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PT New Orleans 2003
von Kai Budde
05.11.2003

Mountain, Chrome Mox, Goblin Recruiter, Goblin Warchief, Goblin Ringleader, drei Goblin Piledriver und einen Skirk Prospector nach oben, Warchief Runde 2, Ringleader Runde 3. Der bringt die anderen Gobbos in die Hand, mit dem vierten Mana Prospector legen, Ringleader, Recruiter, Prospector geopfert, drei Piledriver raus, Angriff für 23 in Runde 3.

Ancient Tomb, Grim Monolith, Voltaic Key, Goblin Charbelcher. Island, tap Tomb und Island, Mana Severance, Key untapped Grim, Schuss für circa 30 in Runde 2.

Land, Mox, Hermit Druid. Runde 2 Aktiviert, Reanimate auf Surthured Ghoul oder Terravore, Angriff für über 20 in Runde 2.

City of Traitors, Grim Monolith, Metalworker. Island, Tinker Grim für Myr Incubator, tap Metalworker, Incubator für mehr als 20 token geopfert, Angriff in Runde 3.

Ist schon ne tolle Sache, dass die Jungs von der DCI mit den Bannings von Entomb, Frantic Search und Goblin Lackey Extended langsamer gemacht haben, oder? Resultat der oben erwähnten Decks war, dass man selber ein explosives Deck spielen musste, damit man eine Chance hat. Leider haben solche Decks immer einen kleinen Nachteil – Sie sind leider ziemlich unkonstant und man macht in vielen Spielen gar nichts, weil man die wichtigen Karten nicht zieht. David Brucker war schon nach kurzem Testen von dem Format so begeistert, dass er gar nicht erst nach New Orleans gekommen ist. Diese Alternative kam für mich allerdings nicht in Frage, ich bekam ja immerhin den Flug und das Hotel bezahlt und ausserdem gab es ja noch 2000 USD umsonst, als Entschädigung, dass die Masters Series kurzfristig abgesetzt wurde. Begeistert war ich von dem Format allerdings auch nicht und konnte mich auch nicht so richtig zum Testen motivieren. Immerhin waren in Hamburg neben Marco Blume noch Tim Glöckner und Michael Nessler qualifiziert. So konnte ich in der realen Welt zocken und das holte mir etwas der verlorenen Motivation zurück. Magic Online mag ich zwar sehr gern, aber Apprentice geht mir nur auf die Nerven und auf MtgO gibt es die alten Extended Karten ja nicht, also ungeeinget zum Testen. Praktischerweise war Michael auch grade umgezogen. Grosse Wohnung ziemlich in meiner Nähe mit einem grossen Tisch sowie Fernseher und Telefon um Essen zu bestellen = optimale Testumgebung. Ansonsten waren noch einige andere deutsche auf unserer Mailing Liste. Dirk Baberowski, Christoph Lippert, Reinhard Blech, Thomas Neumaier, Andre Mueller, HaJo Hoeh, Daniel Zink, Fabio Reinhardt, Simon Hockwin und Felix Schneiders. Eigentlich sollte auch John Larkin dabei sein, aber der Kollege hatte dummerweise einen Hang zum Online-Pokern gefunden und hat sich bis in New Orleans selber nicht gemeldet.

Im Nachhinein war unsere Vorbereitung dann aber gar nich so schlecht. Unsere guten Decks waren halt Tinker, Goblin Charbelcher / Mana Severance und ein Goblin.dec, dass schwarz für Vampiric Tutor splashte, um Recuiter und andere hilfreiche Karten wie Goblin Charbelcher, Damping Matrix oder Diabolic Edict zu finden. Michael Nessler hatte noch ein ganz gutes Solitairy Confinement.dec gebastelt, was sehr gut gegen Charbelcher und Goblins war, aber Probleme gegen Schrott-Decks wie the Rock hatte. Das war mir persönlich dann etwas zu risikoreich, da die Jungs auf der ProTour doch immer ziemlich random sind und man nie so genau weiss, gegen was man da antreten muss. Ich war mir schon ein paar Wochen vor der PT ziemlich sicher, dass ich entweder Tinker oder Tinker-Combo (Charbelcher/Severance) spielen wollte. Beide Decks konnten halt lächerliche draws hinlegen, da Grim Monolith und Voltaic Key am Start waren. Und ich war mir ziemlich sicher, dass man lächerliche Draws brauchen würde, um die vom Gegner zu kompensieren. Ausserdem erfüllten beide die bekannte Basis voraussetzung für ein gutes Deck: Es waren Inseln enthalten.

