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Eternal
(R)Evolutionäre Gedanken
Survival of the Fittest
von Stefan Benisch
16.10.2007


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Wissenschaftliches:
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Survival of the Fittest is a phrase which is a shorthand for a concept relating to competition for survival or predominance.

Zu deutsch: Survival of the Fittest ist ein Ausdruck, der in Kurzform ein Konzept über Überleben und Vorherrschaft beschreibt. Dieser von Herbert Spencer im Jahre 1864 geprägte Satz basiert in weiten Teilen auf den Ideen der Evolution von Charles Darwin. Die richtige Übersetzung des Satzes ist im Übrigen „Überleben des am besten angepassten“ und nicht, wie viele Leute irrtümlich meinen „Überleben des Stärksten“.

Ihr werdet euch jetzt sicher fragen: „Warum schreibt der so was?“ und „Was hat das mit Magic zu tun?“ Nun, das Thema hat eine ganze Menge mit Magic zu tun. Wenn man sich mal von dem eigentlichen biologischen Hintergrund dieser Aussage löst und das ganze etwas abstrakter betrachtet, könnte man diesen Leitsatz in etwa so formulieren: „Derjenige, der sich seiner Umgebung am besten angepasst hat (oder am besten anpassen kann) hat die höchsten Überlebenschancen“. Das klingt jetzt nicht so viel anders als der Originalwortlaut, aber man kann deutliche Parallelen zur Theorie des „Metagaming“ erkennen, und diesen Ausdruck hat wahrscheinlich jeder ernsthafte Magic-Spieler schon mehrfach gehört. Sehr oft hört man Sätze wie „Das Meta war gegen mich!“ oder „Ich hab nur die random Decks abbekommen!“. Aber was kann man hieraus schließen? Hatte der betreffende Spieler wirklich einfach Pech mit seinen Gegnern, oder hat er einfach das falsche Deck gespielt?

Um es vorneweg zu sagen: Diese Frage kann man nicht eindeutig beantworten. Es hängt natürlich immer sehr stark davon ab, welches Format und welche Turnierumgebung man betrachtet. Wenn man sich rückblickend die Time Spiral-Block Contructed-Saison vor Augen führt, konnte man recht eindeutig die stärksten Decks ausmachen. Hierzu zählen UG Aggro-Control, „Haze of Rage“-Aggro und natürlich Coalition-Control. Bei gerade mal drei gut spielbaren Decks fällt es natürlich deutlich einfacher, eine Analyse des Metagames zu erstellen, als zum Beispiel im aktuellen Legacy-Format, welches eine schier unüberschaubare Anzahl an guten Decks bietet. Und natürlich macht es einen gewaltigen Unterschied, ob man auf einem PTQ mit 80+ Teilnehmern spielt, oder beim FNM im Laden um die Ecke, wo man jeden der 10 Spieler persönlich kennt.

Im Weiteren will ich mich ausschließlich auf das Legacy-Format beschränken. Das hat mehrere Gründe: Zum Ersten halte ich mich nicht für kompetent genug, gute Informationen über die Formate Standard und Extended zu verbreiten. Hierfür fehlt mir einfach die Erfahrung, mehr als FNMs habe ich hier nicht vorzuweisen.

Zum Zweiten ist Legacy einfach mein Lieblingsformat. Da ich schon recht lange Magic spiele, reizt es mich einfach mehr, alte Karten zu drehen als neue. Des Weiteren fasziniert mich der riesige Kartenpool, der im Legacyformat verfügbar ist. Ein wahres Paradies für jeden, der schon als Kind gerne in seinen Legos gewühlt hat. Ich habe übrigens vor kurzem nach Aschaffenburg und Nürnberg meinen dritten Abstecher nach Bayern gemacht, nämlich ins dortige Legoland bei Günzburg. Wie ihr seht, sind einige alte Verhaltensweisen immer noch da.

Und zum Dritten: Mein absolutes Lieblings-Deck, welches ich schon in meinem letzten Artikel vorgestellt habe, ist ausschließlich im Legacy spielbar. Ok, im Vintage „könnte“ man es auch spielen, deshalb sage ich besser „realistisch spielbar“.

Nach dem kleinen Ausflug in die Theorie des Metagaming hätten wir hier jetzt auch wieder die Brücke zu meiner Einleitung geschlagen. Survival of the Fittest ist nicht nur theoretisches Prinzip aus der Wissenschaft, sondern auch ein praktisches Deck in der Magic-Welt. „Warum zum Geier ist dieses Deck denn praktisch?“, werdet ihr euch vielleicht fragen. Nun, man kann an diesem Deck einige Punkte erörtern, die in der Evolutionstheorie eine wichtige Rolle spielen: Anpassung und Flexibilität. Die beiden Punkte sind verschiedener als man denkt, und trotzdem haben sie vieles gemeinsam. Wie bereits angesprochen wird jedes Turnierergebnis, das ihr erzielt, durch seine Umgebung beeinflusst. Deshalb ist es wichtig, sein Deck vor dem Turnier so zu gestalten, dass es in der erwarteten Umgebung gut spielbar ist („Anpassung“), aber auch darauf zu achten, dass es mit unerwarteten Zwischenfällen, den sogenannten random Decks, gut fertig werden kann („Flexibilität“). Random Decks bezieht sich im Übrigen nicht nur auf Decks, welche nach den meisten Einschätzungen zu schlecht für ein Turnier sind, sondern auch auf solche, welche einfach nicht erwartet wurden.

