Feature Match Auenland Invitationals vom 22.03.03 von Nico Funk |
10.04.2003 |
Unser André (Bronswijk) hatte nun schon zum dritten Mal zu den „Auenland Invitationals“ geladen, bei denen die besten auenländischen Turnierspieler des vergangenen Jahres antreten
durften. Da ich nicht zu diesen gehöre, der Samstag aber keine weiteren interessanten Events in unserer Nähe bot, sämtlich Spieltische im Laden für die Turnierspieler reserviert waren und das Turnier mit einem neuen Format begann, dem Every-Set-Highländer, nahm ich die einmalige Chance war, meinen erste Featureartikel (nämlich genau diesen hier) zu schreiben. Aufgrund der schnellen Spielweise einiger Spieler, deren ständigem Handkartengeshuffle (Danke Micha!) und einiger verdammt fiesen Karten für Feature-Match-Schreiber wie Sylvan Library und Scroll Rack, kann ich leider nicht alle Situationen perfektionistisch schildern, die wichtigen Aktionen sollten jedoch originalgetreu beschrieben sein. Falls nicht, bitte nicht meckern! Learning by doing, oder so!
Kurz noch einmal das Format erklärt, denn Every-Set-Highländer ist was Neues, aber echt supi: Jeder Spieler spielt mit einem Vierzig-Karten-Deck, das aus 11 Basiclands besteht und 29 Karten, von denen aus jeder Erweiterung eine sein muss. Von Arabian Nights bis Legions sind 28, plus 7.Edition macht 29. Im Rechnen war ich schon immer gut . Keine Karte darf doppelt gespielt werden, auch wenn sie wie beispielsweise Counterspell in mehreren Sets vorkommt. Elf Länder sind natürlich wenig, so dass einige (Nonbasic-)Lands aus den Sets gewählt sein sollten, aber welche? Favorit war wohl die gute alte Factory, die in 13 von 16 Decks gespielt wurde. Wer mehr über dieses Format, die restlichen Formate oder die Spieler erfahren möchte, sollte die Artikel von Andre Bronswijk auf planetmtg.de lesen.
Nun zu den spannenden Dingen. Ring frei zur ersten Runde:
Ich entscheide mich spontan für die Partie zwischen Michael Meilikhov (blau-grün) und Wesimo Al Bacha (grün-rot). Ich kenne bereits beide Decks, da ich Michael einige Karten geliehen und gegen Wesimo getestet habe. Ich erwarte ein spannendes Matchup, doch es soll alles ganz anders kommen.
Das Glück ist Wesimo hold, denn er gewinnt den Diceroll, was seinem Beatdowndeck entgegen kommt. Er möchte starten, doch das Glück verlässt ihn und erst nach einem doppelten Mulligan beginnt sein Spiel. Michael nimmt auch einen Mulligan, hat danach jedoch eine solide Hand. Wesimo startet mit Mountain, Micha antwortet mit Treetop Village. Wesimo macht gar nichts, Michael legt Wald und Quirion Dryade. Wald von oben für Wesimo, doch kein Spell für zwei Mana. Michael kontert gekonnt mit einem Wald, die Dryade und das Treetop Village gehen hauen. Soviel zum Thema Beatdown. Wesimo zieht kein drittes Mana und Michael packt mit einem weiteren Wald den Phantom Centaur aus. Wesimo hofft, doch immer noch nichts. In anderen Situationen hätte er sich bestimmt über eine Cursed Scroll gefreut. Er schaut und sieht auf seiner Seite zwei Basiclands gegenüber einer Dryade, einem Phantom Centaur, einem Treetop Village und drei Wäldern. Das ist der Moment, in dem er zusammenschiebt. Shit happens!
Spiel zwei, siehe Spiel eins! Wesimo nimmt nur einen Mulligan, Michael dafür gar keinen. Beide starten mit Factory, dann Wald. Wesimo haut zwar mit seiner Factory, doch wieder legt er Turn drei ungefähr gar nichts. Michael legt hingegen Insel und Serendib Efreet. Flieger, wie gemein! Wesimos Turn vier, siehe Turn drei. Wieder nichts. Leichte Hoffnung kommt auf. Michael kann auch nur mit dem Serendib swingen. Kein Land, kein Spell. Wesimo legt tatsächlich einen Mountain, doch auch für drei Mana kommt nichts. Michael findet Land vier, eine City of Brass, und da ist er wieder, der gute Phantom Centaur. Kurz noch vorbeigeflogen und Go gesagt. Wesimo macht wieder nichts. Michael legt Insel, geht kloppen mit dem Phantom Centaur und dem Serendib Efreet. Wesimo hat jedoch was dagegen und will den Serendib sonicbursten. Guter Plan, doch Dissipate war besser und die beiden machen mal eben 8 Punkte Schaden. Wesimo zieht und legt Wald, spielt Call of the Herd und verliert den Elefanten kurz danach an Michaels Centaur. Nach Michaels Insel und Morphling schiebt Wesimo das zweite Mal zusammen. Michael gewinnt 2:0 und lacht , Wesimo tobt Auf Michaels Hand saßen ganz nebenbei noch Force of Will und Gush. Zwei mal screwed ist aber auch doppelt bitter.