Am Wochenende vor der PT war dann noch ein Grand Prix in Frankreich. Dort hab ich mich erst einmal von einem vier Farben Magier im Sealed mana screwed lassen und noch gegen Jeroen
Remie's Loxodon Warhammer auf die Nase bekommen. Zwei Losse reichten zum Glück dank gutem Tiebreaker für den zweiten Tag. Der Rochester Draft mit der französischen, spanischen sowie italienischen Delegation sorgte dann erst mal für einige Kopfschmerzen aber auch für ein sehr gutes und ein gutes Deck. Das sehr gute Deck hat leider gegen Olivier Ruel zweimal Arbeitsverweigerung betrieben und so war nur ein 2-1 drin. Das andere Deck wurde von Frederic Curtois mit der durchaus soliden Combo von Pentavus und Crystal Shard abgeschossen. Leider hatte er beide Karten in Spiel zwei und drei in turn 10 im Spiel. Na ja, immerhin Top 32 am Ende. Dummerweise fing ich mir noch eine weniger solide Erkältung ein und so gings dann etwas krank am Mittwoch nach New Orleans. Allerdings gabs hier eine überraschende Neuheit in meiner bisherigen PT Geschichte: Anstelle durch den eigentlich immer übertriebenden Einsatz von Klimaanlagen krank zu werden, gings es mir schon am Donnerstag deutlich besser. Dabei half sicherlich auch das durchaus angenehme Wetter: 25 Grad, angenehme Luftfeuchtigkeit und sonnig. Etwas länger bleiben wäre sicherlich gar keine so schlechte Idee gewesen...

Der eigentlich immer allwissende Robert Maher Jr. erzählte Dirk am Donnerstag noch netterweise, dass das Feld wohl grossteils Tinker, Tinker-Combo und Goblins sein würde. Mittlerweile hatten wir uns eigentlich auch alle entschlossen Tinker zu spielen. Nur Blech und Zink wollten die Goblins auspacken, was im nachhinein auch ein ziemlich guter Plan war. Gut abgeschnitten haben sie leider nicht, aber ein Goblin.dec mit massig Artefaktremoval war wahrscheinlich die beste Wahl für das Feld. Unser Tinker.dec sah dann so aus:
 
lands (22):
4City of Traitors
3Ancient Tomb
4Seat of the Synod
4Rishadan Port
7Island

creatures (7):
4Metalworker
2Masticore
1Clockwork Dragon

spells (31):
4Voltaic Key
4Grim Monolith
4Thran Dynamo
1Gilded Lotus
4Tangle Wire
4Tinker
4Stroke of Genius
2Upheaval
1Mishra's Helix
1Urza's Blueprints
1Mindslaver
1Damping Matrix

60 cards
creatures (2):
2Masticore

spells (13):
4Chill
4Annul
2Gainsay
1Mind's Eye
1Mindslaver
1Upheaval

15 cards
 
Insgeamt eine ziemlich durchschnittliche Version. Auf Mindslaver sind auch alle anderen Teams gekommen und die Karte ist wirklich mal stark. Im schlimmsten Fall hat man einen Time Walk und im besten Fall ist das Spiel direkt beendet. Lustige Möglichkeiten zu gewinnen sind z.B. Tinker auf Phyrexian Processor im Mirror und dann alles Leben zahlen, oder gegen Tinker-Combo halt die Combo beenden und den Spieler selber abschiessen. Gegen Goblins sollte der andere besser keinen Skrik Prospector in der Hand oder sogar im Spiel haben, ansonsten werden da wohl nicht mehr so viele Gobbos übrigbleiben. Upheaval für den Gegner spielen ist auch lustig, da man dann vergisst, ein Land zu legen und danach alles Mana discarded. Im Endeffekt ist der Effekt halt immer grauenhaft gut, ausser wenn der andere nichts wichtiges im Spiel und in der Hand hat. Aber dann sollte es ja eh gut aussehen eigentich...

