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MrBC Decktech: U/B Death Cloud
Part I: Zürich Day1
von Bodo Rösner |
23.08.2004 |
So, nachdem das Deck nun auch auf pmtg sowie magicthegathering.com veröffentlich wurde kann ich endlich drüber schreiben. Nach dem sehr guten Abschneiden beim GP Zürich hatten wir nämlich entschieden, das Deck nicht zu veröffentlichen, da wir es auch bei den PTQs spielen wollten. Dies war auch nur möglich da überraschenderweise nicht alle Day2 Decklisten online gestellt wurden.
Ich werde in einer kleinen Reihe von vorraussichtlich 3 Artikeln über das Deck schreiben (es handelt sich hauptsächlich um Turnierberichte, aber ich gehe zwischendurch auf die Deckeigenschaften ein).
Nachdem wir (die Bremer Fraktion: Alexander Schröder, Matthias Ludewig und ich) etwa 3 Wochen vorher Fahrt+Hotel nach Zürich gebucht hatten, fingen wir an zu testen, auch mit anderen Bremern sowie viel über MWS. Unser Gauntlet bestand aus Tooth&Nail, BigRed, Affinity und UG (ohne Shard, auf sowas kamen wir nicht). Zudem probierten wir sehr lange an Ironworks rum, wo wir aber keine genügend stabile Version bauen konnten, die sich effizient gegen den erwarteten Hate durchsetzen könnte.
Etwa 2 Wochen vorher kam dann Alex mit einem blauschwarzen Controldeck an, wovon er restlos überzeugt war. Es enthielt sehr viele Manasources, Counter, Carddraw sowie March of the Machines als Gamewinner gegen Affinity und Death Cloud gegen alles andere (teilweise auch gegen Affinity). Alles, was der Controlmagier braucht.
Das Deck hatte in Affinity kein leichtes Matchup, schlug aber alles andere, insbesondere grüne Kontrolldecks waren „quasi-Byes“, von denen wir sehr viele erwarteten. Affinity schnitt bei unserem Testen auch nicht gut ab, und die paar gespielten Versionen würden hoffentlich rausgehated war der Plan.
Wir entschieden uns für folgende Version:
Für Matthias bekamen wir keine Harvester mehr, deswegen wurden diese gegen 3 Mycosynth Lattice ausgetauscht. Ansonsten spielten wir vollkommen identische Decks.
Die Annuls Main waren sehr gut weil sie das Matchup gegen Affiniy verbessern und zuverlässig Solemns countern, die in so ziemlich jedem Deck enthalten sind. Allerdings war Annul neben Ländern auch Thirstkarte Nr.1.
Barter in Blood erhielt den Vorzug gegenüber Echoing Decay weil es Kartenvorteil bringt und besser gegen Tooth&Nail ist. Mit Solemn, Ingot und Bauble kommt man auf 32 Manasources, dadurch sollte man nach einer Cloud immer mehr Ressourcen als der Gegner haben. Außerdem nimmt man kaum Mulligans aus Landmangel, eher aus Spellmangel.
Die Blinkmoth Nexus sind unheimlich wichtig, machen sie doch den Löwenanteil der Schaden im Normalfall nach der Cloud. Etwas besseres als die 8/8 Manabasis fiel uns nicht ein, da man am Anfang unbedingt blaues Mana benötigt (für Counter+Carddraw) aber anschließend auch ziemlich schnell Doppel bzw Triple B braucht
Zum Turnier:
Nachdem wir Freitag Abend um 0:45 in Zürich ankamen, konnten wir erstmal den Plan realisieren die letzte S-Bahn um 0:48 zu verpassen. Also gingen wir auf die andere Seite des Bahnhofs und nahmen ein Taxi, welches ca. 5 min später genau an der Stelle vorbeifuhr wo wir uns entschieden hatten ein Taxi zu nehmen...
Als wir im Hotel ankamen wusste man von einer Reservierung natürlich nichts. Aber das Beste: Nachdem ich den Portier etwa 5 Minuten lang auf deutsch anrede, fragt er: Sprechen sie deutsch?...
