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MrBC Decktech: U/B Death Cloud
Part III: PTQ Bremen
von Bodo Rösner
06.09.2004

Aufgrund von privaten Problemen etwas verspätet endlich der letzte Artikel über mein aktuelles Lieblingsdeck.

Auf dem GP Orlando wurde sehr viel Affinity gespielt, besonders Vial Affinity, welches unserem Deck besondere Probleme bereitet, da das Vial auch unter March noch funktioniert. Vor dem Boarden hatten wir vielleicht eine 20-30%ige Gewinnchance, was einem Autoloss gleichkommt, da man nach dem Boarden gerade mal kanppe 50% erreicht. Wenn man 2x gegen Affinity gelost wird ist man also fast schon draußen. Leider kamen wir kaum zum Testen, so dass wir nur die Decay ins Maindeck packten und dafür 3 Barter und 1 March cutteten.
Einen Tag vor dem PTQ spielte Matthias auf dem FNM mit Damping Matrix im Sideboard, welche ihn so überzeugte dass er darauf drang sie ins Maindeck aufzunehmen, was wir am Morgen des PTQs in einem Nebenraum diskutierten und schließlich ausführten. Gecuttet wurde dafür Annul, das einfach die beste Karte zum Kürzen war. Viele Decks spielen auch keine Solemns mehr so dass dies gerechtfertigt schien.

Also spielten wir alle folgendes Deck:
 
lands (24):
4Blinkmoth Nexus
1Stalking Stones
3Mirrodin's Core
8Swamp
8Island

creatures (4):
4Solemn Simulacrum

spells (32):
4Death Cloud
4Condescend
4Echoing Decay
2March of the Machines
4Damping Matrix
2Promise of Power
4Thirst for Knowledge
4Darksteel Ingot
4Wayfarer's Bauble

60 cards
creatures (2):
2Greater Harvester

spells (13):
3Barter in Blood
3Last Word
3Terror
3Annul
1March of the Machines

15 cards
 
Round 1: Kai Kammin – Affinity
Gleich der Niedersachsenmeister, gegen den ich im Limited-PTQ im März in Hannover die erste Runde verloren hatte. Zeit, Revanche zu nehmen.
Ich gewinne den Würfelwurf, halte eine mäßige Hand mit Thirst, Ingot und Solemn sowie Ländern. In seinem ersten Turn legt er dann Seat of Synod, Aether Vial; was meine Stimmung schon mal in den Keller gehen lässt, Turn 2 kommt ein Plating hinzu. Aber, guter Spieler der ich bin, ziehe ich Turn 3 die Matrix von oben und auf einmal ist sein Board gar nicht mehr so gefährlich. Ich lege Turn 4 und Turn 5 Solemn und gewinne sicher auf vielen Leben, da sein Atog und sein Ravager eben nur Vanillas sind, die auch nicht mehr so gut mit den 2 Disciples von ihm interagieren (für die ich dann aber recht bald Decay hab). Ohne Matrix hätte ich das Spiel total verloren, die Entscheidung hat sich bereits bezahlt gemacht.
Game 2 nehme ich Mulligan und habe seinem Draw nicht viel entgegenzusetzen, als ich den 4. Landdrop misse ist es vorbei.
In Game 3 habe ich dagegen wieder die gute Turn 3 Matrix, zu der sich bald ein March gesellt wodurch er aber dank zweier Blinkmoth Nexus nicht völlig außer Gefecht gesetzt wird. Er kann soviel Druck aufbauen dass ich notclouden muss und dabei die Matrix draufgeht. Er zieht jedoch nicht gut nach, während ich fleißig Solemn lege.
1-0 Matches, 2-1 Games

Von den nächsten 3 Runden kenne ich zwar die Namen der Gegner (wegen Rating History) und weiß auch noch gegen was ich wie gespielt habe; nur: die Zuordnung: Deck X – Runde Y bereitet mir starke Probleme. Also: Ohne Gewähr.

2. Simon Weingärtner – MonoG Tooth&Nail
In Game 1 schaffe ich es, in über 30 Karten weder einen Counter noch eine Cloud zu finden, sein Tooth&Nail auf Colossus + weißen Bringer resolved, sein nächstes Tooth&Nail resolved und er legt Witness als erstes raus, überlegt dann und fragt, ob er doch nicht was anderes nehmen kann (er hatte ja auch noch nichts 2tes genommen). Ich sag ja (wieso eigentlich???), wodurch ich dann das Spiel verliere (ich war mir des Risikos bewusst, dachte irgendwie er hat die Combo nicht im Main Deck), weil er dann doch die Vampire/Triskelion Combo legt und mir meine 3 Solemns abschießt, bevor ich es tun kann, weil mein Plan war zu chumpen bzw. mit Echoing Decay 3 Karten (davon min. 1 Cloud) zu ziehen. Zumindest das mit der Cloud ziehen klappt.
Im zweiten und dritten Spiel habe ich dann immer Counter und kann seine raren Threats handeln, lasse mir noch relativ viel Zeit mit der Cloud damit sie noch vernichtender wird (er hatte doch einige Länder). Dies funktioniert weil ich im Schnitt mehr Manasourcen ziehe.
2-0 Matches, 4-2 Games

