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Extended
L.E. Crash
von Michael Diezel
03.03.2010

Während sich ein Großteil der magischen Spieler in Madrid einfand, um endlich einmal mit den wirklich alten Karten ein ernsthaftes Turnier zu spielen, blieben immerhin 78 mehr oder weniger große Zauberer zu Hause und kämpften um einen Flug in die Wärme San Juans.


Die Teilnehmerzahl selbst ist dabei durchaus beachtlich, steht sie doch für einen der bestbesuchtesten Constructed-PTQs in Leipzig, ja, den ganzen Osten der Republik in den letzten Jahren. Das könnte ich jetzt als Anzeichen für die große Beliebtheit des Extended-Formats werten, aber realistischer wäre wohl ein Bündel aus verschiedenen Faktoren wie guter Termin (Semesterferien), gute Ortslage (Einzugsbereich von Berlin nach Nürnberg und natürlich Polen) und gutes Bier.

Selbstverständlich spielt das Format auch eine gewisse Rolle. Es ist vergleichsweise vielfältig und dabei ziemlich anspruchsvoll in den eigentlichen Spielen. Das klingt gut und soll anhand einiger Statistiken überprüft werden:

Verwendete Decks:

Zoo 15
Boros 8
Dark DepthsThopter Foundry (ab jetzt DDT) 6
Faeries 5
Bant 4
Mystical Teachings 3
Kombo-Scapeshift 3
All-In Red 3
Elves 3
Burn 3
Affinity 2
Dredge 2
Aggro-Scapeshift 2
Doran 2
Hypergenesis 2
UW-Thopter Foundry 2
Living End 2
Gifts Ungiven-Rock 2
Rest (u.a. Merfolk, Smallpox & Ashraf-Control) 9

An den Zahlen erkennt man zwei wesentliche Punkte:

1)
Mit Zoo gibt es ein klar dominantes Deck.
2)
Bis auf zwei Spieler traten alle mit durchaus konkurrenzfähigen Decks an.

Bleiben wir zunächst beim zweiten Punkt. Offensichtlich ist die Zeit, da Spieler „just for fun“ mit wilden Eigenkreationen auf einen PTQ fahren, vorbei. Das mag traurig für die Abwechslung sein, steigert aber den Wert eines solchen Turniers ungemein. Wer am Ende Top 8 macht, hat mit Sicherheit kaum „laufende Freilose“ als Gegner gehabt und sich damit diesen Erfolg hart erarbeitet. Im Gegenzug kann man davon ausgehen, nur noch selten auf einen Gegner zu treffen, gegen dessen Deck man nicht schon im Vorfeld testen konnte, sodass man mit viel Fleiß auch viel erreichen kann.

Bei den Decks selbst führt Zoo die Statistik deutlich an, annähernd 20% des Feldes führten Affen, Löwen und anderes Getier aufs Schlachtfeld. Die Beliebtheit erklärt sich wahrscheinlich aus der Mischung von Konstanz (wie gesagt: jeder Sieg will erarbeitet sein), Power und nicht zu hoher Skill-Anforderung (wobei man sich bei diesem Punkt trefflich streiten kann). Ein weiteres Argument ist wohl auch die Verfügbarkeit. Abgesehen von Tarmogoyf besteht das Deck aus Standard-Staples, Commons und Uncommons sowie ein paar Ravnica-Ländern, die aber durch ihr Highlandertum nicht weiter ins Gewicht fallen sollten. Das bedeutet, mit einem halbwegs ordentlichen Standardpool benötigt man lediglich vier Tarmogoyf und hat ein gutes Deck.

Das ist besonders im Gegensatz zum vielleicht besten Deck bemerkenswert. Dark Depths, Dark Confidant, Chrome Mox, Thoughtseize sind allesamt kostspielig und nicht unbedingt fürs Standard zu gebrauchen, wodurch schnell eine gewisse Knappheit auftritt und jede größere Gruppe ziemlich genau einen DDT-Spieler ins Rennen schicken kann. Bei den anderen Decks entscheiden wohl oftmals persönliche Vorlieben, lediglich das Boros-Deck ist als „Budget-Deck“ noch anderweitig vorzuziehen.

