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Kurz vor Alcatraz und anderes Stückwerk
...and justice for all
von Justus Rönnau
14.11.2004

Hallo allerseits, da bin ich mal wieder.

Ich hab länger nichts mehr geschrieben, was mehrere Gründe hat. Zum einen war auf den letzten Turniere nicht allzu viel los über das man berichten könnte und zum anderen nimmt die Motivation selber zu schreiben etwas ab, wenn man fast jeden Tag Artikel bearbeitet und editiert. Hinzu kommt, dass ich noch einen Artikel mit Sheldon Menery für die Judge-Seite geschrieben habe und meinen letzten Artikelfür eben diese ins englische übersetzt hab.

Mittlerweile ist aber genug zusammen gekommen um was draus zu machen.



1. Worlds 2004 in San Francisco

Was ist nur los mit den Magicspielern? So ziemlich alle penetranten Problemkinder haben sich verabschiedet. Entweder freiwillig (Boeken, Benafel) oder zumindest zeitweise unfreiwillig (Fuller, van Cleave). Selbst Tom Guevin ist ruhiger geworden.
Die Cheater sind entweder so vorsichtig geworden, dass sie kaum mehr erwischt werden oder so dumm/unaufmerksam, dass sie rechtzeitig erwischt werden. Das ist zwar gut für die Turniere, aber schlecht für Berichte.

Dementsprechend gibt es auch von den Weltmeisterschaften recht wenig zu berichten.
Sehr schön war, dass genug Judges da waren, so das jeder einen ganzen Tag frei hatte. So kam man endlich mal dazu, sich die Stadt ein wenig anzusehen (oder Side Events zu spielen wenn man das bevorzugt – einige Judges verzichteten auch und judgeten auch an ihrem freien Tag). Mein freier Tag war gleich der Mittwoch. Ich schlief erstmal aus und schaute mir dann Alcatraz, das auch von der Site aus zu sehen war, an. Lustige Anekdote: Alcatraz war das einzige Gefängnis, wo die Gefangenen nicht kalt duschen konnten. Die Insel ist nämlich nicht wegen ihrer Entfernung vom Festland so sicher, sondern wegen einer sehr kalten Strömung, die sie umgibt. So sollte verhindert werden, dass sich ein Fluchtwilliger an kalte Wassertemperaturen gewöhnt.
Danach ging ich zur Site und schaute mir an, was unsere Jungs so machten.

Donnerstag und Freitag war ich dann beim Mainevent. Was besonderes passierte da nicht, aber von den Side-Events hörte ich eine lustige Geschichte: Bei einem Deckcheck in einem der PTQs fiel auf, dass der Spieler einige Karten verkehrtrum im Deck hatte. Das waren 4 Wrath of God, was ja schon bedenklich ist. Die Judges entschieden sich, die Karten einfach umzudrehen und kommentarlos zurückzugeben. Nächste Runde bekam der Spieler nicht durch Zufall einen weiteren Deckcheck. Und siehe da, die Wraths waren schon wieder falsch rum. Sowas meine ich mit den dummen Cheatern.

Am Samstag war ich zur Judge Certification eingeteilt.

Randbemerkung: Im Gegensatz zu früheren Events hat das nicht einer die ganze Zeit gemacht, sondern es wurde täglich rotiert. Das hat Vor- und Nachteile. Einerseits ist es natürlich schön, etwas Abwechslung zu haben. Die Beliebtheit dieses Jobs schwankt enorm. Ich selber mach das sehr gerne und habe auch überhaupt kein Problem damit wie in Berlin 4 Tage am Stück Judgetests zu machen. Andere hingegen hassen den Job. Wenn's dann so einen für 4-5 Tage erwischt ist das natürlich blöd. Andererseits führt das natürlich auch zu Problemen. Man muß erstmal in die Routine reinkommen, bei Tests, die über die Tagesgrenze gehen muß man sich mit dem Tester vom Vortag koordinieren, etc.

