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Standard
Charmed
von Michael Diezel
23.08.2013

Mein heutiges Deck habt ihr vielleicht schon einmal so ähnlich gesehen:


2 Mutavault
20 Swamp

3 Bloodthrone Vampire
2 Butcher Ghoul
2 Bogbrew Witch
4 Geralf's Messenger
4 Blood Artist
4 Festering Newt
1 Diregraf Ghoul
4 Gravecrawler
2 Skirsdag High Priest
1 Lifebane Zombie


4 Tragic Slip
3 Dark Prophecy
3 Bubbling Cauldron

Sideboard:

2 Lifebane Zombie
2 Duress
3 Liliana of the Veil
2 Ratchet Bomb
3 Vampire Nighthawk
3 Knight of Infamy


Richtig, vor drei Wochen stellte ich es im Rahmen meiner „Friday Night Mare“-Reihe vor und verwies auf die überraschende Spielbarkeit. Dass ich es heute schon wieder auspacke, hat einen ganz einfach Grund: Es ist tatsächlich ziemlich gut. Nicht nur zahlreiche MOCS-QPs hat es inzwischen für mich gewonnen, sondern auch die ungleich wertvollere M14-Game-Day-Matte. Nicht immer erkennen die Menschen jedoch etwas Gutes, selbst wenn sie es sehen …


Deshalb hier noch einmal kurz ein paar Argumente, warum das Deck wirklich spielbar ist: Im Grunde genommen spielt man ja Zombies, deren Kombination aus Gravecrawler und Geralf's Messenger traditionell gut gegen Kontrolle, aber schlecht gegen Aggro ist, da die Untoten nicht wirklich zielstrebig blocken. Mit Dark Prophecy bekommt man zudem eine Karte, die für die meisten langsamen Gegner kaum zu besiegen ist, wenn sie einmal ins Rollen kommt. Dass man so weit kommt, dafür sorgen die enthaltenen Opfereffekte, die zugleich sicherstellen, dass Pillar of Flame nicht die elegante Lösung darstellt, die unsere Kontrollmagier gewohnt sind. Somit ist das Deck also gut gegen Kontrolle, wenig überraschend irgendwie. Aber auch gegen die schnellsten Kreaturendecks kann man inzwischen mithalten. Verantwortlich dafür zeigt sich in erster Linie die Hexe mit ihrem Kessel und der Eidechse. Festering Newt übernimmt dabei meist völlig unspektakulär die Rolle des „Im Weg stehen“ für die zeitigsten Dudes des Gegners. Das klingt weniger spannend, als es in der Praxis ist, wo in bisherigen Zombieversionen jeder Champion of the Parish oder Stromkirk Noble ewig unbeantwortet blieb. Für nur ein Mana mehr erhält man Butcher Ghoul, Bloodthrone Vampire und Skirsdag High Priest, die jeder für sich den Kreaturendecks das Leben schwermachen können. Blood Artist sowieso. Dank Topf können wir uns zudem überaus schnell von den ersten Schlägen erholen und erhalten dadurch meist die benötigte Zeit, die zum Beispiel ein Geralf's Messenger benötigt, um eben doch ein solider Defensivmann zu sein.

Das klingt jetzt alles allerdings so, als müsste man im jeweiligen Matchup genau die richtige Hälfte treffen. Falsch! Die einzige Karte, die man wirklich nicht sehen will, ist Dark Prophecy gegen Aggrodecks. Alles andere hat seinen Nutzen. Beispiel Bubbling Cauldron: Ein Artefakt, das nichts macht außer Lebenspunkten kann gegen Kontrolle doch nicht gut sein, oder? Doch. Zum einen ist es einw unglaublich zuverlässige Opferstätte, was mit all den entsprechenden Synergien immer viel wert ist. Zum anderen wertet es die ebenfalls ansonsten bestenfalls mäßigen Festering Newts zu echten Bedrohungen auf.

Also, falls ihr in den letzten Wochen dieses Standardformats noch ein wenig Spaß haben und trotzdem gewinnen wollt, probiert das Deck einmal aus.

Dabei viel Spaß und bis …

Nein, natürlich war es das noch nicht. Eigentlich wollte ich heute nämlich über die Karten schreiben, auf die ihr bei der Rotation in wenigen Wochen achten solltet. Dummerweise sind auch einige meiner Kollegen auf diese Idee gekommen. Da ich letztendlich kaum Zusätzliches zu bieten hätte, habe ich mir etwas anderes überlegt: Welche Karten, die das Format verlassen, werden wir nicht vermissen. Ja, ja, nicht. Der Verlust der Doppelländer, Snapcaster Mage und Thundermaw Hellkite wird schließlich ständig thematisiert, aber warum nicht der von Thunderous Wrath, Skaab Ruinator oder Vorapede?


