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Einer für alle …
von Thoralf Severin
22.10.2013

Robin und ich haben uns irgendwie zusammen in die Top 4 des Grand Prix in Göteborg geschummelt und damit die Einladung zur PT Dublin bekommen … Das war natürlich extrem großartig, da wir nicht nur sehr gute Freunde sind, sondern auch sehr einfach mit einander testen können – wir wohnen nur ein paar Minuten voneinander entfernt. Trotzdem hätten wir natürlich gern auch mit viele anderen Deutschen getestet, aber am Ende war die Planung etwas unglücklich gelaufen, sodass wir Hasbro unsere Flugdaten nennen mussten, bevor wir in irgendetwas eingeplant waren. Deswegen hat sich auch Herr Christopher Brunner zu unserer kleinen Gruppe gesellt, sodass wir am Ende als tapfere drei Musketiere die Pro Tour durchlebt haben.


Aber Moment, waren es nicht vier Musketiere? Korrekt! Dieser wird in unserer Geschichte von der ganzen Berliner Community verkörpert. Von allen Menschen, die uns Karten geliehen haben oder mit uns drafteten. Und allen, die Decks gebaut, getestet und verbessert haben oder einfach nur die Welt durch ihre fantastische Präsenz erheitern. Danke an euch alle!

Ebenjene vier Musketiere schlossen sich nach dem PTQ in Hamburg in eine Wohnung und testeten wie wild. Der PTQ lief wenig erfolgreich, was sogar fast eine Erleichterung war. Durch eine ziemlich lange, unglückliche Verspätung fing die erste Runde erst gegen 14:00 an. Glücklicherweise war ich wenige Stunden später schon wieder auf dem Heimweg, aber einige Berliner durften auf Herrn Schultze warten, der sich erst im Finale dazu entschied, gnadenlos einzuschieben.

Über das Draften musste ich mir keine Sorgen machen, weil in Berlin durchaus sehr viel Potenzial für viele Drafts besteht und wir so in kürzester Zeit 20 Drafts auf die Beine bringen konnten. Leider hatte Brunner nicht so viel Erfahrung, sodass wir ihn erst mit einigen Onlinedrafts in das Format einarbeiteten. In meinen Drafts lief es meistens sehr gut, was bedeutet, dass ich vielleicht 10% schlechter als 2:1 abschloss. Berlin hat eine große Masse von draftwilligen Monstern, die alle nicht nur viele verschiedene Ansichten vom Draften haben, sondern auch alle verschiedene Ansichten vom Draften-Erlernen und -Erklären-Wollen. Viel zu draften, ist eine Sache, aber so viele verschiedene Ansichtsweisen kostant um die Ohren zu haben, ist ein wahrer Schatz und, ich finde, das wichtigeste Werkzeug, um schnell hinter ein Draftformat zu steigen. Nicht alle sind die besten Spieler, aber alle tragen konstant etwas zum gemeinsamen Draftwissen bei, weil jeder seine Stärken und Schwächen gut und gerne ausdrückt. Jeder hat seine Meinung, aber niemand fühlt sich erhaben. Um das Ganze zu verdeutlichen: Jeder startet von einem anderen Blickpunkt.


Wir haben:

einen Mehrfarbspezialisten, der gern und viel testet, welche Karten wo gesplasht werden können,
einen Gammelhaufen-Aggro-Spezialisten, der aus Commons gern superschnelle Decks baut (und damals Shadowmoor/Eventide relativ schnell gebrochen hatte),
einen Evasiondraftspezialisten, der wie kein anderer auf Flieger und Combattricks guckt und Tempo einschätzen kann,
einen relativ neuen Spieler, der nicht viele Karten und Draftumgebungen kennt und deswegen ganz andere Grundeinstellungen zu Karten in einem neuen Format hat,
eine superdördlige Kontrollspielerin, die sich nie zu schade ist, auch die abstrusensten Sachen auszuprobieren,
einen Synergiedrafter, der den Tradeoff zwischen Synergie und Kartenqualität gut einschätzen kann,
und viele gute Spieler, die sich von vielen verschiedenen Faktoren (wie Lieblingsfarbe, Draftstil, einzelne Karten) leiten lassen.

