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Auf dem Weg zur Top 8
Tag eins der PT Genf
von Jim Herold
19.02.2007

Es geht nun weiter mit dem Verlauf der PT Genf aus meiner Sicht, Draftdecks und so gut es geht den wesentlichen Ereignissen der jeweiligen Spiele.

Tag eins:

Ein sonniger Tag lachte uns entgegen und abgesehen von einem ziemlich steifen Nacken fühlte ich mich besser als erwartet. Stefan hatte auch keine größeren Leiden zu beklagen, so dass wir in relativ guter Verfassung dem ersten und erstmal wichtigsten Turniertag begegneten.

Draft 1 (2-1):
Ich begann den Draft mit einem Durkwood Baloth in einem Booster mit vier guten blauen Karten und nix weiterem grünen. Die beste blaue Karte war der Vesuvan Shapeshifter. Es fiel mir nicht ganz leicht, diese schöne Combokarte weiterzugeben, aber so wie der Booster aufgeteilt war, hielt ich es für das Beste, den Baloth zu nehmen und Blau danach zu ignorieren. Es ging dann weiter mit einem Conflagrate, einigen Spinneret Slivern, einem Bonesplitter Sliver und einem recht späten Endrek Sahr, Master Breeder sowie Vampiric Sliver. Im zweiten Booster kam Jaya Ballard, Task Mage und ich pickte früh die Gemstone Mine, da ich dachte, Grün/Rot mit eventuellem Splash in Schwarz zu spielen und noch kein Manafixing hatte.

Spät nahm ich dann noch den Watcher und die Sidewinder Sliver, für den Fall, das der dritte Booster wild wird – und so kam es dann auch. Nach Mire Boa gesellten sich zur zugeschobenen Akroma drei Cautery Sliver und mein Grün/Rot-Konzept kam ins Schwanken. Ich pickte dann zwei Lavacore Elemental und bekam noch zwei Keldon Marauders sowie zwei Essence Warden.

Ich fand den Deckbau recht schwierig, und es würde mich interessieren, was ihr so aus den Karten gebaut hättet:

Pool #1:

Rot:Schwarz:
1 Dust Corona
1 Two-Headed Sliver
2 Keldon Marauders
2 Lavacore Elemental
1 Akroma, Angel of Fury
1 Jaya Ballard, Task Mage
1 Flowstone Channeler
1 Coal Stoker
2 Bonesplitter Sliver
1 Conflagrate
1 Volcanic Awakening
1 Vampiric Sliver
1 Spitting Sliver
1 Endrek Sahr, Master Breeder
1 Funeral Charm

Weiß:
2 Sidewinder Sliver
1 Watcher Sliver
Grün:Blau:
1 Greenseeker
2 Essence Warden
3 Spinneret Sliver
1 Mire Boa
1 Thallid Germinator
1 Reflex Sliver
1 Durkwood Baloth
1 Sprout
1 Aspect of Mongoose
1 Seal of Primordium
1 Gaeas Blessing
1 Mwonvuli Acid-Moss
1 Screeching Sliver

Gold:
3 Cautery Sliver

Artefakt:
1 Brass Gnat
1 Foriysian Totem

Länder:
1 Calciform Pools
1 Gemstone Mine
1 Kher Keep


Ich entschied mich für die aggressive Variante. Sie versprach besseres Mana als G/R/W und vereinigte alle Bomben, musste aber auch ein paar schwächere Karten involvieren:

Deckliste #1
 
lands (17):
8Mountain
6Plains
2Swamp
1Gemstone Mine

spells (3):
1Dust Corona
1Foriysian Totem
1Conflagrate

creatures (20):
2Sidewinder Sliver
3Cautery Sliver
1Two-Headed Sliver
2Keldon Marauders
2Lavacore Elemental
1Akroma, Angel of Fury
1Jaya Ballard, Task Mage
1Flowstone Channeler
2Bonesplitter Sliver
1Watcher Sliver
1Vampiric Sliver
1Spitting Sliver
1Endrek Sahr, Master Breeder
1Coal Stoker

40 cards
 
Der Plan war, den Würfelwurf zu gewinnen, das erste Spiel mit Beats oder Bombs zu gewinnen und dann eventuell Weiß und Krams raus- und dafür Grün reinboarden. So die Theorie! Manchmal ist die Praxis allerdings viel schöner, wie in meinem Fall.