Irgendwie bekamen wir noch ein Zimmer für sehr gute 30CHF/Kopf wo das Schloss kaputt war; für den nächsten Tag wollte er uns ein anderes Zimmer reservieren.
Morgens früh raus und zur Site, wo einem nach ewigem Schlange stehen unter Grasgeruch (der sich in den 2 Tagen auch nicht änderte  - mir ist bewusst dass die Seite von Minderjährigen gelesen wird, aber es waren auch sehr viele Minderjährige vor der Site und der Geruch war schon eklatant) erklärt wird, dass der Ratingcut online falsch angegeben war. Alex und ich verloren ein Bye und Matthias gewann 1.
Schnell ein paar Nexi von Tim Dellas/Sascha Räker geliehen. In Bremen gab es nämlich keine 12, vielen Dank dafür.
1. Runde - Bye
Wir geniessen erstmal unsere Byes und gehen was essen. Finden einen Dönerladen in dem der Standard-Döner-für-3,00 € mal solide 9 CHF (=5,33€) kostet. Kurze Zeit später kommen Hajo Höh und TobiH vorbei, die aber keine Franken haben und sich somit nach dem Euro-Preis erkunden, wo der clevere Ladenbesitzer auf den 1:1 Umrechnungskurs kam, was mal eben +50% sind. Wir tauschen den beiden Herren 20 Franken im fairen Kurs 1:1,5.
1-0 Matches, 0-0 Games
2. Franceso Santali (CH) – B/r Death Cloud
Er fängt an sein Deck nach der 1-Land-2-Spells-Methode zu stacken und das auch noch offen, so dass ich sein gesamtes Deck sehe. Er spielt im Prinzip MonoB mit Splash rot für Artefaktremoval. Was macht man in so einem Fall? Mein Gegner ist offensichtlich Anfänger...
Ich frag kurz meinen Nachbarn und erkläre dann meinem Gegner (nachdem ich mir sein Deck in Ruhe angeschaut habe) dass das so nicht geht und wie man mischen sollte.
Über die zwei Spiele gibt es nicht viel zu sagen, da ich seine Deatch Cloud countern kann, er meine aber nicht. In Game 2 liefer ich dann in bereits gewonnener Boardposition meine größte Friseuraktion des GP ab: Er ist auf 6 und ich kann Cloud für 6 Spielen, bin aber auf 11 und falls er
Shrapnel Blast reingeboardet hat (maindeck spielt er keinen, hab ich ja gesehen), kann er mich genau abschiessen. Also mit 3 Nexus angegriffen, moment, wieso nicht mit einem und den 2x pumpen? Dann wäre nämlich das Decay weniger effektiv gewesen. Er hat aber nach dem Decay nur noch 1 handkarte und verliert ein paar Züge später. Puh, nochmal Glück gehabt, das passiert mir nicht wieder.
2-0 Matches, 4-0 Games
3. Christoph Hölzl (DEU) – U/W Control
Gleich ein harter Gegner, aber Controlmatchups sind gut, denn wir haben mehr Manaproducer. Ich counter ihm 2x einen blauen Pulse, dann gibt es nochn bisschen rumgeburne wegen weissem Pulse, in einem seiner eot spiel ich 3 (!) Thirst for Knowledge, weil ich genau immer einen nachziehe. Zusammen mit dem Kartenvorteil vom Promise finde ich dann als 46. Karte endlich die erste Death Cloud und kann die auch durchforcen da er mit seinem einzigen Last Word Maindeck seinen 3. Pristine Angel ins Spiel gebracht hat, die beiden anderen waren jeweils an Barter in Blood gescheitert. Nach dem Spiel sind noch etwa 10min auf der Uhr, er muss mulliganen, missed Landdrops und ich countere seine 2 Ingots. In Response auf das Casten der Cloud bei etwa 9 zu 4 Mana für mich gibt er auf.
