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Regionals 2003 in Niedersachsen, 5. Platz
von Benjamin "teletubby" Rott
09.03.2003

Ich habe mich in den letzten Jahren noch nie für eine DM qualifiziert. Für die Regionals hatte ich mich bisher immer q'ed (ja, bis vor zwei Jahren musste man das noch), bin dann aber irgendwie nie hingefahren (einmal Abiturstress und sonst auch immer was anderes). Im letzten Jahr lief es auch nicht so richtig gut, aber ich habe dabei gelernt: „Ohne das Format zu kennen, kann man auch nix reißen!“
Dieses Jahr wollte ich also alles besser machen.


teletubby sets topic: ‘testing for T2'

Ende Januar habe ich dann also angefangen, bei uns im Expert Store (‘Der Spielmann' in Oldenburg) mich regelmäßig – ein bis zwei mal pro Woche – mit ein paar Leuten zu treffen und T2 zu spielen. Hauptsächlich waren dies Lennart ‚Gilp' Freitag und Johannes ‚KoRbZ' Korbmacher. Raphael ‚Reeve' Köster war auch ab und zu dabei (konnte und wollte aber nur MonoB zocken...).

Wir haben die Standard-Net-Decks alle ausgepackt (zumindest fast alle) und dann mal fröhlich MatchUps durchgetestet. Am Anfang war ich noch ganz darauf versessen, den guten PsychoDad auszupacken und nach Hannover mitzunehmen (ich dachte mir, „was schon im T1 so gut ist, muss auch im T2 was können“). Aber irgendwie wurde ich ziemlich enttäuscht: Kein richtig gutes MatchUp, gerade gegen U/G sah es eher schlecht aus. Und richtig übel wurde es, wenn U/G auch noch Speculations spielte
Wir sahen U/G übrigens als DAS ‚Deck to Beat' an.

Hier verstehe ich auch nicht, warum KaiB und TrashT Psychatog als Tier1 bezeichnt haben. Entweder kann ich (können wir Oldenburger) das Deck nicht spielen oder das Deck ist wirklich nicht gut.
Die Regionals scheinen mir da Recht zu geben, viele Psychatogs liefen (in Niedersachsen) nicht herum, (OK, in andern Ländern haben ein paar T8 gemacht).

Ich stand also ohne Deck da, doch dann kam der gute Karl mit seinem Artikel beim Sideboard und hat alles für mich gerettet. Auch er schrieb zwar, dass Tog sehr gut sei, aber da achtete ich schon gar nicht mehr drauf, denn das R/G-Deck, dass er vorgeschlagen hatte, gefiel mir sofort!:D
(Danke, Kai!)
/me ist halt Aggro-Spieler (sind zwar keine Juggernauts, kommen dem aber am Nächsten, denke ich).


teletubby changes topic to ‘playing R/G, having fun'

Ich habe das Deck also komplett nachgebaut und dann (fast) nur noch damit gespielt. Je länger ich es in Händen hielt, desto besser gefiel es mir. Ich habe nur eine einzige Änderung vorgenommen: Ich habe eines der Filterländer durch einen Basic Mountain ersetzt. So ein 2-Filterland-Start hatte mir ein Spiel verdorben, das wollte ich in Hannover nicht erleben.

Gegen Slide verlor ich zwar fast immer (habe auch mal gewonnen, allerdings nur über Apprentice), aber ansonsten konnte mich kein Deck so richtig abschrecken.

Hier meine Deckliste (wie ich sie dann auch auf den Regionals gespielt habe):

Creatures – 18
4 Llanowar Elves
4 Basking Rootwalla
4 Grim Lavamancer
2 Skirk Marauder
4 Wild Mongrel

///Spells – 20
4 Firebolt
4 Vocanic Hammer
4 Violent Eruption
4 Elephant Guide
4 Call of the Herd

Lands – 22
1 Mossfire Valley
4 Karplusan Forest
4 Wooded Foothills
2 Barbarian Ring
5 Mountain
6 Forest

SB: 2 Naturalize
SB: 3 Caller of the Claw
SB: 2 Phantom Centaur
SB: 4 Compost
SB: 4 Ensnaring Bridge

In der letzten Woche vor dem Turnier habe ich dann nicht mehr getestet (keine Zeit). Die Artikelserie von Andre und Tobias habe ich aber verfolgt (gratz an die beiden, btw) und fühlte mich dann noch mal in meiner Deckwahl bestätigt (TrashT: „Alles in allem sieht GR wie das Deck to Play aus“).


