So schnell habt ihr mich nicht zurück erwartet, wa?
Nichtsdestotrotz werde ich meinen Dredge-Artikel um ein weiteres Schriftstück erweitern. Und zwar wird es in diesem Artikel um Dredge in Extended gehen.
Damals, ganz ganz früher – also als Time Spiral rausgekommen ist und Tormod's Crypt ins Standard und Extended gespült hat – wurden natürlich zuerst die „Magic ist soooo tot!“-Rufe laut, kurz danach kam dann aber die Gewissheit, dass nicht Magic, sondern Friggorid tot war. Das blieb auch erst einmal so. Aber wo Schatten ist, da ist auch Sonne (oder so ähnlich). Mit Future Sight kam dann die Bridge from Below und diese führte das gute alte Friggorid zu neuem Glanze, da sie das Deck doch um einiges besser macht.
Nun aber genug in der Vergangenheit geschwelgt, kommen wir zur Gegenwart und einer kürzeren Gliederung. Ich werde euch zunächst meine aktuelle Liste vorstellen, zusammen mit einer darauf folgenden Card-by-Card-Analyse. Danach werde ich euch noch eine gänzlich selbst konstruierte Liste von mir geben, die mehr auf die Combo abzielt, weniger Mana benötigt und somit mehr Slots für andere Karten frei gibt.
Nun aber eine Liste. Ich spiele diese so auf Turnieren und habe damit gänzlich gute Erfahrungen gemacht. Man sollte noch dazu sagen, das mich diese Liste wirklich viel Arbeit gekostet hat, da einfach viel zu wenig Platz vorhanden ist – aber mehr als 60 Karten zu spielen ist auch alles andere als schlau. Die Liste, die ich noch leicht modifiziert habe:
Briggorid:
Ich muss zuerst einmal sagen, das diese Liste auf mein Meta abgestimmt ist. Und anders als bei anderen Decks stimmt man nicht das Board auf das Meta ab, sondern das Maindeck. Hier in Rostock schätze ich das Meta eher langsamer ein, daher habe ich mein Augenmerk nicht auf die Combo (Narcomoeba + Bridge from Below + Dread Return + Flame-Kin Zealot + Dredge) gelegt, sondern darauf, mit Ichoriden und den daraus resultierenden Zombie-Token zu gewinnen.
Deswegen sind auch nur 2 Narcomoebas und 2 Dread Return im Deck. Außerdem nehme ich an, das eine gedredgte Narcomoeba reicht, da ja erstens noch andere Kreaturen gespielt werden und zweitens der Ichorid auch eine Kreatur ist, die man opfern kann. 
Nun aber zu den Cardchoices:
4 Putrid Imp – Discard-Option für die Hälfte des Decks, opferbar für Dread Return und schwingt jede Runde für 2 in der Luft. Sollte er mal im Graveyard landen, nimmt ihn der Ichorid gerne mit.
4 Stinkweed Imp – Dredger, kann in Ausnahmefällen auch mal gelegt werden. Schwarze Kreatur, um sie für Ichorid zu removen. (Achtung – nicht übertreiben, sonst kann man nicht mehr dredgen!)
4 Golgari Grave-Troll – Karte zum dredgen, mutiert schnell und gerne zu einer Killoption per Dread Return. Ich kann es nicht oft genug sagen, man kann diese Kreatur auch regenerieren!
3 Golgari Thug – Bringt Narcomoebas zurück auf die Bibliothek, opfert sich für Dread Return, lässt sich für Ichorid aus dem Graveyard entfernen UND hat auch noch Dredge 4 – was eigentlich der Hauptgrund für seine Präsenz in diesem Deck ist.
3 Careful Study – 2 Karten ziehen, 2 abwerfen, das alles in Zug eins – natürlich super, aus Platzgründen aber nur drei im Deck.
3 Breakthrough – Breakthrough mit genug Dredgern im Graveyard (zwei Trolle sollten reichen) sollte fast der Win sein, allerdings nicht unbedingt sofort, da (wie oben beschrieben) das Hauptaugenmerk nicht auf der Combo liegt. Ach ja, denkt daran, das man auch mal Mana für X bezahlen kann, macht die Sache gleich viel lustiger! 