Eine Karte, die eigenltich alle anderen Teams gar nicht verstanden haben, war allerdings Damping Matrix. Ich hab mich während des Turniers immer wieder aufgeregt, dass wir davon nicht noch mehrere im Sideboard hatten. Tinkern will man auf die Matrix nämlich eigentlich nicht so gern, da man dann doch lieber Mindslaver holen möchte. Aber die Matrix ziehen ist eigenltich immer gut. Das Tinker-Combo Deck macht nichts mehr, wenn sie im Spiel liegt und selbst andere Tinker decks haben nicht viele Karten, die unter Matrix noch was machen. Die meisten Leute hatten halt mehrere Mindslaver und zum Gewinnen dann Myr Incubator und eventuell noch Krams wie Kill Switch nach dem sideboarden. Mit Mind's Eye, Clockwork Dragon und vier Strokes hatten wir halt deutlich mehr Karten, die unter Matrix effektiv waren, während viele andere Decks durch Matrix einfach abgemeldet wurden.

Freitag morgen ging das Turnier dann los. New Orleans benutzte zum ersten Mal ein neues System. Früher kamen immer alle Spieler mit 13 Punkten (4-2-1) und mehr in den zweiten Tag. Ab jetzt werden statt sieben nun acht Runden gespielt und man brauch 15 Punkte (also 5-3) um weiterzukommen.

Runde 1:
In er Theorie fing das ganze direkt mal super an. Spanier in seiner ersten PT mit Red Deck Wins. Das sollte eigentlich das Freilos sein, womit der Tag gut anfängt. Dummerweise sieht mein Deck das anders. Im ersten Spiel muss ich auf fünf Karten runtergehen und krieg dementsprechend relativ schnell auf die Nase. Im zweiten kann ich immerhin mit sechs anfangen, aber mein Draw ist auch nicht grade gut und er schiesst mich mit zwei Cursed Scrolls um.
0-1

Runde 2: Wiliam Jensen, Tinker-Combo - feature match
Immerhin mal ein ganz angenehmes Matchup, maindeck Damping Matrix sei dank. Er muss auch direkt mal einen Mulligan nehmen und ich krieg die Matrix ziemlich schnell ins Spiel. Ich blamier mich dann noch einmal, als ich unter Matrix auf Mishra's Helix tinkere, den ich ja wegen Matrix gar nicht einsetzen kann. Dumm gelaufen. Allerdings liegt die Matrix halt im Spiel und er kann auch nix machen. Ich tausche dann ein anderes Artefakt gegen den Clockwork Dragon und der greift dreimal an und gut ists. Das zweite Spiel ähnelt dann ziemlich dem ersten, nur dass ich diesmal keine grösseren Spielfehler einbaue. Immerhin wurde der Matchreport am Ende nicht geposted, aus was für welchen Gründen auch immer. Passte mir aber ganz gut...
1-1

Runde 3: Taylor, Jason Joseph mit Aluren
Im ersten Spiel wehrt sich der Kollege rein gar nicht. Er fängt an mit Llanowar Wastes und Duress und nimmt mir eine von zwei Tangle Wires weg. Nachdem er eine City of Traitors spielt, kommt die andere dann auch ins Spiel, gefolgt von einem Mishra's Helix. Er spielt dann weder einen weiteren Spell noch ein Land und der Drache erledigt die ganze Sache kurz aber wohl schmerzvoll. Mir war gar nicht so klar, was der Junge da spielte und dummerweise nahm ich die Annuls nicht rein. Hätte eh nix geholfen. Im zweiten Spiel legte ich immerhin Ancient Tomb und Grim Monolith. In seiner zweiten Runde lagen aber Hickory Woodlot, Ancient Tomb und ein Aluren, gefolgt von Raven Familiar und Cavern Harpy. So viel dazu. Erst mal die Annuls reingeboarded, aber war wieder sinnlos. Aluren hat ein grosses Problem und das nennst sich Tangle Wire. Davon muss sich Jason auch direkt mal wieder zwei angucken und die vier Mana für Aluren kann er so nicht aufbringen.
2-1

