miraclegames.de
featured Standard
PTQ im Feindesland
von Björn Müller
11.07.2005

Mahlzeit,
da mich die Mehrzahl der Community nicht kennen wird und ich nicht als Verräter am scheinbar üblichen System bei PMtg dastehen will, laut dem es ein ungeschriebenes Gesetz ist sich als "Neuschreiberling" erstmal vorzustellen fange ich erstmal damit an.

Mein Name ist Björn Müller. Ich bin 22 Jahre alt und komme, ja woher komme ich? Grundsätzlich komme ich aus Braunschweig (Mitglied der ehemaligen Schulbusfahrer), wohne inzwischen mit meiner Freundin zusammen in der Nähe von Stuttgart und bin beruflich bedingt (Soldat) auch noch in einigen anderen Städten anzutreffen (Heide, Rostock, Kaufbeuren, Fassberg, Mosbach). Ich spiele seit 1994 (Anfänger-)Magic, habe zu Urza's Saga aufgehört und mit Invasion wieder angefangen. Dann aber schon mit Tuniermagic. Erfolge habe ich bis jetzt nichts Ernsthaftes zu verzeichnen, wenn man mal von 2 Top8's und einem gewonnenen GP-Trial absieht.
Genug gefaselt, kommen wir zum Artikel und beginnen mit dem


PROLOG

Vor einer Woche bin ich mit vier Braunschweigern (Gruß an Stefan, Römer, Föböö und Arno an der Stelle) einfach mal auf den PTQ nach Grevenbroich gefahren, um unsere Eigenkonstruktionen anzutesten und das neue Format zu begutachten. Außerdem habe ich mir ein neues Auto gekauft gehabt (Opel Astra btw.) und musste natürlich erstmal vor den Jungs posen. Ich schweife schon wieder ab. Auf jeden Fall haben die meisten von uns festgestellt, dass unsere Decks im Meta einfach genau nix machen (wen wundert's, mein Deck basierte auf Reweave...) aber ich habe ein paar interessante Decks gesehen und doch reichlich Spaß gehabt. Montags wollte der Dienstherr mich gerne mal in Heide (100 km über HH) stationieren und ich hatte so genug Zeit mir das Turnier und die Erfahrungen die ich gesammelt habe durch die Schädeldecke ziehen zu lassen. Freitag um 11:30 Uhr wurde ich dann dankenswerterweise wieder für ein paar Tage in das zivile Leben entlassen. Meine Süße wollte besucht werden und ich hätte noch ein paar geliehene Karten to their owners hand returnen müssen. Habe vorsichtshalber also die Karten in der Kaserne vergessen und bin trotzdem ins Comiculture nach Braunschweig rein, weil ich noch für den PTQ in Hamburg am 09.07. Mitfahrer suchte. Dort angekommen habe ich erstmal festgestellt, das das Ding erst eine Woche später ist (wo ich natürlich keine Zeit habe) aber Alternativ ein PTQ in Stuttgart läuft. Wann? Morgen! Scheiße, Frauchen wird mich killen.

Egal nicht weiter drüber sinniert und erstmal das Deck zusammengesucht, was ich wenn ich das Turnier nicht spiele wenigstens ein bisschen playtesten und evtl. optimieren kann. Dann schnell weiter gefahren, weil bis zur Chefin sind es noch mindestens vier Stunden Fahrt wenn ich halbwegs durchkomme und es war schon kurz nach 6. Also los, viertel nach 10 angekommen und kurz vorm einschlafen noch anklingen lassen, dass ich nächsten Tag evtl. nach Stuttgart fahre. Wie erwartet ein begeistertes Jubeln ihrerseits, gekrönt mit dem allseits beliebten "Mach was du willst". Habe entschieden einfach dem Schicksal die Entscheidung zu überlassen und keinen Wecker gestellt. Bin dann gegen 0:30Uhr eingeschlafen und wider erwarten um 9Uhr aufgewacht. Chefin war arbeiten also habe ich das Versprechen vor mir eingelöst und bin nach dem Morgenprogramm gegen kurz nach 10 los. Punkt 10:55 UHR war ich an der Site, registrierte mich schnell und schaute noch kurz auf
 
lands (22):
18Swamp
3Tomb of Urami
1Shizo, Death's Storehouse

creatures (23):
4Hand of Cruelty
4Raving Oni-Slave
4Ogre Marauder
4Yukora, the Prisoner
4Takenuma Bleeder
3Akuta, Born of Ash