Im weiteren Verlauf werde ich den Artikel in drei große Punkte einteilen:

    1. Wie hat sich das Deck seit dem letzten großen Turnier entwickelt („What is?“)
    2. Welche alternativen Möglichkeiten gibt es für das Deck („What could have been?“)
    3. Was bringt uns Lorwyn an brauchbaren Neuerungen („What will be?“)

Falls hier jemandem Parallelen zum Design des Time Spiral-Blocks auffallen: Diese sind natürlich rein zufällig.

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Evolutionäres (Teil 1):
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Die Liste aus meinem letzten Artikel.habe ich, mit ein paar marginalen Änderungen, auch wieder beim monatlichen Legacy-Turnier in Speyer gespielt. Fünf Runden bei etwas über 20 Spielern sind zwar deutlich weniger aussagekräftig als die Legacy-DM mit einer dreistelligen Anzahl Teilnehmer, aber ein gutes Deck sollte sich überall vernünftig spielen lassen.

Wider Erwarten tat mein Deck dieses Mal leider nicht, was ich von ihm erwartete, und bescherte mir mit 4 von 15 möglichen Punkten ein katastrophales Ergebnis. Nachdem die erste Runde gegen Ugw Threshold noch in einem Draw endete, folgten drei Niederlagen in Folge gegen ein BW Aggro Deck, im Mirror-Match gegen ein Gbr-Survival und gegen CounterSliver. In der Theorie sollten diese Spiele zwar alle gewinnbar sein, aber in der Praxis hat es nicht geklappt. Die letzte Runde ging dann noch gegen 2Land Belcher, was ich dann sehr überraschend gewann.

Wo genau waren die Probleme? Trotz Tarmogoyf schaffte es das Deck nicht, ausreichend Druck aufzubauen und wurde so entsprechend schnell in die Defensive gedrängt. Ohne „Massenvernichtungswaffen“ wie Pernicious Deed, Engineered Explosives oder Crime // Punishment konnte man den gegnerischen Ansturm aber nur sehr schwer aufhalten und unter Druck kann man die eigene CA-Maschinerie nicht wirklich anwerfen. Man kann auch kurz sagen: das Deck spielt sich immer noch recht klobig und ohne Deed verliert es einfach!

Somit blieben mir zwei Möglichkeiten, das Deck wieder fit zu machen: Entweder, ich beschleunige es und übernehme sehr schnell die Rolle des Aggressors, oder ich baue den Control-Teil aus und versuche, vor allem über Pernicious Deed und Konsorten Kartenvorteil zu machen, bis die Survival-Maschinerie dann endgültig den Sack zumacht. Ich entschied mich dazu, den aggressiven Weg zu gehen, da mir der andere als zu langsam erschien. Über den alternativen Weg (als friedlich kann man ihn weiß Gott nicht beschreiben) werde ich später noch etwas schreiben.

Die ungefähre Richtung war nun vorgegeben: den Gegner zuerst unter Druck setzen, um eine defensive Position zu vermeiden. Sollte man wider Erwarten doch in die Defensive gedrängt werden, einfach mit mehr Gegendruck antworten. Sprich: Wenn der Gegner einen Tarmogoyf legt, lege ich einfach zwei und gewinne das Damage-Race. Jetzt fehlt nur noch eine konkrete Umsetzung bestehend aus 60 (oder auch 61) bunten Karten.

Hierzu wurden erst mal alle defensiven Karten aus dem Genpool des Decks entfernt. Wall of Blossom und Sakura-Tribe Elder mussten als Erste gehen, da sie zwar wunderbar den Boden dichtmachen, aber weder Druck aufbauen und schon gar nicht gewinnen können. Aufgrund seiner hohen Manakosten und seiner Klobigkeit musste auch der gute Grave-Shell Scarab das Team verlassen. Natürlich mussten die entsprechenden Slots auch wieder mit ausreichend Kreaturen gefüllt werden. Die gewählten Kandidaten waren zum einen vier Birds of Paradise, da ich nicht generell auf eine gewisse Beschleunigung verzichten wollte, und vier Dark Confidants, welche mir unabhängig vom Survival einen enormen Kartenvorteil erwirtschaften können, wenn die nicht sofort zerstört werden.

Als nächstes wurden die restlichen „langsamen“ Komponenten ausgemustert: Deed, Explosives und Enlightened Tutor sind für ein offensives Deck eher schlecht geeignet, da ich mir nur ungern meine eigenen Kreaturen vernichten möchte. Die Therapien erhielten mal wieder den Vorzug gegenüber den Duress, da sie (mit erste Runde Birds) relativ sicher in der zweiten Runde das Survival oder den Confidant durchbringen. Den letztgenannten kann man hiermit auch mal entsorgen, wenn die Leben knapp werden, und auch die eigenen Incarnations lassen sich damit in den Friedhof bringen. Da man zwischen Incarnation ins Spiel bringen und Therapy flashbacken die Priorität nicht abgeben muss, ist man auch vor Swords sicher. Die beiden Tops sind natürlich zusammen mit den Confidants und massig Shuffle-Effekten unglaublich gut. Entsprechend habe ich auch noch das vierte Survival rein, da ich in diesem Deck deutlich stärker darauf angewiesen bin.