Runde 1
Ich war ein wenig spät dran und außer mir hüpften nur noch ein paar Wenige durch die Vorhalle, um nach ihren Pairings zu sehen. Jede Eile wäre tatsächlich Verschwendung gewesen, da ich der glückliche Gewinner beim BYE-Ziehen an unserem Siebener-Tisch war. Eine schöne halbe Stunde im sonnigen Park und das Gefühl, dies könnte einer dieser Tage werden, an dem mir das Glück gut gesinnt ist, beflügelten meine Laune. Zumindest bis zum Ende der…

Runde 2
Yosuke Faga startete mit einem Mulligan und legte die ersten zwei Züge abgesehen von weiß-grünen Ländern nichts aus. Da fühlte ich mich mit Cautery Sliver auf dem Tisch, einem zweiten auf der Hand und dazu Bonesplitter-Backup schon ganz gut. Dies änderte sich abrupt, als er mir Turn drei den Tivadar of Thorn legte. Der wiederum legte sofort etwas lahm, nämlich mein gesamtes Deck. Es dauerte zwar noch eine Weile, doch irgendwann nagten mich seine Flieger dann zu Tode.
0-1

Trotz Tivadar boardete ich nicht. Da er kein Removal und wenig Zweier-Drops zeigte, gefiel mir der Build beim Anfangen in dem Matchup so wie er war. Da es ja eben schon so gut mit dem Mulligan geklappt hatte, versuchte er die gleiche Strategie noch mal. Ich begann mit Sidewinder und Cautery Sliver, während er Turn eins Search for Tomorrow suspendierte und Turn zwei die Errant Doomsayers legte. Ich packte Dust Corona auf den Cautery, servierte fünf und legte einen Keldon Marauder nach. An der Stelle war ich ganz schön zufrieden mit dem Verlauf, doch dann kam seine Sideboard-Tech… Harmonic Sliver, der 2-1 gegen Dust Corona und Sidewinder Sliver tauschte. Nachdem ich mir von ihm also zeigen lassen musste, wie man aus Grütze Gold macht, legte ich noch ein paar Sliver nach. Bei ihm kam noch ein Cloudchaser Kestrel und er gab dann zum Glück bald auf, anstatt weitere Stunts zu machen.
1-1

Dust Corona schien mir recht leicht kaputt zu gehen gegen ihn. Sein Gewinnplan war anscheinend Flieger legen, und hinten sitzend wurden die Lavacore Elemental auch nicht gerade besser. Ich entschied mich dafür, gegen sein recht lahmes W/G-Deck Endrek drin zu lassen, ruinöses Mana zu spielen und meine Sliver zu guten Flieger-Blockern zu machen:

Raus: -1 Dust Corona, -2 Keldon Marauders, -2 Lavacore Elemental, -1 Vampiric Sliver, -1 Spitting Sliver, -1 Foriysian Totem, -1 Swamp, -2 Mountains, -1 Plains
Rein: +3 Spinneret Sliver, +1 Greenseeker +1 Durkwood Baloth, +1 Mire Boa, +1 Thallid Germinator, +5 Forest

Wie sollte es anders kommen: Er legte zum ersten Mal eine gute Kurve, ich war colorscrewed auf Rot und verlor recht zügig. Im Nachhinein finde ich mein Boarden nicht mehr so klar – das Mana macht einem auf Anhieb Angst, wenn man das so schriftlich sieht!
1-2 (Loss)