Als ich das vorab in der Schedule las, bereitete ich mich innerlich auf einen anstrengenden und stressigen Tag vor, denn ich erinnerte mich noch gut an Berlin. Aber da hatte ich mich getäuscht. Es war nämlich recht wenig los. Ich hatte nur 2 Leute, die es bis zum tatsächlichen Test schafften. Lustig war, dass auch Aaron Forsythe kam um den Test zu machen. Wie nicht anders zu erwarten mußte er dann aber abbrechen, da er doch wieder was für die Coverage schreiben mußte. Na ja, der wird schon noch irgendwann zu kommen.
Später kam dann Andy Heckt und fragte mich, wieviel los sei. Da das wie gesagt nicht grade viel war, fragte er mich, ob ich etwas dagegen hätte, wenn einer der SE Leute die angefangenen Tests zuende macht, weil im Mainevent ein Backup für einen unerfahrenen Teamleader gebraucht wurde. Das bisherige Backup sollte nämlich jetzt zu seinem Lvl 3 Interview. Klar machte ich das.

Randbemerkung: Teamleader, die in der Aufgabe noch keine große Erfahrung haben bekommen immer ein „Backup“. Das ist ein erfahrener Judge, der den neuen Teamleader beobachtet, Tips gibt und wenn etwas droht ernsthaft schief zu gehen auch eingreifen kann.

Am Sonntag machte ich neben einem Tablejudge im Viertelfinale noch beim Lvl 3 Interview von Johanna Knuutinen aus Finnland mit. Ich leitete das Interview, außerdem waren Collin Jackson und Carter mit dabei (zwischendurch auch Sheldon und Andy).

Das Interview war Brutal und dauerte die Rekordzeit von 4 Stunden, denn die Entscheidung war nicht einfach. Wir wollten Johanna von ihrer besten und von ihrer schlechtesten Seite sehen und das taten wir auch. Aber das war schon hart. Zur Verdeutlichung hier ein (aus der Erinnerung zusammengestellter) Ausschnitt aus dem IRC Channel #mtgjudge von vor ein paar Wochen:

Flame [Johanna]: I should finish my article
Mercator (Jasper Overman): what is it about?
Flame: my 4-hour torture at worlds
random guy: worlds is only 4 hours?!
Flame: I was talking about my lvl 3 interview
random guy: oh
Mercator: that's pretty long, right?
JustusR: very long indeed
Mercator: mine will probably be over after five minutes when Sheldon has made me cry.
JustusR: no, merc, that's when it starts
JustusR: it took us like 30 minutes to reduce her to tears, though
Flame: that's true

Und das war es wirklich. Die Darstellung war nicht übertrieben.
Normal ist das natürlich nicht. War aber notwendig, auch wenn ich schon etwas Mitleid bekam, welches aber ganz schnell unterdrückt wurde.
Hat sich am Ende dann aber doch gelohnt, denn Johanna hat bestanden. Nochmals Glückwunsch.


2. PTQ Nagoya in Grevenbroich

Letztes Wochenende war ein PTQ in Grevenbroich. Eigentlich hätte ich gar nicht da sein sollen. Als die nächsten EU GP Termine feststanden hatte ich Peter Coenen angemailed um mit ihm abzusprechen, wo er mich gerne als HJ oder Backup haben wollte. Heraus kam, dass er noch ein Backup für Bruno Barracosa in Helsinki suchte und ich sagte zu.
Als dann der Sponsorship Aufruf für Helsinki kam schrieb ich hin, nochmal als Bestätigung, dass ich kommen würde. Da stellt sich dann heraus, dass Peter seine Notizen verschlampt hatte und jetzt schon Gis als Backup angeheuert hatte. Na ja, dann eben PTQ gejudged.