3. Daniel Marquardt – U/G Crystal Witness
Er spielt ohne Sideboard. Und steht 2-0. Soso. (Klingt arrogant und ist es auch, aber mehr als ein 2-0-Start sollte eigentlich nicht drin sein auf nem PTQ, wenn man ohne Sideboard spielt. Es sei denn man spielt Affinity und vermöbelt den Gegner einfach.). Er muss daher die sehr suboptimalen Echoing Truth sowie Shamanen drinnen lassen, die er ansonsten nicht los wird weil ich seine Thirsts countere. Im ersten Game kann ich ne große Cloud durchbringen, im zweiten haue ich ihn mit Nexus und Stalking Stones tot, die ich mit meinen Countern auch kaum beschützen muss.
3-0 Matches, 6-2 Games

4. Marco Johnske – Mono Green Beats mit Landdestruction
Mein Draw sprudelt nur so von Manaquellen so dass sein zwei Creeping Mold sowie Eternal Witness auf Creeping Mold mir kaum was ausmachen. Schnell entwine ich ein Promise of Power und finde auch das nötige Decay für seine Beacon-Token. Den 8/8 Demon kann er nicht handeln.
Im zweiten Spiel legt er Sword of Fire and Ice auf sein 4/4 Karstoderm, welches ich mit Doppel-Solemn und Decay entsorgen kann. Alle weiteren Kreaturen von ihm fallen Decay/Terror/Barter zum Opfer und ein entwinetes Promise sichert mir den Sieg.
4-0 Matches, 8-2 Games

5. Christian Hoehn – BigRed
Sympathischer Typ und Meck-Pomm Meister, der mir auf der DM die Vernal Blooms lieh, danke noch mal.
In Game 1 nehme ich nen Mulligan und halte dann eine Hand ohne „farbige“ Länder, aber mit Darksteel Ingot und Thirst. Aber 2 Blinkmoth Nexus und 1 Stalking Stones in den ersten 3 Runden reichen nicht, um den 2nd und 3rd Turn Slith-Start zu überleben. Decay war da, nur kein Swamp. Hm was hatten wir noch mal für Stalking Stones gecuttet?
Game 2 und 3 verursachen dann aber keine Probleme, er kommt mit Greater Harvester (für den ich 1x um ein Haar vergessen hätte was zu opfern, ich hatte die Hand schon auf der Bibliothek) sowie den Clouds nicht zurecht. Anzumerken ist nur noch, dass ich in allen 3 Spielen mulligante.
5-0 Matches, 10-3 Games

6. Marius Laggies – U/W Control
Ein noch recht unerfahrener Bremer Spieler, der nach Aussage von Tobias Broken Frog spielt, ich richte mich darauf ein und war mit meiner Starthand recht zufrieden. Er fängt dann aber mit Insel, go, an. Als er dies im zweiten Turn wiederholt, werde ich langsam skeptisch. Er missed jedoch einige Landdrops und legt solche Sachen wie Leonin Abunas, die mich nicht so wirklich behindern. Vedalken Shackles countere ich lieber, da die recht effektiv gegen Solemn+Nexus sind. Irgendwann tappt er sich aus und ich kann eine große Cloud casten.
Im zweiten Spiel kann ich früh ein Promise resolven und gerate nie in Gefahr das Spiel aus der Hand zu geben.
6-0 Matches, 15-3 Games

7. Norman Hübner – BigRed
Wir drawen bereits bevor die Runde startet damit wir beide essen gehen können.
6-0-1 Matches

8. Andreas Schraut – Affinity
Auch hier drawe ich nach kurzem Zögern, ich habe auch einen absolut miserablen Opp-Score.
6-0-2 Matches

Nach dem Swiss bin ich hinter Norman, der auch wieder gedrawt hat, zweiter und spiele gegen Jasmin Kuhl.