Deshalb hier meine Top 25 der Karten, denen viele eine Menge zugetraut haben, um dann bitter enttäuscht zu werden:


25) Champion of Lambholt


Es gibt viele verschiedene Gründe, warum an sich gute Karten nie ernsthaft in ihrer Standardzeit gespielt werden. Die wichtigsten sind vermutlich fehlende Mitspieler, zu starke direkte Konkurrenz und ein feindliches Metagame. Auf Champion of Lambholt trifft wohl alles zu. So fehlten bis auf die kurzen Zeiten, in denen jeweils zwei Coresets gleichzeitig spielbar sind, immer irgendwie vier Manaelfen, um den Champ zuverlässig schon Zug 2 aufs Spielfeld zu bringen. Dies wiederum sieht er doch ausgesprochen gern, da in Zug 3 langsam, aber sicher beachtliche Kaliber auftauchen sollten. Dieser Mangel an Manatieren des ersten Zugs führte gerade in der Spätphase des Formats verstärkt zu Ramp in Form von Farseek, der denkbar ungeeignet für ein Zusammenspiel mit dem Champion ist. Ebenfalls nicht sonderlich hilfreich dürfte es gewesen sein, dass sich das Metagame im Normalfall hauptsächlich aus entweder sehr schnellen oder sehr removalstarken Decks zsammensetzte – beides nicht unbedingt die Gegner für unseren Menschenkrieger hier. Vielleicht muss man auch anerkennen, dass eine Kreatur für drei Mana, die Hilfe von mindestens zwei weiteren Karten benötigt, um irgendwie relevant zu werden, heutzutage einfach nicht mehr gut genug ist.


24) Magmaquake


Vier Worte: Bonfire. Of. The. Damned.


23) Splinterfright


Splinterfright als Karte ist sicherlich sehr anständig. Ich meine, der Original-Lhurgoyf hat diverse Meisterschaften gewonnen, oder? Die Zeiten ändern sich jedoch, sodass selbst ein deutlich besserer Lhurgoyf Probleme bekommt. Sein größtes war aber sicherlich die dauerhafte Präsenz irgendwelcher Reanimationsdecks, die wiederum Antworten in fast allen Sideboards bedeuteten. Ein echtes Splinterfright-Deck benötigte den Friedhof aber fast noch dringender als alles mit Unburial Rites und war somit einfach die schlechtere Alternative.


22) Havengul Lich


Okay, der durfte in seinen Anfangstagen neben Heartless Summoning als Kombobestandteil mitspielen. Dass er trotzdem hier auftaucht, liegt an den gewaltigen Erwartungen in ebendiesen ersten Tagen. In Zahlen ausgedrückt wurde er deutlich zweistellig gehandelt, ein wenig übertrieben, wenn man den heutigen Vergleich hat. Warum er nie wieder auch nur ausprobiert wurde, kann ich nicht sagen. Ich vermute aber, dass es etwas mit „5-Mana-Kreatur, die zunächst nichts macht und dann auch noch ein Setup benötigt“ zu tun hat. Etwas, was wir heute noch mehrfach anbringen können.


21) Stensia Bloodhall


Der Länderzyklus um Gavony Township und Kessig Wolf Run war ein voller Erfolg. Ein paar Ausnahmen gibt es jedoch, hauptsächlich Grim Backwoods und Stensia Bloodhall. Im Gegensatz zu den Backwoods, wo das irgendwie erwartet wurde, galt die Bluthalle zunächst als große Hoffnung des Brandmagiers. Craig Wescoe, der Pro-Tour-Sieger, etwa sah folgendes Szenario voraus:

„During your end step, deal 2 damage to you (or your Planeswalker). Untap, repeat to kill your Planeswalker or simply wait until their end step to dome them again.“

Ich zitiere das hier nicht, um mich lustig zu machen, sondern für die Beweisführung. Ich selbst hatte mir damals ein Playset zugelegt und zwar mit vergleichbaren Gedanken. Da diese nirgendwo nachweisbar sind, muss eben der gute Craig herhalten. Was weder er noch ich wissen konnten, ist, dass es solche Spiele mit Situationen, wie er sie beschreibt, quasi nicht mehr geben würde. Für aggressive Decks war das Ding zu langsam – und zwar deutlich. Hinzu kam, dass das einzige ernsthafte BR-Deck sowohl Geralf's Messenger als auch Thundermaw Hellkite wirken wollte und damit schon ohne ein Land, was Weder-noch weiterbringt, alle Hände zu tun hatte. Langsamere Decks verwendeten hingegen Nephalia Drownyard, womit wir bei einer in nahezu sämtlichen Punkten überlegen Variante wären.


