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Hin und wieder zurück, 1
Eine Woche in Wort und Bild (und in zwei Teilen)
von Matthias "Kofi" Ludewig
18.09.2008



Erinnert ihr euch noch an den Riesenpenis? (Falls der geschätzte Editor das W.ort genauso zensiert wie damals.: Einfach mit der Maus markieren.) Nun allerdings hat er ein anderes Artwork bekommen (non-foil sieht erstens besser aus und gibt zweitens keine Gamelosses) und im Constructed hat er sowieso viel mehr Style als im Limited.

Demigod of Revenge?” – „Cryptic Command, Counter, Draw!” – „Okay, gecountert. Kann dann der Trigger verrechnet werden?”

Es klappt einfach immer... auch auf Grand Prix und auch noch, wenn es schon um richtig was geht. Most Valuable Player, zweifellos. Allerdings: Der Halbgott der Rache hat auch die ärgerliche Angewohnheit, immer dann massenweise von oben zu kommen, wenn man eigentlich auf das fünfte Land wartet. Demigod of Revenge. zu spielen, heißt, hassen lernen.

Zwei Tage vorher.

Bodo und ich treffen am Bahnhof in Hamburg-Harburg acht Sachsen, die in zwei Autos ankommen und los geht's. Die Autos waren natürlich unglaublich voll und auf der Rückbank sind über den dort sitzenden Leuten (ich unter anderem) mehrere Rucksäcke aufgeschichtet – der Beifahrer wiederum wurde mit einem Karton Schnapsflaschen bestellt.

In Puttgarden über die Fähre und etwa hundert Kilometer leere Autobahn, und schon waren wir in unserer Herberge im Ort Ishøj, der etwas südlich von Kopenhagen am Meer gelegen ist. Eine Woche Urlaub, das ist der Plan. Zehn Mann insgesamt, Bremen, Leipzig, Dresden, Westen trifft Osten. Gemeinsamer Urlaub in einer Jugendherberge am Strand. Und natürlich den Grand Prix Kopenhagen spielen.

Klarer Fall: Urlaub am Meer und Baden sind meiner Meinung nach nur in Einheit zu haben und so ließ ich mich nicht davon abbringen, nach unserer Ankunft erst einmal den Strand zu suchen. Das hörte sich leichter an als es war, denn auf der Karte sah das alles viel näher aus, vielleicht einen Kilometer weit. Als wir dann aber etwa 20 Minuten eine Straße entlanggelaufen waren und nichts weiter gesehen hatten, als Einheimische, die uns aus dem vorbeifahrenden Autos her auslachten (muss komisch ausgesehen haben, mit Badehosen in der Einöde), begannen wir doch zu zweifeln, ob das alles seine Richtigkeit hätte.

Schließlich fanden wir den Strand doch noch: Man müsste nach der Straße über eine Brücke auf eine Insel, die Insel überqueren, einen Weg hinter einer Fabrik nehmen, dann ein paar Dünen durchwandern und schon war man dort. Mittlerweile wurde es dann leider immer dunkler und kälter, und da wir keine Lust hatten, mit nassen Badehosen eine halbe Stunde zurückzulaufen, wurde das Baden auf den nächsten Morgen verschoben und für den Moment auf Füße ins Meer halten beschränkt.


Schade eigentlich.

Am zweiten Tag besannen wir uns darauf, warum wir eigentlich hier waren...

Fußball spielen.

Schließlich sollte für den großen Showdown während der DM trainiert werden: Team Ost gegen Team West. Der Osten hatte schließlich etwas aufzuholen, die letzten beiden Jahre gab's jedenfalls ziemliche Klatschen gegen unsere Hamburg-Bremen-Combo.