Viertelfinale: Jasmin Kuhl – Affinity
Wir bekommen die Decklisten zu sehen, sie spielt mit Chrome Mox und Night's Whisper sowie Somber Hoverguard, aber ohne Aether Vial.
Ich gewinne den Würfelwurf, was gegen Affinity ziemlich essentiell ist. Ich kann dann auch Turn 3 eine Matrix legen und das Spiel stabilisieren, jedoch legt sie 2 Disciples und ich finde partout kein Decay, sie greift immer wieder an und wenn ich blocke kriege ich viel mehr Schaden als wenn ich die durchlasse weil sonst auf beiden Seiten Artefakte zerstört werden. Also lasse ich 2 Frogmites und 1 Ravager erst mal durch, um in meinem Turn Promise für Karten zu spielen, da ich ohne Decay nicht gewinnen kann. Ist aber keins dabei, ich bin auf 1 Leben und damit tot.
Vom zweiten Soviel weiß ich nicht mehr viel, nur dass ich früh March lege und sie dann nur noch 1 Ornithopter und 1 Ravager hat, während nei mir Ingot und Doppelnexus liegen. Sie gibt dann auf (von meinen Handkarten hätte sie das auch nicht mehr gewonnen, vom Board her wars noch möglich).
Im entscheidenden Spiel kann ich wieder ne frühe Matrix legen und dann nach und nach alle 3 Barter in Blood auf ihre immer genau 2 Kreaturen einsetzen. Ansonsten hätte ich notclouden müssen, so konnte ich jedoch mehr Kartenvorteil aufbauen und dann mit ner großen Cloud alles abräumen. Als nächste Karte oben auf meiner Bibliothek wartete dann passen March of the Machines, was den Sack zumacht.

Einschub: Justus hatte mir schon in der 5. und 6. Runde zugeschaut, und jedes Mal, wenn ich überlegte und viel Mana tappte/ 3 Swamps beiseite legte, meinte er nur: „Der Himmel bewölkt sich“ oder ähnliches. Coaching?!

Halbfinale: Marc Schneider
Er spielte eine mir neue Version von Bigred mit vielen Artefakten und Megatog, dafür mit deutlich reduziertem Burnanteil (kein Pulse/Blast), was das Matchup für ihn extrem verschlechtert. Genau genommen hat er nur Arc-Slogger, Megatog und Fireball als Threats.
Im ersten Spiel halte ich eine nicht so starke Hand, das Spiel zieht sich so hin, ich lege 2x Matrix, Ingot und March und beginne anzugreifen in seinen Talisman. Er legt jedoch 2 konsekutive Slogger und das Board ist gestalled, bis ich ein Decay ziehe. Eine Matrix hat er inzwischen geshattered, er greift mit beiden Sloggern an. Hier mache ich einen Fehler nach dem Anderen, weil ich den kapitalen Denkfehler begangen habe zu übersehen dass die Slogger mit der Matrix im Spiel nur Vanillas sind. Ich spiele das Decay also nicht im Combat, wodurch seine Slogger auf 2/3 reduziert und gestorben wären, und dann auch nicht als der Damage auf dem Stack liegt (wäre wichtig weil da die Matrix noch da ist), aber ich spiele das Decay natürlich erst end of turn, so dass er in Response seinen eigenen Slogger abschießen könnte damit der andere überlebt (dessen war ich mir allerdings bewusst, nur ich entschloss mich das Risiko einzugehen da ich keinen anderen Gewinnweg sah, weil ich die Matrix vergaß). Er sieht es zum Glück nicht und wenig später kann ich mit einer Cloud lethal Damage verursachen. Puh. In diesem Spiel war ich sowieso ziemlich durcheinander, habe ich doch ein Echoing Decay auf seine beiden Talismänner gespielt, er legt beide in den Friedhof bis Justus bemerkt dass das 2 verschiedene waren. Diese verdammten Dinger sehen sich aber wirklich ähnlich, erst Recht wenn man sie halb übereinander legt... Aber mein Gegner hat's wenigstens auch nicht bemerkt.

Im zweiten Spiel macht er nicht viel, entsorgt einen Harvester mit Fireball, dann Cloude ich und bleibe mit 3 Manasourcen zurück, er mit 0. Ich ziehe Harvester vom Solemn bei der Cloud, dann im Draw Thirst, was mir ein Land bringt. Er zieht als 2. Karte einen Mountain, ich bin dran und ziehe Land, lege Harvester, er scoopt und ich fliege zu meiner ersten ProTour nach Columbus.


Das Deck hat mich weiterhin überzeugt und ich würde kaum was verändern, evtl. die Stalking Stones wieder cutten wegen Mana Issues. Leider ist die Blocksaison auch schon wieder vorbei – jedenfalls für mich. Empfehlenswert ist das Deck aber nur, wenn das Feld deutlich unter 50% Affinity aufweist (so ab 30% wird's richtig gut), da dies weiterhin das schlechteste Matchup darstellt. Dies ist aber momentan eher selten der Fall, auf dem PTQ spielten aber nur 22-23% Affinity. Ansonsten braucht man Losglück und sollte gegen alles andere ein gutes bis sehr gutes Matchup haben – MonoU und Ironworks sind quasi nicht-existent und Cog-Control war kein so gutes Matchup in der Zürichversion, aber mit den Matrizen sollte das eigentlich kein unüberwindbares Hindernis sein.

Wenn ich mal Zeit habe werde ich in nächster Zeit von meinen MODO-Erlebnissen berichten, welche sich durch die Beta-Rewards ermöglichen.

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