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Ich musste schon am Freitag relativ früh aus den Federn (und das in den Semesterferien! – Sakrileg ) und habe dann am Freitagabend noch in den Geburtstag eines Freundes mit hineingefeiert. Dass ich dann am Samstagmorgen schon um 5 Uhr wieder aufstehen musste, war ziemlich unsolide. 1-2 Stunden Schlaf können nichts, ich hätte lieber durchmachen sollen...
Mein Deck (dessen Liste ich natürlich erst während der Fahrt aufschrieb), bekam dann den schönen Namen NoSleep.dec.

Also, 5 Uhr aufgestanden, damit ich rechtzeitig am Bahnhof war, unser Zug fuhr schließlich kurz nach 6 ab. Am Bahnhof selbst auf die Leute gewartet (Wochenendticket war voll verplant), Lasse (‚der Wurm'), Nicolas und Raphael waren auch schon da, nur Marian Kohlmann erschien nicht. Als der Zug dann anrollte waren wir uns sicher, dass er verschlafen hätte, er tauchte dann aber doch noch auf (weiß der Geier, wie er den Zug noch erwischt hat, aber gut, waren wir also doch zu fünft).

Um kurz vor 9 Uhr waren wir dann am Hannoveraner Bahnhof, haben dort Wagsfigur getroffen, der uns mit seinen Leuten dann netter Weise zur Site geführt hat. Am Turnierort trafen wir dann auch den Rest der Oldenburger (Arne Wolter mit einem vollen Auto, Sascha Räker – direkt von seiner Nachtschicht – und die bereits oben erwähnten Lennart und Johannes, zusammen mit Frederik Behrens, die in Hannover übernachtet hatten).

Zur Site selbst: Ein wenig unsolide war sie schon, die zugige, kalte, ungemütliche Halle, mit den Holztischen und –bänken, die eher an ein Volksfest, denn an ein Magicturnier erinnerten. Es war so kalt, dass sogar ich zwischen den Runden meine Jacke wieder angezogen habe (und wer mich kennt, der weiß was DAS bedeutet... ). Naja, dafür war's halt billig (mit 5 Euro gehörte Niedersachsen zu den billigsten Regionals, vielen Dank dafür!).

Vor Ort haben wir für Sascha dann schnell noch ein Deck gebaut (B Suicide, mit dem er, trotz 0-2 Start noch 5-2 gegangen ist, Glückwunsch!)


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1. Runde: Michael Zotkin – U/W Marke Eigenbau
Michael bestritt sein erstes Turnier und hatte ein U/W-Deck dabei, in dem er ganz seltsame Karten spielte. Er sagte, er hätte auch nur 11 Länder eingebaut (was seine Screws in beiden Spielen erklären würde...). Es tat mir wirklich leid, aber ich fegte mal eben so über ihn hinweg. – Hoffentlich habe ich ihn hier nicht davon abgeschreckt, weiterzuspielen...
2:0 1-0-0


2. Runde: Maurice Reichert – MonoB (Aggro + Control)
Maurice packte erst mal Swamps aus. OK, MonoB dachte ich, als die ersten zwei Runden von ihm nichts kam. Als er dann Hollow Specter in Runde drei und Festering Goblin in Runde 4 auspackte, war ich schon überrascht. Das erste Spiel gewann ich mit 19 Life (Wooded Foothills machts möglich...).
Im zweiten Spiel konnte er mich dann ganz böse mit einem (geboardeten) Mutilate in Runde 4 erwischen (wer rechnet denn in einem Kreaturendeck mit so was?). Ich gewann aber trotzdem auch dann noch, als er Visara in Runde 6 hinterher legte (Burn anyone?).
Geboarded hatte ich natürlich Compost und Phantom Centaur, raus gingen Elephant Guides und die beiden Marauder.
2:0 2-0-0


3. Runde Arne Ceranka – Sligh
Mit Arne hatte ich meine ersten Oldenburger Gegner. Vor dem MatchUp (gegen Sligh) hatte ich dann auch nicht wirklich viel Angst. Und obwohl er mit Haste-Goblin, Piledriver, Piledriver + Reckless Charge starten konnte, gewann ich das erste Spiel.
Im zweiten war ich manascrewed und verlor, nachdem ich ihn auf einen Lebenspunkte runtergeschossen hatte. Das dritte ging wieder solide an mich.
Rein kamen die beiden Centauren, raus gingen zwei Guides.
2:1 3-0-0


4. Runde Frederik Behrens – MasterA
Der nächste Oldenburger, so musste es ja kommen (aber es waren auch fast alle Oldenburger noch auf den vorderen Tischen).
Vor diesem Match hatte ich (berechtigterweise) ziemlich viel Angst. So Exalted Angel und Master Apothecary sind eigentlich die letzten Karten, die ich gegen mich sehen wollte. Vor dem Spiel unke ich noch, „ich screwe dich jetzt einfach weg.“ Hier tut es mir auch echt Leid, aber meine Ankündigung hat Wirkung gezeigt. Im ersten Spiel nimmt Frederik nicht ein, nicht zwei sondern drei Muligans und im zweiten zieht er auch weder Engel, noch Apotheker.
Das Glück ist halt mit die Doofen
2:0 4-0-0

Meinem Plan, 5-0-0 zu gehen und mich dann reinzudrawen, bin ich also schon ein ganzes Stück näher gekommen.


