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Eternal
Acta Madrid parte dos
von Pascal Baatz
16.02.2010



Der erste Artikel dieses Dreiteilers im Vorfeld des Grand Prix Madrid stand ganz im Zeichen der Metagame-Analyse und der daraus resultierenden Listen der besten bzw. meistgespielten Decks. Im zweiten Teil widme ich mich den Decks, die zwar etwas weniger häufig auf Turnieren vertreten sind, aber dennoch immer mitmischen. Auch diesmal möchte ich der Beschreibung einzelner Decks einen Theorieteil vorausschicken, der an den Erkenntnissen von letzter Woche anknüpft. Um es mit den Worten von Evan Erwin zu sagen:

„Let‘s go!“

In Akte Nr. 1 ging es um das aktuelle Meta, unabhängig vom Grand Prix. Es handelte sich also um eine Verallgemeinerung der vielen verschiedenen Metagames, sozusagen dem Weltmeta. Speziell für große Legacy-Turniere sind immer zwei zusätzliche Faktoren zu berücksichtigen. Zum einen muss man den lokalen Magic-Gegebenheiten Rechnung tragen und zum anderen sind vor allem bei Legacy immer eine größere Zahl von Leuten präsent, die das Format nicht regelmäßig spielen und deswegen zu bestimmten Decks neigen. Vor nicht allzu langer Zeit war Spanien ziemlich Ad Nauseam-vernarrt. Wenn man aber die aktuellen Entwicklungen verfolgt, zeigt sich wieder eine Menge Blau in Form von CounterTop und Bantdecks, was man als Reaktion auf die Kombozeit deuten könnte, da sich ein Landesmeta üblicherweise recht langsam bewegt. An dieser Stelle muss ich aber darauf hinweisen, dass hier einfach genügend verlässliche Informationen fehlen, womit ich nicht nur Turnierergebnisse, sondern Erfahrungen aus erster Hand meine, die für die Einschätzung eines Metas unerlässlich sind. Dennoch kann man zumindest keine klare Abweichung von der Norm erkennen.


Der zweite Faktor ist wie gesagt der Anteil der Spieler, deren Stammformat nicht Legacy ist und die das übliche Meta entsprechend verzerren, wie es z.B. die Vintage-Spieler vermutlich in Hanau getan haben (nicht böse gemeint). Meine Vermutung ist, dass sich diese Gruppe, in der sich Standard-, Extended-, Vintage- und Casual-Spieler vereinen, mehr oder weniger an den gängigen Decks to beat orientieren wird, aber Kombodecks wie z.B. ANT meidet und aufgrund von Kartenverfügbarkeit auf die leichter zu komplettierenden Decks schielt. Ja, ich rede mit euch Meervölkern! Die Beliebtheit des Decks bei den StarCityGames-Open-Turnieren, an welchen immer eine gewisse Anzahl Standard-Spieler teilnimmt (da am Tag zuvor Standard gespielt wird) ist ein weiteres Indiz für diese Vermutung. Aber auch Dredge-, Goyfsligh- und vor allem Zoodecks sind mit einem bereits bestehenden Extendedpool gut zu bewerkstelligen. Dementsprechend kann man davon ausgehen, dass Merfolk über 10% des Metas stellt und Goyfsligh/Zoo auch überdurchschnittlich gut vertreten sein wird. Zusammengenommen wird aber auch die Anzahl der Kombodecks gewaltig sein. ANT ist lediglich die Spitze des Kombobergs, der mit Dredge, Stormcombo-Varianten, Reanimator, Goblin Charbelcher und Dream Halls immer weiter abflacht.