Runde 3

Gegen Pierre Laquerre sitze ich leider wieder hinten, komme aber trotzdem gut raus. Zug eins Sidewinder Sliver, nachdem er Corpulent Corpse suspended hat. Zug zwei lege ich die Keldon Marauders, während er nun den Keldon Halberdier suspendierte. In Zug drei kommt dann mein Lavacore Elemental und ich bin recht zufrieden. Er spielt jedoch Feebleness auf meinen Sliver im Angriff und in seinem Zug hat er den dritten Sumpf und spielt Tendrils auf mein Elemental… Uff. Soviel zum Beatdown-Plan! Nun gut, zum Glück habe ich ja noch Bomben im Deck und lege Akroma als Morph. Er lässt sich nun eine Runde hauen, bevor seine Suspender ins Spiel kommen und er eine Skittering Monstrosity hinterher spielt. Plötzlich hat er zwölf Power auf dem Tisch, aber zum Glück kann man Akroma ja pumpen und nebenbei Opferlämmer legen.
1-0

Ich nehme Dust Corona und einen Mountain raus und packe den Funeral Charm und einen Swamp rein.

Er beginnt mit Terramorphic Expanse, ich mache nix. Dann suspended er den Halberdier, ich mache wieder nix. Dann kommt der Ridged Kusite gegen meinen Flowstone Channeler, und beide schauen sich dumm an, bevor mein Channeler den Halberdier entsorgt. Ich frage mich ob er wohl echt kein Removal hatte oder Angst vor Jaya oder Akroma hat und einen Removal-Spell aufbewahrt. Ich lege erstmal einen Spitting Sliver und behalte Akroma auf der Hand. Nachdem ich dann noch Endrek ziehe, spiele ich Akroma als Morph und es stellt sich heraus, dass er wirklich nur Länder hat…
2-0 (Win)

Danach musste ich mir erstmal mit einer recht hohen Arroganz gepaart mit dem passenden Akzent vermitteln lassen, wie schlecht doch meine Firstpick-Entscheidung gewesen sei (die Runde davor hatte er gegen meinen Nachbarn mit dem von mir gepassten Vesuvan Shapeshifter genau wegen diesem verloren). Eine der besten Rares dürfe man jawohl nicht weitergeben und sowieso hat mein Deck ja eh nur die Rares und der Rest ist schlecht. Naja, da ich ihm ja anscheinend wirklich doppelt den Tag versaut hatte, versuchte ich, das gelassen zu nehmen.

Draft 2 (2-1):

Mein Firstpick ist hier ein Looter il-Kor über dem Durkwood Baloth, der mir diesmal zu viele Freunde mit ins Pack genommen hat. Als zweiten Pick habe ich mich knapp für den Walk the Eons über dem Spiketail Drakeling entschieden, was ich jetzt für knapp falsch halte: Der Walk hätte mir zwar in ein paar möglichen Decks einen kleinen Tick besser gefallen können, aber der Drake ist einfach in jedem Deck super. Da ich wider Erwarten in Schwarz gegangen bin, fand ich den Walk am Ende deutlich schlechter. Als dritten Pick bekomme ich plötzlich Nightshade Assassin und Dark Withering zur Wahl. So ganz will ich mich noch nicht mit heavy black anfreunden und nehme erstmal das Withering, um dann als vierten Pick den zweiten Nightshade Assassin präsentiert zu bekommen. Leider ging es nicht so spektakulär weiter und ich sah weder Strangling Soot noch Tendrils of Corruption im Draft. Stattdessen nahm ich mit Gemstone Mine und Terramorphic Expanse ein wenig Manafixing in der Hoffnung, doch noch ein Soot oder eine tolle off-color Bombe zu kriegen. Planar Chaos lief recht gut und ich konnte zwei Shaper Parasites, den Rathi Trapper und Vorosh the Hunter picken.