Keiner von diesen Leuten hat LSV-Niveau, aber die Kommunikation und Interaktion zwischen der ganzen Gruppe finde ich sehr viel besser als Videos und unzählige Onlinedrafts. Mir ist bewusst, dass ich ein guter Spieler bin, doch auf ihrem Fachgebiet ist jede dieser Personen mindestens genauso gut und durch die große Vielfalt an verschiendenen Einflüssen, kristallisieren sich schnell wichtige Informationen heraus. Egal, wie gut ein Spieler allein ist – er sieht immer nur seine eigenen Gedanken und es ist gefährlich, sich darauf auszuruhen. Irgendjemand muss damals beim Innistrad-Draft eben auf die wahnwitzige Idee gekommen sein, Memory's Journey und Runic Repetition in ein Deck zu werfen. Ich wäre wohl niemals darauf gekommen. Wenn ihr also irgendwie die Möglichkeit habt: Spielt nicht nur euren eigenen Draft! Wer sind die Menschen um euch herum? Welche Stärken haben diese Drafter? Macht eine Facebookgruppe auf, um Erfahrungen im Onlinedraften auszutauschen oder redet während des Essens über kürzlich vergangene Drafts. Meine Vermutung ist, dass wir deswegen ziemlich stark in Teamevents sind. Ich kann mich noch erinnern, dass Robin und ich damals auf den Deutschen Meisterschaften mit einem rotierenden dritten Berliner 3:0/15:0 gegen Simon Görtzen, Florian Koch und einen mir leider entfallenen Dritten gespielt haben. Auch meine Teamdraftergebnisse sind ziemlich absurd (ich kann mich jedenfalls an nur zwei Niederlagen erinnern, von bestimmt über 20 Teamdrafts). Sicherlich ist ein großes Stück des Varianzkuchens auf meinem Teller gelandet, aber die Tendenz ist recht klar.

Für Theros im Speziellem finde ich Blau-Schwarz bei Weitem am stärksten. Die Kontrollvariante mit Griptide und Mnemonic Wall, Gray Merchant of Asphodel und Voyage's End, frühen Kreaturen wie Omenspeaker und Returned Phalanx sowie vielen sehr starken Uncommons (Rescue from the Underworld, Keepsake Gorgon) und Rares ist nahezu unschlagbar. Besonders wichtig in diesem Deck finde ich Pharika's Cure, weil es sowohl früh wichtiges Removal gegen die Aggrodecks darstellt also auch später mit der Mauer noch mal wichtige Leben erzeugen kann. Das besonders Schöne an diesem Deck ist, dass es komplett aus Commons gebaut werden kann und jede Uncommon/Rare nur einen guten Bonus darstellt. Hier seht ihr ein Premiumexemplar:


Ansonsten finde ich auch ein gutes blau-weißes oder rot-weißes Deck optimal, alle anderen Decktypen sind für mich auf den hinteren Plätzen. Wöchentlich aktuelle Ansichten aus Berlin könnt ihr außerdem unseren Videos entnehmen, in denen Johannes und ich unsere Draftpräferenzen und aktuelle Drafterfahrungen präsentieren.

Somit mussten wir uns „nur“ noch um ein gutes Standardeck kümmern. Hier kommt mein größtes Problem: Ich bin überhaupt kein Freund des exzessiven Testens. Ich mag es, Highlanderdecks zusammenzubasteln und sie gegen alles Mögliche zu werfen, aber Standarddecks zu bauen, begeistert mich nicht. Ich spiele gerne bereits bestehende Decks und kann auch gezielt Slots verbessern, doch ein Blick für das Gesamtkonzept fehlt mir. Und hier kommt wahrscheinlich mein größter Fehler. Ich hätte mich wahrscheinlich einfach mehr mit Menschen unterhalten müssen, die so etwas gerne machen und können. Eine kurze E-Mail an Herrn Diezel (der meiner Meinung nach wohl der brillanteste Deckbauer in Deutschland ist) hätte vieles einfacher gemacht. – Michael, hast du nicht Lust nach Berlin zu ziehen?