Nun hatte ich noch drei freie Slots, mit denen ich dem Deck noch mehr Tempo geben wollte. Es bot sich an eine vierte Farbe zu integrieren: Rot. Schon alleine der Vorteil, mit Hilfe von Anger immer eine Runde schneller sein zu können, ist einfach zu stark um ihn zu ignorieren. Als zusätzliches Removal kam dann noch ein Flametongue Kavu hinzu, das zwar eher selten einen Tarmogoyf, aber konsequent einen Jötun Grunt entsorgt, und alles was kleiner ist sowieso. Durch die Möglichkeit allen meinen Kreaturen Haste zu geben, lohnte es sich auch den guten Rofellos zu spielen, der nun zumindest einmal viel Mana macht. Danach sollte es meistens bessere Ziele für das Removal geben als einen kleinen Elfenmann. Noch schnell die Manabasis angepasst und so sah das ganze dann aus:


4 Windswept Heath
3 Wooded Foothills
4 Bayou
3 Savannah
2 Taiga
1 Mountain
1 Plains
1 Swamp
3 Forest

4 Birds of Paradise
4 Dark Confidant
4 Tarmogoyf
3 Eternal Witness
1 Squee, Goblin Nabob
1 Spike Feeder
1 Rofellos, Llanowar Emissary
1 Anger
1 Genesis
1 Bone Shredder
1 Loxodon Hierarch
1 Harmonic Sliver
1 Flametongue Kavu

4 Cabal Therapy
4 Swords to Plowshares
4 Sensei's Divining Top
4 Survival of the Fittest

4 Ghostly Prison
2 Vindicate
2 Krosan Grip
4 Duress
3 Extirpate

Trotz Vierfarbigkeit kann das Deck immer noch 6 Basiclands spielen, womit selbst unter massiven Einsatz von Wastelands eine „Grundversorgung“ gewährleistet werden kann.
Im Sideboard befinden sich größtenteils die üblichen Verdächtigen: Krosan Grip gegen Shackles, Counterbalance, andere Survivals und ähnliches, Vindicate als Allzweckwaffe, und Duress gegen Kombo, was wohl so ziemlich das schlechteste Matchup darstellt. Neu waren die Extirpate, da ich einiges an Ichorid und Life from the Loam erwartete. Diesen Decks anders beizukommen erschien mir recht schwer. Die Ghostly Prison als Ersatz für Engineered Plague waren ein Test, da sie Goblins auch ausreichend verlangsamen können, und auch gegen Nicht-Goblin-Aggro und eventuell gegen Ichorid deutlich mehr machen als die Plagen. Hier sollte einem mal wieder das Wort „Flexibilität“ in den Sinn kommen. Leider ist dieser Test kläglich gescheitert. Warum, erfahrt ihr im nächsten Teil des Artikels.

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Spieltechnisches:
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Um euch nicht länger warten zu lassen kommen wir nun zum Turnierbericht. Die gewählte Testumgebung für das „neue“ Deck sollte das Legacy-Turnier in Nürnberg sein. Mit 77 Spielern kann man die Ergebnisse auch durchaus als relevant einstufen, zumal das Metagame recht bunt gemischt war. Im Vergleich zum letzten Artikel werde ich den Bericht aber diesmal deutlich kürzer fassen, da er diesmal nicht den Hauptteil des Artikels ausmachen soll.

Die erste Runde ging gegen Daniel mit einem Assault-Loam Deck. Ein schnelles Survival und die folgenden Tarmogoyfs entschieden das erste Spiel recht schnell. Burning Wish und das folgende Hull Breach auf mein Survival stoppten zwar den Nachschub, aber die bereits liegenden Tiere konnte er nicht aufhalten. Im zweiten Spiel kam ich zu langsam in die Gänge, er brachte seinen Assault auf den Tisch und konnte jede Runde genug Länder zurückholen, um alle Kreaturen von mir problemlos umzuschießen. In Spiel drei musste er zunächst Mulligan auf 5 machen und begann dann mit zwei Mox Diamond. Ich versuchte, ihn mit Krosan Grips zu screwen, aber er fand rechtzeitig seine Länder und sein Life from the Loam. Mithilfe eines aktiven Survivals wurde er jedoch recht schnell in die Defensive gedrängt. Er konnte noch zwei Tarmogoyfs mit einem großen Devastating Dreams entsorgen, aber ich holte mir über mein Survival noch einen Bird, ein Land hielt ich noch auf der Hand, und der folgende grüne Mann haute ihn dann einfach um.