Blicken wir jetzt auf die Decks mit 13 und mehr Punkten – sprich: die Erfolgreichen – am Ende von sieben Runden Schweizer System:

Zoo 7
Dredge 2
DDT 2
Affinity 1
Faeries 1
Aggro-Scapeshift 1
Doran 1
Hypergenesis 1
Boros 1
Teachings 1
Ashraf-Control 1

Natürlich ist das Ganze durch Dropper verfälscht, das Ergebnis nichtsdestotrotz recht deutlich:


Zoo schneidet sehr gut ab und stellt einen Großteil der weit oben platzierten Spieler. Andersherum betrachtet gelang fast der Hälfte der Zoo-Magier ein mindestens ordentliches Ergebnis.


Dredge brachte zwei von zwei Spielern nicht nur zu 13 Punkten, sondern sogar in die Top 8. Offenbar ist der Zeitpunkt mal wieder erreicht, dass ausreichend Graveyard-Hate aus den Sideboards verschwunden ist...


DDT brachte ebenfalls zwei Spieler in die Top 8, die übrigen landeten jedoch abgeschlagen auf den hinteren Plätzen – ein Beweis für die hohe Anforderung an das spielerische Vermögen?


Feen und besonders Boros waren vergleichsweise wenig erfolgreich, was sich natürlich zunächst mit den zahlreich vorhandenen Zoodecks erklären lassen könnte.


Viele andere Decks können an einem guten Tag zumindest in die Nähe der Top 8 kommen.

Schauen wir nun auf die Top-8-Decks und ihre Besonderheiten:

1. Matthias Ludewig

1 Godless Shrine
1 Stomping Ground
1 Blood Crypt
1 Temple Garden
1 Sacred Foundry
1 Overgrown Tomb
1 Steam Vents
1 Hallowed Fountain
1 Plains
4 Misty Rainforest
3 Marsh Flats
4 Arid Mesa

4 Kird Ape
4 Loam Lion
4 Wild Nacatl
4 Tarmogoyf
4 Dark Confidant
2 Qasali Pridemage

4 Lightning Bolt
4 Lightning Helix
4 Path to Exile
4 Tribal Flames
2 Bant Charm


4 Deathmark
3 Thoughtseize
3 Spell Pierce
2 Harm's Way
3 Ancient Grudge

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Matthias, der sicher als ein absoluter Experte für sämtliche Arten von Tieren angesehen werden kann, qualifizierte sich zum zweiten Mal in Folge mit seinem Pet- (Wortspiel!) -Deck für eine Pro Tour und das auf sehr eindrucksvolle Art und Weise. Nicht nur, dass er in jedem Moment eines Duells immer einen Plan zu haben schien, der dann meist präzise umgesetzt wurde, sondern auch einige ungewöhnliche Karten im Deck selbst sind eine Erwähnung wert. Okay, eigentlich ist es nur eine, aber die hat es in sich:


Wie Matthias mir erklärte, funktioniert Zoo in vielen Matchups viel defensiver als man denken möchte. Ein bis zwei Bedrohungen werden gelegt und denen der Weg freigeballert. Dafür braucht es natürlich eine Menge Removal, insbesondere, da ja auch noch einiges für den Gegner übrigbleiben soll. Der Dunkle Mitwisser ist nun ideal, um den Brand am Fließen zu halten. Apropos Brand. Während die meisten Zoo-Listen dazu übergegangen sind zusätzlich zum Blitschlag entweder Lightning Helix oder Tribal Flames zu spielen, schaffen es bei Matthias einfach beide ins Deck. Platz für diese Änderung gewinnt er über den Verzicht auf teure Männer (Knight of the Reliquary, Ranger of Eos oder Bloodbraid Elf), wodurch er auch an Manaquellen sparen kann. Lediglich 20 im Vergleich zu den 21-22 der gängigeren Versionen.