Am Ende hatte ich folgenden Pool, bei dem wie ich fand wieder nicht ganz eindeutig war wie man ihn baut, aber versucht es selbst:

Pool #2:
Blau:Grün:
Looter il-Kor
1 Fathom Seer
2 Shaper Parasite
1 Tolarian Sentinel
2 Veiling Oddity
1 Cancel
1 Wipe Away
1 Dismal Failure
1 Temporal Eddy
Walk the Aeons
1 Essence Warden
2 Fa'adiyah Seer
1 Durkwood Tracker
1 Evolution Charm

Weiß:
1 Sidewinder Sliver

Rot:
1 Wheel of Fate
Schwarz:Gold:
1 Rathi Trapper
1 Blightspeaker
1 Undertaker
1 Sangrophage
1 Deadly Grub
1 Trespasser il-Vec
1 Cyclopean Giant
1 Nightshade Assassin
1 Drudge Reavers
2 Phantasmagorian
2 Call to the Netherworld
1 Smallpox
2 Premature Burial
1 Feebleness
1 Dark Withering
1 Scion of the Urdragon
1 Vorosh the Hunter

Artefakte:
1 Chronatog Totem
1 Clockwork Hydra

Länder:
1 Fungal Reaches
1 Gemstone Mine
1 Molten Slagheap
1 Terramorphic Expanse


Ich habe recht lange vor den Karten gesessen, die ich spielen wollte, und fragte mich irgendwann, wie ich denn bitte gewinnen will ohne den Drachen zu ziehen. Ich versuchte dann zum einen die Wahrscheinlichkeit, den Drachen ins Spiel zu bekommen oder wieder zu beleben, zu erhöhen und tauschte zum anderen Bounce und Counterspells gegen Kreaturen und Ausbuddler. Da mir Sindbad ja schon beim PTQ für Genf ein treuer Verbündeter war, durfte nun auch seine Flower-Power-Freundin nicht fehlen.

Deckliste #2:
 
lands (17):
8Swamp
6Island
1Forest
1Gemstone Mine
1Terramorphic Expanse

spells (8):
2Call to the Netherworld
1Smallpox
2Premature Burial
1Feebleness
1Dark Withering
1Walk the Aeons

creatures (15):
1Rathi Trapper
1Blightspeaker
1Undertaker
1Deadly Grub
1Trespasser il-Vec
1Nightshade Assassin
1Looter il-Kor
1Fathom Seer
2Shaper Parasite
1Tolarian Sentinel
1Fa'adiyah Seer
1Clockwork Hydra
1Cyclopean Giant
1Vorosh, the Hunter

40 cards
 
Runde 4

Der Australier Andrew Eckermann, der zum ersten Mal in Übersee unterwegs war und dieses Ereignis gleichzeitig mit seiner ersten Pro Tour kombinierte, spielte Blau/Rot. Während ich wenig spektakulär mit meinem 3/1-Würmchen in seinen Morph rannte, um ihn wieder auszubuddeln und hinzulegen, spielte er einen Bonesplitter Sliver. Ich hatte schon den Drachen auf der Hand und ein Premature Burial. Der Sliver kam mir nicht so gefährlich vor gegen meinen Power-Drei-Jungs und ich machte lieber nichts, in der Hoffnung, bedrohlichere Karten abzuschaffen. Als der Frenetic Sliver ins Spiel kam, bereute ich meine Entscheidung, aber spätestens als der zweite Bonesplitter Sliver folgte und er den ersten Flip gegen meinen Block gewann, zeigte sich, wie fatal diese Entscheidung gewesen war. Ich legte zwar den Drachen und haute ordentlich zu, aber er legte einen 4/4-Flieger als Chumper nach und murkste mich mit drei 6/2 Slivern, die zu 50% regenerieren können, ab.
0-1

Wie so oft noch mit diesem Deck boardete ich die vier doppelblauen Karten rein:
-1 Fa'adiyah Seer, -1 Call to the Netherworld, -1 Blightspeaker, -1 Cyclopean Giant,-1 Swamp; +1 Cancel, +1 Wipe Away, +1 Dismal Failure, +1 Temporal Eddy, +1 Island.