4 Deep Analysis – Dem Deck kann doch recht schnell mal die Puste ausgehen. Damit das nicht passiert, einfach mal Analyse flashbacken und fröhlich weiter dredgen.
3 Cabal Therapy – Gut an dieser Karte ist zwar auch, dass der Gegner eine Karte abwirft. Allerdings kann man aber auch mit vielen Brücken und wenig Kreaturen Token generieren, um die Combo anzuwerfen. (Klappt im Legacy besser.) Ichoriden muss man am Ende des Zuges so oder so opfern, da kann man auch schon mal die Therapy benutzen, um diesen Prozess etwas zu beschleunigen. Die Therapy legt man auch gerne auf sich selbst, um mal Trolle loszuwerden.
1 Flame-Kin Zealot – Alternativcombo mit Bridges und Aquamoebas (im Standard-Artikelausführlicher beschrieben).
2 Dread Return – Für die Combo, aber auch um 15/15-Trolle aufs Feld zu holen.
3 Tolarian Winds – Eine echt geniale Karte in diesem Deck. Das tollste an ihr ist der Instant-Speed: Man kann hiermit auf ein Breakthrough reagieren und dredgemäßig mal so richtig die Sau rauslassen. Der einzige Nachteil sind die Kosten. Selbst wenn diese natürlich gerechtfertigt sind, wären die Winde für ein Mana doch echt toll… *träum*
4 Bridge from Below – Muss ich noch was dazu sagen? Diese Karte ist einfach das, was dem Deck noch gefehlt hat: Ichoriden hinterlassen Zombies, die Combo, Wrath-Schutz – einfach alles dabei!
2 Street Wraith – Zieht eine Karte für 2 lausige Leben und das auch noch sofort – was will man mehr? Ichoridfutter ist er auch auch noch, klar, dass er an Bord kommt, allerdings nur zweimal, da der Platz wirklich knapp ist.
2 Narcomoeba – Comboteil, Therapy-Futter, Blocker, Angreifer. Das hört sich jetzt echt gut an, aber in erster Linie ist die gute Möbe halt ein Comboteil, die (wie schon x-mal gesagt) in diesem Deck nur die zweite Geige spielt. Daher nur 2.
4 Chrome Mox – Macht Mana, im Idealfall das zweite im ersten Zug, um beispielsweise Tolarian Winds oder Putrid Imp + Careful Study zu spielen.
4 Cephalid Coliseum – Macht auch Mana. Zwar nur blaues und auch nur wenn wir einen Schaden hinnehmen, das ist aber egal, da uns in erster Linie der Treshhold-Effekt interessiert – und der ist gigantisch!
4 City of Brass – Mana beliebiger Farbe? Danke, nehmen wir mit, viermal.
2 Watery Grave – Wenn man auf die Idee kommen sollte, Fetchlands zu spielen (was gänzlich sinnfrei ist), kann man hiervon mehr spielen. Auch Tarnished Citadel oder Gemstone Mine wären eine Möglichkeit. Ich habe mich trotzdem für die beiden Graves entschieden, da ihr Drawback minimal ist.
Zum Sideboard:
Das Sideboard ist komplett gegen Karten ausgelegt, die dieses Deck stören. Wie ich schon im anderen Artikel geschrieben habe, sind das folgende:
Daraus ergeben sich auch die Karten im Sideboard:
4 Chain of Vapor – Gegen Leyline, Wretch und Jailer. Auch gegen andere störende Karten sinnvoll.
4 Chalice of the Void – Hauptsächlich gegen Tormod's Crypt, aber auch gegen andere billige Karten, die leicht nerven (wieder Fanatics und Martyrs, aber auch Rusalkas…)
4 Leyline of the Void – Gegen die fiesen Viecher vom Gegner, die gerne den Freitod wählen. Auch im Mirror brauchbar.
2 Pithing Needle – Auch gut gegen suizidgefährdete Goblins, Zauberer, Elfen und so weiter. Crypt und Wretch fallen ihr auch zum Opfer.