Durch eine größere Beteiligung schwarzer Magie, gibt es im Sideboard neue Möglichkeiten, in diesem Fall Thoughtseize, welches als aktive Karte ein beachtliches Upgrade zum sonst üblichen Negate darstellt, sowie Deathmark, welches im Mirror sehr günstig die dicken Monster erlegt. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob das der richtige Weg ist, da dieses doch recht oft eine Materialschlacht ist, bei dem beide sämtliche Tiere aus dem Weg schießen. Während man selbst lediglich den Confidant als Kartenvorteilsmaschine hat, der allerdings nur eine begrenzte Lebensdauer haben sollte, verfügen die meisten anderen Zoo-Listen noch über weitere wie etwa Ranger of Eos, Umezawa's Jitte oder Elspeth. Dank Path to Exile und der allgemein recht langen Spieldauer kommt man normalerweise auch in diese Manabereiche, sodass ich mir hier noch eine Ergänzung vorstellen könnte.

Denn eigentlich hätte im Halbfinale auch schon alles vorbei sein können, hätte der polnische Kontrahent nicht in aussichtsreicher Position einen dicken Landklumpen erwischt und musste mit diesem Zoodeck ausscheiden:

Radek Kaczmarczyk

4 Scalding Tarn
4 Misty Rainforest
4 Arid Mesa
1 Verdant Catacombs
2 Temple Garden
1 Stomping Ground
1 Steam Vents
1 Sacred Foundry
1 Hallowed Fountain
1 Treetop Village
1 Plains
1 Forest

4 Knight of the Reliquary
4 Tarmogoyf
2 Qasali Pridemage
1 Ranger of Eos
4 Wild Nacatl
4 Kird Ape
4 Loam Lion

3 Lightning Helix
4 Lightning Bolt
4 Path to Exile
4 Bant Charm


4 Meddling Mage
2 Ranger of Eos
1 Stoneforge Mystic
3 Damping Matrix
3 Negate
2 Umezawa's Jitte

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Mehr oder weniger eine Netzliste, lediglich der Stoneforge Mystic als Jittesucher und -träger in Personalunion ist vielleicht noch einen Blick wert, scheint aber aus naheliegenden Gründen – nicht nur in Zoodecks – zum Regelfall zu werden.

Im Finale selbst wartete dann ein alter Bekannter, der scheinbar einfach nicht totzubekommen ist:

Christian Seibold

4 Great Furnace
1 Island
4 Seat of the Synod
4 Ancient Den
2 Vault of Whispers
3 Blinkmoth Nexus

1 Atog
3 Myr Enforcer
4 Arcbound Worker
4 Ornithopter
4 Master of Etherium
4 Frogmite
4 Arcbound Ravager

1 Soul's Fire
2 Blood Moon
4 Springleaf Drum
3 Chromatic Star
4 Thoughtcast
4 Cranial Plating


3 Ethersworn Canonist
2 Spell Pierce
2 Path to Exile
2 Pithing Needle
2 Sun Droplet
2 Relic of Progenitus
1 Tormod's Crypt
1 Deathmark

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Auch um Affinity ist es in letzter Zeit recht ruhig geworden. Wahrscheinlich aus gutem Grund, denn irgendwie scheint das Konzept momentan ein wenig zu schwach zu sein. Christian selbst sprach – wohl nicht nur im Scherz – vom schlechtesten Deck des Formats, welches nichtsdestotrotz jederzeit für alberne Sachen gut ist. Abgesehen vom „I win“-Draw bleibt ein anständiges Zoo-Matchup (zumindest, solange diese nicht wie Meister Ludewig auch noch Ancient Grudge boarden) und der Überraschungseffekt, dass kaum noch jemand dieses Deck ernstnimmt.

Die Besonderheit dieser speziellen Version liegt sicher in den beiden Blood Moon im Maindeck, deren Effektivität vom Piloten aber schon selbst infrage gestellt wurden, da sie eigentlich nur on the Play bzw. durch die Trommel beschleunigt den gewünschten Effekt bringen würden. Zu gut zeigen sich mittlerweile die meisten Decks auf das Enchantment eingestellt (vielleicht mit Ausnahme der Siegerliste).