Etablierte Decks


Der heutige Artikel beleuchtet die sogenannten etablierten Decks, welche oft anzutreffen sind aber aus dem einen oder anderen Grund nicht mit den Decks to beat mithalten können. Beliebte Probleme sind ein schlechtes Combomatchup, Langsamkeit, mangelnde Konsistenz sowie schleppende Entwicklungsprozesse oder auch einfach Kartenverfügbarkeit. Andere Decks sind aber gerade erst in ihrer neuesten Inkarnation zum Leben erweckt worden und unser Schnappschuß des Metas hält vielleicht ihren Aufstieg an die Spitze fest. Andersherum funktioniert das natürlich ebenfalls, wenn Decks to beat Opfer eines Metashifts sind. Hier also nun eine alphabetische Liste der Decks, die zwar gut sind, aber nicht zur Spitze gehören:

Aggro-Loam
Bant-Aggro (Aufsteiger)
Bant-Survival (Aufsteiger)
Enchantress
Goblins
Landstill (Absteiger)

Aggro-Loam


Kurzzeitig war es in der Versenkung verschwunden, nun ist Aggro-Loam wiedererstarkt, was u.a. den neuen Listen zu verdanken ist. Wie der Name verrät, ist Life from the Loam die definierende Karte des Decks. Hiermit lässt sich dank Cycleländern eine Drawengine aufbauen, Tarmogoyf, Countryside Crusher und Terravore wachsen durch Dredges schneller und der Wasteland-Lock zwingt viele Decks in die Knie. Zwecks Beschleunigung ist Mox Diamond unverzichtbar, da man so z.B. Chalice of the Void im ersten Zug anbringen kann. Der Kelch schützt die eigenen Kreaturen vor Removal und ist genau wie Life/Cycleland und Dark Confidant ein weiteres Mittel Kartenvorteil zu erlangen, wenn auch auf die passive Art. Ganz nebenbei unterhält das Deck noch flexible Karten wie Burning Wish, welcher allerdings oft auf Loam geht, sowie Seismic Assault und Devastating Dreams, um die Kreaturen bzw. die Manabasis des Gegners kleinzuhalten oder um auch mal außerhalb der Kampfphase zu gewinnen.


2 Bloodstained Mire
1 Verdant Catacombs
4 Wooded Foothills
1 Bayou
1 Badlands
3 Taiga
2 Mountain
1 Forest
3 Forgotten Cave
3 Tranquil Thicket
4 Wasteland
1 Volrath's Stronghold

4 Dark Confidant
4 Tarmogoyf
4 Countryside Crusher
1 Terravore
1 Eternal Witness

4 Burning Wish
3 Seismic Assault
4 Chalice of the Void
4 Mox Diamond
3 Life from the Loam
2 Devastating Dreams


2 Krosan Grip
3 Firespout
3 Bojuka Bog
1 Reverent Silence
1 Hull Breach
1 Life from the Loam
1 Devastating Dreams
1 Raven's Crime
1 Worm Harvest
1 Chainer's Edict

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Eine Neuausrichtung des Decks greift die spezifischen Schwächen von Aggro-Loam auf, welche im Bereich des flexiblen Removals und der Abhängigkeit von Life from the Loam liegen. So werden Devastating Dreams aus der Liste verbannt, da ihr Einsatz in Matchups gegen Blau oft zu riskant ist. Ebenso wird auf ein Seismic Assault und auf Burning Wish verzichtet, da die Rolle von Loam nicht mehr so wichtig ist. Nichtsdestotrotz bleibt Loam eine starke Karte und kann nun im Playset gespielt werden. Die anderen freien Slots können für besagtes Removal wie Engineered Explosives und Maelstrom Pulse (manchmal auch Terminate) genutzt werden, die beide u.a. Counterbalance beseitigen können und auch sonst den Tisch freihalten, wenn man wie so oft etwas mehr Zeit benötigt, um nach ein bis zwei Removalspells oder Countern wieder in Fahrt zu kommen.