1 Cabal Therapy – Wahlweise auch die dritte Needle, ansonsten ist die gegen Control ganz brauchbar.
So. Nun aber zum 1-Mana-Friggorid. In diesem Deck werde ich mehr auf die Combo gehen und dabei mit einem Land auskommen. Das klingt vielleicht komisch, ist es vielleicht auch, aber seht selbst:
Die meisten der Karten in dem Deck habe ich ja schon oben erklärt, darum klemme ich mir das simple Wiederholen an dieses Stelle mal.
Tarnished Citadel – Ein Land, das Multicolor-Mana generieren kann – da zahlt man schon mal 3 Leben.
Gemstone Mine – Hab ich schon gesagt, das buntes Mana wichtig ist? Nein? Ist es aber!
Tireless Tribe – Da discardmäßig ein paar Karten wegfallen, habe ich mal ein bisschen in der Kartensuche gewühlt, und das Ding ist dabei rausgefallen. Ist auch der Hauptgrund für die Manabase.
Cephalid Sage – Da uns ja dank der „Ich spiele-nur-ein-Land“-Thematik die Deep Analysis wegfällt, brauchen wir Alternativen. Per Dread Return ist der Cephalid Sage eine.
Flame-Kin Zealot – Mehr Combo-Augenmerk? Mehr Zealots. Weil einfach einfach einfach ist.
Narcomoeba – Siehe Zealot.
Dread Return – Die Combo wird sicherer UND der Cephalid Sage bekommt seine Chance.
Das Sideboard ist das gleiche wie bei der normalen Variante.
So. Nun wollt ihr sicher noch wissen ob ich einen Turnierbericht zur Hand habe oder wenigstens einen Witz kenne oder ob ihr eine MU-Analyse bekommt.
Ihr sollt alles erfahren!
Nein.
Steht ein Manta vor der Uni…
Gegen welches Deck ihr gewinnt und gegen welches man eher alt aussieht, kann ich euch so direkt nicht sagen, zumal es in Extended ja eine Unzahl an Decks gibt.
Aber ich kann euch sagen, wie ihr euer Sideboard für das erste Deck aufs Meta abrichtet und wovor ihr Angst habt.
Angst habt ihr vor:
Okay, ich geb's zu, ich habe das von oben kopiert! Das ändert aber nichts daran, dass es stimmt. Gegen Decks, die solche Karten im Maindeck haben, könnt ihr in arge Probleme geraten. Unser Deck ist in erster Linie darauf ausgelegt, den Gegner im ersten Spiel umzunieten. Meist klappt das auch. Wenn sich allerdings ein Wretch oder gar ein Jailer ins gegnerische Maindeck verirrt haben sollte, dann gut Nacht, Marie.
Ich werde euch mal ein paar Optionen geben, wie man die Karten gut und effektiv removed. Aus dem Gegebenem kann man sich dann ein Board zusammenschrauben.
Leyline of the Void:
Chain of Vapor
Drake Familiar (war mal eine Überlegung von mir, muss man nicht machen)
Demistify (wenn man die buntere Manabase aus dem 2. Deck spielen sollte)
Krosan Grip/Naturalize (aber eher das Naturalize, da der Grip einfach zu teuer ist)
Yixlid Jailer:
- Chain of Vapor
- Pyroclasm (bunte Manabase…)
- Darkblast
- Ghastly Demise
- Engineered Plague (ungut, da Manacost = 3)
Tormod's Crypt:
- Krosan Grip/Naturalize (ja, auch Naturalize, da man im Earlygame noch nicht den so vollen Grave hat)
- Pithing Needle
- Ancient Grudge (siehe Naturalize)
- March of the Machines (Manakosten = 4, sollte Wizards mal etwas Ähnliches mit niedrigerer Manacost rausbringen, findet das dann wohl den Weg ins Deck)
- Chalice of the Void (auf 0 legen und Ruhe haben – aber den eigenen Chrome Mox vorher durchbringen!);-)
Withered Wretch:
- Pithing Needle
- Sudden Shock (mit bunter Manabasis)
- Chain of Vapor (die Allroundwaffe)
- und natürlich: skillvoll den 3rd-turn-Kill hinlegen!
Kreaturen, die dazu neigen, ohne Fremdeinwirkung zu sterben:
- Leyline of the Void
- Samurai of the Pale Curtain (bunt, wie immer)
So, Schluss, Aus, Ende!
Über Feedback freu ich mich.
Euer
hannes10001
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