In Runde zwei durfte ich dann gegen Florian mit Baseruption antreten. Das erste Spiel ging ewig lange, aber er schaffte es nicht, seine Tarmogoyfs zu finden, wodurch ich einfach die dickeren Männer hatte, die ihn letztendlich zur Aufgabe zwangen. In Ausnahmefällen scheint die Übersetzungen „Überleben des Stärkeren“ doch zuzutreffen. Im zweiten Spiel bremste er mich anfänglich gewaltig mir drei (!) Meddling Mages aus und setzte mich unter Druck. Ich konnte zwar irgendwann mein Survival auf den Tisch bringen, aber er hatte natürlich die Needle. Ich konnte ihn in der Zwischenzeit zwar mit meinen Tarmogoyfs bis auf 3 Leben bringen, aber irgendwann war das Board festgefahren. Nachdem mein Survival lahmgelegt war, gewann er langfristig mithilfe vom Vedalken Shackles, Top und Counterbalance. Sein einer Tombstalker prügelte dann auf mich ein, und kurz vor den Extraturns gingen mir dann die chumpblockenden Birds aus und es stand 1-1.

In Runde drei erwartete mich Alexander mit 2Land Belcher. Trotz der Änderungen an meinem Deck war dieses Matchup eigentlich kaum zu gewinnen, wenn der Gegner nicht gerade extrem schlecht zieht. Das erste Spiel verlor ich auch ganz schnell und konnte zum Sideboard greifen. Zumindest hatte ich in seinem Deck keine Empty the Warrens gesehen. Im zweiten Spiel konnte ich ihn mit viel Handdestruction lange genug ausbremsen, damit meine Kreaturen ihr schmutziges Werk vollenden konnten. Im entscheidenden Spiel machte er erste Runde nichts, und ich hatte die Wahl zwischen Duress und Cabal Therapy auf Charbelcher. Ich entschied mich für Duress und fand zwei Charbelcher. Super. Also entfernte ich das Land Grant um eventuell damit eine Runde zu gewinnen. Somit konnte er den Belcher zwar legen, aber nicht gleich zünden, eventuell würde er erste Schuss auch nicht reichen. Er legte also in seinem Zug den Belcher und gab ab. Danach kam bei ihm lange kein Mana und ich konnte mir mit meinem Survival einen Harmonic Sliver holen und die Runde danach seinen Belcher zerstören und Extirpate spielen, woraufhin er aufgab. Hätte er mit Burning Wish und EtW gespielt, hätte ich wohl keine Chance gehabt.

Runde vier durfte ich gegen Samuel mit 8Pox spielen. Im ersten Spiel gewann wie so oft ein früher Tarmogoyf, den er nicht schnell genug entsorgen konnte, da ich für seine Innocent Bloods immer eine zweite Kreatur hatte. Squee hardcasten zu können, war doch ganz praktisch. Im zweiten Spiel zog er ziemlich schlecht und stand wieder recht schnell unter Druck. Er konnte zwar zweimal einen Tombstalker legen, der mich ausbremste, aber ich fand immer schnell das Swords um weiter angreifen zu können.

In der fünften Runde traf ich auf Joachim mit Yin-Yang. Nach einem Bird von mir kam bei ihm ein Duress, welches aber nur ein Swords traf. Da ihm das eber recht gut gefiel entschied ich mich dazu, meine Eternal Witness zu spielen, um es wiederzuholen. Er schien das Sword unbedingt loswerden zu wollen und spielte Hymn to Tourach, welche aber nur ein Land und Anger traf. Von oben kam ein Tarmogoyf und das Spiel endete recht schnell zu meinen Gunsten. Danach bekamen wir erst mal einen Deck Check ab, aber hierbei gab es keine Beanstandungen. Im zweiten Spiel konnte er mich recht schnell mit einem Nantuko Shade unter Druck setzen und auch eine Jitte auf den Tisch legen. Chumpblocken brachte mir somit auch nur bedingt etwas, aber das Swords kam irgendwann und ich hatte erst mal etwas Luft, da er nur wenige Kreaturen legte. Mein erstes Survival wurde dann mit einem Vindicate entfernt und ich hatte natürlich kein grünes Mana mehr, um eine Witness zu holen. Ein peinlicher Spielfehler. Ich wurde also danach von einem Grunt und einem Specter weiter geprügelt, bis ich mein Top zog, welches auch gleich das Survival und den zugehörigen Squee zeigte. Somit konnte ich mich erst mal stabilisieren und ging wieder zurück auf 24 Leben. Ich machte jetzt natürlich genug CA um ihn unter Druck zu setzen. Er spielte dann zwar noch einen Wrath, aber schon im nächsten Zug kamen direkt zwei eilige Tarmogoyfs für die letzten 10 Schaden vorbei.

Mittlerweile war ich bis an Tisch zwei vorgerückt, wo Oliver mit seinen Elfen auf mich wartete. Ihr könnt euch schon denken, das ich hier die Plagen dringend benötigt hätte. Die Prisons sind gegen ein Deck mit quasi unendlich Mana eher weniger zu gebrauchen. Im ersten Spiel war das Board recht schnell zugestellt mit kleinen Männern, er zog einiges an Karten mit Glimpse of Nature und irgendwann starb ich unter tatkräftiger Mithilfe meines Confidants. Im zweiten Spiel konnte ich zwar am Anfang etwas Schaden machen, aber er brachte dann doch Unmengen an Kreaturen auf den Tisch und spielte irgendwann Staff of Domination, woraufhin ich aufgab. Also aus der Traum von Tisch 1 in der letzten Runde.