20) Vampire Nocturnus


Ach, was waren das noch für Zeiten! Damals, Zendikar, wo dann die oberste Karte der Bibliothek gern mal über Wohl und Wehe entschied. Herrlich!

In seiner zweiten Amtszeit war davon nichts mehr zu sehen. Zum einen sind Zombies in den letzten Monaten deutlich stärker als Vampire gewesen, zumindest was ihre Spielbarkeit angeht, und zum anderen sind viele der wirklich guten auch noch rot, was die Sicherstellung des Bonus gefährdet. Zu guter Letzt gibt es für vier Mana Alternativen wie Olivia Voldaren, Falkenrath Aristocrat oder Bloodline Keeper.


19) Bloodline Keeper


Wo wir gerade vom Vampir sprechen …

Die Argumentation läuft ganz ähnlich: Vampire sind schlecht. Deshalb wird das Tribaldeck schwer. Als Einzelkarte aber weniger beeindruckend als die eine (Olivia) oder andere (Voldaren) Alternative.


18) Sigarda, Host of Herons


Auch Sigarda durfte Turniere gewinnen. Sogar im Modern. Leider meist in so tragenden Rollen wie als 1-off im Sideboard oder so, was erheblich weniger ist, als ihr zugetraut wurde. Immerhin musste man davon ausgehen, dass sie ja quasi unzerstörbar sei. Ist sie ja auch. Quasi. Irgendwo. Im entscheidenden Moment hat aber so ziemlich jedes Deck eine Antwort: Supreme Verdict, Dissipate oder schnödes Racen.


17) Grafdigger's Cage


In eine vergleichbare Situation verfällt auch der Käfig des Totengräbers. Das Ende sämtlicher Reanimator-, Birthing Pod- und Was-weiß-ich-sonst-noch-so-für-Decks. Pod ist heute eines der großen Decks im Modern und war es auch zu seiner Standardzeit. Reanimator war eine Zeitlang das beste Deck des gesamten Formats. Ich denke, die Mission des Käfigs muss als gescheitert gelten, auch wenn immer noch sporadisch Exemplare in Sideboards auftauchen.


16) Mwonvuli Beast Tracker


Es sind nur zwei weniger seltene Karten in dieser Liste, was sich wohl ganz einfach damit erklären lässt, dass hierbei nur Hype aufgebaut wird, wenn die Stärke offensichtlich ist … oder – wie in diesem Fall – scheint. Tatsächlich haben alle Recht, die in der Bestienfängerin eine durchaus beachtliche Karte sehen. Was ihr in ihrer Standardzeit fehlte, war das passende Zubehör. Dies wären in erster Linie grüne Midrangekreaturen gewesen. Welche fallen uns da zuerst ein? Richtig, Thragtusk. Und dann? Huntmaster of the Fells? Danach wird es sehr eng, was die übermächtige Position des Schweins demonstriert. Es ist einfach so viel besser als die Alternativen und eben nicht suchbar. Hätte Thragtusk noch Deathtouch, wetten, dass Mwonvuli Beast Tracker häufiger aufgetaucht wäre?


15) Secrets of the Dead


Das ist die andere Uncommon. Ich erinnere mich noch genau an die ersten Wochen mit Dark Ascension, in denen man nirgendwo antreten konnte, ohne gegen Burning Vengeance/Secrets of the Dead spielen zu müssen. Nach und nach erkannten zum Glück alle zunächst, dass Secrets of the Dead schlecht sind und danach, dass dieses gesamte Konzept nichts taugt. Zu viel Spielerei in der heutigen Zeit, wo besser jede Karte Eindruck machen sollte.


14) Misthollow Griffin


Dem wurden zwei Einsatzgebiete zugestanden: erstens Food Chain-Kombo von allen, zweitens Finisher zusammen mit Moorland Haunt, exklusiv von mir. Beides trat natürlich nie ein. Letzteres hauptsächlich, weil dieser Sorte härtester Kontrolldecks, die ich ansprechen wollte, dank Nephalia Drownyard eine deutlich effektivere Methode zur Verfügung stand. Beziehungsweise wurde recht bald auch noch Sphinx's Revelation gedruckt, deren Powerlevel andeutet, wie optimistisch diese Idee war.