Dort hatte dann unserer Kommissar seinen ersten DQ als HJ. Und das kam so:
Zu Beginn der ersten Runde rief ein Spieler, Mike Hofmann, einen Judge, da einige Karten im Deck des Gegners (Christoph Bußmann) in falscher Orientierung lagen. Als man sich das Deck ansah, konnte man feststellen, dass alle Länder, incl. eines nonbasics, in anderer Orientierung als der Rest der Karten war. Hinzu kam, dass er diese semi-durchsichtigen Hüllen spielte, man also ohne große Probleme erkennen konnte, in welche Richtung nun eine Karte lag. Ohne ihm genau zu sagen, was nun das Problem war, fragten wir Christoph, was er denn mit dem Deck so alles angestellt habe, wie er gemischt hat, etc. Er sagte, er hätte vor dem Match das Deck nach Ländern, Kreaturen und Sprüchen sortiert und dann erst pile und dann riffleshuffles gemacht. Beim Rifflen müßte er dann wohl aus Versehen einen Haufen umgedreht haben. Aber hätte aber sehr gründlich gemischt. Diese Version wiederholte er später noch mal und bestätigte auf Nachfrage auch ausdrücklich, dass die Karten vor dem Mischen sicher in gleicher Orientierung waren. Das müsse, wie gesagt, beim Rifflen passiert sein.
Nun sind weder Thorsten noch ich die Helden der Wahrscheinlichkeitsrechnung, aber die Chance, dass man bei einem gemischten Deck ausgerechnet versehentlich alle Länder umdreht schien uns vergleichsweise klein.
Wir zeigten Christoph dann also, wie sein Deck aussah. Da sagte er dann „oh, dann muß das wohl doch vorher passiert sein, war aber keine Absicht“. Auf die Frage, warum er sich denn vorher so sicher war, dass es anders gewesen sein mußte antwortete er, dass er eben zuerst dachte, dass es so gekommen wäre, jetzt aber die zweite Version für wahrscheinlicher hält.

Na ja, wir beide hielten eine dritte Version für am Wahrscheinlichsten und dachten, dass wir zumindest in diesem Turnier besser ohne ihn auskommen.



3. Aufgemischt!

Im ZKForum gab es letztens mal wieder eine Diskussion ums Mischen.
Da wurde ich gebeten, mal was dazu zu schreiben. Also gut.

So besonders viel kann man dazu leider nicht sagen. Die Regeln besagen eben, dass sich zu Beginn eines Duells (also wenn man das Deck „präsentiert“, d.h. dem Gegner zum Mischen oder Abheben hinlegt) die Karten im Deck in zufälliger Reihenfolge befinden müssen.
Darüber, wie man da hinkommt schweigen sich die Regeln aus.

Da es hier sicher einige gibt, die mit Begriffen wie „Pile-Shuffle“ u.ä. nichts anfangen können will ich die erstmal erklären:

Pile-Shuffle:
Man legt die Karten in Haufen (piles) auf, meistens sind das 3-10. Dann legt man die Haufen aufeinander und ändert so die Reihenfolge der Karten. Wichtig ist, dass ein Pileshuffle die Zufälligkeit des Decks nicht erhöht, denn der Prozess läßt sich ja präzise rückgängig machen. Neben einem Pileshuffle (der durchaus Sinn macht) ums man also auf jeden Fall noch auf andere Art und Weise mischen. Ein Pileshuffle macht Sinn, da Karten/Hüllen, besonders wenn sie nicht mehr ganz neu sind, aneinanderkleben können. So bricht man diese Klumpen auf.

Riffle-Shuffle
(nicht Rifle-Shuffle, mit Gewehren hat das nichts zu tun):
Man teilt das Deck in zwei Teile und läßt die Karten der beiden Teile dann mehr oder weniger abwechselnd ineinander Fallen. Habt ihr bestimmt schon öfters in mehr oder weniger guten Western gesehen . Da die Karten – wenn man sich nicht besondere Mühe gibt – nicht genau 1:1 ineinander fallen und das ganze mit ordinärer Feinmotorik auch nicht zu manipulieren ist ergibt sich mit der Methode tatsächlich eine zufällige Reihenfolge. Einmal reicht natürlich nicht, dass ums man schon öfters machen, dazwischen auch gerne mal ein Pile-Shuffle einlegen.