Ich counterte seinen Frenetic Sliver, wir legten ein wenig Krams, Turn sechs kam der Drache und überlebte.
1-1

In Spiel drei gab es ein wenig mehr Materialschlacht, die aber nie wirklich bedrohlich wirkte. Irgendwann kam dann wieder der Drache mit Undertaker-Backup und gewann.
2-1 (Win)

Runde 5

Hier begegnete mir Paul A. Cheon mit einem super W/G-Deck. Im ersten Spiel fängt er an und zeigt mir mal, wie das mit der Kurve geht: Ivory Giant, Knight of the Holy Nimbus, Ivory Giant und Spinneret Sliver, Nantuko Shaman, Stormfront Riders. Das waren seine ersten fünf Züge. Ich weiß nicht mehr so genau, was ich gemacht habe, aber das war offensichtlich eh egal.
0-1

Ich boarde wieder wie in Runde vier mein Blau rein.

Im zweiten Spiel legt er Turn zwei den Amrou Scout und sucht sich einen Aven Riftwatcher. Mein Shaper Parasite entsorgt den Scout. Ein Spinneret Sliver und der Aven werden in den Stormfront Rider gegatet und er legt noch eine Ghostship-Proxy in weiß nach. Doch der gute alte Drache kann mit Bounce zusammen das Spiel entscheiden.
1-1

In Spiel drei begrabe ich ihm seine Kreaturen am Anfang, dann zieht er zuviel Land, und meine Jungs begraben ihn und ebnen den Weg zum Tag zwei!
2-1 (Win)

Zum Erreichen von Tag zwei wollte ich mir erst einmal eine Zigarette gönnen (ich rauche ab und an ganz gerne mal eine) und ging vor die Tür. Dort stand der Fotograf Craig Gibson mit zwei anderen Wizard-Jungs am qualmen. Daher meine Frage:
„Got a cigarette for a picture?“
„Why would I need your picture?”
„If I win tomorrow you might need it!“
“What's your record?”
„4-1.“

Ich bekam dann eine, ohne die angebotene Gegenleistung erfüllen zu müssen. Spaßigerweise kam ich ja dann in die Top 8 und er brauchte Bilder von mir… vergaß mich aber als einzigen am Samstagabend und wir mussten Sonntag morgens Bilder nachmachen. Tja, hätte er mal am Freitag…

Runde 6

Ruud Warmenhoven mit einem G/R Deck, das zwei für mich recht gefährliche Tromp the Domains besaß, war nun die letzte Hürde in diesem Draft. Ich halte einen Swamp, Dark Withering, Nightshade Assassin, Call to the Netherworld und 'ne Menge anderen schwarzen Kram on the draw. Sein Goblin Skycutter fängt sich mein Withering in meinem Discard-Step. Herd Gnarr bekommt den discardeten Assassin ab. Danach lege ich Kram mit Stärke drei, spiele Premature Burial und grabe meine Opfer wieder aus, bis das Spiel entschieden ist.
1-0

Da ich die Tromps noch nicht kenne und nur Bodenkrams gesehen habe, boarde ich keine Counter. Ich halte wieder das Withering mit dem Assassin, diesmal mit zwei Ländern. Er legt Magus of the Scroll und dann wieder den Goblin. Ich Withere den Gobbo und sein 3/5 Baum in Zug vier begegnet meinem Assassin mit fünf schwarzen Handkarten, darunter Raise Dead und das Premature Burial. Nun wird's knifflig, da er Scyrb Ranger mit Flash bringt, mit Firewhip ausrüstet, seine Hand herunterspielt und immer noch den Magus hat.