In der letzen Runde durfte ich mich dann mit Björn um einen Platz in der Top8 streiten. Sein Burn-Deck ist eigentlich ein ziemlich hartes Matchup für mich, da ich ohne ausreichend Lifegain im Normalfall in Runde 5 tot bin. Ich konnte zwar auch recht schnell Schaden machen, aber er spielte schnell seine Hand leer und brachte mich mithilfe von Fireblast auf 2 Leben, hatte aber nur noch zwei Länder und keine Handkarten. Ich hatte einen Rofellos, eine Witness und einen Tarmogoyf, die ihn fröhlich hauten, und einen Bird, den ich mir immer offen hielt, um im Notfall ein Swords spielen zu können. Bei ihm kam erst mal zwei Runden nichts, und als er auf 5 Leben war hatte er endlich 3 Mana für einen seiner Flamebreaks, die er nach gezogen hatte. Durch mein Swords auf meinen Rofellos überlebte ich aber auf einem Leben und konnte nächste Runde mit dem Tarmogoyf gewinnen. Im zweiten Spiel konnte ich wieder sehr schnell Schaden machen, er fand relativ wenig Burn, und mein Top zeigte mir nacheinander den Spike Feeder und den Loxodon Hierarch, woraufhin er aufgab.

Am Ende des Turniers stand ich somit 5-1-1 und wurde damit Siebter. Leider war die Preisverteilung ziemlich unausgewogen, sodass ich dafür genau 6 Booster Guildpact bekam. Wenn man bedenkt, das die ersten Drei einen Timetwister, 2 Mana Drains und 4 Plateaus bekommen haben, war das doch recht unausgeglichen. Als Eternal-Spieler kann man meiner Meinung nach eher weniger mit Boostern anfangen, und schon gar nicht mit welchen, die demnächst sowieso als Ladenhüter herumstehen, weil sie keiner mehr braucht. Zwei Draftsets aus dem TSP-Block wären noch sinnvoll gewesen, aber prinzipiell halte ich für solche Turniere Kartenpreise für besser. Sollte die Preisverteilung so bleiben, werde ich wohl nicht noch einmal nach Nürnberg fahren. Kommentare hierzu sind ausdrücklich erwünscht.

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Evolutionäres (Teil 2):
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Auch nach diesem Turnier sind wieder einige Änderungen an dem Deck nötig gewesen, aber diese werden diesmal nicht so umfangreich ausfallen wie vorher. Das ganze ist mehr ein Fine-Tuning.

Da man eigentlich immer darauf angewiesen ist, einen Mountain im Spiel zu haben, wurde der einsame Swamp durch die dritte Taiga ersetzt. Schwarzes Mana braucht man zwar auch häufig, aber hierzu reichen auch die Birds. Und ohne den Tribe Elder findet man den Swamp sowieso nur zufällig. Des Weiteren habe ich eine Eternal Witness entfernt, da man diese seltener braucht als man denkt. Man findet oft genug ein zweites Survival, sodass man selten das erste zurückholen muss, und sobald man die Genesis mal im Friedhof hat, sollte es an Removal eigentlich nicht mangeln. Der Ersatzmann für die Witness ist der Big Game Hunter, welcher eine tutorbare Antwort auf gegnerische Tarmogoyfs und ähnliches Großwild darstellt. Lustigerweise kann man das ganze „nebenbei“ und mit „Instant-Speed“ machen, während man seine eigenen Kreaturen sucht. Testweise habe ich auch den Loxodon Hierarchen entfernt und durch einen Razormane Masticor ersetzt. Dieser ist im Aggro-Matchup Gold wert, da er in vielen Fällen jede Runde bis zu zwei Kreaturen zerstören kann und fast nicht zu töten ist. Ob der Spike Feeder allerdings als einzige Lebensquelle ausreichend ist, wird sich zeigen.

Kommen wir nun zu den Karten, die es bisher leider nicht in Deck geschafft haben, obwohl sie eigentlich sehr stark sind. Hier merkt man, dass der Segen des Survival-Decks, eine beliebige Anzahl an Toolbox-Kreaturen zu spielen, gleichzeitig ein Fluch ist, da man nie genug Platz hat, sie alle zu integrieren. Einen Teil davon kann man zwar im Sideboard spielen, jedoch muss man immer im Hinterkopf behalten, dass man dort zuerst Karten gegen die schlechten Matchups haben sollte, also vor allem gegen Kombo-Decks und Goblins. Man muss sich leider immer dazu durchringen, auf lustige Spielereien zu verzichten.

Netterweise kann man einen Großteil der betrachteten Karten als Tribals zusammenfassen, was gleich eine nette Gliederung bildet.


Die Sliver

Necrotic Sliver – Allzweckremoval ist gut, ohne Frage. Ein tutorbares Allzweckremoval eigentlich auch. Leider braucht man hierfür gleich mal entweder 6 Mana oder zwei Runden Zeit. Andererseits hat man noch zusätzlich einen guten Verwendungszweck für einen bereits gespielten Harmonic Sliver, der dann gleich noch ein Permanent zerstört.

