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Standard
Remember the Titans II
von Michael Diezel
17.09.2015

Wie angekündigt analysieren wir heute Born of the Gods und Journey into Nyx. Da sich auch in diesen beiden Editionen der Trend fortsetzt, dass die reviewenden Profis sich nicht so wahnsinnig oft verschätzten, habe ich sie einfach gemeinsam behandelt.


Im Anschluss wenden wir uns dann direkt der Zukunft zu und schauen auf meine Picks des Khans-Blocks für potenzielle Standard-Player in den kommenden Monaten.

Viel Freude!


Unterschätztes aus Born of the Gods/Journey into Nyx

Constructed: 2.0
I like how giant this is, and how it can repeatedly ping your opponent's side. As a sideboard card against toughness-1 creatures, it seems solid, especially given the extra value that casting Underworld Connections and Erebos bring. It is unfortunate that the decks you want this against don't always give you the luxury of getting to five mana, but it still may be a good way to really slam the nail in the coffin if you get to that point.

Es ist bei der Bewertung von Einzelkarten immer unglaublich wichtig, ob es ein passendes Deck gibt, gerade bei so spezifischen Karten wie Doomwake Giant. Gerade wenn Block-Mechaniken ausgenutzt werden, ist ein gewisses Potenzial vorhanden, da diese im Normalfall spätestens mit der dritten Edition (ab jetzt also vermutlich mit der zweiten) standardtauglich sein könnten. Konjunktiv. Das Constellationdeck war zumindest für die meiste Zeit eine nicht völlig furchtbare Wahl und dort stellte unser Riese hier auch eine feste Kraft dar.

Constructed: 2
This is a fringe card, but anyone that remembers Puresteel Paladin knows how strong this effect can potentially be. This is definitely not of the same power level as Puresteel Paladin was, but this helps to enable a deck and does so at an inexpensive cost, so maybe some Boggles deck decides to take this for a spin.

Gleiche Geschichte. Block-Mechanik, aus der irgendwann ein vernünftiges Deck entspringt. Das Schöne für uns ist jedoch, dass diese Art von Karten selbst dann keine gewaltigen Wertsprünge erfährt, wenn das entsprechende Deck tatsächlich spielbar wird. Sie sind einfach zu eingeschränkt in ihrer Anwendung und das reduziert die Nachfrage.

Außerdem erkennt man ja das theoretische Potenzial immer:

I expect this one to likewise be a sleeper card. Bestow and heroic are finally coming together and this one seems tailor made for that deck, acting as one of the enablers to really push the mechanics into Constructed territory.

Die Plätze 3–1 gibt es wieder nicht.

Wie schon bei Theros enden hier die unterschätzten Karten. Ihr seht richtig: In zwei kompletten Editionen gab es gerade einmal zwei Karten, die von den Pros (deutlich) zu niedrig eingestuft wurden und selbst hier musste ich schon suchen. Für uns ergibt sich daraus folgende Weisheit: Es ist extrem unwahrscheinlich, dass eine Karte dermaßen unter dem Radar fliegt, dass sie keinem professionellen Spieler auffällt. Falls ihr also glaubt, den neuen Hangarback Walker zu sehen, checkt lieber noch einmal sämtliche Reviews, die ihr finden könnt, bevor ihr eure Schwiegertochter gegen multiple Playsets eintauscht!


Überschätztes aus Born of the Gods/Journey into Nyx


Übereinstimmend mit der letzten Woche gibt es erneut spürbar größere Auswahl bei der Suche nach überbewerteten Karten, sodass selbst Karten wie Pain Seer es nicht einmal in die Liste schaffen. Dafür gibt es in meinen Augen zwei wichtige Begründungen:

1.

Auch die Profis sind nur Magic-Spieler und sehen als solche voller Begeisterung zunächst einmal alle positiven Seiten an den neuen Karten.

2.