13) Bloodgift Demon


Eine der zahlreichen Dark Confidant-Varianten der Neuzeit. Zwei weitere haben noch ein Jahr Zeit, um nicht nächstes Jahr in dieser Liste zu erscheinen, was zeigt, wie groß die Fußstapfen sind, die Bob hinterlassen hat. Für den Dämon spricht eigentlich alles: sehr gute Stats plus Kartenvorteil. Gegen ihn eigentlich nur zwei Sachen: Zum einen hat er nicht sofort einen Einfluss aufs Spiel und zweitens passt er nicht so recht in ein Deck. Eigentlich eine typische Midrangekarte, leidet er wie ungefähr alle, auf die diese Eigenschaft zutrifft (und die fünf Mana kosten), unter dem Einfluss von … Thragtusk.


12) Serra Avenger


Noch ein Reprint, der deutlich macht, wie sich die Anforderungen verändert haben. Ohne Æther Vial fehlt das Beschleunigungspotenzial und ohne das ist er einfach nicht mehr gut genug. Schade.


11) Thraben Doomsayer


„Der neue Imperious Perfect“ hieß es – wenn auch meist mit kleineren Einschränkungen. Per se keine schlechte Karte wurde der Schwarzseher schlicht von besseren Alternativen verdrängt, egal ob diese nun Mirran Crusader, Silverblade Paladin oder schnöde Fiend Hunter hießen. Sein Problem in diesen direkten Duellen ist dabei, dass er normalerweise keinen sofortigen Einfluss aufs Spielgeschehen nimmt. Und den sollten Aggrokreaturen heutzutage bitteschön haben. Für eine Anwendung in Midrange-Kreationen ist hingegen sein Impact zu niedrig.


10) Favorable Winds


Da hatte ich doch eine weitere Uncommon noch ganz vergessen. Favorable Winds, im Fahrtwasser des Bannings von Intangible Virtue im Block als nächste Offenbahrung eines Kreuzzug-Effekts gepriesen, wurde ebenfalls zum Opfer überlegener Alternativen. Intangible Virtue in erster Linie, die nicht nur die bessere Karte ist, sondern auch noch in den Farben des besten Tag-Team-Partners (Lingering Souls) liegt. Ähnliches gilt für Blood Artist, der zwar keine Glorious Anthem im eigentlichen Sinne ist, aber vergleichbare Aufgaben übernimmt und die Slots für solche sind eben beschränkt. Lediglich in blauen Varianten, zum Beispiel mit Drogskol Captain oder Talrand's Invocation wurden die Winde ins Feld geführt. Leider mit wenig durchschlagendem Erfolg.


9) Odric, Master Tactician


Das ist eine von den Karten, bei denen ich nie so richtig verstanden habe, warum sie so gehypt wurde. Klar, ist der stark, wenn man das Kreaturenmirror spielt, aber das klingt bestenfalls wie eine Sideboardnische. Wie auch immer. Odrics Einsatzzeiten hielten sich in sehr, sehr engen Grenzen, was hauptsächlich daran lag, dass es die beschriebenen Kreaturen-Standoffs eigentlich nie gab. Und wenn doch, wurden sie anders gelöst.


8) Angel of Jubilation


In den hingegen habe auch ich große Hoffnungen gesetzt. Weil diese Karte eigentlich alles macht, was dem weißen Kreaturendeck – sofort (!) – hilft. Eine Widerstandskraft von drei ist natürlich in Zeiten der Allgegenwärtigkeit von Searing Spear oder – noch viel schlimmer – Lightning Bolt suboptimal. Davon abgesehen hat es nur wenige Wochen gedauert, bis mit Sublime Archangel eine überlegene Alternative gedruckt wurde.


7) Vorapede


Damit sind wir auch schon bei der letzten Dark Ascension-Karte angekommen, was deutlich macht, dass dieses Set im Vorfeld ziemlich gut eingeschätzt wurde. Mit genau dieser Ausnahme. Fairerweise muss man sagen, dass sie eine Zeitlang als 1-off in Birthing Pod-Decks zu finden war. Ziemlich genau so lange, bis Thragtusk gedruckt wurde. 'Nuff said.


6) Tibalt, the Fiend-Blooded


„Aber den fanden doch alle schon immer scheiße“, werdet ihr jetzt vielleicht denken. Falsch! Das war zwar die erste Reaktion, aber in den zahlreichen Reviews waren sich die (Semi-)Pros einig: Der ist viel besser, als man auf den ersten Blick denkt. Vielleicht ist es nicht ganz einfach ein Deck zu finden, in das er passt …

Okay, was soll ich sagen? Diesmal hatte die Masse Recht. Tibalt ist einfach eine Gurke.