Das Aufeinandertreffen der Giganten:
Feature-Match zwei geht an unseren ranglistenhöchsten Ligaspieler Falk Bernhard (blau-grün / Oath mit Illusions-Donate-Combo) und den frischgebackenen NRW-Meister Thomas Menke (schwarz-grün mit Rotsplash / Reanimator). Thomas konnte in Runde eins seinen Gegenüber Semir Kahlke mit Eureka begeistern, das Thomas in einem Turn drei Länder, Krovikan Horror, Visara und Akroma ins Spiel brachte. Falk verprügelte lieber kleine Goblins mit einem 13/13er. Beides ganz feine Strategien. Lässt auf einiges hoffen und bringt uns das vielleicht beste Spiel in diesem Format, was ich getrost vorwegnehmen kann.
Thomas gewinnt den Diceroll, möchte starten, muss aber einen Mulligan nehmen. Falk hält eine Hand mit Oath of Druids. In den ersten beiden Runden legen beide nur Land. In Runde
drei versucht Thomas nach einem Llanowar Wastes Jalum Tome auf den Tisch zu bringen, doch Falk antwortet mit Counterspell. Viertes Land, weiterer Versuch, aber auch der Krovikan Horror kann mit einem gecycelten Complicate entsorgt werden. Falk hingegen legt in seinem Turn ebenfalls Land, spielt Sylvan Library und tutored sich mit Merchant Scroll seinen Force of Will. Thomas spielt in seinem Turn Wald und Entomb auf Petradon, so dass er end of turn seinen Horror auf die Hand bekommt. Falk sieht mit der Library seine obersten drei Karten, paid Life und nimmt Exploration, Island und City of Brass auf die Hand. Alle drei gelegt, dazu der Oath. Thomas hat mittlerweile sein Pulver verschossen und legt nur Land. Falk dreht auf, als er über die Library Time Warp bekommt. Kurz gegusht Warp gespielt, 2 Islands gelegt und in den Extraturn. Sylvan Library zeigt ihm Impuls, Donate und Dissipate, für welches er sich entscheidet. Thomas geht leer aus und Falk findet durch die Library im folgenden Zug die komplette Combo. Life gepaid, Illsions und Donate gespielt. Thomas versucht mit einem Exhume auf Petradon zu kontern, aber Falk hat auch Rushing River auf der Hand und bounced ihm die Illusions. 1:0 für Falk.
In Spiel zwei nimmt Falk den Mulligan, bekommt aber eine solide Hand, falls Thomas nicht den Bombenstart hinlegt. In den ersten vier Runden gibt es jedoch nur Länder. Auf der einen Seite drei Swamps und Treetop Village, auf der anderen Seite zwei Islands, Rath`s Edge und Mishra`s Factory. In Runde fünf legen beide Land und nach einem Angriff mit dem Village wird dieses im Endstep gerepulst. Thomas eröffnet Runde sechs mit einem Zwang und sieht eine volle Hand: Rushing River, Illusions, Aeliopile, Force of Will, Gaea`s Blessing und Sylvan Library. Der Force geht und Krovikan Horror, Akroma und Ancient Hydra werden mittels Buried alive vergraben. Alles richtig gemacht, das Village haut und der Horror wandert auf die Hand.