Jedenfalls haben wir die wichtigen Decks zusammengeworfen: Das waren Monorot, Esper, Blau-Weiß, Monogrün, Schwarz-Weiß-Rot und Naya. Leider kein monoblaues und kein rot(-grün-)es Devotiondeck, wie die großen Teams sie gespielt haben. Wir waren ja auch nur wenige Männer, sodass wir nicht die Zeit und Hingabe (und wie gesagt Deckbauskills) hatten, neue Decks zu entwerfen. Mir war an sich von Anfang an klar, dass ich Esper (oder Blau-Weiß) spiele wollte, weil es die stärksten Karten enthält, ziemlich gut gegen Kreaturendecks ist und weil ich keine Angst vor dem Kontrollmirror habe. Meine Priorität galt, die einzelnen Slots herauszuarbeiten und auszutesten, ob Blau-Weiß nicht einfach besser wäre.


An sich hat es sich in meinem Kopf immer nur um eine Karte gedreht: Blood Baron of Vizkopa. Ich finde, dass diese Karte für dieses Format zu stark ist und viele Spiele im Alleingang einfahren kann. Das war für mich auch am Ende der K.O.-Faktor für UW. Ich wusste, dass Esper in unserer Endkonfiguration Probleme mit Planeswalkern haben würde, aber bis dahin hatte ich noch keinen Grund zur Annahme, dass so viele gespielt werden würden. Das einzige unserer Decks, das relativ viele Planeswalker enthielt, war Naya und das war langsam genug, dass wir das durch Barons und Revelations ausgleichen konnten. Am Ende war das Format mit den neuen Decks einen Tick zu schnell für Esper, sodass man einige Slots hätte anders spielen sollen. Ohne die RG-Devotion/Planeswalker-Decks finde ich unsere Liste fantastisch. In der Tat glaube ich, dass diese Liste gegen Mono-Blue Devotion ziemlich gut dasteht (basierend auf den wenigen Spielen, die ich dagegen gemacht habe).


4 Godless Shrine
4 Hallowed Fountain
6 Island
3 Plains
1 Swamp
3 Temple of Deceit
3 Temple of Silence
3 Watery Grave

2 Ashiok, Nightmare Weaver
4 Azorius Charm
3 Detention Sphere
1 Devour Flesh
2 Dissolve
1 Doom Blade
1 Elspeth, Sun's Champion
3 Far // Away
2 Hero's Downfall
3 Jace, Architect of Thought
4 Sphinx's Revelation
2 Supreme Verdict
2 Syncopate


1 Aetherling
2 Blood Baron of Vizkopa

Sideboard:

3 Fiendslayer Paladin
2 Last Breath
1 Merciless Eviction
2 Negate
2 Sin Collector
3 Thoughtseize
2 Underworld Connections


Wie gesagt hatte ich einige Grundannahmen über Esper im Kopf:

1.

Ich wollte definitiv 27 Länder spielen, was durch die Scry-Länder wunderschön ausbalanciert werden konnte. Mir gefiel die Idee, lieber ein Land mehr zu spielen, um dann Länder im Notfall nach unten zu legen, als auf der Suche nach Ländern wichtige Spells wegzulegen. Es gibt in bestimmten Matchups einige wichtige Karten, die man unbedingt haben will (wie Blood Baron of Vizkopa oder Jace, Architect of Thought), und die will ich nicht nach unten legen müssen, nur weil gerade ein Land dringender gebraucht wird.

2.