Runde 4: Kapalas, Georgios mit Charbelcher/Mana Severance
Er legt im ersten Spiel direkt gut los und hat die Kombo in seinem zweiten Zug liegen. Dank Tinker liegt bei mir aber auch ganz fix meine Damping Matrix und Georgios hat alle seine Tutoren aufgebraucht, um Teile der Kombo zu finden. Bis er etwas nachzieht, dass die Matrix entfernt, überlebt er nicht. Das zweite Spiel läuft nach ähnlichem Muster. Diesmal hat er zwar den Rushing River, aber ich auch das Gainsay.
3-1

Runde 5: Skinner, Dan mit Goblins
Obwohl er aus Amiland kommt, geht er direkt zweimal nach Paris. Das hilft nicht und meine Masticore noch viel weniger. Die zwei Chills im zweiten Spiel findet er auch unsympathisch und da er keine Charbelcher spielt oder auch einfach nur nicht zieht, ist es schnell vorbei.
4-1

Runde 6: Diego Ostrovich mit Tinker – feature match
Im ersten Spiel machen wir beide nicht so viel. Ich aktiviere einen Mindslaver, der aber ausnahmsweise mal nichts anrichtet, da Diego eine ziemlich miese Hand hat. Ich leg dann noch einen Mishra's Helix und finde endlich einen Stroke. Der bringt mir mehr Mana und einen weiteren
Stroke. Ich geb den Zug ab, da ich in Diego's Runde den Geniestreich spielen möchte und dann hoffenltich in meiner ein Upheaval. Dummerweise topdeckt Diego einen Seat of the Synod. Mit zwei Grims, zwei Dynamos und zwei Voltaic Keys hat er eh genug colorless Mana, aber dank der Keys und dem Artefaktland hat er auf einmal auch die zwei blauen Mana für sein Upheaval. Nerv. Er kommt dann besser ins Spiel und bringt mich mit seinem Clockwork Dragon um. Im zweiten Spiel halte ich eine ziemlich risokoreiche Hand mit Island, Key, Grim, Gilded Lotus, Tinker, Stroke, Mindslaver. Sache ist, dass es im Mirror halt auf einen explosiven Draw ankommt und ich fand meine Chance auf gutes Mana und Tinker oder Stroke zu mulliganen geringer, als einfach ein Land von oben zu ziehen. Ich ging dann mal kurz in den Glücksbärchen-Modus da meine oberste Karte Ancient Tomb war, definitiv der beste Draw möglich an der Stelle. Der Mindslaver kam dann direkt ins Spiel und so konnte Diego kein Mana legen, weil ich dann in meiner nächsten Runde direkt den slaver benutzt hätte. Da ich auch noch einen Stroke hatte, kam dann kurz darauf der Drache ins Spiel und das wars dann auch.
Spiel 3 hab ich dann eine Hand mit schnellem Mana aber ohne eine blaue Source gehalten. Dummerweise verlor ich konsequenterweise mit Annul, Gainsay, Stroke und Tinker in der Hand. Kann nich immer klappen...
4-2