Die angesprochenen Potenziale in ziemlich speziellen Decks werden eben nicht immer ausgeschöpft. Dadurch bleiben mehr interessante und eigentlich auch ausreichend starke Karten auf der Strecke, als man so denkt.

As I said in my preview article, Brimaz is going be the one king to rule them all, at least in terms of white beatdown decks. In Standard, he's going to be an auto-include in Plains-heavy aggressive decks, and is powerful enough to try many different builds of such decks. He's even for some different Modern decks, and it's funny that both Bitterblossom and Wild Nacatl could both potentially be paired with Brimaz to great success. The size, cost, and abilities all line up so well here that Brimaz is just impossible to ignore.

Brimaz hat ja nun beileibe nicht völlig versagt, allerdings ist ihm die angekündigte Formatdominanz eben auch verwehrt geblieben. Stattdessen gab es einige Kurzeinsätze in meist nicht unbedingt formatbestimmenden Decks und selbst dort reichte es oft nur für die Ersatzbank. Brimaz' Problem war dabei ganz eindeutig das Metagame, das einfach keine Verwendung für eine Kreatur hatte, die Doppelweiß in Zug 3 benötigt, im Spiel erst einmal nichts macht und dann sogar recht schnell von größeren Klopsen völlig dominiert wird. Von Rhinos oder Hydren oder so.

Constructed: 3
Ramping into this guy on the fourth turn is pretty reliably accomplished in a red-green ramp style deck featuring Sylvan Caryatid, Xenagos, the Reveler and various other ramp cards. A fourth turn 7/7 is pretty strong on its own, but given the quality of competing options, it has to do more. Well, it does do more. Lots more. In fact, when you untap on your fifth turn, you can monstrous the hydra, making three 3/3 creatures and attacking with your 10/10! This will leave the opponent thinking …

Um es kurz zu machen, die Hydra kam einfach an den Alternativen nicht vorbei. Erst gab es Garruk, Caller of Beasts und später rampte die grüne Devotion in Genesis Hydra und Hornet Queen. Ganz zu schweigen von Dragonlord Atarka. Im Gegensatz zur Brutwächterin haben diese Karten alle etwas gemeinsam: Sie machen sofort etwas, wenn sie das Spielfeld betreten – die Hydra hingegen möchte zunächst weiteres Mana in sich gesteckt sehen, um mehr zu machen, als einfach nur dick dazustehen.

Constructed: 2.5
Tribute is a deceptive mechanic. As with punisher, cards with this mechanic are weaker than the sum of their parts, as your opponent always gets to choose what card they'd like to deal with. Both sides of the Phoenix look solid enough that I'm optimistic about it seeing play, though the red 4-drop slot is always a hotly-contested one.

Ah, die gute alte Punisher-Mechanik. Es ist ganz interessant, wie diese Karten immer noch überbewertet werden, selbst wenn jeder weiß, dass sie nie so gut sind, wie man im ersten Moment denkt. Die einzige, die meines Wissens jemals die vorderen Turniertische gesehen hat, ist Vexing Devil und selbst der nur rudimentär. Aus dem gleichen Grund, warum die Commands und Charms immer so gut sind – nämlich die hohe Flexibilität –, sind diese Karten so oft schlecht. Sie geben diese Flexibilität nämlich an den Gegner ab. Natürlich kommt irgendwann der Punkt, an dem die Auswahl dermaßen schlecht für ihn wird, dass es eben keine mehr darstellt. Beim Phönix ist diese aber (noch lange) nicht erreicht.

3. Fast alle Götter
Xenagos, God of Revels
Constructed: 3
This guy should end up being pretty strong and will likely have entire archetypes supporting his ability to haste things up, as it is just so powerful. Giving red-green a slightly slower and more interesting tool like this might have some big impacts on the metagame. Remember that this works on creatures that started the turn in play, so just one creature will do the trick.

Iroas, God of Victory
Constructed: 3
This is the real deal when it comes to aggressive mirrors. The card is not actually that helpful for an aggro deck against a control deck as they are not blocking your creatures and you are not hitting devotion to this reliably. In midrange mirrors or aggressive mirrors this can shine though and totally win a matchup.