Ich wollte unbedingt mindestens zwei Barons spielen. Ich hätte mich auch damit anfreunden können, dass Ashiok, Nightmare Weaver ein weiterer Baron und eine Elspeth werden, aber in unseren Spielen hatte Ashiok früh, gepaart mit Spotremoval, gute Resultate gegen Naya und BRW gezeigt. Gegen UW waren sie okay, weil der Gegner immerhin ein Removal darauf verschwenden musste. Der Vorteil hier ist, dass man sie gut im fünften oder sechsten Zug legen kann (mit Negate oder Syncopate offen), um dann einen Zug später Elspeth, Sun's Champion oder Ætherling zu resolven. Außerdem hat UW auch nicht viele Antworten gegen einen Baron und für Supreme Verdict müssen die Gegner sich immerhin fast austappen.

3.

Ich wollte auf jeden Fall vier Revelations haben. Mit dem ganzen 1:1-Removal kommt man schnell an den Punkt, wo Sphinx's Revelation das einzige zum Sieg fehlende Puzzlestück ist. Mir war klar, dass mehrere Revelations in der Hand durchaus suboptimal sein können, allerdings fand ich es nie besonders schlimm, mal eine Revelations für zwei zu spielen, um für die nächste weitere Länder zu finden. Besonders gegen Monorot und Naya hat man selten ohne Revelation gewonnen und von BWR wird sie einem vor dem Boarden oft weggenommen, sodass man davon so viele wie möglich im Deck haben will. Trotzdem finde ich es richtig, eine Revelation gegen BWR und nicht-rote Aggrodecks auszuboarden.

4.

Ich wollte zwei bis maximal drei Verdicts spielen. Wratheffekte waren wohl noch nie so schlecht wie in diesem Standardformat, was ich persönlich sehr gut finde. Ich hatte das Gefühl, dass ein Verdict immer sehr angenehm war, aber das zweite dann schon überteuertes Spotremoval. Nach dem Auftreten von Mono-Blue würde ich auf drei Verdicts hochgehen.

5.

Ich wollte wegen Burning Earth möglichst viele Standardländer spielen. Das war am Ende leider eine Fehleinschätzung. Generell war Burning Earth nicht so häufig vertreten, das sich dieser Einschnitt gelohnt hat.

Das Sideboard sollte recht intuitiv sein. Die Paladine sind gegen rote Aggrodecks, um rechtzeitig Leben zurückzubekommen, damit die etwas teureren Sprüche wieder mehr Leben generieren können; Last Breath gegen Monorot oder Voice of Resurgence; die Eviction gegen Naya (und jetzt auch gegen Mono-Blue); Thoughtseize gegen Midrange-Planeswalker, ein bis zwei gegen Naya und Kontrolle; und der Rest gegen BWR, Esper und UW.

Nach der Pro Tour würde ich das Deck wie folgt umbauen.


4 Godless Shrine
4 Hallowed Fountain
4 Island
2 Plains
1 Swamp
4 Temple of Deceit
4 Temple of Silence
4 Watery Grave

4 Azorius Charm
2 Detention Sphere
1 Devour Flesh
2 Dissolve
1 Doom Blade
2 Elspeth, Sun's Champion
3 Far // Away
2 Hero's Downfall
3 Jace, Architect of Thought
3 Sphinx's Revelation
3 Supreme Verdict
2 Syncopate
1 Thoughtsize


1 Aetherling
3 Blood Baron of Vizkopa

Sideboard:

4 Soldier of the Pantheon
2 Last Breath
1 Merciless Eviction
2 Negate
2 Sin Collector
2 Thoughtseize
2 Underworld Connections



Das Turnier

Wir sind also am Mittwoch mit vielen Karten bewaffnet in die irische Hauptstadt geflogen. Glücklicherweise war unser Hotel nicht nur sehr nah an der Airportbusstation, sondern wir konnten es beim Aussteigen direkt auf der anderen Straßenseite wiederfinden. Leider war das Internet schrecklich instabil, sodass wir uns wirklich noch mal mit dem Testen beschäftigen mussten (*sigh*), anstatt, nach Plan, viele Stunden zu draften und Hearthstone zu spielen. Am Donnerstag sind wir gemütlich durch Dublin zur Halle spaziert und haben nach Anmeldung und Erhalt der drei Gratisbooster mit den anderen Deutschen einen Draft gezockt, den ich relativ einfach mit meinem Lieblings-UB sweepen konnte. Dann war es auch schon Freitag.