Runde 7: Raphael Levy mit Tinker-Combo - feature match
8-0. Standard, Extended, Booster und Rochester-Draft. Das ist meine Bilanz gegen Mr Levy. Raphael ist schon am Tisch riesig genervt, weil er den fünften Sieg braucht um drei ProTour Punkte zu bekommen und sich so für Amsterdam zu qualifizieren. Da ist er natürlich etwas genervt, dass er gegen ein schlechtes matchup und dazu noch gegen seine Nemesis spielen muss.
Das ganze fängt auch wie gewohnt an, wenn wir gegeneinander spielen: Er nimmt einen Mulligan und ich hab eine super Hand. Die eine Damping Matrix ist in der Starthand, zusammen mit einem Stroke, einem Monolith und einem Metalworker. Der letztere kommt dann auch im ersten Zug ins Spiel und im zweiten zieht der Stroke vier Karten. Dummerweise finde ich nur Länder und einen weiteren Stroke. Der zieht auch nichts so beeindruckendes nach und wir gucken uns beide die Matrix an und spielen etwas draw-go. Ein paar Runden später hat Raphael dann schon Manaseverance gespielt und ich ziehe ein Tinker nach.
Option A): Ich tinker die Matrix weg, hole mir Mindslaver, aktivier ihn und hoffe, dass er entweder Tinker oder Charbelcher auf der Hand hat und ich ihn dann damit selber umschiessen kann. Problem: Wenn das nicht der Fall ist, hab ich gar nichts mehr und er kann Charbelcher, Tinker oder Mystical nachziehen und gewinnt direkt.
Option B: Ich tinkere etwas anderes weg und hole Clockwork Dragon, der ihn nächste Runde tötet dank seiner Ancient Tomb und Metalworker beatdown. Ich entscheide mich für B und er zwirbelt in seiner Runde Upheaval, macht dann Force Spike auf meinen Grim Monolith und tötet mich in seiner Runde. Fies und gemein.
Das zweite Spiel fängt dann aber genauso an. Turn 1 Metalworker, turn 2 Stroke auf mich. Diesmal hab ich auch etwas mehr business und haue ihn um. In Spiel 3 hab ich dann aber das absolute Gegenteil: Nämlich gar kein Mana. Er hat einen guten Start und legt turn 3 Charbelcher und hat seine Länder schon aus dem Deck geräumt. Ich hab nur zwei Islands im Spiel, leg Seat of the Synod und tinker mir die Matrix. Er macht nichts in seiner Runde. Ich leg wieder Seat und tinker mir den Clockwork Dragon. Danach kurz die Hasenpfote geküsst, Augen zu und drei Runden später war er tot. Glück gehabt.
5-2, 9-0 gegen Raphael

Runde 8: Daniel Zink mit splash schwarz Goblins
Daniel nimmt einen Mulligan und ich leg schnell einen Masticore. Er zieht keinen Vampiric und ich gewinn relativ fix. Leider ist der gute Daniel aus gutem Grund Weltmeister. Im zweiten und dritten Spiel muss er Vampirics benutzen, um meine ersten Threats zu handeln oder sich einen Mountain zu holen (Spiel 3). Da die Tutoren weg waren, kann man natürlich die eine Damping Matrix auch einfach mal ziehen. 4/4 Kreaturen ohne ability für die man eine Karte im Upkeep wegwerfen muss sind irgendwie nicht so der Hit. Im dritten Spiel hätte ich noch eins meiner zwei Upheavals in einem 6er Stroke haben können, aber dem war nicht und die roten Männer rennen mich um.
5-3

Na ja, immerhin den zweiten Tag erreicht. Für top 8 musste ich aber wohl 7-0-1 gehen, also mal lieber ein 6-2 und top 32 angepeilt. Da grade Halloween war, ging in New Orleans die Post ab, aber ich war dank Jetlag noch ziemlich übermüdet. Gutes Essen und ausreichend Schlaf haben halt auch Vorteile...

Am Morgen wach ich auch mal direkt um 7 Uhr auf. Etwas zu früh, da die PT erst um 9 weitergeht. Schnell mein Laptop ans Telefon geknipst und mal die kurz die Coverage angeguckt. Und siehe da, alle Decklisten sind online. Was für Idioten. Direkt mal gesichert und den Computer eingepackt. Das Deck vom Gegner zu kennen, ist in Extended ein nicht grade unwesentlicher Vorteil.