Ich lege einfach jede Runde Zeug und haue mit dem Assassin. Irgendwann ist er auf sechs und ich auf 16. Ich habe noch zwei Burials, ein Call to the Netherworld und einen Walk the Aeons auf der Hand. Er hat gerade einen suspendierten Nantuko Shaman ins Spiel bekommen und ein Herd Gnarr ausgelegt. Seine letzte Handkarte ist der Tromp, den er mir schon eine Weile lang revealed. Claas-Clever-mäßig denke ich mir: „Erstmal sehen was der Timewalk so bringt, kaputt machen kann ich die Jungs ja immer noch und vielleicht wird er nervös und blockt den Assassin im nächsten Angriff, dann habe ich noch was zum revealen…“ Wenigstens habe ich dann nach dem Walk the Aeons selber gemerkt, dass das Premature Burial jetzt nicht mehr gezaubert werden kann und mich still frustriert über meinen dicksten Fumble auf dem Tunier überrennen lassen.
1-1

Eigentlich gehe ich ja davon aus, dass man nach einem solchen Fehler dann auch verliert, aber zum Glück war das nicht der Fall. Ich boarde nun doch wieder mein Blau herein (gegen Tromp the Domain, und als Startspieler ist das eh besser als on the draw). Er beginnt die Beats mit einer Mire Boa, greift dann in Zug drei an und ärgert sich danach erstmal. Ah, ok, ja, den Uktabi Drake hätte man wohl auch vor dem Angriff spielen können. Um so mehr denke ich darüber nach, ob ich den nun wirklich countern muss, entscheide mich dann aber für ja und mache seinen Fehler nichtig. Wir legen beide ordentlich Sachen raus, bei mir kommen Rathi Trapper und Clockwork Hydra. Ich spiele Walk the Aeons mit Buyback, dann zwei Turns später noch mal ohne und er verliert mangels genügender Blocker.
2-1 (Win)

Das Deck sah für mich wirklich nicht wie ein 3-0-Deck aus, aber obwohl ich ein Spiel weggeschmissen habe, hat es doch dafür gereicht. Der Drache hat drei Spiele gewonnen, die Random-Madness-Schiene auch eins und ich hatte Glück, dass Ruud im recht langen Spiel drei keinen Tromp gezogen hat. Insgesamt wohl mein schlechtestes Deck bei der PT, mit einem sehr glücklichen Ergebnis.

Draft 3 (1-0 nach Tag 1):

Firstpick ist hier der Sporesower Thallid über einen Fathom Seer. Nachdem ich Might of Old Krosa und einen weiteren Sporesower geschoben bekomme, fühle ich mich schon recht wohl. Dann kommen ein Gemhide Sliver und danach ein später bereuter Might Sliver über einen Thallid Germinator. Ich wollte den Might Sliver nicht weiter geben, da ich dachte, meinen linken Nachbarn damit noch in Grün zu forcen. Das war aber wahrscheinlich weniger wichtig als selbst den tollen Fungus zu bekommen. Der Draft lief ziemlich gut weiter und ich hatte am Ende mein wohl stärkstes Deck bei dieser PT.

Hier gab es recht wenig Optionen beim Bauen, daher nur die Deckliste:
 
lands (17):
10Forest
4Plains
3Swamp

spells (4):
1Might of Old Krosa
1Thrill of the Hunt
1Strength in Numbers
1Fortify

creatures (19):
1Essence Warden
2Thallid Shell-Dweller
2Deathspore Thallid
1Kavu Predator
1Gemhide Sliver
1Thelonite Hermit
1Hedge Troll
1Ana Battlemage
1Pallid Mycoderm
2Sporesower Thallid
1Giant Dustwasp
2Durkwood Tracker
1Savage Thallid
1Citanul Woodreaders
1Jedit Ojanen of Efrava

40 cards
 
Die einzigen beiden fragwürdigen Sideboardoptionen waren ein Savage Thallid und der Primal Forcemage. Da ich jedoch außer den Deathspore Thalliden nichts gegen Evasion hatte, bevorzugte ich die Durkwood Tracker.