spells (15):
4Umezawa's Jitte
4O-Naginata
4Sickening Shoal
3Pain's Reward

60 cards
creatures (4):
4Nezumi Graverobber

spells (11):
4Hideous Laughter
4Cranial Extraction
3Hero's Demise

15 cards
 
Das Deck habe ich teilweise (etwa 6-8 verschiedene Karten) in Grevenbroich gesehen und fand die Performance recht stark. Die Deckliste die ich von dem betreffenden Spieler kannte, hatte wie gesagt einige Lücken die ich nach Gutdünken aufgefüllt habe. Aber egal, genug gelabert. Weiter geht's mit der eigentlichen Intention des Artikels.


DER TUNIERBERICHT

Um 11:15Uhr hingen die Seatings und nachdem das bis dahin noch unterbesetzte Judgeteam (ich glaube 2 Judges für 107 Spieler) die Decklisten eingesammelt haben, hingen für alle überraschend auch schon die Pairings. Noch ein paar Ansagen des Headjudges und ab geht's in


Round 1 - Fight

Mit flauem Gefühl im Magen trotz Alkoholabstinenz am Vorabend ging ich zu meinem Tisch und wartete auf einen Jörg Unfried. Random Shakehands und viel geshuffle, Startsignal abwarten, nebenbei den Würfel sprechen lassen und nach dem ersten Erfolg des Tages (Abgesehen davon das ich trotz Map24 die Site gefunden habe) entschieden, dass ich beginnen will. Ihr kennt das ja.

Ich beginne mit Swamp, Go. Worauf er Swamp, O-Naginata, Go macht und ich schon verstanden habe. Erstes Spiel und gleich das Random Mirror. Scheiße. Das erste Game geht auch gleich mal in die Hose weil er das böse Equipment und einen Shoal hat, wodurch er meinen Geschwindigkeitsvorteil egalisiert. Also Sideboarden. Graverobber und Demise rein, Reward und Hand of Cruelty raus. Weiter geht's und ich fang wieder an. Wir halten beide und ich spiele schon mal das kürzeste Spiel des Tages. Beginne halt Traumhaft mit O-Naginata und Raving Oni-Slave, er bleibt auf einem Land und gibt Turn 3 auf. Spiel 3 also. Er beginnt, ich habe eine recht solide Hand. Die 1. Karte die ich nachziehe ist die gute Jitte. Zusammen mit meinem harten Beatdown und meinen Shoals reicht das aus, um das Spiel zu entscheiden. Eine Anekdote habe ich aber noch: Drittes Spiel, sein 4. Zug: Pithing Needle, Ich: "Okay auf?", er: "Yukora, the Prisoner", Ich: "Okay", innerlich totgelacht. Ist eigentlich gar kein Meddling Mage das Needlechen, und Yukora war nicht mal im Spiel. Egal, weiter mit


Round 2 - Fight

Erste Runde war gewonnen, macht ja schon mal ein gutes Gefühl und da ich vor dem Turnier nicht mal gegoldfished habe, auch ein wenig Handlungssicherheit mit dem Deck. In der 2. Runde war mein Gegner Tristan Gally mit B/U Splice Control. Gibt nix wirklich lustiges zu erzählen. Im ersten Spiel fang ich halt an, er spielt Needle auf Jitte und später ein Laughter um den Yukora klein zu halten und sich einen Zug zu kaufen, nützt aber nix. Im zweiten Game nimmt er Mulligan, ich sehe dass er mit der zweiten Hand auch nicht glücklich ist, aber hält. Er geht Screw und ich gewinne recht fix.
Wieder eine Runde in Rekordzeit zu Ende und mein Zigarettenkonsum nimmt immer stärkere Formen an. Egal weiter geht's.


Round 3 - Fight

Alexander Vey wollte in dieser Runde meinen Durchmarsch verhindern. Er spielte mit G/B Legends das scheinbar häufigste Deck des Turniers. Der spannendste Teil des Matches war wohl im 2. Spiel er Kokusho, ich eot Demise, er eot bei mir den Kokusho auf die Hand zurück mittels Soulless Revival. Nützt aber nix, mein Beatdown ist zu hart. Gewinne das Match in zwei Spielen.