Zudem ermöglicht ein Weißsplash Knight of the Reliquary zu spielen, welcher auf die Suche nach Wasteland und Volrath's Stronghold geht, aber vor allem nicht im Angesicht eines Relic of Progenitus zu Staub zerfällt, wie es Terravore zu pflegen tut. Die Matchups ändern sich je nach gespielter Liste ein wenig. Obige Variante steht natürlich mit dem Maindeck schon besser gegen Merfolk und Goblins da, während untere Liste besser gegen Counterbalance, Canadian Threshold und Zoo gerüstet ist und sogar gegen Dredge schon ein paar gemeine, wenn auch langsame Antworten hat. Die richtig schlechten Matchups sind natürlich Kombodecks, sofern sie nicht von einer Chalice of the Void auf dem falschen Fuß erwischt werden.


3 Wooded Foothills
3 Verdant Catacombs
1 Badlands
1 Bayou
1 Forest
2 Plateau
2 Taiga
1 Mountain
3 Forgotten Cave
3 Tranquil Thicket
4 Wasteland
1 Volrath's Stronghold

4 Dark Confidant
4 Tarmogoyf
4 Countryside Crusher
4 Knight of the Reliquary

4 Mox Diamond
4 Chalice of the Void
2 Engineered Explosives
4 Life from the Loam
3 Maelstrom Pulse
2 Seismic Assault


3 Firespout
3 Krosan Grip
3 Bojuka Bog
2 Thorn of Amethyst
1 Ethersworn Canonist
1 Gaddock Teeg
2 Zuran Orb

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Zusammenfassend kann man sagen, dass die erste Liste als Aggro-LOAM und die zweite als AGGRO-Loam zu bezeichnen ist. Letzterer Build ist wie gesagt noch relativ neu, aber wesentlich flexibler und vor allem in Spiel 2 und 3 weniger Anfällig für Graveyardhate. Dafür vermisst man natürlich in einigen Matchups Burning Wish auf Firespout, Reverent Silence, Worm Harvest oder Chainer's Edict gegen Progenitus. Das mag alles mächtig klingen, ist in der Realität leider immer wieder mal zu langsam. Damit kommen wir gleich zu den Sideboards. Krosan Grip, Firespout und Bojuka Bog (ggf. auch einmal Maindeck) bzw. eine andere Form von Graveyardhate sind mehr oder weniger gesetzt. Danach folgen übliche Wishtargets, wobei auch Karten wie Shattering Spree, Reanimatorspells oder gegen andere Loamdecks das neue Roiling Terrain gespielt werden können. Im zweiten Sideboard ist man da viel flexibler und kann sein eher schlechtes Combomatchup mit verschiedenen Karten verbessern, die auch gegen Schwarm-Aggro (Ethersworn Canonist) oder Kontrolle (Gaddock Teeg) weiterhelfen. Zuran Orb ist ein weiterer Weg, das aggressive Meta in den Griff zu bekommen und genug Zeit für Seismic Assault oder übergroße Treter zu schinden. Inzwischen durfte ich auch in Erfahrung bringen, dass Red Elemental Blast ganz nett im Aggro-Loam-Sideboard ist. Blast? Chalice? Noch bei Trost? Ja, denn sie machen die blauen Matchups viel erträglicher, und meine Güte, würde ich auf meinem letzten GPT von Sideboardblasts auseinandergenommen…

Viele Spieler sind bei der älteren Liste geblieben, gegen die es wichtig ist, Life from the Loam irgendwie zu unterbinden, sei es mit Relic of Progenitus, Counterbalance, Extirpate, Meddling Mage (der auch gerne Devastating Dreams benennt), Vendilion Clique oder anderen Mitteln. Andere verbindliche Karten sind schwer zu nennen, da jedes Deck gegen ein anderes Element von Aggro-Loam besonders verwundbar ist. Da Loam aber viele dieser Dinge zusammenhält, ist eine Antwort darauf immer der erste Schritt. Auch hat sich Blue Elemental Blast bewährt, obwohl es riskant ist CMC 1 Karten gegen ein Deck mit Chalice of the Void zu boarden.