Falk haut nur mit der Factory. Thomas zieht Eureka, was wirklich gut gewesen wäre, wenn Falk nicht den Rushing River auf der Hand hätte. So kommt nur der Horror ins Spiel. Falk findet Concentrate, zieht kräftigt und spielt das Blessing auf Akroma und Hydra von Thomas. Thomas greift mit Village und Horror an und bringt Falk auf 11 Leben. Doch das Unheil nimmt seinen Lauf. Falk spielt mal eben Turbo Land. Er legt Horn of Greed und Exploration, gusht und legt Maze of Ith und Island. Die Hand ist so prall, dass er Island und Sylvan Library discarded. Thomas nächsten Angriff stoppt er mit dem Maze gegen Village und der Horror bringt ihn auf 8 Lebenspunkte. Ein Endstep Withdraw bounced den Horror und für das Village wird bezahlt. Falk legt doppelt Land, Oath und Compulsion. Mittlerweile kommen die ersten Zuschauer und hänseln Thomas, da es gegen ein komplettes Turbo Land wohl nicht so gut aussieht. Thomas versucht deshalb auch Petradon zu casten, doch ein Impuls und eine Complicate, das schon auf der Hand war, vereiteln dies. Falk benutzt kurz noch zweimal die Compulsion und schmeißt dafür sogar Rushing River und Counterspell weg, da er sich zu diesem Zeitpunkt wohl schon entschieden hat, alleine weiterzuspielen und den Play of the Day zu zeigen. Thomas hingegen weiß das noch nicht und kommentiert den Abwurf des Rushing Rivers sehr erfreut. Darauf warte er doch schon die ganze Zeit (wegen Eureka). Beim Play of the Day ist immer daran zu denken, dass es sich um ein Highländer handelt. Falk legt in seinem Turn zwei Islands, spielt Timewarp und Battlefield Scrounger. In seinem Extrazug eben noch zwei Länder gelegt und Thomas die Illusions geschenkt. Um für den Sudden Death zu sorgen, eben mal kurz den Scrounger aktiviert, da Treshold, und Rushing River, Complicate und Impulse zurück in die Library geshuffelt, um über die Merchant Scroll den River zu tutoren und die Illusions zu bouncen. 2:0 für Falk.
Falks Kommentar nach dem Spiel war irgendwie so was wie: „Gar nicht schlecht für ein Deck, das ich letzten Abend zusammengeworfen habe. Wollte halt was spielen, was ich sonst auch immer spiele und die Combos passten nebenbei von den Editionen.“
Falk gewinnt auch Runde drei und später das ganze Turnier. An dieser Stelle einmal kurz Glückwünsche an ihn.
Feature-Match drei etwas kürzer gefasst, obwohl es nicht weniger spannend war. Michael Meilikhov (immer noch blau-grün) und Benjamin Adler (mono-weiß / Beatdown) stehen zu diesem Zeitpunkt 2:0 und 1:0:1und gehen über die volle Distanz:
Beide nehmen keinen Mulligan und Michael beginnt das Spiel. Michael startet gut mit Turn zwei Factory und Sylvan Library und Turn drei Serendib Efreet, doch Benjamins Plan ist auch ganz gut. Turn eins Land Tax gespielt und Turn sieben angesagt „taxe jetzt meine letzte Ebene“. Ein Turn fünf entmorphter Engel und eine ausgedünnte Library bauen einen guten Beatdown auf, so dass irgendwann der Engel, Voice of All, Diving Griffin, White Knight und Longbow Archer hauen gehen. Michael verteidigt sich mit einem Spike Weaver und einem Maze of Ith, so dass der Engel wenigstens keine Lebenspunkte macht. Er zieht fast seine gesamte Library durch (bis auf sechs Karten), bekommt die Combo aber nicht zusammen. Auch Repulse auf die eigene Wall of Blossom hilft da nicht. 1:0 für die weiße Horde und die Combo steht vor der ersten Turnierniederlage.
Spiel zwei ist weniger interessant, da Benni nie großer Druck aufbauen kann und Michael Turn sieben die Combo startet und Turn acht beendet.
Spiel drei beginnt wieder besser für Benni und ist dennoch kurz erzählt. Obwohl Benny mit Land Tax startet und fleißig ausdünnt, bekommt er nur eine Voice of All mit einer Empyrial Armor auf den Tisch, die so für 12 hauen kommt. Michael muss die Illusions legen, um dem
Druck standzuhalten und kassiert die Lebenspunkte ein. Den Donate hat er jedoch schon auf der Hand und kann ihn nächste Runde spielen, da er Bennis Disenchant mit Force of Will und Analyse abwehrt. Doch so schnell wie die Voice mit der Armor haut, sind auch vierzig Leben schnell verbraucht, da Benni einige Male den Upkeep bezahlen kann. Michael topdeckt mit einem Concentrate das dringend benötigte Maze of Ith und gewinnt erneut.
Beide Illusions-Donate-Decks sind somit 3:0 gegangen, auch wenn die Varianten recht unterschiedlich waren. Das Format hat sich als durchaus spielbar und spaßig herausgestellt und ist somit für eine Fun-Runde durchaus zu empfehlen. Gerade der Deckbau stellt eine schöne und abwechselungsreiche Herausforderung dar. Wer sich diesen Spaß gönnt, sollte unbedingt über seine Erfahrungen und Decks berichten. Würde mich riesig über einen Erfahrungsaustausch freuen. Falls ihr nicht vor Langweile über meinen Artikel gestorben seid, könnte es sein, dass ihr demnächst wieder etwas von mir zu lesen bekommt. Feedback also erwünscht, auch konstruktive Kritik. Learning by doing, oder so!
|
|