Round 4 - Fight

3-0 gestartet, macht einen Noob wie mich ja schon etwas nervös. Das letzte Mal bin ich damit Top8 gegangen. Noch zwei Siege aus den nächsten drei Spielen hieß es also. Und beginnen wollte ich das ganze gegen Jerome Schetter. Nachdem er das erste Land gelegt hatte, wusste ich dass ich eine gute Chance haben müsste. Es war halt ein Forest. Spricht nicht grade für explosiv schnell und sonderlich defensiv. Zwei Züge später wusste ich auch das er dasselbe Deck spielt wie schon mein Round 3 Gegner. Aber ich muss mich die erste Runde doch geschlagen geben, da ich eine riskante Hand hielt und kein Land oder billige Viecher nachgeholt hatte. Also 2. Spiel. Hat keine lange Story. Beginne, 2nd Turn Graverobber, 3rd Turn Bleeder, 4th Turn O-Naginata und er schaut zu. 3. Spiel ist der Gott des guten Draws nicht auf seiner Seite und er mulligant sich zum Screw. Spiele halt ein Deck was so etwas böse bestraft. Also schon 4-0 und nur noch ein Sieg aus zwei Spielen nötig


Round 5 - Fight

Klaus Jöns hat die Stelle von Marius Mensch mir gegenüber eingenommen nachdem es neue Paarungen gab. Die Judges haben wohl vergessen die Spieler zu droppen die eben dieses gerne wollten. Klaus und ich haben dann auch gleich noch ein wenig gedeckcheckt wodurch wir uns etwas unterhalten konnten. Wir wussten beide was der andere spielt und ich fand das Matchup gegen Snakes durchaus gewinnbar. Sah er ähnlich, aber sicher war ich mir nicht, da ich auch wusste wie sein Deck abgehen konnte. Decks waren okay und ich konnte mich darum kümmern meine Theorien in die Tat umzusetzen. Im ersten Spiel habe ich wenig Vieh aber ein bissel Equipment. Er zieht aber eins seiner zwei Wear Away und unterbindet damit meinen eh schon vom Mulligan geschwächten Versuch das Spiel zu gewinnen. Im 2. Spiel nimmt er den Mulligan und ich gehe ab wie Schmidts Katze. Traumstart und Tod des Gegners in Turn 5 oder so. Auf ins Dritte wo er beginnt und ich eine mutige Hand ohne Vieh aber mit genügend Ländern, 2 O-Naginata und Jitte halte. Blöderweise ziehe ich kein Vieh für 5 Runden und er stampft mich mal schnell ein. Also der erste Rückschlag heute und schon im Single Elimination Modus. Sollte jetzt besser gewinnen in


Round 6 - Fight

Ich durfte gegen Peter Michael Bahr und seine fiesen weißen Männer ran. Auch wir kannten unsere Decks, weil man halt mit einer gemeinsamen Siegessträhne ab und zu in der Nähe zueinander sitzt. Er macht sich extrem Sorgen, dass er das Match nicht gewinnen kann. Ich habe keine Ahnung, da ich nicht getestet habe und WW auch sehr stark einschätze. Im ersten Game macht er nur sein 1/3 Vieh was irgendwas raussucht und will Jitte drauflegen worauf ich mal kurz Shoale. Zusammen mit meinem harten Beatdown ist das in dem Spiel genug. Also schnell zum Sideboard gegriffen und für ein bisschen mehr Laughter im Deck gesorgt. Habe inzwischen eingesehen das die Pain's Reward eine krasse Fehlentscheidung waren, da sie im gesamten Tunier nur als Shoalfutter dienten. Also wieder einmal raus damit. Im 2. Game machen wir beide ein bisschen was bis er den weißen Kirin legt und dank weißer Shoal meinen Tisch cleart. Das Ding ist zu groß für mich und ich entscheide mich für einen Start meinerseits im 3. Spiel. Es sollte ein würdiges Spiel um die Top8 werden. Er hat 8,5 Schwänze (weiche Knie vor Ehrfurcht. Grins) und zwei Flugzeuge. Ich begegne dem mit O-Naginata, Hand of Cruelty und Akuta Born of Ash. Dank der Hand ist der Boden dicht und ich greife jede Runde mit reanimiertem Akuta an, nachdem er ausgerüstet wird. Insgesamt mach ich den Blödsinn vier mal, also fünf Angriffe, versuche zwei mal den bösen Fuchs mittels Shoal zu erlegen, was durch Blessed Breath in beiden Fällen verhindert wird (Nein, kein Splice) und ziehe in meiner letzten Runde einen Sumpf als zweites Land wodurch ich Akuta noch mal das O-Naginata in die Hand Drücken, gegen seinen Fuchs und den nachgelegten Hound of Konda zusammen mit meiner Hand of Cruelity anrenne und ihn von seinen letzten 4 Lebenspunkten befreien konnte. Das gelang mir bei einem Leben. Schwein muss man sein, äh haben.