Bant-Aggro


Als Noble Hierarch und Qasali Pridemage erschienen, versuchten sich einige Spieler schon an Bant-Aggro, das mit einer Vielzahl flexibler Kreaturen schnell eine gute Boardposition aufbauen kann. Doch Counterbalance stellte damals einfach die bessere Alternative dar. In letzter Zeit erfreut sich Bant-Aggro nun wieder wachsender Beliebtheit, da CounterTop inzwischen oftmals zu klobig ist oder von zu vielen Decks beantwortet werden kann. Um auch schlechte oder langwierige Matchups herumzureißen, wird gerne Natural Order/Progenitus integriert. Wo CounterTop noch stark auf die Kontrollrolle festgelegt ist, muss sich ein Gegner von Bant-Aggro mit aggressiven Starts und Progenitus unterstützt von Countern herumschlagen. Natural Order und die Hydra ziehen so einige Matchups aus dem Dreck, wobei Tribaldecks immer noch problematisch sein können. Kombo ist absolut gewinnbar, auch wenn es nach dem Boarden erst wirklich positiv aussieht. Im Gegensatz zu CounterTop ist man zudem etwas weniger anfällig für Manadenial, da Sensei's Divining Top und für Counterbalance wegfallen.


2 Windswept Heath
3 Misty Rainforest
3 Flooded Strand
3 Tropical Island
3 Tundra
1 Forest
1 Island
1 Plains
1 Dryad Arbor

4 Noble Hierarch
4 Tarmogoyf
4 Qasali Pridemage
3 Rhox War Monk
1 Progenitus

4 Brainstorm
4 Ponder

4 Daze
4 Force of Will
3 Spell Snare
4 Swords to Plowshares
3 Natural Order


2 Krosan Grip
1 Trygon Predator
4 Spell Pierce
2 Path to Exile
2 Umezawa's Jitte
1 Empyrial Archangel
1 Relic of Progenitus
2 Tormod's Crypt

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Das Maindeck ist sehr wandelbar und die genannte Liste ist lediglich ein Ausgangspunkt für Versuche mit Stoneforge Mystic, Lorescale Coatl, Knight of the Reliquary, Spell Pierce, Bant Charm etc. Falls man die Hydraschiene nicht fahren kann oder will, stehen Elspeth, Knight-Errant, Ajani Goldmane und Jace, the Mind Sculptor schon Spalier. Irgendetwas von dieser Liste sollte man unbedingt spielen, um auftretende Boardstalls z.B. gegen Aggro-Loam auflösen zu können. Dementsprechend kann oder muss das Sideboard umgestellt werden. Spell Pierce finden in der Liste vor allem wegen Natural Order Verwendung, aber genauso gut ist Dispel oder ein Split vorstellbar.

Abgesehen von Natural Order/Progenitus, auf das jedes Deck seine ganz eigene Antwort finden muss, ist Bant-Aggro mit den üblichen Sideboardkarten gegen Aggrodecks nur teilweise zu bekämpfen. Rotes Removal ist gegen die schlimmsten Kreaturen schlecht und auch Enchantments wie Elephant Grass richten aufgrund von Exalted nicht viel an. Mit ausreichend Spotremoval auf den jeweils einzigen Angreifer lässt sich das Deck aber gut racen/bzw. aufhalten. Manadenial mag zwar weniger effektiv gegen Bant-Aggro sein, kann das Deck aber immer noch aus der Bahn werfen und beugt dem jeweiligen 4-Mana-Finisher vor. Equipments werden nicht in allen Listen gespielt sodass entsprechenden Hatekarten ggf. erst im dritten Spiel Platz im Maindeck zugesprochen werden sollte.