5) Jace's Phantasm


Huch, ich werde alt. Noch eine Uncommon.

In die absolute Hochzeit vom Delverstandard platzte direkt der nächste blaue 1-Mana-Flieger, der potenziell noch größer, fieser, gemeiner sein könnte als die Fliege des Grauens. Nun, wie sich zeigte, ist es erheblich einfacher und vor allem ressourcengünstiger, die oberste Karte aufzudecken, als zehn Karten in den Friedhof zu befördern. Überraschung. Hinzu kommt der offensichtliche Widerspruch in den beiden Plänen, die das Traumwesen verkörpert: Mill und Damage. Beide haben nichts, aber auch wirklich gar nichts miteinander zu tun. Zur besseren Verdeutlichung: Ihr würdet doch auch keine Infectkreatur einfach mal so in euer Beatdowndeck stecken, oder?


4) Thunderous Wrath




Zu meiner Verteidigung: Das Ding war in seiner Anfangszeit mehr wert als größte Teile der Rares des Sets. Warum weiß heute niemand mehr.

Der Erfolg der Miraclekarten hing offensichtlich eng mit ihrer Spielbarkeit ohne das große Wunder zusammen. Bonfire of the Damned oder Terminus etwa sind fair gespielt keine sonderlich guten Karten, aber immer noch unendlich viel besser als Thunderous Wrath, der für den überzeugten Rotmagier genau … nichts macht, weil sechs Mana einfach zu teuer sind. Mirakuliert sollte so ein Mirakulum dann auch massiv helfen, das Spiel zu gewinnen. Bonfire? Terminus? Klar, Thunderous Wrath hingegen ist meist ein glorifizierter (da zeitlich nicht zu kontrollierender) Rift Bolt.


3) Skaab Ruinator


Mann, war der teuer! Nicht lange allerdings, dann fiel den Leuten auf, dass drei Karten des Friedhofs zu entfernen, doch mehr Zusatzkosten bedeutet als anfänglich gedacht. Besonders in einem Metagame mit Vapor Snag. Nun gut, Vapor Snag war irgendwann Geschichte, aber die Probleme für das Tierchen blieben. Ein 5/6-Flieger ist es einfach nicht wert, dass man um ihn herum ein Deck baut. Selbst dann nicht, wenn er nur drei Mana kostet und aus dem Friedhof gespielt werden kann. Details? Siehe Splinterfright!


2) Slumbering Dragon


Erinnert ihr euch? Es war, als hätte es eine Massen-Lobotomie gegeben. Ein Drache! Für nur ein Mana! 8/8!

Okay, man muss vielleicht ein wenig Arbeit reinstecken … aber … Ein Drache! Für nur ein Mana! 8/8!

Nun, recht schnell kamen die meisten dahinter, dass ein solides Play des Gegners sein könnte, den Drachen einfach mal nicht zu wecken. Ich sage mal, das UB-Control dürfte das nur bedingt stören, dass es mit seinen Auguren hintenbleiben muss. Dann müssen halt die +1/+1-Counter irgendwie anders drauf! Klar, das funktioniert. Wenn ich fünf +1/+1-Marken irgendwie auf den Drachen bekomme, ist er toll. Wenn ich fünf +1/+1-Marken irgendwie auf Lantern Kami bekomme, ist er auch toll.


1) Daybreak Ranger


Der lebende Running Gag der Magic-Community.

Irgendjemand, wahrscheinlich Kibler – alles, was mit Grün-Rot zusammenhängt ist eigentlich Kibler – hat ein Zimmer voll Daybreak Ranger gekauft und der ganzen Welt erklärt, dass sie „awesome“ seien. Danach hat die ganze Welt „awesome“ Daybreak Ranger gekauft. Wahrscheinlich von Kibler.

Fairerweise muss man gestehen, dass der Werwolf mehr Turniertische gesehen hat als ein Großteil der hier vorgestellten Karten, aber auf den Durchbruch wartet er noch heute. Vielleicht im Modern?

So, ich hoffe, ihr hattet beim Lesen ähnlich viel Freude daran, in die „alten“ Zeiten zu tauchen, wie ich beim Schreiben. Vermutlich ist mir sogar der eine oder andere heiße Kandidat noch durch die Lappen gegangen. Diese könnt ihr ja im Forum als Ergänzung darbieten!

Bis zur nächsten Woche
Der MiDi




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