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Das Lächeln einer Winternacht
von Michael Diezel
19.02.2015

Ist euch schon aufgefallen, dass es in Fate Reforged jede Menge Reminiszenzen an den Kamigawa-Block gibt? Oder bin ich einfach zu alt, wenn mich beispielsweise die ganzen Drachen mit Vorname und Random Zusatz an Kokusho, the Evening Star erinnern? Ganz zu schweigen von der sensationellen Verwendung von Relativsätzen in der Namensgebung:


Er, der hungert. Best. Name. Ever.

Entsprechend großartig finde ich natürlich auch Alesha, Who Smiles at Death.


Anders als er, der hungert, ist sie, die den Tod anlächelt, sogar eine anständige und überaus interessante Magic-Karte. Letzteres ist in Zeiten von Siege Rhino immer schon fast ein Deck wert und in dieser Kombination war es eigentlich nur ein Frage der Zeit, bis ich mich ans Werk machen musste. Dabei habe ich erst ewig versucht, ein Deck auf die Beine zu stellen, das ihre Reanimationsfähigkeit intensiv nutzt und entsprechend jede Menge Hornet Queens wiederbelebt. Das Problem dabei ist allerdings, dass man sich extrem an eine 3-Mana-Kreatur bindet, die zunächst erst einmal nichts macht und dann mit Widerstandskraft 2 mindestens einen Zug lang überleben muss.

Das sind für meinen Geschmack zu viele Wenns und deshalb möchte ich Alesha auch lieber als das spielen, was sie eben auch irgendwo ist: Eine anständige Schlägerin mit dem Potenzial auf mehr. Diesen Erstschlag gibt es übrigens auch eher selten im Format, und wenn man das Mädel dann in Aktion sieht, weiß man diese Fähigkeit umso mehr zu schätzen. Insbesondere, wenn man sie noch mit rotem Brand kombiniert, um sich auch mit größeren Tieren beziehungsweise Mehrfachblocks messen zu können.

Jedoch wäre es mir zu langweilig, an dieser Stelle schon wieder ein nahezu monorotes Deck zu präsentieren, deswegen geht es an dieser Stelle erst richtig los. Eine andere Karte, die ich schon seit Ewigkeiten gerne mal gespielt gesehen haben würde, ist der Wauwau hier:


Sein Problem liegt unter anderem darin begründet, dass es so unglaublich viele Alternativen gibt. Stormbreath Dragon, zum Beispiel oder dieser Sarkhan, the Dragonspeaker. Dass ausgerechnet die, die dem Tod ins Gesicht lacht, das jetzt ändern soll, verdanken wir dem Umstand, dass sie beide – trotz ihrer anscheinenden Unabhängigkeit – mehr gemeinsam haben als nur ihr gutes Aussehen. Auch der Höllenhund ist zunächst eine vernünftige Offensivkreatur, die schon allein mit ihren Kampfwerten zumindest interessant wäre. Wie auch bei Alesha gibt es aber darüber hinaus noch Interaktionsmöglichkeiten mit dem Friedhof, insbesondere wenn dieser gut gefüllt ist.

Erneut könnte man auf die Idee kommen, diesen bewusst zu füllen, aber wenn wir mit Karten wie Commune with the Gods arbeiten wollten, machten wir das doch bitte richtig, also mit Whip of Erebos und nicht mit irgendwelchen dahergelaufenen Kötern. Stattdessen nutzen wir den Zerberus ebenfalls zum profanen Angreifen und sorgen mehr oder weniger zufällig dafür, dass sich unser Friedhof dabei füllt. Abgesehen davon, dass dies normalerweise ganz automatisch geschieht, wenn sich der Gegner gegen einen Kreaturenansturm wehrt, spielen wir offensichtlich Rot und Schwarz und beide Farben sind jetzt nicht unbedingt für ihren freundlichen Umgang mit Untergebenen bekannt …


Auch für den habe ich eine kleine Schwäche, ganz einfach weil mir das Gesamtpaket aus Flavor und potenzieller Spielbarkeit unglaublich zusagt. In unserem Deck sorgt er für das eine oder andere Opfer und arbeitet dadurch schon ziemlich gut mit den Rekursionen von Alesha und Zerberus zusammen. Doch wir gehen noch viel weiter:


Okay, das war einfach. So ziemlich genau niemand dürfte von dieser Karte in einem aggressiven roten Deck überrascht sein, das darüber hinaus noch ein Opferthema aufbauen möchte.


Gebt es zu, mit Yasova hingegen hättet ihr an dieser Stelle nicht gerechnet! Obwohl es möglicherweise effektiver ist, auf Grün vollständig zu verzichten und dadurch auch die Manabasis zu entlasten, gefällt mir die Kombination aus rekursivem Threaten und Opferung so gut, dass ich diesen Weg ausprobieren wollte. Grün liefert darüber hinaus nicht so wahnsinnig viel mehr, deshalb auch die Aussage mit der womöglich zu bevorzugenden Zweifarbigkeit. Eine wirklich lohnende Karte erhält man dann aber doch noch für dieses Deck:


Ein Deck, welches mehr von den Llanowar Elves profitiert, werdet ihr in diesem Format kaum finden. Die Eröffnung Mystic plus Rabblemaster gewinnt vermutlich mehr Spiele im Alleingang als jede andere 2-Karten-Kombination im Standard. Weniger spektakulär ist dann diese Addition:


Der kleine Mann ist gewohnt unspektakulär, aber unendlich solide. Hilft bei der Manaentwicklung, was durchaus relevant ist, da man mit schließlich eine 3-Farb-Kombination ohne passendes Triland spielt. Weiterhin unterstützt er sowohl den Reanimations- als auch den Opferplan, da er bekanntermaßen den Friedhof füllt und einen ansonsten recht überflüssigen Body zur Verfügung stellt, den der Mörderkönig solide weiterverarbeiten kann. An dieser Stelle merkt man schon, dass man nur mit Tymaret wahrscheinlich nicht genug Opfereffekte hat, um all diese Synergien auszunutzen. Deshalb greifen wir einfach auf einen weiteren zurück:


Auch diese Karte funktioniert in diesem Deck ausnehmend gut, weil man zwischen Dümmeln wie Satyr Wayfinder oder Goblinspielsteinen, von feindlichen Vernichtungszaubern angezielten Kämpfern oder übernommenen Gegnerkreaturen eigentlich nie einen Mangel an Futter besitzt. Darüber hinaus mag ich es in diesem Format nicht, völlig ohne Removal dazustehen. Die angesprochene Mystic-Rabblemaster-Eröffnung liefert nur eine mögliche Begründung. In einem Synergiedeck fehlt jedoch ziemlich oft der Platz für so etwas Profanes wie Removal, sodass man froh sein kann, dass Collateral Damage zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. An dieser Stelle befinden wir uns schon im Auffüllmodus, wo die angedeutete Deckbasis um passende Karten erweitert wird:


Der Delve-Gott kann sicher nicht ganz schlecht sein, wenn man bewusst den Friedhof füllt und das dann nur im Ansatz nutzt. Zudem gilt auch für ihn, dass er einfach ein überaus beachtlicher Angreifer ist, was leider zu oft vergessen wird.


Rotes Deck, aggressive Grundausrichtung, viele Kreaturen. Ich denke, ihr versteht, worauf ich hinaus will.


Rotes Deck, aggressive Grundausrichtung, viele Kreaturen benötigt. Dank Alesha und Yasova gibt es aber ausreichend Konkurrenz in diesem Slot, dass ausnahmsweise mal zwei Kopien ausreichen, zumal die doppelroten Spruchkosten nicht immer sorgenfrei zu bezahlen sind.


Ich denke, in ein paar Wochen kann ich auch hier schreiben: Rotes Deck, aggressive Grundausrichtung, viele Kreaturen. Ich mag die Karte und immer mehr Spieler sehen das ähnlich. Offensichtlich nicht schlechter, wenn man für die Drachenseite auch noch Opfereffekte spielt.


Der ist die letzte Ergänzung und auch die vermutlich unsicherste. Die Manakurve freut sich über einen weiteren 2-Drop wie ein Schnitzel, allerdings ist der kleine Goblin nicht unbedingt die größte Bedrohung, wenn man ihn als Goblin Piker aufs Spielfeld legt. Aber eben dann doch sehr oft besser als nichts. Dass seine Morphfähigkeit gerade in Kombination mit Collateral Damage und Tymaret ganze Spiele gewinnen kann, sollte niemanden überraschen.


4 Llanowar Wastes
4 Wooded Foothills
4 Bloodstained Mire
1 Swamp
1 Forest
4 Mountain
2 Mana Confluence
2 Temple of Malady
2 Temple of Abandon

2 Outpost Siege
3 Stoke the Flames
4 Collateral Damage
2 Hordeling Outburst


4 Elvish Mystic
4 Goblin Rabblemaster
2 Underworld Cerberus
4 Satyr Wayfinder
2 Alesha, Who Smiles at Death
3 Tymaret, the Murder King
2 Tasigur, the Golden Fang
2 Yasova Dragonclaw
2 Jeering Instigator


So sieht das Ganze also in eine hübsche Liste gepackt aus. Beachtet die acht Fetchlands in der Manabasis, die ebenfalls helfen, den Friedhof zu füllen. Trotzdem ist und bleibt die Manabasis nicht unbedingt das Prunkstück des Decks. Aber es reicht aus. Meistens.

Im Sideboard verstecken sich dann weitere Perlen:




Zusammen mit dem Doppelpack schnöder Murderous Cuts sind das unsere Antworten sowohl auf einzelne dicke Männer als auch für die Decks, die ein gewisses Minimum an Boardpräsenz benötigen, etwa grüne Devotion.


Auch diese Karte müsst ihr unbedingt mal ausprobieren. Superlustig.


Sideboard:

1 Underworld Cerberus
1 Outpost Siege
4 Merciless Executioner
1 Dictate of Erebos
2 Act of Treason
2 Murderous Cut
4 Thoughtseize


All jene, denen das jetzt noch zu wenig Spielerei und zu viel Angreifen beinhaltet, kann ich schon auf die nächste Woche verweisen, wo wir einige der heutigen Ansätze wieder aufgreifen werden, um sie dann in eine noch verspieltere Richtung zu lenken.

Bis dahin, möget auch ihr den Tod anlächeln!
Der MiDi




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