Bant-Survival


Jetzt befinde ich mich in einer Zwickmühle, da ich das Deck hier beschreiben soll, ihm aber in naher Zukunft noch einen Artikel widmen möchte. Abgesehen von den Feinheiten ist der Plan eigentlich schnell erklärt. Das Grundgerüst mutet so an als hätte man eine CounterTop-Liste genommen und namensgebende Kontrollelemente durch Survival of the Fittest und seine synergetischen Freunde ersetzt. Gegenüber Balance wirkt sich Survival schneller und nachhaltiger auf das Board aus. Des Weiteren hat man, kluger Deckbau vorausgesetzt, gegen nahezu jede Strategie eine passende Kreatur die man sich suchen kann. Wie auch CounterTop hat Bant-Survival Probleme mit Decks, die einem schnell einen Schwarm an Kreaturen hinlegen, wie es Goyfsligh, Merfolk und Goblins gern aushecken. Das letztere zwei dem manahungrigen Survivalbuild mit Manadenial zu Leibe rücken, wie es auch Canadian Threshold tut, ist ebenfalls nicht schön. Doch anstatt der teils nutzlosen Counterbalance (bei einem bereits entwickelten Board des Gegners) kann man seine Position durch Survival mit genügend Zeit zu einer Festung ausbauen während eine Kreatur mit Exalted auf Lebensfang geht. Alternativ erledigt man alle Probleme mit einem Wonder-Beta nkten Alpahstrike.


4 Windswept Heath
4 Misty Rainforest
4 Tropical Island
2 Savannah
1 Tundra
1 Taiga
1 Island
1 Forest
1 Plains

4 Noble Hierarch
4 Tarmogoyf
3 Spellstutter Sprite
1 Stoneforge Mystic
3 Rhox War Monk
1 Vendilion Clique
2 Qasali Pridemage
1 Squee, Goblin Nabob
1 Loyal Retainers
1 Iona, Shield of Emeria

4 Survival of the Fittest
4 Force of Will
4 Swords to Plowshares
4 Brainstorm
3 Spell Snare
1 Umezawa's Jitte


2 Krosan Grip
3 Spell Pierce
2 Tormod's Crypt
3 Path to Exile
1 Faerie Macabre
1 Genesis
1 Gaddock Teeg
1 Meddling Mage
1 Ethersworn Canonist

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Beim Betrachten von Survival-Listen ist wie üblich zu bedenken, dass viele 1-of Kreaturen einfach wegen der Verzauberung möglich sind, aber auch zu wenig Platz für mehr als ein Exemplar zur Verfügung steht. Am hervorstechendsten sind Loyal Retainers, mit denen eine über Survival abgeworfene Iona, Shield of Emeria erstaunlich einfach zu reanimieren ist, obwohl es auf dem Papier doch sehr klobig aussieht. Langsam zeichnet sich ab, dass Survival of the Fittest die absolute „Oops I just won!“-Karte ist, auch wenn es manchmal etwas länger dauert, bis der Gegner das einsieht. Unter anderem wegen der Seltenheit und den damit verbundenen Kosten von Loyal Retainers greifen viele Spieler nicht zu diesem Deck oder ersetzen die beiden Slots durch Rafiq of the Many, Rhox War Monk oder Qasali Pridemage. Von diesen Kreaturen werden aber auch mehr Exemplare in die Liste eingefügt, wenn man Spellstutter Sprite und/oder Spell Snare rauswirft, wie es einige Spieler in letzter Zeit machen, um ein Bant-Aggro-ähnliches Deck zu erhalten, welches auch ohne Survival konstant eine gute Boardposition aufbauen kann.


Das Sideboard ist natürlich eine Fortsetzung der Maindeck 1-ofs und wird durch die üblichen Verdächtigen ergänzt. Spell Pierce ist dabei besonders wichtig, da es neben dem Combomatchup wichtig ist, um Survival of the Fittest gegen Counter durchzudrücken. Alternativ kann man hier Dispel spielen, welches auch Spellstutter Sprite im Kampf gegen Removal unterstützt. Um gegen die schnellen Aggrodecks nicht einzugehen, greift man zu Path to Exile oder Propaganda, Ghostly Prison, Dueling Grounds. An weiteren Survival-Kreaturen sind noch Wonder, Spore Frog (mit Genesis), True Believer, Eternal Witness und Kira, Great Glass-Spinner zu nennen, während Kitchen Finks, Mother of Runes und Knight of the Reliquary weitere Alternativen zu Maindeckbeatern dastellen. Einen großen Vorteil des Decks stellt diese riesige Vielfalt an guten Maindeck- und Sideaboard-Optionen dar, die nur durch ausgiebiges Testen perfekt abgestimmt werden kann.