Ja gut, und ein bisschen Magic. wurde auch gezockt, vor allem die Decks für den nächsten Tag gebaut. Bei mir war das ein ziemlich standardisiertes monorotes Deck. Die einzige Maindeckabweichung von Saitous Liste war die Auswechslung von Magus of the Moon. durch Boggart Gang-Bang Bäm Gang. Wegen dem schönen Namen und dem lustigen Bild vor allem. Ein bischen strategisches Kalkül war auch dabei: Ich besaß nur einen Magus of the Moon. Außerdem meinten der MiDi und andere, dass der Magus nicht wirklich toll wäre, was ich dann glaubte. Der große Vorteil ist auch, dass ich mich nicht zwischen dem Gouger und der Ram-Gang entscheiden musste – ich spielte eben einfach beide...

Und warum Rot? Na, das hat natürlich geschichtliche Gründe. Decks mit Burn (sächsisch: Brand; österreichisch: Schüsse) haben in Kopenhagen schließlich schon immer funktioniert.


4 Figure of Destiny
4 Magus of the Scroll
4 Blood Knight
4 Ashenmoor Gouger
4 Boggart Ram-Gang
4 Demigod of Revenge

4 Skred
4 Incinerate
4 Flame Javelin

22 Snow-Covered Mountain
2 Keldon Megaliths


4 Pithing Needle
2 Unwilling Recruit
3 Everlasting Torment
3 Manabarbs
3 Faerie Macabre

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Ich hatte das Playset Needles im Board, weil ich mit deutlich mehr Swans-Decks rechnete, die prinzipiell ja eine gute Metagamewahl in einem von Monorot dominierten Feld wären, vor allem weil die monoroten Decks ja das Fortkommen des Swans-Erzfeindes, namentlich Fae, recht gut behindern sollten. So hatte ich dann sieben Karten zum Boarden gegen die Schwäne, was vor allem deshalb wichtig wäre, da das Testen gezeigt hatte, dass man am liebsten zwei Karten hat, die die Combo unterbinden, denn eine reicht oftmals nicht.

Die Deckwahl der anderen war größtenteils zimmermäßg aufgeteilt: Das MiDi-Zimmer wollte das RB-Husk-Deck spielen (nur Farid wollte Meervolk spielen und Martin Feen), bei uns wiederum hatten sich drei Fünftel für das Toast-Deck aus einem StarCityGames-Premium-Artikel von Manuel Bucher entschieden. Bodo hatte sein Deck schon zusammengebaut, zog dann eine ganze Weile Starthände und zog immer wieder so:


Oder so:


Bodo: Was ist DAS???
Ich: Das ist dein Deck!
.

Das Deck ähnelte dem Hardcore-Kontrolldeck von Guillaume Wafo-Tapa, mit multiplen One-Ofs als Mystical Teachings-Targets; außer Wall of Roots. nur genau zwei Kreaturen und damit außer Firespout. und Wall of Roots. so gut wie keine frühe Defensive. Die Manabasis fühlte sich deutlich schlechter an als im Block Constructed und funktionierte eigentlich nur, wenn man immer Vivid-Land plus Reflecting Pool. zog, was aufgrund der reduzierten Anzahl der Vivid-Länder noch mal unwahrscheinlicher wurde. Eine bestechende Eigenheit des Decks war, dass es sich regelmäßig in Turn 3 oder 4 für Carddraw (Careful Consideration) austappte, als aber eigentlich eine Antw.ort auf die multiplen Bedrohungen gefragt war, die der Gegner bis dato auf den Tisch gespammt hatte. Und obendrein verlor es auch noch erschreckend viele derjenigen Spiele, in denen es den Goddraw Wall of Roots. + Carddraw + Firespout. + Cryptic Command. hingelegt hatte. Um es kurz zusammenzufassen: Das Deck war richtig schlecht.

Und so kam es wie es kommen musste: Bodo fiel dem Michael Diezel in die Hände. Immer wenn nämlich ein Turnier vor der Tür steht, hat der MiDi nämlich einen – nach eigenen Angaben völlig unbesiegbaren – Eigenbau in der Hinterhand. In diesem Fall war es das bekannte Mono-Grün-Stompy (Decktech gab's hier.)