Side-Shuffle:
Der Riffle-Shuffle für Grobmotoriker. Man teilt das Deck in zwei Teile und schiebt die ineinander. Dauert länger als ein Riffle, ist aber einfacher und hat den gleichen Effekt.

Abheben:
Man nimmt ein Teil des Decks und legt ihn auf den anderen. Nicht sehr effektiv, kann in der Hand aber recht schnell gemacht werden.


Am effektivsten ist eine Kombination aus Riffle- und Pileshuffle. So 20-30 Riffles sollte man schon machen um ein Deck vernünftig zu mischen. In der Praxis sind soviel aber selten nötig, da das Deck zu Beginn ja nicht sortiert ist.
Wenn man sein Deck natürlich vorher sortiert braucht man schon die volle Anzahl, was dazu führen kann, dass man Probleme mit dem Zeitlimit bekommt, besonders wenn man auch noch Sideboarden will.

Das Deck zu stacken ist sowieso eine echte Unart. Das alberne an der Sache ist, dass es – wenn man nicht cheaten will – per Definition auch gar nichts bringt. Denn wenn es einem was nutzt ist es eben cheating. Sowas verbraucht also nur Zeit, denn nicht nur das Sortieren des Decks kostet Zeit, man ums danach auch noch gründlicher mischen also sonst.
Akzeptiert einfach, dass ein gewisser Glücksfaktor Teil von Magic ist.

Dabei fällt mir noch eine lustige Anekdote ein. Als Apprentice erschien, hatten die Macher voller Naivität den Shuffler so programmiert, dass er die Karten tatsächlich in zufälliger (für die Informatiker/Mathematiker: so zufällig wie ein Computer das eben kann) Reihenfolge ins virtuelle Deck packte. Die Proteststürme der Spieler über den schlechten Shuffler waren riesig. Daraufhin schrieben sie den Shuffler so um, dass er ein gestacktes Deck mit dem 3 Riffle-Shuffles gemacht wurden simulierte (damals waren 3 Riffles als Minimum in den Turnierregeln vorgesehen). Dabei kommt natürlich ein ziemlich gestacktes Deck raus. Die Spieler aber waren höchst zu frieden – die Masse meinte, der Shuffler liege jetzt viel näher am RL. Ah ja, alles klar.

In diesem Sinne,

Justus


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 #1 Level 3 interview von seb am 14.11.2004 • 15:05
was macht ihr denn da mit den Leuten, bitteschön?
Kannst du da mal näher drauf eingehen oder ist das irgendwie vertraulich?
 #2 Artikel von seb am 14.11.2004 • 15:06
netter Artikel, übrigens
 #3 Na ja, von JustusR am 14.11.2004 • 15:28
Johannas Interview war schon ziemlich extrem, also normal ist sowas nicht. Manchmal ist es aber notwendig, einen Kandidaten sowohl von seiner schlechtesten Seite, als auch von seiner besten Seite aus zu sehen - und das kommt nicht einfach so.
Besonders fiese Sachen haben wir eigentlich gar nicht gemacht, aber so ein Interview kann eben schon einen ziemlichen psychischen Druck aufbauen.
Johanna war eben so weit, dass sie diesen Teil des Interviews abbrechen wollte, was natürlich nicht geht (das war ihr eigentlich auch klar) - man kann natürlich das Interview komplett abbrechen, aber nur aus einem Teil aussteigen geht eben nicht.