Runde 9: Peter Guevin mit Food Chain Goblins
Peter hatte keinen Artefaktremoval im maindeck und so ist das erste Spiel nach Dynamo, Dynamo, Masticore auf meiner Seite ziemlich schnell beendet. Im Board hat er netterweise auch nichts tolles – vier Naturalize und einen Shatterstorm oder so, nicht grade genug. Er fängt dann an, aber hat in seinem ersten Zug nichts. Ich leg
Ancient Tomb und Monolith, der in seiner zweiten Runde von einem Naturalize entsorgt wird. Prima, denk ich mir, direkt ein Chill nachgelegt. Peter hat allerdings noch ein Naturalize. Auch nicht schlimm, schnell eine zweite Insel gelegt, Tomb und die zwei blauen Länder getappt und noch zwei Chills auf den Tisch. Das ist ihm dann doch etwas zu viel und als dann zwei Runden später wieder ein Masticore das Spiel betritt, gibt er auf.
6-3

Runde 10: Tuomas Kotiranta mit UBR Psychatog
Und wieder ist es gut, seine Liste zu sehen. Nur zwei Force Spikes und kein Annul im Sideboard. Klingt machbar. Im zweiten Spiel wehrt er sich leider ein wenig. Force Spike auf meinen ersten Spell, Counterspell auf den zweiten. Dann Wish auf Orim's Chant und turn 4 Isochron Szepter mit dem Chant drunter. Die anderen beiden Spiele macht Tog aber dann genau das, was es normalerweise gegen Tinker tut: Nämlich gar nichts. Zwischen Ports und Tangle Wires sieht er ziemlich wenig Land. Als ich dann im dritten Spiel Upheaval resolve, einen Mindslaver nachleg und in derselben Runde aktiviere, griff er direkt zum Result-Slip und trug das Ergebnis ein. Realist, der Mann.
7-3

Runde 11: Osamu Fujita mit japanischem Desire.dec –feature match
Der Mensch spielte mal ein wirklich krankes Deck. Die Idee ist, mit Gilded Lotus und Twiddle sowie Dreams Grip Spells und Mana für Mind's Desire aufzubauen. Wenn er dann 10 spells gespielt hat, was ziemlich fix geht,
kommt mit dem Lotus ein Tendrils of Agony und das wars dann. Im ersten Spiel passiert, was jedem gutem Combo deck ab und zu mal passiert: Es fizzled. Er zieht 40 Karten, findet aber kein Tendrils und muss den Turn abgeben. Allerdings hatte er ein Meditate gespielt und mir mit Diminishing Returns sieben neue Karten gegeben. Untappen darf er zwar noch, aber unter Mindslaver. Das Elend erspart er sich dann lieber.
Im zweiten Spiel hab ich dann die perfekte Hand. Turn 1 Metalworker, turn 2 Tinker auf Mindslaver und aktiviert. Das wäre so schön gewesen. In Wirklichkeit passiert folgendes:
Ich: Metalworker
Er in turn 2: Tinker auf Lotus, Twiddle, Twiddle, Mind's Desire auf Diminishing Returns, Brainstorm, Tenrils, 2 Länder. Brainstorm gespielt, Mox gelegt, Returns gespielt, noch ein paar Spells und dann Tendrils. Dumm gelaufen.
Spiel 3 zeigt aber dann mal die Schwachstelle seines Decks, nämlich Annul. Er versucht zweimal, in die Kombo zu gehen und ich hab ihm einmal Grim und einem Lotus annuliert und er ist dadurch gefizzled. In der Zwischenzeit kloppe ich ihn mit drei Metalworkern und als dann ein Mindslaver von oben kam, der ihm seine restliche Hand wegnimmt, gibt er auf. So kleine Metallarbeiter können ganz schön aggressiv werden, wenn man nur genügend davon hat.
8-3

Runde 12: Ben Blackman mit Ponza
Im ersten Spiel passierte genau das, was gegen Ponza passieren muss: Ich leg Artefakte und er macht turn drei Stone Rain und reduziert meine Mana von 8 auf 7. Im zweiten Spiel durfte ich dann leider mit fünf und im dritten mit 6 Karten anfangen. Gegen Chill macht sein Deck auch nichts, aber das zeigte sich nicht und so machte er halt, was Ponza mit einem eh schon gemanascrewten Gegner macht: Alle Länder kaputt.
8-4