Darkheart Sliver – Ein weiterer Lebensspender. Im Vergleich zum Baloth hat er zwar den kleineren Body, aber er macht akzeptabel viele Leben und kostet nur zwei Mana, was sich sowohl beim Confidant als auch bei der Genesis-Recursion bemerkbar macht.

Die Sliver können innerhalb des Decks ein netter Unterthema bilden, da die Kombination aus Harmonic, Darkheart und Necrotic Sliver einen mit ausreichend Removal und Lifegain versorgen kann. Testweise kann man das sicher mal ausprobieren.


Die Goblins

Mogg Fanatic – Diesen Kerl könnte man auch gerne mehrfach ins Deck einbauen. Er kümmert sich zuverlässig um Lackeys, Confidants und nervige Bridge from Below des Ichorid Spielers, schießt dem gegnerischen Tarmogoyf den letzten Schaden oder bei einem Stall direkt auf den Gegner. Flexibel ist der gute Goblin allemal, gerade in den Aggro-Matchups (vor allem gegen andere Goblins) hilft er ungemein.

Goblin Pyromancer – In einem stark Goblin-verseuchten Meta kann man ihn gerne im SB spielen. Jede Runde einen einseitigen Wrath machen zu können ist eigentlich ganz praktisch, andererseits können Goblins mithilfe der Vial und dem hastigen Warchief auch aus heiterem Himmel tödlichen Schaden herbeizaubern.

Tin Street Hooligan – Der Hooligan ist hier eigentlich nur der Vollständigkeit halber aufgeführt, als Removal ist der Sliver um einiges flexibler. Der eine Stärkepunkt mehr ist nicht so entscheidend, da Kreaturen dieser Größenordnung in den meisten Fällen sowieso als Therapyfutter enden.


Die Elfen

Viridian Zealot – Der Vorteil gegenüber dem Sliver ist klar: er stirbt bei der Verwendung und kann so einfach mit Genesis zurückgeholt werden. Nebenbei hat er einen für 2 Mana recht brauchbaren Body. Andererseits kostet er 4 Mana, wenn man ihn sofort einsetzen will. Und eine Counterbalance lässt sich mit dem Sliver deutlich leichter entsorgen, da die Gegner seltener Sprüche mit CC3 haben als mit CC2.

Quirion Ranger – Theoretisch kann man mit ihm und Rofellos Unmengen an Mana generieren. Fraglich ist jedoch, ob man diese auch braucht. Mit einem normalen Masticore könnte man damit nette Sachen anstellen, aber dreimal survivaln für eine Kombo, die nicht sofort gewinnt, ist eigentlich schlecht. Dann lieber drei Tarmogoyfs und ein Angriff.

Deranged Hermit – Er kann quasi alleine 9 Damage machen oder massig Chumpblocker bereitstellen. Zusammen mit Genesis sorgt er für einen nie abreißenden Strom niedlicher kleiner Eichhörnchen. Da aber kein weiterer Beater benötigt wird, findet auch er sich nur auf der Bank wieder.


Die Anderen

Grave-Shell Scarab – War er im vorherigen Deck noch DER Joker gegen extreme Board-Control Decks, hat er es hier gerade mal auf die Ersatzbank geschafft. Für diese tempo-orientierte Variante ist er einfach zu klobig. Stark ist er zweifellos immer noch, aber sobald man einmal das Survival aktiv hatte, kann man auch einfach quasi unendlich viele Tarmogoyfs legen, welche mit Haste dann eigentlich jeden Control-Spieler vor Probleme stellen sollten.

Magus of the Moon – Er mag in einem vierfarbigen Deck zuerst sehr grotesk erscheinen, aber er hat einige Stärken. Er wird in vielen Fällen nicht erwartet und kann oft überraschend die komplette gegnerische Manabasis blockieren. Viele Gegner spielen gegen Decks ohne Wastelands unbedacht alle ihre Duals aus und werden dann entsprechend dafür bestraft. Gerade gegen Landstill Decks kann man damit viel Zeit gewinnen und auch mehrfarbige Kombo-Decks lassen sich damit ein wenig ausbremsen (unter der Annahme, dass der gute Junge auch rechtzeitig ins Spiel kommt).

Yixlid Jailer – Wenn er liegt, schaltet er Ichorid und Cephalid Breakfast im Alleingang aus. Andererseits können wir dann Squee, Genesis und Anger nur als überteuerte Beatsticks verwenden. In einem Meta mit vielen dieser Decks würde ich ihn ins SB packen, ansonsten eher nicht.

Stonecloaker – Eigentlich mehr eine Spielerei. Mit ihm kann man diverse Comes-into-play-Effekte doppelt nutzen, seine Kreaturen retten und nebenbei den gegnerischen Friedhof bearbeiten. Leider ist keiner der genannten Effekte wertvoll genug, um ihm einen Platz im Deck zu sichern.

Es gibt sicher noch einige andere Kreaturen, die man wunderbar in das Deck bauen könnte. Falls jemand noch weitere Anregungen hat, bitte in die Kommentare.