Wie man sieht, ist es schwierig abzuschätzen, was aus einem Survival alles hervorgehen kann, weswegen das Enchantment mit allen Mitteln bekämpft werden sollte. Da das eigene Deck eh den Counterbalance-Test bestehen muss, ist das aber oft nicht zu viel verlangt. Hat man in seinem Board Karten gegen CounterTop, helfen diese in der Regel gleichermaßen gegen dieses Deck weiter, sodass man sich wegen Bant-Survival nicht unbedingt den Kopf zerbrechen muss. Da Genesis und Wonder immer seltener auftauchen, ist Graveyardhate hauptsächlich gegen Iona, Shield of Emerias Auferstehung wichtig, die so manches Deck zur Stille verdammt.

Enchantress


Das Enchantment-KombokontrolldeckTM tritt nicht in so hohen Zahlen auf wie die meisten anderen der etablierten Decks, erfreut sich aber in Europa immerhin einer gewissen Beliebtheit und ist gegenüber weiten Teilen des Metagame gut positioniert. In seiner Budgetversion habe ich Enchantress bereits vorgestellt. Da die Versionen funktional nur insofern verschieden sind, als dass folgendes Deck mit Words of War eine weitere Wincondition spielt und eine bessere Manabasis hat, können wir gleich zu den Matchups übergehen. Kreaturen sind Enchantress nur recht, da man dank Elephant Grass und Solitary Confinement auch mit großen Massen umgehen kann. Sind Counter im Spiel, wird es schwieriger, doch in der Regel spielt man so viele Spells, bei denen der Gegner nur „Wie ekelhaft!“ sagt, das spätestens Replenish nach einem kräftigen Tritt in die Manabatterie anmutet. Probleme des Decks liegen hauptsächlich beim eigenen Draw, da die Enchantress-Effekte unbedingt durchkommen müssen und nur langsam in genügend neue Karten umgesetzt werden können. Des Weiteren sind – mal wieder – schnelle Starts und Kombodecks ungern gesehen. Ersteres Problem kann durch zwei Enlightened Tutor (anstatt Karmic Justice und Oblivion Ring) gemildert werden, während Stormcombo eine harte Nuss bleibt, der manchmal mit Orim's Chant im Sideboard begegnet wird. Immerhin ist Enchantress für Dredge bereits vor dem Boarden eines der schwierigsten Matchups, Elephant Grass sei Dank. Aber eins nach dem anderen. Zunächst die Referenzliste:


4 Windswept Heath
3 Savannah
1 Taiga
4 Plains
7 Forest
2 Serra's Sanctum

4 Argothian Enchantress
4 Enchantress's Presence
4 Elephant Grass
4 Sterling Grove
4 Utopia Sprawl
4 Wild Growth
4 Oblivion Ring
3 Solitary Confinement
2 Sigil of the Empty Throne
1 Words of War
1 City of Solitude
1 Ground Seal
1 Karmic Justice
2 Replenish


1 Karmic Justice
3 Wheel of Sun and Moon
1 Circle of Protection: Red
2 Sacred Ground
2 City of Solitude
1 Choke
1 Blood Moon
2 Runed Halo
2 Aura of Silence

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Das Sideboard von Enchantress wird abgesehen von Orim's Chant/Silence oder Chalice of the Void und Pithing Needle, falls man Enlightened Tutor spielt, mit weiteren Zielen für Sterling Grove bestückt. Hier ist das erwartete Meta ausschlaggebend, ob man nur ein Enchantment benötigt oder zwei bis drei haben möchte, weil man es nach dem Boarden immer sehen möchte. Dank vieler überlappender Effekte braucht man allerdings keine Karte außer Orim's Chant viermal zu spielen. Selbst das Playset und einige Runed Halo täuschen aber nicht über ein schlechtes Matchup gegen Stormcombodecks hinweg.