Große Details kann ich dazu leider nicht verbreiten, dass würde Optionen für zukünftige Kandidaten reduzieren.
 #4 cheater von McJoka am 14.11.2004 • 15:50
der D. Williams fehlt wohl noch in der Aufzählung... Ansonsten wie immer ein solider Artikel, vielleicht nicht ganz so gehaltvoll wie gewohnt aber immer noch überm durchschnitt.
 #5 Apprentice von Akku am 14.11.2004 • 16:00
Sag mal, ist das immer noch so? Ich wunderte mich schon häufiger, dass die Apprentice-Starthand immer ein bisschen besser zu sein scheint, als die "echte" Starthand im Turnier... muss ich wohl doch zu MWS wechseln, wa?
 #6 Weiß man von ucgott am 14.11.2004 • 17:37
was Vincent Lemoine bekommen hat, dafür, dass er ne extra Karte gezogen hat? (laut Rhoelzl´s Turnierbericht). So gleich conceden wollen, damit Judge nicht geholt wird ist schon sehr verdächtig...
 #7 Riffles von jroger am 14.11.2004 • 18:45
"So 20-30 Riffles sollte man schon machen um ein Deck vernünftig zu mischen."

Hmm, ich zitiere mal http://de.wikipedia.org/wiki/Mischen_(Spielkarten) :

"Der Mathematiker und Magier Persi Diaconis [...] kommt er zu dem Schluss, dass der Stapel nicht vor fünf guten Riffles randomisiert wird und erst nach sieben wirklich zufällig ist. [...]"

Das bezieht sich natürlich auf ein Poker-Blatt mit 52 Karten, von dem alle Spieler ziehen. Trotzdem halte ich die Zahl von 20-30 für etwas übertrieben.

P.S. Arme flame-. Ich hoffe mal, dass mein L2-Test nicht so hart wird.
 #8 Random Guy von DarkX2 am 14.11.2004 • 21:07
Da tauche ich zum allerersten Mal in meinem Leben in einem Magicartikel auf - als "Random Guy" in #mtgjudge
 #9 @darkx2 von seb am 14.11.2004 • 21:17
Glückwunsch auch von meiner Seite!

Offensichtlich waren deine Beiträge für die Wiedergabe des Dialogs unentbehrlich. Weiter so, Mann!
 #10 Ich mach solche Artikel von BliSe am 14.11.2004 • 22:03
hmm,hier ne Kurze Frage
wo ist der große Unterschied zwischen Side und Riffle Shufflen vom Randomizing her ?
bei richtigem Sideshufflen kann man die Reihenfolge besser veränden als bei Riffle Shufflen :/
ich persönlich würde Side > Riffle shufflen sehen ....
 #11 Antworten von JustusR am 14.11.2004 • 22:15
@ucgott: Nein, da hab ich gar nichts von mitbekommen.

@jroger: Kann schon sein - war nur 'ne Schätzung von mir. Wichtig war eben, dass 3 eindeutig zu wenig sind.
Lvl 2 und Lvl 3 test sind extrem unterschiedlich... also keine Bange.

@DarkX2: Hehe, hatte keine Ahnung mehr, wer das war

@BliSe: Ich denke da gibt es keinen großen Unterschied. Rifflen geht eben viel schneller.
 #12 schade um apprentice von Celetuiw am 15.11.2004 • 00:09
das die starthände bei apprentice (mehr oder weniger) gestackt sind, wusste ich nicht. finde ich ehrlich gesagt auch nicht so toll. ich benutze app eben, um standard decks zu testen: wenn jetzt app. eine bessere Starthand gibt als es vielleicht in wirklichkeit ist, kann ich dort ein falsches Bild von einem instabilen Build bekommen, nämlich das er stabil genug sei
Wie auch immer, Justtus: deine Artikel kommen zwar selten, aber dafür ist jeder auch inhaltlich und auch stilistisch erstklassig. Freue mich drauf, mehr von dir zu lesen
Mfg Cele
 #13 also ich glaube von JustusR am 15.11.2004 • 00:27
mal gehört zu haben, dass der Shuffler mittlerweile wieder anders funktioniert. Wie genau weiß ich aber auch nicht.
 #14 hmmmmmmmm.............. von Der Frisör am 15.11.2004 • 07:53
Mal wieder recht solider article.......