5. Runde: Andreas Morawietz
Andreas, mein Gegner in Runde 5, hat den selben Plan wie ich (jetzt gewinnen und dann drawen) – aber es kann halt nur einen geben...
Er ist mit U/G Madness am Start, spielt aber eine langsame Variante, mit Counterspell. In beiden Spielen kann ich ihm alle Madness-Enabler abschießen, bevor er sie einsetzen kann und so gewinne ich beide Games auf 19 Lebenspunkten (Wooded Foothills).
Aus dem Board kamen natürlich 4 Ensnaring Bridges, denen die Elephant Guides weichen mussten.
2:0 5-0-0


6. Runde: Mauricio Blum – Wwu (Opposition)
Mauricio und ich sitzen an Tisch 1 und zögern nicht lange, uns die Hände zu schütteln:D
Nach der Runde gibt es dann (uns beide eingeschlossen) drei Spieler mit 16 Punkten.
ID 5-0-1


7. Runde: Raphael Köster – MonoB
Es kommt, wie es kommen muss: der nächste Oldenburger. Und noch viel schlimmer: Ich werde heruntergepaart. Auf einmal ist es gar nicht mehr so sicher, dass ich die Top8 erreiche und mich so für die Deutschen qualifiziere. Mit einem Draw wäre ich sicher drin. Verliere ich diese Runde aber, könnte ich rausfliegen (da es verdammt viele Spieler mit 16 Punkten nach dieser Runde geben wird. Und Raphael hat, aufgrund schlechter Opponent Matchscore, nur mit einem Sieg eine Chance auf Top8, also müssen wir spielen. Zu früh gefreut?
Im ersten Spiel verliere ich insgesamt zwei Lebenspunkte (Foothills), Raphaels Life geht so: 20, 14, 11, 8, 5, 3, x –Hier hat R/G seine Power mal so richtig gezeigt, auch ein Mutilate in Runde 4 konnte mich halt nicht mal ansatzweise stoppen.
Im zweiten Spiel (rein kamen natürlich Caller und Compost, für 4 Guides, 2 Skirks und eine Eruption) lege ich halt Compost und ein bisschen Druck. Nachdem ich für seine Mutilate eine Karte gezogen habe (Compost) UND ihren Effekt mit Hilfe eines Callers vollständig neutralisieren konnte, war das Match auch schon vorbei. So schnell war ich heute (mit Ausnahme des IDs) noch nicht fertig gewesen...
Sorry Raphael, aber aufgeben war für mich halt nicht drin, mein Platz in den T8 war leider nicht sicher. Viel Glück auf den Open!
2:0 6-0-1

Dadurch¸ dass ich in Runde 7 noch spielen musste, beendete ich die sieben Runden Swiss dann als Erster.


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¼-Finale: Andreas Kruschel – U/G Treshold
Das Match gegen Andreas (der sich mit unverschämt viel Glück in die T8 gedrawed hatte) war unspektakulär. Er hatte halt einfach die größeren und besseren Kreaturen als ich.
Und im zweiten Spiel habe ich weder Ensnaring Bridge, noch Naturalize (gegen seine Worships) gezogen. Mit einer der beiden Karten (v.a. der letzteren) hätte ich wohl zumindest noch ein drittes Spiel fordern können...
0:2


Slops an Lasse (den zweiten Oldenburger in den T8), der im Halbfinale gegen Andreas verloren hat: Wenn man in den T8 schon die Deckliste des Gegners sehen darf, dann sollte man sie sich auch angucken. So keine Naturalizes im zweiten Spiel zu boarden (obwohl da Worship in Andreas Sideboard lauert) ist für mich die größte Friseuraktion des Tages!


So beende ich die Regionals als Fünfter. Totmüde, aber wahnsinnig glücklich fahre ich dann bei Sascha Räker im Auto mit zurück (und kann es natürlich nicht lassen, noch vor dem Schlafen gehen, im Forum und im Chat jedem der es hören möchte und auch allen, die es nicht hören möchten, von meinem Erfolg zu berichten:D). – Wir sehen uns Mainz!

Benjamin Rott (aka teletubby in der Zusammenkunft)

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