Spätestens jetzt dürfte ersichtlich sein, warum manche Decks Splits zwischen Krosan Grip und Trygon Predator spielen. Abgesehen von möglichst viel gezieltem und ungezieltem (Engineered Explosives) Enchantmentremoval stellt Gaddock Teeg das gefährliche Replenish und Sigil of the Empty Throne ab. Pithing Needle auf Sterling Grove stört in manchen Fällen überhaupt nicht, kann bei einer mittelmäßigen Hand des Enchantress-Spielers aber auch einfach den Sieg bedeuten. Am effektivsten greift man das Deck jedoch an seinen Enchantress-Effekten an. Hier helfen Pyroclasm oder auch Engineered Plague auf Enchantress Human oder Druid, während gezieltes Removal so lange auf der Sideboard-Bank Platz nehmen darf.

Goblins


Ein wahrer Veteran des Formats, der das Karussel an Splashfarben über die Jahre hinweg munter gedreht hat. So hat Warren Weirding den Weiß-Splash für Swords to Plowshares abgelöst und auch Path to Exile hat daran nichts geändert. Goblin Stingscourger ist es jedoch zu verdanken, dass auch immer wieder Listen ohne Splash-Farbe oder lediglich mit der nahezu obligatorischen Taiga für Krosan Grip auftauchen. Trotz Warren Instigator und Goblin Chieftain ist das Deck nicht zu seinem früheren Status zurückgekehrt. Das dürfte viel mehr durch die Angst vor Kombodecks als durch die tatsächliche Stärke begründet sein. Was die Gewinnchancen in diesem Matchup betrifft, sieht es natürlich nicht so gut aus, doch erstens hört man diesen Satz ja nicht zum ersten Mal und zweitens kann man immerhin noch schneller racen als die meisten anderen Decks. Aggro-Loam und Goyfsligh können ebenfalls problematisch sein, aber gegen die vielen blaubasierten Decks steht man in Abstufungen erwartungsgemäß gut da, wobei Canadian Threshold je nach Sideboard regnerisch bis stürmisch wird. Die besondere Stärke der Goblins ist ihre Explosivität sowohl im frühen als auch noch im späten Spiel dank Goblin Ringleader. Ergeben sich (nahezu) unüberwindbare Probleme, kann man bis zur kritischen Masse aufbauen oder das Spiel per Siege-Gang Commander ohne Seitwärtsdrehung gewinnen.


4 Arid Mesa
3 Wooded Foothills
4 Wasteland
3 Badlands
1 Taiga
7 Mountain

4 Goblin Lackey
3 Warren Instigator
4 Goblin Piledriver
2 Stingscourger
2 Gempalm Incinerator
4 Goblin Warchief
4 Goblin Chieftain
3 Goblin Matron
4 Goblin Ringleader
1 Wort, Boggart Auntie
1 Siege-Gang Commander

4 Aether Vial
2 Warren Weirding


3 Krosan Grip
4 Chalice of the Void
2 Warren Weirding
2 Engineered Explosives
4 Relic of Progenitus

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Diese Liste stammt abgesehen vom Sideboard aus meinem Zendikar-Review-Artikel und hat sich seitdem vielfach bewährt. Es fehlt, unüblich für Goblindecks, Rishadan Port, da mehr Goblins mit Manakosten gespielt werden. Mit Instigator und Chieftain ist diese Liste sehr aggressiv und auf das generell schnelle Meta gut eingestellt.