Runde 13: Daniel Steinsdörfer mit White Weenie
Das Match fängt gut für mich an: Ancient Tomb, Grim, Key, Key, Masticore. Leider hat Daniel einen Enlightened Tutor und holt sich damit seinen maindeck Energy Flux. Also muss ich in meinem dritten Zug Upheaval spielen. Nicht grade schön. Tinker auf Mishra's Helix kann immerhin seinen Flux verhindern, aber er hat schon einen Meddling Mage auf Masticore gelegt und der haut mich dann zusammen mit einem Savannah Lion tot.
Im zweiten und dritten Spiel zieht Daniel dann nicht so gut und ich hab Gainsay und Annul gegen seinen Flux. Da sein Deck auch nicht so schnell ist, ist Stroke auch immer ziemlich gut und ich kann so Mana aufbauen und ihm dann mit Masticore alles umschiessen. Wär ja auch noch schöner gegen WW zu verlieren, oder?
9-4

Runde 14: Jonathan Isaacs mit Goblins
Die beiden Spiele waren absolut krank, so was hab ich selten erlebt. Ich gewinn den Würfelwurf und fang an. Meine Hände waren:
Spiel 1: Island, City of Traitors, Key, Grim, Metalworker, Masticore Stroke
Spiel 2: City of Traitors, Key, Grim, Gilded Lotus, Masticore, Stroke, Chill
Okay, besser geht es nun wirklich nicht mehr. Und was ist passiert?
Spiel 1, Jonathan: Land, Mox, Recruiter, Ancient Tomb, Charbelcher und schiesst mich turn 3 um.
Spiel 2: Land, Mox, Recruiter, Land, zweiten Mox, Charbelcher und wieder turn 3 kill.

Hallo? Mal aufwachen bitte. Es gibt Leute, die spielen Tutoren in solchen Decks, aber man kann den kram natürlich auch einfach zweimal so ziehen. Na ja, bei der Anzahl von turn 1 Metalworkern sollte ich mich eigentlich nicht beschweren, aber zweimal gegen das Deck mit sehr guten draws gegen noch bessere Hände zu verlieren nervt schon etwas.
9-5

Runde 15: Jin Okamoto mit Kombo Goblins mit Seething Song
Er fängt genauso wie Jonathan an in Spiel 1, aber kann den Charbelcher erst in Zug drei legen. Ich spiel dann in meiner Runde Tinker und will grad zu meinem Deck greifen. Im Kopf ist mir klar, dass ich Damping Matrix holen muss. Das ist halt die einzige Karten, die mir im Match vorher geholfen hätte und ich war da irgendwie fixiert drauf. Als er dann aber etwas übertrieben seufzt als ich das Tinker auf den Tisch lege, fällt mir dann doch noch ein, dass ich ihn ja direkt mit Mindslaver töten kann.
Im zweiten Spiel leg ich dann einen frühen Masticore und hab auch noch das Annul in der Hand, falls er auf die Idee kommt, mich wieder mit Charbelcher umzubringen. Aber er hat eh nichts tolles gezogen, so wie es aussah. Goblin Matron auf Gobiln Incinerator, nur um den für lau zu cyclen war nicht wirklich beeindruckend.
10-5

Runde 16: Andre Müller aka TrashT
Andre braucht die top 32 um sich für Amsterdam zu qualifizieren und hat auch einen etwas besseren Tiebreaker. Also schnell zusammengeschoben und HaJo zugeguckt, wie er so nen armen Schweden verkloppt und damit Top 8 gemacht hat.
10-6

Am Ende war ich dann immerhin noch 42. Andre hat leider nicht mehr top 16 geschafft, aber 20. ist ja auch ganz nett. Ausser Hajo, Andre und mir war auch noch Daniel Steinsdörfer im Geld. Daniel Zink verlor leider die letzte Runde und es reichte nicht ganz. Keine glorreiche PT für uns, aber nicht so schlimm wie ich bei dem Format befürchtet hatte. Amsterdam sollte allerdings besser werden, hoffe ich zumindest.

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