Überzeugend war hingegen die Performance von Soul's Fire, wodurch die wirklich schnellen Kills ab Runde 3 wahrscheinlicher werden. In einem Format mit einem ordentlichen Prozentsatz an Kombodecks ist eine solche Option nicht unwesentlich, weswegen man mit Sicherheit über eine Verdopplung der Anzahl nachdenken könnte. Ich denke übrigens, dass man auch Fatal Frenzy ins Gespräch bringen kann, da dieses zwar zwingend die Angriffphase benötigt, in dieser aber selbst im nicht unwahrscheinlichen Fall eines Blockes, beinahe die doppelte Schadensmenge produziert.

Der vierte Halbfinalist war ein weiterer polnischer Spieler, der das Mirror im Viertelfinale gegen seinen Landsmann gewinnen konnte:

Mateusz Kopec

2 Island
2 Swamp
4 River of Tears
4 Sunken Ruins
4 Dark Depths
4 Urborg, Tomb of Yawgmoth
3 Tolaria West
1 Academy Ruins

4 Vampire Hexmage
4 Dark Confidant

4 Chrome Mox
4 Thoughtseize
4 Thirst for Knowledge
4 Muddle the Mixture
3 Thopter Foundry
2 Sword of the Meek
1 Repeal
1 Echoing Truth
1 Smother
1 Compulsive Research
1 Duress
1 Engineered Explosives
1 Slaughter Pact


1 Oona, Queen of the Fae
1 Sphinx of Jwar Isle
3 Chalice of the Void
2 Threads of Disloyalty
2 Deathmark
1 Phyrexian Arena
2 Darkblast
3 Leyline of the Void

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Jacek Skiba

3 Snow-Covered Island
1 Snow-Covered Swamp
4 River of Tears
4 Sunken Ruins
4 Dark Depths
4 Urborg, Tomb of Yawgmoth
3 Tolaria West
1 Academy Ruins

4 Vampire Hexmage
4 Dark Confidant

4 Chrome Mox
4 Thoughtseize
4 Thirst for Knowledge
4 Muddle the Mixture
3 Thopter Foundry
2 Sword of the Meek
1 Repeal
1 Echoing Truth
1 Smother
1 Beseech the Queen
1 Duress
1 Engineered Explosives
1 Slaughter Pact


1 Oona, Queen of the Fae
1 Sphinx of Jwar Isle
3 Chalice of the Void
2 Threads of Disloyalty
2 Deathmark
1 Phyrexian Arena
2 Darkblast
3 Leyline of the Void

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Soweit ich das erkennen kann, gibt es keine wesentlichen Neuerungen dieser Listen im Vergleich zu den bekannten, sodass wir gleich weitergehen können.

David Kaufmann

1 Steam Vents
3 Watery Grave
1 Overgrown Tomb
2 Breeding Pool
2 Island
3 Verdant Catacombs
3 Scalding Tarn
4 Misty Rainforest

4 Drowned Rusalka
4 Hedron Crab
3 Bloodghast
4 Golgari Grave-Troll
4 Stinkweed Imp
4 Narcomoeba
1 Sphinx of Lost Truths
2 Iona, Shield of Emeria

3 Glimpse the Unthinkable
3 Ideas Unbound
2 Life from the Loam
3 Dread Return
4 Bridge from Below


1 Ancestor's Chosen
3 Ancient Grudge
3 Darkblast
4 Thoughtseize
4 Echoing Truth

Diese und weitere Karten gibt's bei:


David hat ebenso wie Kai Fiedler, dessen Liste leider verschollen ist, mit Dredge einen guten Riecher bewiesen. Das Deck ist halt immer noch stark genug, um im Fall eines nicht darauf vorbereiteten Feldes durch ebenjenes zu schneiden.

Bemerkenswert für mich war dabei, dass man – im Vergleich zu besten Dredge-Zeiten – richtig für den Sieg arbeiten muss. Einfach nur Dredge-Karte in den Friedhof bringen und dann auf Autopiloten schalten, funktioniert nicht mehr. Geübte Friedhofsspezialisten sollte das jedoch nicht stören und vielleicht ist die Zeit wirklich mal wieder reif für den ganz großen Erfolg...

