4-Knight, da der nicht so schnell erschossen wird. 
Wall of Reverence
 hilft tüchtig mit gegen roten Burn, und da RB-Burn gerade einen GP gewonnen hat, wird man auf die Mauer kaum verzichten können.
Knightfall (~15 %)
Scattershot Archer
%)
Scattershot Archer
 finde ich einfach viel zu gut, um ihn außer Acht zu lassen. Knightfall spielt ohnehin schon wenig Removal, und da man im Late Game praktisch immer 
Basilisk Collar
 liegen hat, ist der Archer eine Wucht. Ansonsten lässt sich noch so einiges mehr boarden – 
Qasali Pridemage
 gegen Listen mit viel 
Oblivion Ring
 als Equipmentantwort oder gar mal 
Wall of Reverence
 gegen Beatdownvarianten.
UW-Control (~10 %)
%)
Die Equipments sind einfach zu schlecht gegen Kontrolle; da will man lieber mehr Business haben, um flott Druck aufzubauen. LSV hatte ursprünglich noch 
Manabarbs
 gespielt – ich habe die zuerst für 
Luminarch Ascension
 ausgewechselt wegen der Manakurve, habe sie aber schließlich ganz weggelassen, da man mit den Planeswalkern genug Bedrohungen im Viererslot hat. Außerdem erwarte ich nicht allzu viel Kontrolle in Brüssel.
Rest (Vampire, White Weenie, … ~10 %)
%)
Im Großen und Ganzen gilt hier: Gegen Kreaturen Sparkmage und Collar rein, gegen Kontrolle nimmt man die Equipments raus. 
Scattershot Archer
 ist auch gegen Vampire prima, 
Wall of Reverence
 gegen Boros, 
Qasali Pridemage
 gegen 
Howling Mine
 und so weiter…
Als Abschluss heute mal wieder passend zum Thema: Die fünf coolsten Tiere, die es im Zoo von Helsinki (einer meiner Lieblings-Zoos) zu bewundern gibt. – Wir Kinder vom Helsinki-Zoo.
5. Blutrünstige Hasen:
 Was uns 
Unhinged
 und Monty Python schon immer zu sagen versuchten: Diese Tiere sind gemein, gefährlich, gemeingefährlich und gehören hinter Gitter!
 4. Wolverine:
4. Wolverine:
 Der Vielfrass ist einfach ein tolles Tier, schon alleine, weil er im Deutschen einen mindestens so coolen Namen hat wie im Englischen.
 3. Der faule Löwe:
3. Der faule Löwe:
 Wer so faul am Gitter liegt, der muss sich nicht wundern, wenn ihm die Touristen auch mal ein Schnippchen schlagen. Also rasch auf dem Natel einen dieser nervenden „so-hoch-dass-es-nur-Katzen-gut-hören“-Töne ausgepackt, dem Löwen ans Ohr gehalten, und auf Maximum gestellt. Die Reaktion: Ruckartig Krallen ausfahren, horchen! Wie haben wir uns gefreut!
 2. Der rote Panda:
2. Der rote Panda:
 Einerseits das schönste Tier des ganzen Zoos, andererseits das aktivste. Die ganze Zeit am Herumtollen, Prädikat: Wilder Kerl!
 1. Der Karhu-Bär:
1. Der Karhu-Bär:
 Den gab's nicht nur im Zoo, sondern überall, wo man Bier kaufen konnte. Und auch nach dem Leertrinken des feinen Getränks hatten wir jede Menge Spaß mit der Verpackung! Wir Kinder vom Helsinki-Zoo…

 
	
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