Das Deck ist, wie für Diezeldecks üblich, sehr stylisch, macht Spaß zu spielen, ist aber im Grunde genommen einen Tick zu schwach für Tier 1 und baut daher auf den Rogue-Faktor. Für das Erreichen des zweiten Tages und Moneyfinish hat es aber gereicht, und sogar für eine DM-Top-8 eine Woche später von Babak Mojtahedy (der von dem Deck durch besagtes PlanetMTG-Feature erfahren hatte).

Das Deck ist zweifellos gut, aber erst durch den Rogue-Faktor so richtig. Besonders in Matchups wie Monorot erhöht es einfach ungemein die Siegchancen des Decks, wenn der Gegner sich beispielsweise im eigenen Zug austappt, um einen grünen Mann umzuschießen – womit er dann natürlich voll ins Giant Growth. läuft. Nur so konnte Bodo das 7-2 beim Grand Prix gegen Monorot erreichen (die eine Niederlage übrigens gegen den Maindeck Martyr of Ashes. – autsch!), das Matchup ist eigentlich nicht so toll, sondern eher 50:50.

Am Vormittag waren wir übrigens tatsächlich baden gegangen. Anschließend das Fußballtraining für das traditionelle DM-Fußballmatch Hamburg/Bremen gegen Sachsen. Diesmal mit Bodo und mir als Späher.

Und Team Ost musste auch direkt einen herben Rückschlag. verkraften:


Eric Winker blieb nach einem unglücklichen Zusammenprall verletzt liegen. Diagnose Kreuzbandriss.

Samstag, 23. August.

Nun also der Grand Prix. Das Ziel ist klar: Moneyfinish. Zunächst einmal darf ich aber feststellen, dass ich es mit dem PTQ in Hannover vom Wochenende davor geschafft habe, mein Rating unter 1800 zu bringen und also das Rating-Bye um vier Punkte verpasst habe. So wird's gemacht. Also muss die erste Runde gewonnen werden, was gegen einen GB-Elfen-Spieler aus Dänemark, der seinen ersten Grand Prix spielt und sich nicht wirklich wehrt, durchaus gelingt.

Die Niederlage in Runde 2 ärgert mich dann besonders: Ich hatte die ganze Zeit wenigstens ein paar Spiele gegen Reveillark. machen wollen, um wenigstens einmal dagegen gespielt zu haben. Aber keiner hatte das Deck dabei oder wollte es zusammenbauen, und so kommt es, wie es kommen muss: Ich bin völlig ratlos.

Dermaßen hirnverbrannte Plays wie den Sower of Temptation. nicht in Response auf seinen Comes-into-Play-Trigger abzuschießen, um ihm auch ja zu ermöglichen, die übernommene Kreatur ins Greater Gargadon. zu opfern, sind dadurch allerdings wohl eher nicht zu entschuldigen.

Also schon in Runde 2 das erste Mal verloren, aber zwei Niederlagen sollte man sich leisten können; ein 7-2 dürfte bei etwa 600 Spielern für den zweiten Tag reichen.

Jan Ruess sagt zu diesem Zeitpunkt einen Cut von 20,2 Punkten auf den Tag 2 voraus.

Runde 3: Dragonstorm.

Ein unglaublich spannendes Match habe ich dann gegen ein Dragonstormdeck zu bestehen, das mir nach gewonnenem Würfelwurf in der fünften Runde einen Dragonstorm. mit vier Kopien präsentiert. Nach der dritten Kopie bin ich leider tot, weil drei Bogardan Hellkite. für meine 15 Leben ausreichen, so dass ich nicht mal abwarten kann, ob er nicht vielleicht fünf Kopien des Drachen im Deck hat... Hätte ich bei gleichem Spielverlauf angefangen, hätte ich ihn vorher töten können, aber die beiden Lotus Bloom, die mein Gegner in Turn 2 suspendete, lassen es auch nicht gerade knapp aussehen; ich denke mal, dass er on the Draw auch ohne Probleme in Runde 4 hätte gewinnen können, wenn er die Blooms einfach im ersten Zug aussetzt.