Abgesehen von ausgefallenen Strategien, die allen Kreaturen den Job schwer gestalten, sind Decks mit viel Removal oder vielen stärkeren Kreaturen problematisch. Dementsprechend sollte das Sideboard neben Antworten auf Kombodecks auch einiges gegen die genannten Probleme auffahren. Chalice of the Void stört nicht nur ANT-Spieler (auf null), sondern auch viele andere Decks (auf eins), gegen die dann je nach Anzahl der jeweiligen Antworten entweder Goblin Lackey oder Aether Vial herausgeboardet werden. Mindbreak Trap und Thorn of Amethyst wären in diesem Slot ebenso vorstellbar, doch ist die Falle nicht flexibel genug und der Thorn oft einfach zu langsam, da man seine Clock in Runde 2 nicht ausbauen kann. Krosan Grip wird für Karten wie Humility, Moat, Solitary Confinement, Elephant Grass, Propaganda, Umezawa's Jitte etc. benötigt und auch Engineered Explosives können teilweise dafür herhalten, sind aber hauptsächlich gegen Zombietokens und Zookreaturen gedacht. Blaue Kreaturen, also Merfolks sind mit Red Elemental Blast und Goblin Sharpshooter beizukommen. Da in letzter Zeit wieder eine Menge schwacher Kreaturen im Umlauf sind, die auf Exalted oder auf Landfall vertrauen, um zu wachsen ist sogar Goblin Sharpshooter im Maindeck wieder eine interessante Überlegung.


Aber auch Perish ist mit wachsender Progenimanie zu empfehlen. All das kann in den recht generischen Warren Weirding-Sideboardslots untergebracht werden, danach müssen ein Relikt und die Explosives Platz machen.

Gegen die grünen Mannen im roten Cardframe hilft wie gesagt Spotremoval wobei man nie vergessen darf, dass Blue Elemental Blast/Hydroblast eine Sonderstellung einnimmt und Goblins mit ETB-Ability countern kann, anstatt sie nur vom Feld zu entfernen. Massremoval ist natürlich ebenfalls gut, aber kommt aufgrund der Schnelligkeit des Decks und wegen Wasteland manchmal zu spät. Trotz des Playsets Goblin Chieftain sind Engineered Plague immer noch brauchbar, solange sie ebenfalls im Playset auftreten und von genügend Spotremoval flankiert werden. Antworten wie Circle of Protection: Red, Tivadar's Crusade und Tivadar of Thorn sind zu manaintensiv oder zu speziell, als dass man sie heutzutage noch ins Sideboard stecken würde. Propaganda, Ghostly Prison und Dueling Grounds sind hingegen solide Sideboardkarten, wenn das Deck die erkaufte Zeit für eine Gegenoffensive oder Kombo nutzen kann.

Landstill

Dieses Deck befand sich schon das Jahr 2009 hindurch in stetiger Talfahrt. Sogar bekannte Landstill-Gurus sind inzwischen vom einstigen Kontrollchampion abgerückt, da die ehemals guten Aggromatchups zunehmend schwerer werden. Goyfsligh ist extrem schnell geworden und es ist kein verlässlicher Lifegain möglich, wenn selbst ein Pulse of the Fields gerade mal einen Steppe Lynx-Angriff mit Fetchland wettmacht, aber dafür drei Mana plus vorherigen Cunning Wish kostet. Merfolk verkörpert alles, was Landstill nicht gerne sieht, und nur Landstill-Piloten, die auf Schmerzen stehen tun sich diese einseitige Schlacht an. ANT und Dredge erfreuen sich wie die Fische großer Beliebtheit und haben auch selten Probleme mit Landstill. In Anbetracht dieses vernichtenden Urteils und aus Platzgründen werde ich mir eine detaillierte Beschreibung sparen und auf meine Landstillartikel (1 und 2) verweisen, welche die angesprochenen Probleme mit neuen Listen zu beheben versuchen. Im Moment würde ich aber von allen aufgezeigten Varianten eher abraten, wenn man sich in Legacy nicht wirklich gut auskennt, da ein Landstill-Pilot sehr genau einschätzen können muss, was ihn erwartet, wenn er „go“ sagt.

Denjenigen unter euch, die bereits früher fliegen und vor Ort kein Internet haben werden, wünsche ich schon mal einen schönen Aufenthalt in Madrid und viel Erfolg, während die anderen sich bei kälterem Wetter zumindest auf den letzten Teil der Acta Madrid freuen dürfen.

Pascal Baatz
TS Crew




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