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Alternatives:
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Nachdem ich nun die Evolution in die aggressive Richtung ausgiebig beschrieben habe, komme ich nun zum Gegenteiligen: Wie baue ich das Survival in ein stark control-orientiertes Deck um? Als Grundlage hierzu dient wieder die Liste aus meinem letzten Artikel. Die Idee hinter diesem Deck wird es sein, mit Hilfe von Blockern und Removal das Lategame zu erreichen und dort dann mit dem Survival die CA-Maschinerie anzuwerfen. Langfristig sollte man so gewinnen, dazu muss man natürlich möglichst die ersten Runden überleben.

Beginnen möchte ich zuerst mit den Kreaturen. Obwohl es ein Control-Deck werden soll, ist eine ausreichende Anzahl Kreaturen wichtig, um das Survival überhaupt sinnvoll nutzen zu können. Genesis und Squee sind natürlich selbstverständlich, Krovikan Horror wäre auch eine Möglichkeit, aber ich persönlich ziehe Squee einfach vor. Je vier Sakura-Tribe Elder und Wall of Blossoms sind auch gesetzt, da sie einem sowohl beim Ausbau der Boardposition helfen als auch Zeit schinden können. Drei Eternal Witness sorgen dafür, dass man sowohl sein Removal als auch seine Chumpblocker wiederbekommt. Ein Bone Shredder und je ein Harmonic bzw. Necrotic Sliver stellen das wiederkehrende Removal fürs Lategame dar. Drei Loxodon Hierarchen und ein Grave-Shell Scarab sorgen für den Schaden. Mit 20 Kreaturen sollte man das Survival gut nutzen können, hat aber auch noch genug Platz für andere Sachen.

Hierzu gehören zuerst einmal drei Survival of the Fittest. Man könnte auch vier spielen, aber da man es erst im Lategame wirklich braucht, und dann auch gleich in einem Rutsch alle benötigten Teile in den Friedhof schaufeln kann, reichen drei völlig aus. Cabal Therapy ist natürlich auch gesetzt, hier darf es auch gleich das ganze Playset sein. Man hat eigentlich immer was zum opfern und kann den Gegner damit meistens recht gut behindern. Um sich gegen Kreaturen wehren zu können, haben wir dann drei Pernicious Deed, ein Engineered Explosives (um eine Alternative gegen Needles/Meddling Mages zu haben) sowie vier Swords. Zwei Sensei's Divining Top sorgen dafür, dass wir auch früh schon die Qualität unserer Karten aufbessern können.

Die Manabasis enthält neben den üblichen Doppel- und Fetchländern wieder ausreichend Basiclands, ein Volrath's Stronghold als Alternative zur Genesis sowie zwei Wastelands gegen störende Länder. Zwar kann man hier auch mit dem Sliver arbeiten, aber das ist meistens recht aufwändig. Die endgültige Liste sieht dann so aus:


4x Forest
1x Plains
1x Swamp
3x Wooded Foothills
4x Windswept Heath
3x Savannah
4x Bayou
2x Wasteland
1x Volrath's Stronghold

2x Sensei's Divining Top
4x Cabal Therapy
4x Swords to Plowshares
1x Engineered Explosives
3x Survival of the Fittest
3x Pernicious Deed

4x Wall of Blossoms
4x Sakura Tribe Elder
1x Squee, Goblin Nabob
1x Bone Shredder
1x Harmonic Sliver
3x Eternal Witness
3x Loxodon Hierarch
1x Genesis
1x Grave Shell Scarab
1x Necrotic Sliver

Das Sideboard hierzu wird sich nicht großartig von dem des anderen Decks unterscheiden, Duress und Plagen sind einfach zu wichtig, gute Alternativen gibt es hierzu nicht. Es ist aber leider fraglich, ob das Deck in dieser Form im aktuellen Metagame bestehen kann, da das Legacy-Format im Vergleich zu seinen Anfängen gewaltig an Tempo zugelegt hat.

Mittlerweile würde ich eher dazu tendieren, ein Control-Deck in diesen Farben ohne Survival zu spielen, da man dann die meisten Kreaturen cutten kann, was mehr Platz für Spotremoval bietet. Die Archetypen „The Truffle Shuffle“ oder „Dirt“ bieten sich hier eher an, aber dazu möchte ich (zumindest in diesem Artikel) nichts schreiben.

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Futuristisches:
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Lorwyn steht vor der Tür, entsprechend möchte ich am Ende noch einen Ausblick geben, welche der neuen Karten es in dieses Deck schaffen könnten:

Beginnen möchte ich mit den Elementals, welche über „Evoke“ kurzzeitig ins Spiel gebracht werden können, um einen „Comes-into-play“-Effekt auszulösen. Leider sind die Regeln dazu sehr nachteilig für uns, da

  • Evoke als normales Spielen mit alternativen Kosten gilt und entsprechend gecountert werden kann (wäre es eine aktivierte Fähigkeit wie Cycling würde nur Stifle helfen),
  • die Evoke-Kosten durch Karten wie Sphere of Resistance beeinflussbar sind,
  • die Kreatur, wenn sie via Evoke ins Spiel kommt einen „Sacrifice-Trigger“ auslöst, auf den aber normal reagiert werden kann.