In diesem Match kommen übrigens das einzige Mal meine Pithing Needle. zum Einsatz, im dritten Spiel – nachdem ich das zweite gewinnen konnte. Natürlich ist Pithing Needle. noch immer keine besonders tolle Karte, aber wahrscheinlich besser als Skred. – auch wenn das Skred. einen Not-Bogardan Hellkite. ausschalten kann, den er vielleicht zum Blocken benötigt. Trotzdem finde ich es besser, die Needles zu haben, die ihn einfach mit etwas Glück ein bis zwei Runden langsamer machen.

Die Hoffnung hierrauf wird jedoch schnell gebremst, als ich zwar Turn 1 seine Fungal Reaches. nadeln kann, er aber in seinem Turn 2 sofort Molten Slagheap. und zwei (!!) Lotus Bloom. auf den Tisch legt (was immerhin auf die beeindruckende Zahl von fünf Lotus Bloom. in drei Spielen erhöht). Trotzdem ist die Pithing Needle. im weiteren Spielverlauf wohl ganz gut, da er als weitere Länder nur Fungal Reaches. hat, weshalb das rote Mana etwas Mangelware ist. Ein Dragonstorm. ist ebenso nicht vorhanden, so dass er mit zweimal Rift Bolt. und Grapeshot. meine Angreifer töten muss. Einen hereingeflashten Bogardan Hellkite. kann ich mit Magus und Incinerate. besiegen und zwei Runden später bringt Boggart Ram-Gang. die letzten Schaden durch.

Anschließend kommt der Kumpel meines Gegners und zeigt ihm, wie er hätte gewinnen können: Hätte er zwei Rift Bolt. suspendet in dem Turn, bevor die Lotus Bloom. ins Spiel kommen, hätte es mit dem dann nachgezogenen zweiten Grapeshot. und dem Bogardan Hellkite. gereicht. Dazu hätte dann zwar der Grapeshot. nachkommen müssen, aber das richtig Play war es trotzdem.

Puh, gerade noch mal der Elimination von der Schippe gesprungen. Nicht lustig, immer ausgetappt dazusitzen, während der Gegner sich ausdenkt, wie er einen am besten töten kann...

Runde 4 ist der Gegner ein Italiener mit einem UG-Meervolk-Deck, wohl ein Testpartner von William Cavaglieri. Der zieht aber ziemlich mies, kaum frühe Verteidigung, obwohl er Wall of Roots. geboardet hat. Zu seiner Sideboard-Tech gehören auch Spectral Force, die zumindest seinen Coolnessfaktor deutlich in die Höhe schnellen lassen. Der entscheidende Style-Punkt geht dann aber an mich, als ich Unwilling Recruit. auf den 8/8-Trample-Mann zocke.

Wa Wa Wee Wa!.

In Runde 5 kann ich ein Red-Deck-Wins-Mirror gewinnen, das ich wohl verloren hätte, wären die Boggart Ram-Gang. Magus of the Moon. gewesen. Trotzdem sieht es anfangs gar nicht danach aus, nachdem mein Gegner mit Demigod of Revenge. als einzige Handkarte zuerst das fünfte Land topdeckt, dann Flame Javelin, Flame Javelin. und den zweiten Demigod of Revenge, womit ich offensichtlich besiegt bin.

Spiel 3 jedoch hat er dann wohl schon den Matchwin abgehakt, als er – noch auf acht Leben – einen Demigod ausspielt und den nächsten als Backup auf der Hand hält. Ich freue mich aber, wie gut doch sechs Länder und Unwilling Recruit. von der Starthand auf diese Situation passen...

Als Nächstes wartet Thomas Refsdal auf mich. Ich halte ihn für einen eher leichten Gegner, da er ein recht klobiges schwarz/blau/weißes Kontrolldeck pilotiert – allerdings habee ich blöderweise schon zwei Flame Javelin. an seinen Kopf geschossen, als er Platinum Angel. auslegt. Der dritte Flame Javelin. würde das Spiel gewinnen, denke ich... bis er Pact of Negation. zeigt, den er in seinem Upkeep auch noch bezahlt! Mit Platinum Angel. im Spiel.