3-0 Matches, 6-0 Games
4. Petr Haka (CZE) – R/u-Burn
Er spielt ein Burndeck mit Blau für Carddraw, als Kreaturen hat er Arc Slogger und Furnace Dragon. Im ersten Spiel macht ers wie ich gegen Hölzl und resolved in den ersten 10 turns 4 Thirst for Knowledge (in die er 4 Drachen und 2 Slogger discarded), ich mache mir einen 7/7 Demon Token weil ich nur noch auf 10 bin, aber er spielt einfach 2 Shrapnel Blasts mit viel zuviel Mana offen. Im zweiten Spiel lege ich früh March (er spielt sehr viele Artefaktländer) und er geht dadurch von 5 auf 1 Mana – Game. Im letzten Spiel legt er dann turn 2 Slith, ich hab aber keinen meiner geboardeten Terror und fange mir noch ein Warning ein weil ich den Schlitz mit nem Nexus blocke was sich selber pumpt obwohl es summoning sickness hat, was wir 1 Turn später bemerken. Der Judge sagt, das kann man rekonstruieren und der Schlitz wächst schließlich auf 5/5, bis er von nem Harvester gestoppt wird. Das nachfolgende Flamebreak erledigt den dann aber auch und ich gehe auf 4 was gegen Blasts und Pulses einfach zuwenig ist.
3-1 Matches, 7-2 Games
5. Sascha Räker (DEU) – G/B Death Cloud
Er kann keinen schnellen Druck aufbauen (was die einzige Möglichkeit ist zu gewinnen), ich kriege in beiden Spielen zusammen 15 Schaden, alle durch Promise of Power. Die Deathclouds kann er einfach nicht sinnvoll aufhalten.
4-1 Matches, 9-2 Games
6. Eric Duvoisin (FRA) – MonoG Tooth&Nail
Endlich das Bye. Einzig die Stalking Stones machen Probleme, aber seine Oblivion Stones die er nach dem Boarden drinbehält sind eher suboptimal da March eben nur die Notgewinnoption ist (March fliegt gegen grüne Decks zu >90% in den Thirst). Wahrscheinlich hat ihn in Game 1 beeindruckt, dass ich, als er auf 3 Leben nen 2ten Stone legt (mit nur 4 Mana offen), March of the Machines ausspiele und mit 2 Ingots angreife, so dass er mit beiden chumpen muss...
5-1 Matches, 11-2 Games
So noch 1 Sieg und in den 2ten tag gedrawt...
7. Saverio Magri (ITA) – U/G Crystal Witness
Die Italiener spielen alle UG mit der blauen Shard, die schon Probleme machen kann wenn sie denn mal resolved da wir die nicht wegkriegen, aber gegen mich ist er immer etwas angescrewed (weil ich auch 2x nen Thirst countere, da er offensichtlich auf der Suche nach Ländern ist), so dass er irgendwie überhaupt keinen Widerstand leistet. Eigentlich kein ganz so leichtes Matchup, aber irgendwie weigerte sich das Deck zu performen. Er gratuliert mir nach 10min zu Day2.
6-1 Matches, 13-2 Games
Alex hat Runde 7 leider verloren und steht jetzt wie Matthias (der Round 2 verlor) und ich 6-1.
8. Patrick Meissner (DEU) – KCI-Combo
Handshake und ID, gibt noch nichtmal sprachliche Barrierren.
6-1-1 Matches, 13-2 Games
Also alle 3 mit 6-1-1 in den zweiten Tag, sensationeller Erfolg. Ich bin sehr begeistert von dem bunten Metagame, 7 Runden und 7 verschiedene Decktypen, und es war nichtmal Affinity dabei – was sowieso ganz gut war für unser Deck. Affinity sah ich eh nur in den ersten paar Runden neben mir, aber weil ich auch immer Furnace Dragons und anderen Hate auf der gegnerischen Seite sah, war später kaum ein Affinity noch in Reichweite. Es gab ganze 4 am zweiten Tag soweit ich das überblicken konnte (von denen aber 2 Top8 machten!!!).
Wir sind total platt und kehren ins Hotel zurück, wo wir uns Holland vs Schweden angucken, nachdem wir uns wieder ein Zimmer erdiskutiert haben weil der Portier mal wieder nix von ner Reservierung wusste...
Im nächsten Teil berichte ich dann ausschließlich von Day2, wen einige kommentierte Fotos unserer Tour interessieren, kann die unter http://hag23.bei.t-online.de/bilderbuch/bodo.htmleinsehen.
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