naja, ich hätte mir denken können das der gute just bei dem lv.3 test dabei war, die frau hat ihren job in helsinki (teamleader SE denke ich) sehr perfekt gemacht...

und wer disst hier den guten vinvent an ? das ist immerhin mein teamcaptain gewesen in helsinki beim teamsideevent..
 #15 Shuffling von Mathemagician am 15.11.2004 • 08:38
also ich habe den eindruck dass Apprentice (noch/wieder/überhaupt ?) relativ schlecht mischt, sprich: dass ich beim echten spielen besser ziehe. meine übliche mischtechnik:

bei sortiertem deck (nach dem bauen ) : 1-2 pile shuffles, so viel riffle shuffles wie ich zeit habe (10-20 wenns reicht - bin oft knapp an der deckbau zeit). aus zeitgründen 'stacke' ich an der stelle auch mal länder und spells vor dem ersten pile shuffle. hoffe das ist da dann okay.

zwischen den spielen: ca. 5-10 riffle shuffles, mit cut alle 3-4 shuffles, damit die karten von oben auch mal nach unten wandern.
 #16 Nicht die erste.... von Kommissar am 15.11.2004 • 10:30
... aber erste richtige DQ. Die andere war auf irgendeinem PreRelease, wo sich jemand einen Symbiotic Elf und eine Crown of Vigor ins Deck gefuscht hatte.... Das war aber zu leicht und zählt daher nicht...
 #17 Shuffler- und wie is das bei MODO? von Eleusis am 15.11.2004 • 12:08
Mich würde es dann noch interessieren welche Shuffle Methode MODO verwendet, immerhin werden dort ja auch relevante Turnier veranstaltet (Appr. / MWS Shuffler scheinen ja des öfteren Unmut zu fördern).
Der Artikel war, wieder einmal, sehr schön zu lesen und auch recht interessant , und wie Justus ja bereits sagte: ohne Cheater, kann man auch nicht viel berichten, ausser dem Judge-Alltag.
 #18 werfwefwefewf von jroger am 15.11.2004 • 12:33
Der MODO-Shuffler arbeitet mit einem Zufallsgenerator. Es gab dazu mal eine laengere Beschreibung, welcher Algorithmus genau verwendet wird.
 #19 ich denke eigentlich nicht, von JustusR am 15.11.2004 • 12:40
dass die Leute den zufälligen Apprentice-Shuffler als so schlecht empfanden, weil sie im RL mit gestackten Decks spielen. Es ist aber nunmal so, dass es von vielen als "normal" wahrgenommen wird, wenn sie sehr gut ziehen - dann scheint es ihnen eben eher an ihrer "richtigen" Entscheidung, keinen Mulligan genommen zu haben zu liegen, dass sie gewonnen haben. Wenn man hingegen verliert, wird die "Schuld" daran erstmal wo anders gesucht und ein computergesteuerter Shuffler ist da natürlich eine phantastische Ausrede um sich selber gegenüber nicht zugeben zu müssen, dass man vielleicht nicht optimal gespielt und deshalb verloren hat.
 #20 Mischen von ultima am 15.11.2004 • 20:17
Erst mal sher guter Artikel!!!
Dann eine Frage: Ist es erlaubt sein Deck nach Spells und Ländern zu sortieren, je einen eigenen Stapel zu machen und diese dann zusammenzumischen, dann 4 bis 5 mal durch zumischen und dem Gegner abheben zu lassen? Oder ist dies auch "sortiert"
Dann eine zweite Frage: Was ist stacken???
 #21 Erinnert mich von Dunraven am 15.11.2004 • 20:21
dran wie bei uns mal einer sauer war weil ein Kumpel sein Deck nach dem präsentieren mit einem 3 Pile-Shuffle "gemischt" hat. Er hat sich dann beschwert das er nur Länder auf der Hand hatte. Naja nach 20 Ländern folgten dann 20 Kreaturen und 20 Ausrüstungen oder so.
Ich stacke aber auch gerne mal die Länder zumindest grob rein weil man dann einfach ein besseres Gefühl vorm mischen hat. Wenn man richtig mischt sind sie danach auch zufällig drin und ich hatte es auch schon das nach dem mischen 5-6 Länder aufeinander liegen, weil es halt auch beim zufälligen mischen mal passieren muss. Ich glaube das stacken dient halt auch zur Beruhigung damit man, wenn z.B. bei einem Spiel viele Länder draußen waren, nicht immer meint man hätte schlecht gemischt und darum dann unkonzentriert ist. Ist halt ein Placebo Effekt weil man bei 10 Ländern die aufeinander liegen nicht glauben möchte das sie nach dem Mischen getrennt sind. Aus diesem grund wäre es mal interessant zu wissen warum stacken und mischen eher als nicht zufällig bezeichnet wird während niemand was sagen würde wenn man seinen Friedhof nimmt, die 10 Länder die lagen drauflegt, dann die 4 Kreaturen und dann mischt.