Jan Jelecevic

4 Secluded Glen
4 River of Tears
2 Watery Grave
3 Misty Rainforest
1 Scalding Tarn
4 Mutavault
6 Island

4 Spellstutter Sprite
4 Vendilion Clique
3 Mistbind Clique

4 Bitterblossom
2 Cryptic Command
3 Spell Snare
4 Mana Leak
3 Umezawa's Jitte
4 Ancestral Vision
3 Smother
2 Engineered Explosives


2 Glen Elendra Archmage
4 Deathmark
3 Leyline of the Void
2 Extirpate
4 Thoughtseize

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Da es auch in dieser Top-8-Liste kaum bahnbrechende Neuerungen zu einem bestehenden Archetypen zu bestaunen gibt, zeige ich euch lieber gleich noch mal Feen, diesmal mit einer formatdefinierenden Kombo:

Frieder-Michel Drenger

4 Spellstutter Sprite
3 Vendilion Clique

4 Spell Snare
4 Bitterblossom
4 Mana Leak
2 Muddle the Mixture
3 Smother
1 Doom Blade
2 Umezawa's Jitte
3 Thopter Foundry
2 Sword of the Meek
4 Thirst for Knowledge

4 Chrome Mox
4 Secluded Glen
1 Academy Ruins
3 Mutavault
1 Hallowed Fountain
1 Watery Grave
6 Island
2 Scalding Tarn
2 Misty Rainforest


3 Engineered Explosives
2 Echoing Truth
3 Extirpate
3 Doom Blade
4 Thoughtseize

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Das bot sich ja eigentlich an. Man nehme zwei der beliebtesten Decks der Saison (Feen und Thopter Foundry), die zufällig ungefähr die gleichen Farben spielen und mische einmal kräftig. Das Ergebnis seht ihr hier: Thopter-Faeries.

Quasi als Bonus erhält man gleich noch den besten Carddraw des Formats, wobei man so endlich eine Anwendung für Bitterblüte Nr. 2-4 gefunden hat. Dass auf diesem Weg auch gleich der Chrome Mox ins Deck kommt, stört sicher ebenso wenig. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Feen muss man allerdings auf einige der eigentlich unfairen Karten verzichten: Cryptic Command, Mistbind Clique und Ancestral Vision. Insofern bin ich noch ein wenig skeptisch, dass dieses Unterfangen wirklich besser ist als die jeweiligen Ausgangsdecks, aber ausschließen möchte ich es auch nicht.

Damit sind wir schon mitten in den interessanten Decks, wobei dieser Abschnitt kürzer ausfallen wird, als mir eigentlich lieb ist. Den Grund habe ich zu Beginn schon mitgenannt: Nur sehr wenige Spieler vertrauten ihr magisches Schicksal überhaupt etwas selteneren Decks an und von diesen wenigen war dann auch kaum jemand ansatzweise erfolgreich.

Immerhin vier Runden konnte das Meervolkdeck von Sebastian Brandt gewinnen:


4 Cursecatcher
4 Silvergill Adept
4 Lord of Atlantis
2 Sygg, River Guide
4 Merrow Reejerey

4 Ancestral Vision
4 Path to Exile
3 Remand
3 Umezawa's Jitte
4 Cryptic Command

5 Island
4 Mutavault
4 Hallowed Fountain
4 Wanderwine Hub
2 Scalding Tarn
2 Misty Rainforest
2 Glacial Fortress
1 Plains


4 Meddling Mage
3 Baneslayer Angel
3 Burrenton Forge-Tender
3 Threads of Disloyalty
2 Pithing Needle

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Über das Deck hatte ich selbst schon vor ein paar Wochen etwas geschrieben und seitdem hat sich nicht viel geändert. Man sieht gut bis sehr gut gegen einen großen Teil des Feldes aus, verliert aber ziemlich aussichtslos im Zweikampf mit Zoo. Leider ist dieses gerade das Deck, gegen welches man auf keinen Fall verlieren will, wodurch Merfolk wohl eher eine Randerscheinung bleiben wird.