Draft 1

01 Loss (+0) Lalague, Marc
02 Win (+36) Barnard, Ryeland
03 Win (+36) Pardee, Samuel


Der erste Draft lief sehr gut. Aus dem ersten Booster hat mich ein Agent of the Fates angelächelt und mit dem vierten Pick Insatiable Harpy konnte ich relativ sicher sein, dass Schwarz offen ist. Zusätzlich dazu war Blau nicht unbedingt abgeschnitten, sodass ich ab dem ersten Booster direkt auf Kurs UB ging. Dafür wurde ich mit einem zweiten Agenten im dritten Booster belohnt. Leider habe ich erste Runde gegen ein gutes RG verloren (rechter Nachbar), der mich mit Anger of the Gods und Polukranos, World Eater ordentlich rangenommen hat. Das hätte auch anders ausgehen können, aber seine Plays und sein Timing waren sehr gut. Die anderen beiden Runden waren ein Frühstück, bei dem die Agents ganz allein das Spiel gemacht haben. In dem einem Spiel hat mein Gegner mit seinen sechs Kreaturen in meine beiden Agents plus Meletis Charlatan und Chimera angegriffen und ich konnte mit sieben Mana Triton Tactics spielen und durch das Enttappen des Charlatans selbst zweimal kopieren. Gegen die zusätzliche Toughness von 18 und Nicht-enttap-Trigger konnte mein Gegner auch nur lachen.


04 Loss (+0) Hosszú, Ervin (UW)

Funfact: Neben Paul Rietzl, Makihito Mihara, Sam Black und Pierre Dagen waren ich und mein Gegner wohl die einzigen, die in diesem Turnier ein fünftes Spiel machen durften. Beim Stand von 1:1 und Mulligan auf meiner Seite ist mit aufgefallen, dass sich in meinem Deck eine Hülle meines Gegners befand. Im Spiel davor hatte ich mit meiner Detention Sphere die Precinct Captains meines Gegners exiliert und beim Einsammeln aus Versehen in mein Deck gesteckt. Damit hatten wir beide ein illegales Deck und haben dafür beide ein Gameloss kassiert. Beim Stand von 1:1 bedeutet das, dass es 2:2 steht und ein fünftes Spiel gemacht wird, bei dem ich sogar wieder sieben Karten ziehen darf. Geholfen hat es trotzdem nichts …

05 Win (+36) Kudva, Vikram (BWR)
06 Win (+36) Mackl, Valentin (Mono-Blue Devotion)
07 Loss (+0) Nieves, Gabriel (BWR)
08 Win (+36) Demidov, Sergey (Devotion mit Weiß für Sphere und Lyev Skyknight)


Draft 2

09 Loss (+0) VanFleet, Adam
10 Loss (+0) Deltour, Louis
11 Win (+36) Edel, Willy


Dieser Draft lief katastrophal. Am Anfang konnte ich leicht erkennen, dass Blau und Weiß offen waren, weil ich im vierten Booster die Wahl zwischen Divine Verdict und Griptide (oder Prescient Chimera) hatte. Der erste Durchgang verlief auch noch sehr gut und ich konnte mit zweimal Griptide und zweimal Divine Verdict plus ein paar Kreaturen auf gute Booster hoffen. Leider waren die nächsten beiden Booster komplett leer. Der zweite von meinem linken Nachbarn zum Beispiel war so leer in allen Farben außer Grün, dass er Hundred-Handed One hatete … Meine Position war an sich fantastisch mit Rot und Schwarz zu meiner Linken und weder Blau noch Weiß auf den beiden Plätzen rechts, aber die Booster gaben einfach nichts her. So habe ich mir diesen Haufen zusammengebastelt. Dafür konnte ich Willy Edel im Finale der Loser schlagen, in drei sehr knappen Spielen, in denen ich multiple Bluffs mit Angriffen ohne Spruch machen musste. Im ersten Spiel hatte er fast alle meine Tricks gesehen und so konnte ich im dritten dann sechs Extraschaden durch eigentlichte Suizidangriffe anbringen.