Mogis, God of Slaughter
Constructed: 3.0
If only Mogis cost five I could nickname him Slaughterhouse Five, since he's definitely a house. Of course, if he cost five he would be substantially worse, and right now he hits at a very good spot. In an aggressive deck, he deals damage at a fast pace, demanding tribute every single upkeep. It is unfortunate that Elspeth kind of blanks him, but past that he requires a Detention Sphere before he will stop hitting control decks. It isn't inconceivable that he animates from time to time, especially in a heavy red deck playing cards like Boros Reckoner, but his main use will just be a targeted Sulfuric Vortex.

Fairerweise muss man sagen, dass die Reviews zu Hochzeiten von Devotion geschrieben wurden und man somit – beeinflusst von Thassas Regierungszeit – noch dachte, dass ein- und zweifarbige Decks die kommenden Monate bestimmen. Doch dann kamen die Khane von Tarkir und alles wurde bunt. Daraus lernen wir zunächst, dass goldene Karten immer besser sind als einfarbige, zumindest wenn man sie auch wirken kann. Dafür sorgen die Küstenzauberer inzwischen, sodass wir für die kommenden Monate vermutlich weiterhin mit Rhinos und ähnlichen Boliden kämpfen werden – völlig unabhängig davon, was die Schlacht um Zendikar noch so bringt.

Weiterhin lernen wir, dass Karten besser sofort etwas tun, zumindest wenn sie vier oder mehr Mana kosten. Das wiederum trifft auf die Götter nicht immer zu, weswegen sie auch dermaßen verschmäht wurden. Ein letzter Punkt ist noch, dass in ihrer Zeit „indestructible“ ebenfalls nicht unbedingt das war, was es vorgibt. So ein Abzan Charm beispielsweise entfernt Götter dann doch ziemlich effektiv.

Constructed: 3.5
This is a Vintage/Legacy staple more than anything else, and it's a beating in those formats. Not only does it horribly embarrass Brainstorm, it turns off a ton of cards in Delver decks, and Æther Vial means it's ready to ambush card draw at any point. Death and Taxes finally became one of the best decks in the format a few months ago, and this amazing card will only help solidify that.

Die Rede ist von Legacy, andere sprachen auch von Modern und eben Standard, sodass sich durch diese Multiformatspielbarkeit die hohe Note ergibt. Völlig zu Unrecht, wie die Praxis zeigte. Im Standardformat gab es zwei Jahre lang so schlimme Feinde für ein aggressives Deck – insbesondere für dessen Toughness-1-Kreaturen –, dass White Weenie – egal in welcher Form – einfach nie zustande kam. Für die älteren Formate lässt sich sagen, dass der Spirit tatsächlich im Legacy auftauchte, dieses jetzt (zumindest was ich aus der Ferne so beobachten konnte) jetzt aber auch nicht unbedingt nachhaltig prägt. Immerhin rettet das den Geist vor dem ersten Platz, der stattdessen an folgenden Knaben geht …

Constructed: 3.5
Owen Turtenwald and Paulo Vitor Damo da Rosa have each voiced high opinions of this card and I am inclined to agree. I would put it higher on the list and potentially call it the breakout mythic of the set if it weren't for the fact that it doesn't really feel like it has a home. Maybe in a heroic red deck that runs Titan's Strength it would be good, or just in a deck with lots of removal spells, aiming to connect with him as often as possible. Or maybe in a deck that can protect him since he is somewhat fragile. The card is very powerful and efficiently costed, so if you feel the itch to invest here I would certainly not fault you. […] He could be my sleeper pick.