Naja ich will nicht für das stacken sprechen sonder ich wollte nur mal den beruhigenden Effekt ansprechen den es auch bietet. Also nicht jeder der es macht möchte betrügen. Aber klar hat Justus recht das es ja zufällig sein muss nach dem Mischen und das es darum egal sein kann wie die Karten vor dem Mischen liegen (wenn nicht ist das Sache der Mathematiker).
Netter Bericht wenn auch nicht so spektakulär aber aus Sicht der Fairness ist es auch gut so.
 #22 @ultima von JustusR am 15.11.2004 • 23:34
mit 4-5 Riffles wird man die Sortierung nicht rausbekommen. Das wäre also Cheating.
"Stacken" ist das, was du oben beschrieben hast. Man verteilt Land (und vielleicht auch noch Kreaturen/Sprüche) gleichmäßig in seinem Deck.

@Dunraven: kann ja sein, dass das einige beruhigt. Das macht es aber nicht weniger blödsinnig, denn wie gesagt: wenn's was bringt (außer psychologisch natürlich) ist's Betrug, wenn nicht kann man's auch lassen. Um Klumpenbildung, die über das normale Maß hinausgehen zu vermeiden kann man ja Pileshuffles machen.
 #23 Cetreff von Zeromant am 15.11.2004 • 23:37
Schöner, unterhaltsamer und informativer Artikel. Muss keine Begeisterungsstürme verursachen, liegt aber andererseits weit, weit über dem Artikel-Durchschnitt hier.

Justus, diesen Autor solltest Du vielleicht öfters featuren, der scheint Talent zu haben
 #24 @all die Gewissensstacker! von Gandalf am 16.11.2004 • 10:03
Seht das ganze doch mal so:

Wenn ich als Judge einen Spieler dabei beobachte wie er sein Deck stackt und es dann 5 - 6 mal mischt, dann überleg ich mir vielleicht, dass es sinnvoll ist das Deck mal zu checken.

Wenn dann auch noch (vielleicht wirklich zufällig) ein Deck präsentiert wurde, was keine Stelle aufweist wo ein Mulligan zu nehmen wäre oder es sonstwie sortiert aussieht, dann hast du womöglich ein Problem.

Wie schon mehrfach geschrieben. Nach dem stacken MUSS ein Deck ausreichend gemischt werden, da es sonst als cheating gilt. Dementsprechend macht es einfach überhaupt KEINEN Sinn zu stacken.
 #25 Sinn des Stackens von Mathemagician am 16.11.2004 • 13:08
nehmen wir doch mal folgende situation:

ein spiel geht bis ans zeitlimit der runde. die spieler wissen aus erfahrung, dass die ergebnisse schnell verarbeitet werden und die nächste runde schnell beginnen wird. (z.b. bei einem kleinen FNM, bei dem nur 12 spieler oder so sind und man das letzte laufende match hatte)
soll man sein deck, das nach einem langen entscheidungsspiel fast komplett nach lands/spells sortiert ist, 20-30 mal rifflen oder 1x stacken, 1x pilen und nur 5x rifflen ? oder wie in kürzester zeit wieder 'randomisieren' ?
 #26 Ausgezeichnet von Bateman am 16.11.2004 • 13:33
Neben dem wie immer interessanten Inhalt sind es auch solch geniale sprachliche Wendungen wie "Na ja, wir beide hielten eine dritte Version für am Wahrscheinlichsten...", die das Lesen zu einem Genuss machen.
 #27 @Mathemagician von jroger am 16.11.2004 • 13:43
Am Besten du 1-2x Pilen und 7-8x Rifflen. Dann sollte es ausreichend randomisiert sein. Jedenfalls deutlich besser als wenn du es stackst und dann nur 5x rifflest und weniger Zeit beansprucht das außerdem.
 #28 @jroger von Mathemagician am 16.11.2004 • 18:10
verstehe deine letzte aussage nicht, warum das schneller sein soll.
mit 'stacken' mein(t)e ich nicht auseinanderfrimeln und sortiert wieder zusammen schieben, sondern einfach nur die länder, die nach dem spiel zusammen auf dem tisch liegen in die spells (vermutlich hand, board und graveyard) reinmischen. okay, ist wohl kein echtes stacken, denke ich.
 #29 Das Problem ist halt von Dunraven am 22.11.2004 • 19:59
Das man, wie oben schon gesagt wurde, nach einem langen Spiel die Karten sortiert hat, zumindest die Länder sind halt auf einem Haufen und die kreaturen auf einem anderen. Das ist also schon auf keinen Fall zufällig. Man es dann etwas stacken oder es halt es so lassen wie es ist(ist in diesem Beispiel egal), dann müsste man also 30x mischen oder Pilen? Das Problem das ich dann sehe ist das mein Gegner nach einiger Zeit mir Zeitspiel vorwirft (oder zumindest genervt ist) und dann den Judge ruft oder das ich mir selbst die Zeit klaue. Auf jeden Fall ist das Deck in der Ausgangssituation nicht zufällig sonder klar teilweise sortiert. Was soll man also machen, grade wenn man wie ich nicht rifflen sondern die höchstens ineinanderschieben kann?
Auch sollte ein Deck bei einer zufälligen Verteilung der Karten eigendlich so beschaffen sein das man nur seltenst einen Mulligan braucht weil man ja mit 24 Länder und sagen wir 20 Kreaturen fast immer ne gute Verteilung hat. Spielt man aber wie ich Affinity und hat nur 16-18 Länder findest du immer Stellen die einen Mulligan erfordern denn alles andere wäre fast schon wieder ein Beweis das es echt Zufall ist denn so gut bekommt man es mit so wenig Ländern normal kaum hin (außer man will echt betrügen wo wir ja jetzt nicht von ausgehen).
Aus diesen gründen finde ich es zufälliger wenn ich vor dem Spiel so alle 2-3 Karten mal ein Land reinstecke und dann mit Pilen und ineinanderschieben mische und dann mischt mein Gegner ja noch einmal. Wenn der Spieler das ohne Methode macht (also wirklich random mischen und nicht zurechtmischen) ist das normalerweise zufällig. Das 30x Mischen ist halt nicht realisierbar ohne das es mecker oder Zeitprobleme gibt und wenn man sovort nach dem letzten Spiel anfängt zu mischen sieht der Gegner das ja auch nicht sondern nur die paar Mal die du mischt wenn er am Tisch ist.

Man sieht ja das dieses Thema die Leute interessiert. Das wäre doch maql ein gutes Thema für einen eigenen Artikel. Also wer Ahnung davon hat kann ja mal was schreiben.
 #30 Wann gibts denn den nächsten Artikel? von Adunakhor am 14.02.2005 • 14:59
Lese die Kolumne immer sehr gerne, ist immer interessant und gut lesbar. Wann gibt es denn wohl die nächste Ausgabe?

Viele Grüße,

Ar

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