12 Win (+36) Sajgalik, Eduardo (BWR)
13 Win (+36) Rueda Trujillo, Pablo (BG-Aggro)
14 Win (+36) Jordan, Dan (Naya)


Hier stand ich also 9:5 und hatte sehr gute Aussichten auf die Top 75 für 1000$ oder sogar noch mehr. Leider durfte ich die letzten zwei Runden nicht nur schlechte Matchups spielen, sondern die auch gegen richtig gute Spieler.

15 Loss (+0) Watanabe, Yuuya
16 Loss (+0) Damo da Rosa, Paulo Vitor


Das Match gegen Yuuya war absolut unspannend, nachdem er mit zwei guten Nykthos-Starts mehrere Planeswalker resolven und ultimaten konnte. Gegen Paulo konnte ich das erste Spiel sogar leicht mit Blood Baron of Vizkopa gewinnen, doch dann hat auch er zweimal zu viele Planeswalker resolvt. An sich schade, aber 9:7 ist halt ein gutes Ergebnis im Durchschnitt und die gute Chance auf Geld ist irgendwie auch schon Geld, das man leider am Ende nicht gewonnen hat.

Robin hat schließlich ebenfalls 9:7 abgeschnitten, sodass uns beiden ein Sieg zum Geld fehlte. Insgesamt hat unsere Liste in unseren Händen 10:6 gespielt, was sehr ordentlich ist. Brunner ist leider mit 1:5 am ersten Tag ausgeschieden, aber er meinte auch, dass Esper wohl nicht die richtige Wahl für ihn gewesen wäre. Er hatte zudem großes Pech in seinen Draftspielen. So haben wir uns am Samstag noch mit einem sehr sehr leckeren Essen (und Guinnes für Brunner) im Pub belohnt.

So, ich hoffe ich konnte euch einen schönen Einblick in unsere Reise geben. Von der Pro Tour selbst bekommt man ja heutzutage schon viel mehr von zu Hause mit. Das Turnier verlief sehr reibungslos und sowohl Judges als auch Spieler waren durchweg freundlich und kompetent. Ein großes Lob geht an die Organisation des Turniers; an Ben Stark und Uri Peleg, die auf sich selbst einen Judge gerufen haben, weil sie eine Sideboardkarte im Maindeck vergessen hatten (was besonders bei Uri hervorzuheben ist, weil er in diesem Zug gewonnen hätte – diese Karte also keinen Einfluss mehr auf das Spiel hatte; und an Gabriel Nassif. Der hatte bei effektiv gewonnener Boardsituation mit Mono-Blue Devotion gegen UW leider nicht mehr die Zeit zum tödlichen Schlag, ein Draw hätte jedoch niemanden weitergebracht. Nun wollte sein Gegner aber nicht aufgeben, worauf Nassif meinte, dass er das immer in der Situation macht, weil ein Draw eben niemanden etwas bringt. Lustigerweise hatte Nassif eine Runde später das gleiche Matchup und die gleiche Sitation mit ziemlich schlechter Boardsituation und hat in der Tat aufgeben (was außer mir als Zuschauer niemand ihm hätte beweisen können).

Ich verlasse euch mit zwei Bildern: einer witzigen Boardsituation Mono-Blue gegen RG, mit unendlich vielen Marken, Tokens, einer Monstrousaktivierung für 20 und zweimal Jace-Ultimate) – und LSVs Lieblingssupermarkt. Und nicht vergessen! Helft euren Freunden für große Turniere, ihr könntet selbst mal diese Hilfe gebrauchen. Einer für alle …


… und alle für einen.




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