Prophetic Flamespeaker ist und bleibt keine schlechte Karte, allerdings lässt er sich gut mit Brimaz vergleichen. Einschränkende Manakosten (insbesondere in unserer bunten Umgebung) und dafür ein vergleichsweise kleiner Mann, der zunächst nichts macht – das ist halt einfach nicht seine Zeit und Welt. Die angesprochenen Synergien mit Titan's Strength und Compagnie funktionieren deswegen nicht, da er einfach nicht aggressiv genug für die roten Haudraufdecks ist, die zudem mit Goblin Rabblemaster zeitgleich eine sehr beachtliche Alternative ins Feld führen konnten. In roten Devotiondecks wiederum hat man den Platz für unauffällige nicht-permanente Karten einfach nicht, sodass auch die zweite mögliche Spielfläche verwehrt blieb.


Zum Abschluss hier noch meine Vorhersage der fünf Karten aus dem Khans-Block und aus Magic Origins, die nach der Rotation am ehesten explodieren könnten:


Bloodsoaked Champion ist eine supergute aggressive Kreatur, die noch dazu kaum im Friedhof bleibt. Magma Spray und Anger of the Gods rotieren, sodass die größten Spielverderber fehlen. Weiterhin fliegen auch Karten wie Satyr Wayfinder oder Courser of Kruphix aus dem Format, also jene Staples, die es für kleine Würste so schwergemacht haben, Fuß zu fassen. Dass er zusätzlich auch noch wunderbar mit Opfereffekten funktioniert, ist ein weiterer Bonus, da diese anscheinend gepusht werden sollen.


Die Flip-Planeswalker sind ja ein voller Erfolg und ich sehe auch in den drei noch nicht so oft gespielten großes Potenzial für die kommenden Monate. Chandra habe ich hier einfach einmal beispielhaft gewählt, damit mein Chef, Rakdos, stolz auf mich ist, aber auch, weil ich hier die größte Wahrscheinlichkeit sehe. Es wird halt immer ein rotes Deck geben und dort ist Chandra schon eine Ansage. Einzig ein erneuter Fokus auf Atarka's Command könnte sie stoppen, da die dadurch entstehenden Decks für drei Mana lieber andere Sachen wirken wollen, etwa Hordeling Outburst. Von den beiden anderen könnte Kytheon/Gideon davon profitieren, dass kleine Männer anscheinend nicht mehr so gehatet werden und Liliana von der angedeuteten Opferfreudigkeit.


See the Unwritten ist ja das offenste Geheimnis des Spätsommers, da jeder davon ausgeht, dass in einem auf Zendikar spielenden Set mit jeder Menge Eldrazi auch ein Rampdeck möglich sein sollte. In diesem könnte See the Unwritten dann eine Schlüsselposition einnehmen. Ich bin davon noch nicht hundertprozentig überzeugt, unter anderem weil gerade die dicken Eldrazis meist deutlich beeindruckender sind, wenn sie von der Hand gespielt werden. Andererseits, so einen neuen Ulamog am Ende des Zuges reinzuflashen und dann anzugreifen, sieht doch ganz solide aus …


Erinnert ihr euch an die grünen Männer, die auch tatsächlich gespielt wurden? Genau, alle haben direkt etwas mitgebracht, wenn sie das Spielfeld betraten. So wie der Bellower. Inwiefern er an Whisperwood Elemental vorbeikommt, muss sich allerdings auch erst noch zeigen.


Bei aller Begeisterung über die neuen Karten, sollte man vorhandene Block-Mechaniken nicht vergessen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass „Drachen“ weiterhin relevant sein werden und Thunderbreak Regent dabei eine Schlüsselrolle einnimmt. Zu diesem gehörte in den letzten Wochen immer dieser Stormbreath Dragon, der ab Oktober aber leider nicht mehr gespielt werden darf. Seinen Platz dürfte fast automatisch Kolaghan einnehmen, der in vielen Decks kaum schlechter sein sollte. Mit ähnlicher Begründung erwarte ich übrigens auch von anderen Drachen noch weitere Auftritte.

So, damit sind wir auch schon am Ende. Ab der nächsten Woche gibt's dann Battle for Zendikar.

Bis dahin, eine schöne Zeit!
Der MiDi




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