Aber so weit eigentlich kein Problem, der Engel ist schließlich eine recht langsame Clock und so brauche ich in den fünf Runden einfach nur mal ein fünftes Land ziehen, um – bei zwei Demigods auf der Hand – sicherlich einen davon als Blocker ins Spiel bringen zu können, was es mir ermöglichen würde, in aller Ruhe einen der vielen noch vorhanden Removal-Spells zu ziehen. Das Land kommt natürlich genau in dem Zug, als ich auf vier Leben gegangen bin, so dass ihm das Rune Snag. das Spiel gewinnt. Oder auch nicht – ich bin mir nämlich nicht mehr sicher, ob er tatsächlich die magischen W.orte „Trigger resolvet” ausgesprochen hat. Ich glaube nämlich nicht. Ich habe in dem Moment aber einfach nicht daran gedacht.

Überhaupt, dieser Demigod: In einer der folgenden Runden saßen am Nebentisch zwei richtige Experten. Der eine mit dem monoroten Deck – er pumpte grundsätzlich die Figure immer in der Main Phase und griff dann. an –, der andere mit einem Blauweiß-Control-Haufen – wenn er was ausspielte, tappte er die Länder grundsätzlich so, dass er, um einen Counter zu spielen, Schaden von seinen Adarkar Wastes. nehmen musste.

Das Ganze übrigens beim Stand von 5-2.

Ich und mein Gegner wurden gerade gedeckcheckt und hatten darum Muße, diesem Magic-Rumgebolze zuzusehen. Als der Monorotmagier einen Demigod zauberte und der andere ohne ein W.ort zu sagen das Cryptic Command. zeigte, fühlte sich mein Gegner dann verpflichtet, das Spiel kurz zu unterbrechen und einen Judge zu rufen (der Demigod-Trigger ist kein May-Trigger). Der war aber der Meinung, wenn sich die Spieler einig seien, bräuchte man da nichts zu korrigieren; die beiden Unbekümmerlinge hatten währenddessen wohl auch bemerkt, worum es ging, empfanden das aber beide als eher unsinnige Störung.

„Did you counter after the trigger resolved?” – „Yes, of course!” und damit war die Sache erledigt.

Auch schien scheinbar keiner von diesem Zwischenfall gelernt zu haben – der Countermagier counterte weiterhin munter die Demigods ohne vorher „Trigger resolvet” gesagt zu haben, der andere legte die Demigods brav in den Friedhof.

Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, beim Match gegen Thomas Refsdal... das dritte Spiel läuft genauso wie das erste... einfach mal Land ziehen gewinnt, aber das rote Deck hat die Eigenart, immer den zweiten Demigod of Revenge. von oben zu ziehen, wenn man eigentlich das fünfte Land bräuchte.

Ein erneut uncastbarer Demigod und kein Everlasting Torment. auf Runed Halo. besiegeln also auch das zweite Spiel und so stehe ich 4-2 und mit dem Rücken zur Wand. Jetzt noch einmal das 8-Mann-Single-Elimination-Turnier gewinnen, und auf geht's zu Tag 2!

Faeries, Reveillark, Faeries.

Nach dem eben schon geschilderten Deckcheck geht es in die siebte Runde des Turniers und mein Gegner zeigt mir... die Feen. Ein recht gutes Matchup und trotzdem ein unheimlich spannendes Match. Das zweite verliere ich gegen zu viele Mistbind Clique, im dritten Spiel besiegt einegeflashte. Spellstutter Sprite. mit Pendelhaven-Backup zunächst meinen Blood Knight. und hält währenddessen den zweiten in Schach. Eine Mistbind Clique. geht zur Gegenoffensive, aber ich habe einen aktiven Magus of the Scroll. und meinen Gegner auf sechs Leben. Drei unglaublich nervenaufreibende Draws später hat er noch immer kein Removal gefunden, und der Magus of the Scroll. ist mein neuer MVP.