Einen anderen Ansatz verfolgte mein Chef persönlich und sorgte damit für ein beachtliches Interesse. Bei einem PTQ während der Pro Tour spielte sich dann ein Kyle Eck in die Top 8 mit einer grün-weißen Version, die weniger Hate oder Hurt und mehr an sich gute Karten benutzte. Diese Variante wiederum pilotierte Dion Sabel und da ich in dem Deck ein gewisses Potenzial sehe gibt es hier noch mal die Deckliste:


4 Aven Mindcensor
3 Gaddock Teeg
4 Kitchen Finks
3 Knight of the Reliquary
2 Loxodon Hierarch
4 Noble Hierarch
4 Qasali Pridemage
3 Samurai of the Pale Curtain

3 Otherworldly Journey
4 Path to Exile
3 Umezawa's Jitte

2 Arid Mesa
3 Forest
3 Ghost Quarter
4 Misty Rainforest
2 Plains
1 Sejiri Steppe
2 Stirring Wildwood
4 Temple Garden
2 Wooded Bastion


3 Baneslayer Angel
2 Ethersworn Canonist
3 Great Sable Stag
3 Celestial Purge
3 Rule of Law
1 Bojuka Bog

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Ich könnte mir beispielsweise Stoneforge Mystic, wahrscheinlich mit mindestens einem weiteren Equipment (Sword of Fire and Ice?) gut vorstellen, während mir Knight of the Reliquary irgendwie fehl am Platz vorkam.

Das Problem – noch deutlicher zu spüren bei der Henke'schen Version – ist, dass man eigentlich mit einem unterlegenen Deck antritt, welches nur durch den Einsatz geeigneter Hate-Karten konkurrenzfähig ist. Da man auf verschiedene Bedrohungen reagieren muss, ist man gezwungen, immer die richtige Antwort bereitzuhalten. Gegen Zoo etwa benötigt man zwingend Finks und Jitte, während es gegen Elfen bitteschön Kanonisten oder Rule of Law aus dem Sideboard sein sollten.

Den Abschluss bildet heute das Lieblingsdeck aller Teenagermädels: Vampire.

Bastian Kempf

4 Bloodghast
4 Dark Confidant
4 Gatekeeper of Malakir
3 Vampire Nighthawk

2 Chrome Mox
4 Smallpox
4 Smother
4 Thoughtseize
4 Umezawa's Jitte
4 Bitterblossom
1 Duress

2 Ghost Quarter
3 Marsh Flats
4 Mutavault
9 Swamp
3 Urborg, Tomb of Yawgmoth
2 Verdant Catacombs


1 Duress
2 Damnation
2 Darkblast
4 Deathmark
3 Extirpate
3 Leyline of the Void

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Auch dieser Ansatz hat sich als recht erfolgversprechend herausgestellt, besonders, da man gegen Zoo ganz gut mitspielt. Dies kann man sogar noch weiter verstärken, indem man über eine zweite Farbe nachdenkt. Die Kandidaten sind Grün (Tarmogoyf, Putrefy/Maelstrom Pulse) oder Weiß (Jötun Grunt, Path to Exile, Flagstones of Trokair), sodass man auch noch Kitchen Finks unterbringen kann. Die glitzern zwar nicht so schön in der Sonne wie der Nighthawk, lassen sich aber auch nicht so leicht wegblitzen. Dieses Deck könnte übrigens endlich eine Heimat für Abyssal Persecutor bereitstellen, da dieser kräftige Typ selten so problemlos abgerüstet wurde.

Insofern glaube ich auch hier, dass die Idee noch nicht ausgereizt ist, wobei man recht schnell auf die Suche nach einer eleganten Antwort für das wohl größte Problem der ganzen Konstruktion gehen sollte: Thopter Foundry-Kombo.


So, das waren mal eine Menge Decklisten. Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Einblick ins PTQ-Metagame geben und insofern auf die noch anstehenden Termine vorbereiten. Viel Glück (denn das braucht es immer) und Erfolg bei diesen!

Der MiDi




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