  • Das hat zur Folge, dass man hiermit problematische Karten wie z.B. Counterbalance, Trinisphere oder Standstill eben nicht einfach mal so zerstören kann, ebenso kann die Recursion mit Hilfe von Genesis einfach dadurch unterbunden werden, dass die entsprechende Kreatur in Reaktion auf ihren „Sacrifice-Trigger“ noch ein Swords abbekommt und dann für immer dahin ist. Ich hatte mich eigentlich schon darauf gefreut, die ganzen nervigen Karten somit problemlos entsorgen zu können, aber durch diese Art der Regelung haben die Elementals leider viel an potenzieller Stärke verloren.

    Betrachten möchte ich sie trotzdem, zumindest drei von ihnen. Zuerst hätten wir da das Pärchen Wispmare und Ingot Chewer, welche gezielt eine Verzauberung respektive ein Artefakt zerstören können, jeweils für den Preis von einem Mana. Leider müsste man beide spielen, um den flexibleren Harmonic Sliver ersetzen zu können, was in einem Deck mit so wenig Platz in meinen Augen nur schwer möglich ist. Wenn man die oben genannten Nachteile in diese Entscheidung mit einbezieht, fallen beide Kreaturen leider raus.

    Der dritte im Bunde ist Shriekmaw, welcher für zwei Mana einen Terror-Effekt zur Verfügung stellt. Da er mehr oder weniger sofort nach Gebrauch im Friedhof landet, kann er deutlich einfacher mit Genesis zurückgeholt werden als der Bone Shredder, mit welchem er sich um einen Platz im Deck streiten muss. Leider sind die CC von 5 schon recht viel, mit einem Dark Confidant möchte man den nicht aufdecken. Ein weiterer Vorteil des Shredders ist es, eine Runde lang als möglicher Chumpblocker zur Verfügung zu stehen, oder als Therapy-Futter. Für welchen von beiden man sich letztendlich entscheidet ist wohl Geschmackssache.

    Als nächstes hätten wir Doran, the Siege Tower. Wenn man seine komischen Mana-Anforderungen außer Acht lässt, bekommt man einen 5/5 Critter für 3 Mana. Leider verlieren ein paar unserer Kreaturen dadurch etwas an Power, nämlich der Confidant, die Witness und Rofellos. Andererseits lässt sich mit ihm prima ein anstürmender Goblin Piledriver aufhalten. In meinen Augen ist das aber leider nicht genug, um ihn zu spielen.

    Nun zur absoluten Bombe des Sets: Gaddock Teeg. Ein 2/2-Body für 2 Mana ist prima, aber seine Fähigkeit ist total broken. Verhindert er doch im Alleingang fast alle Finisher des Kombo-Spielers (Belcher, EtW, Tendrils, Dread Return), verbietet dem Stax-Spieler seinen Smokestack und seine Armageddons, schützt gegen Landstill vor Force of Will, Wrath und Fact or Fiction. Man kann sicherlich leicht noch eine Menge anderer Karten finden, die dieser Mann verbietet. Und ganz nebenbei stört es dieses Deck überhaupt nicht, da unsere Nicht-Kreatur-Sprüche alle sehr billig sind. Ich werde diesen Mann definitv im Sideboard spielen. Dass sich eine Kopie im Maindeck lohnt, glaube ich eher nicht, aber probieren kann man es sicher.

    Nachdem die Kreaturen nun durch sind, kommen wir noch zu den restlichen Sprüchen: Thoughtseize als wohl teuerste Karte des Sets klingt auf den Papier zwar bombastisch, kann sie doch, anders als Duress, auch einen nervigen Lackey, Tarmogoyf oder Meddling Mage entfernen. Allerdings halte ich sie nicht für besser als Cabal Therapy, zumindest nicht in diesem Deck. Die Möglichkeit, diese Karte zweimal spielen zu können, ist einfach extrem stark. Da man aber Duress nur im Sideboard spielt und eigentlich auch nur gegen Kombo reinboardet, kann man auf Thoughtseize eigentlich verzichten.

    Als weiteres Mittel gegen Kombo gibt es noch Thorn of Amethyst, welcher theoretisch wie eine Sphere of Resistance wirkt, aber in einem so stark kreaturen-lastigen Deck deutlich weniger symmetrisch ist. Auch gegen andere fast kreaturenlose wie Landstill oder Life from the Loam basierte Deck kann man hiermit einiges an Zeit schinden, andererseits hat man hier aufgrund von Anger und Tarmogoyf eigentlich schon ein recht gutes Matchup. So gesehen ist der Thorn zwar eine nette Spielerei, aber in diesem Deck recht überflüssig. Gaddock Teeg ist hier einfach besser.

    Abschließend kann man sagen, das Lorwyn diesem Deck zumindest eine unglaublich starke Ergänzung sowie ein paar mögliche Alternativen bietet, die es auszuprobieren gilt. Fundamentale Änderungen wird es hiermit vermutlich nicht geben, aber zumindest kann man vor allem das schlechte Kombo-Matchup deutlich verbessern.

    Hoffentlich konnte ich zumindest einige von euch davon überzeugen, wie stark ein gut gebautes Survival sein kann. Probiert es auf dem nächsten Turnier einfach mal aus, es macht auch unglaublich Spaß zu spielen. Vielleicht wird es dann auch endlich wieder ein „Deck to Beat“.

    So long,
    Stefan

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