Dann das schlimme Matchup: Reveillark. Da darf ich dann aber feststellen, dass das Matchup in Wirklichkeit gar nicht so schlimm ist, wenn man einfach frühen Druck aufbauen kann. Im zweiten Spiel gelingt mir das nicht so richtig, als ich keine Kreaturen, sondern nur Manabarbs. habe und er direkt das Runed Halo. auf Manabarbs. legt. Macht aber nichts, denn ich ziehe nur Länder, brauchte also auch keinen Schaden durch meine eigenenen Manabarbs. nehmen, weil ich ohnehin keine Spells hatte. Game 3 zeigte mein Deck aber mal wieder, dass es auch sehr schnell sehr viel Schaden machen kann, denn Blood Knight, Ashenmoor Gouger, Ashenmoor Gouger. stampfen ihn trotz Kitchen Finks. und Aven Riftwatcher. ein.
Als er auf meinen Demigod wortlos das Cryptic Command revealt, lege ich den Demigod in den Friedhof und frage, ob jetzt der Trigger resolvet...

6-2 also, und tatsächlich ist das Day-2-Finale erreicht. Ich spiele erneut gegen Feen und das einzige, was ich ziehe, sind Länder und Flame Javelin. Mein Gegner zieht jedoch ebenso nur Länder, und dankenswerterweise hat er keine Bitterblossom, so dass wir mehrere Runden Draw-Go spielen – jeweils mit schätzungsweise 20 Ländern im Spiel. Als er jetzt auf meinen Demigod of Revenge. (endlich mal was gezogen!) w.ortlos das Cryptic Command. revealt, lege ich den Demigod in den Friedhof und frage, ob jetzt der Trigger resolvet.

An der Stelle wird er, glaube ich, etwas rot. Sascha Schwarz jedenfalls, der danebensteht, grinst breit und macht beide Daumen hoch. Jedenfalls ist er jetzt gezwungen, zwei Nameless Inversion. auf den Demigod zu bolzen, und als er dann in meinem nächsten Upkeep-Step eine Mistbind Clique. mit nur einem Mutavault. im Spiel beschwören will und einer meiner drei Flame Javelin. aus der Hand eins zu zwei abtauscht, merke ich das erste Mal, dass ich doch eine gute Chance habe, dieses Spiel zu gewinnen. Ein Blood Knight. wird noch gecountert, die Figure of Destiny, die ich dann ziehe, aber nicht mehr. An der Stelle fehlen letzten Endes die Nameless Inversion. und mein Gegner wird von einem 8/8-Flieger umgeboxt.

Das zweite Spiel wird ebenfalls noch gewonnen: Ich habe einfach den guten Start, gegen den die Feen nichts machen. Und ich habe es mal wieder geschafft – ich bin Day 2.

Willkommen im Tal der Tränen.

Am Ende war es Platz 79 – Tag 2 verpasst und das nicht einmal knapp (obwohl ich natürlich am Ende auf Platz 77 vorgerückt bin dank der berüchtigten Doppel-DQ). Wer meine Artikel in den letzten Wochen gelesen hat, kann sich vielleicht meine Freude nach dem Sieg vorstellen. Da glaubte ich noch, ich wäre sicher Day 2. Da glaubte ich noch, es würde doch noch klappen mit mir und diesem Spiel.

Endlich der vierte Pro Punkt! Das zumindest hatte ich für etwa zehn Minuten gedacht. Stattdessen verbrachte ich den Rest des Abends größtenteils damit, starr vor mich hinzustarren.

Den 20. ging Lenz durch's Gebirg. Die Gipfel und hohen Bergflächen im Schnee, die Thäler hinunter graues Gestein, grüne Flächen, Felsen und Tannen. Es war naßkalt, das Wasser rieselte die Felsen hinunter und sprang über den Weg. Die Äste der Tannen hingen schwer herab in die feuchte Luft. Am Himmel zogen graue Wolken, aber Alles so dicht, und dann dampfte der Nebel herauf und strich schwer und feucht durch das Gesträuch, so träg, so plump.


Ende von Teil 1.




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