Runde 7

Wir bekommen erst einmal einen Deckcheck und es stellt sich heraus, dass einer meiner Deathspore Thallids von hinten aussieht wie Sau (Wasserflecken oder so was). Der Judge gibt mir einen neuen Thallid als Proxy, meint, ich muss den alten aber im SB aufbewahren, ansonsten kein Problem und weitermachen. Später stellte sich heraus, dass ich dafür auch ein Warning bekommen hatte, was auf dem Result Slip vermerkt war und mich später noch arg ärgern sollte.

Stuart D. Wright spielte ein G/R-Deck mit Blau-Splash für zwei Shaper Parasites. Im ersten Spiel nahm er einen Mulligan, um mir danach den Draw des Grauens zu präsentieren: Turn zwei Gemhide Sliver, Turn drei Prismatic Lens + Morph, Turn vier Pardic Dragon. Dreimal Angriff, pump, tot.
0-1

Spiel zwei war auch nicht gerade spannend. Ich lege einen Sporesower Thallid, der eine Axt fängt, dann kommt der Hermit, morpht um und good game.
1-1

Spiel drei wird dann ein echter Marathon. Turn zwei spielt er einen Spinneret Sliver, sehr zu meiner Verärgerung, da ich nur drei Länder habe und ihn von dem so wichtigen Gemhide Sliver nicht gleich profitieren lassen will. Ich lege also erst einmal einen Thallid Shell-Dweller. Er legt den Nantuko Shaman für drei, was mich erst recht nicht überzeugt, meinen Gemhide zu spielen. Also erstmal die zweite Pilzwand gelegt.

Nun legt er Stormbind… würg. Bei mir kommt kein viertes Land, aber ich habe immerhin noch einen Thrill of the Hunt als Backup für meinen kleinen Mana-Freund, den ich nun doch spiele. Stuart ballert ihn trotzdem mit zwei Karten ab und wir stallen uns ein wenig gegenseitig. Ich lege erst den Ana Battlemage und dann die Citanual Woodreaders, beide jeweils einfach so. Ein Essence Warden kommt dazu und mein Lebenspunkte-Konto steigt auf 27. Irgendwann kommen das vierte Land und ein Deathspore Thallid. Er spielt Subterranean Shambler, ich opfere ein paar Token und außer meinen Mauern, dem Shambler und meinen unwichtigen Tröten (1/4 und 2/2) liegt nichts mehr rum. Ich kann mit ein wenig hauen mit Strength in Numbers und Might of Old Krosa mit frischen Token, aber nicht wirklich gefährlich werden. Allerdings warten auf meiner Hand schon die ganzen Late-Game-Bomben auf ihren Einsatz, und zwar ganz schön lange…

Nachdem er die Citanual Woodreaders mit Kicker legt, wird mir schon ein wenig mulmig. Seine nächste Bombe macht mir dann echte Sorgen, denn es ist der fette Magus of the Arena. Viele Züge vergehen, ich verliere alle drei Runden einen Token (produziere mit meinen Mauern zwei, während der Magus drei abschießt). Mein Sporesower Thallid wird mit Stormbind entsorgt, meine beiden Durkwood Tracker bleiben liegen, machen jedoch nichts. Dann kommt das sechste Land und ich kann mit Jedit endlich wieder einen Threat legen. Er pokert mit dem Magus, aber ich entscheide mich doch lieber für einen Token. Zum Glück, da unter den drei Karten, mit denen er Jedit abfeuert, ein Fury Charm ist. Der nächste Sporesower Thallid wird auch wieder geflakt, aber er legt immerhin nichts nach und hat keine Karten mehr. Endlich bei acht Mana angekommen, kann ich den Hermit legen und morphen. Zwei Züge und all-out-Angriffe später habe ich nach unserer Extrazeit dieses Mammut-Spiel dann endlich gewonnen.
2-1 (Win)

Mit einem recht glücklichen 6-1 und einem Super-Deck für die nächsten zwei Runden schaute ich Tag zwei erfreut entgegen.

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