Round 7 - lassen wir das

Marius Mensch und ich einigen uns darauf dass wir, nachdem wir uns nicht in Runde 5 mirrorn durften, es auch jetzt nicht tun. Also ID.

Mal wieder etwas Pause und Infos eingeholt. Die Tour ist in einer Zeit wo ich definitiv keinen Urlaub kriegen werde. Also ist das Ziel im Halbfinale zu conceden.


Quarterfinal

Der einzige der mich bis Dato an diesem Tag geschlagen hatte gewährte mir ein unfreiwilliges Rematch. Er wollte mir noch einen recht annehmbaren Pricesplit anbieten, da er wusste das ich nicht nach LA fahren würde, aber ich wollte auch endlich mal weiter kommen als nur ins Viertelfinale. So sagte ich ihm er kann ruhig auf die Tour. Er müsste mich nur vorher besiegen. An sich ist er ein recht netter Typ und mir war das Ergebnis zu dem Zeitpunkt schon egal. Ich wollte nur noch ein gutes Spiel.

Los ging's. Viel shufflen, Trashtalk etc. das übliche eben. Dann erfahren wir durch die Macht des Würfels dass er beginnen wird und wir ziehen. Es gibt um ehrlich zu sein gar nicht so viel zu berichten. Er macht dritte Runde Reach und vierte Runde den Nordbaum, ich mache kein drittes und viertes Land und verliere halt. Mein O-Naginata wurde von seinem Wear Away einmal mehr entsorgt. Der Kartengott wollte ihn offensichtlich zur Tour schicken. Also schnell ins Seitenbrett geschaut, ein Paar Heros Demise gefunden, verdutzt mitbekommen was er alles gegen mich boardet und weiter ging es. Im 2. Spiel beginne ich mit Oni-Slave, Oni-Slave, O-Naginata, worauf er schon wieder Wear Away macht (Grummel). Dann kommt ein Meloku auf seiner Seite und er kann erstmal chumpen. Ich lege Yukora nach um ihn von seinen letzten 5 Leben mittels furchtbarem Shizo-Yukora (die eierlegende Wollmilchsau) zu befreien. Die Flugechse hatte mich inzwischen so in Bedrängnis gebracht (Zusammen mit den Slaves) das ich in dem Turn gewinnen musste und auch würde solang er kein Heros Demise hat.

Okay er hatte und gewinnt verdient das Spiel.
Ich gratuliere noch und seine Schweißperlen auf der Stirn verflüchtigen sich. War ein geiles Spiel mit einem verdienten Sieger.

Im Endeffekt habe ich also ein Viertelfinale mehr auf dem Konto. Und der Klaus hat sich am Ende ja schließlich auch geqed. Meinen herzlichen Glückwunsch dafür noch mal. Wahrscheinlich wird es meine letzte t8 sein, da ich in einem halben Jahr Nachwuchs erwarte und dann weder die Zeit noch das Geld für "das Spiel der männlichen studierenden Jungfrauen" mehr haben werde. Eigentlich wirklich schade, aber das Leben muss weitergehen. Und wenn man bis zum Hals in der Scheiße steht sollte man den Kopf nicht hängen lassen. Grins. Ihr versteht schon was ich meine. Jetzt könnt ihr in aller Ruhe mein Erstlingswerk zerreißen wie es euch gefällt. Viel Spaß dabei und den Betreff nicht vergessen.

So long
"Das Yogurthluder"

[ drucken ]

Weitere Artikel/Berichte von Björn Müller

[15.01.2008]Schimmel for Insiders
[03.01.2008]Feldtagebuch
[20.06.2007]The Return of Visara's Daddy


miraclegames.de
 
 
zur Startseite zur Startseite zur Startseite zur Startseite zur Startseite