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Casual
Pflanzen vs. Zombies
von Michael Diezel
29.11.2012

Es fehlt noch ein Gildenchef und das soll sich heute ändern. Entsprechend mache ich euch mit folgendem Sympathieträger bekannt:


In der Vorbereitung auf den Artikel bin ich zunächst auf folgende wirklich interessante Seite gestoßen: http://www.thinkbabynames.com Dort erfahren wir nicht nur, dass Jarad „a variant of Jared (Hebrew), and the meaning of Jarad […] 'descending'“ ist, sondern bekommen auch noch diese aussagekräftige Grafik präsentiert:


Offensichtlich keine Liebe für Jarad. Zeit, dass wir das ändern.

Beim Betrachten unseres Lichfürsts gehen wir von oben nach unten und starten somit bei den außergewöhnlichen Kosten von . Diese erinnern uns direkt an Trostani, Selesnya's Voice und die damit verbundenen Anforderungen. Anders als bei der Dryade ist es für Jarad jedoch nicht ganz so dramatisch, wenn er nicht direkt in Zug 4 zum Liegen kommt, da seine Stärke im Laufe der Zeit auch dann wächst, wenn er sich nicht im Spiel befindet. Trostani hingegen wird deutlich besser, wenn sie zeitig am Geschehen aktiv mitwirken kann (können?). Für uns bedeutet das eine zweifellose Fixierung in Richtung schwarzesn und grünen Manas, aber nicht in dem Extrem wie wir das vor einigen Monden bei den Betrachtungen zum Chef Selesnyas für notwendig befunden hatten. Im Klartext bedeutet dies, das wir zumindest theoretisch Zugeständnisse in Form von Ländern machen können, die wenig zum Sichern der Hauptfarben beitragen, indem sie beispielsweise nur farbloses (Grim Backwoods) oder andersfarbiges Mana bereitstellen.


Unser nächster Blick fällt auf den Kreaturentyp, der überaus relevant sein könnte. Elfen und Zombies gehören nicht nur zu den beliebtesten Völkern, sondern verfügen auch über eine gehörige Ansammlung passender Synergien. Besonders die Zombies sind ja in Innistrad kräftig abgegangen, sodass man in diesem Bereich sicher die eine oder andere Strategie finden kann.

Die Textbox beginnt mit einem beachtlichen Stärkebonus für eigene tote Männer. Falls wir diese Zeile ausnutzen wollen, müssen wir offensichtlich den Friedhof gut bestücken. Für die Praxis bedeutet dies auf jeden Fall ein ordentliches Sümmchen an Kreaturen zu spielen. Zusätzliche Möglichkeiten, Karten ins Grab zu befördern, schaden sicher auch nicht. Die aktivierte Opferfähigkeit kann man natürlich „einfach so“ verwenden, also immer dann, wenn es sich gerade mal anbietet. Möchte man jedoch mehr herausholen, gibt es wieder zwei Wege: erstens besonders fette Kreaturen opfern und zweitens hartnäckige Kreaturen opfern, also zum Beispiel solche, die nicht lange im Friedhof bleiben beziehungsweise jene, die erst dann einen positiven Effekt auslösen. Die finale Fähigkeit des Ausbuddelns ist schließlich nur bedingt brechbar. Stattdessen sehe ich sie eher als netten Bonus, der besonders mit möglichen Friedhofsfüllern synergiert, falls diese zufällig den Lichlord selbst begraben sollten.

Die Zahlen rechts unten sind offensichtlich ein wenig beeindruckendes Feature, stellt euch deswegen einfach noch ein paar Sterne über ihnen vor, die daran erinnern, dass er ja mit jeder Leiche dicker wird.

Diese theoretischen Überlegungen zeigen uns jetzt verschiedene Optionen auf, die sich im Idealfall auch noch verknüpfen lassen. So wird unser Deck mehrere der aufgeführten Punkte erfüllen:

a)
hauptsächlich grün-schwarz
b)
Zombiethema
c)
viele Kreaturen
d)
Möglichkeiten, den Friedhof zu füllen
e)
Kreaturen, die (zumindest unter bestimmten Voraussetzungen) eine sehr große Stärke besitzen
f)
Kreaturen, die nicht lange tot bleiben

Netterweise passen schon auf den ersten Blick einige Punkte zusammen. Wie sollte man beispielsweise Kreaturen nennen, die nicht lange tot bleiben, wenn nicht Zombies. Diese wiederum sind in der Regel schwarz, auf Ravnica auch gern gepaart mit Grün. Da sollte sich also etwas machen lassen.

Diese Liste stellt das Ergebnis einer ersten Suche nach möglicherweise passenden Zombies dar. Da sind einige berüchtigte Vertreter dabei, die in den letzten Wochen und Monaten ihre Spielbarkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, wie das schlagkräftigste Duo seit Bud Spencer & Terence Hill – Gravecrawler und Geralf's Messenger. Hinzu kommen diverse Untote, die in irgendeiner Form mit dem Friedhof interagieren, sei es durch die eine (Butcher Ghoul, Geralf's Messenger) oder andere (Gravecrawler, Veilborn Ghoul) Form von Unsterblichkeit oder die Golgari-Fähigkeit Scavenge (Slitherhead, Dreg Mangler).


Wollen wir den Friedhof füllen, ergibt sich leider nur eine Möglichkeit, die gleichzeitig eine Kreatur ist:


Kreaturen sind insofern besser geeignet, da wir ja so viele Männer wie möglich spielen wollen. Die Alternativen im Bereich der Sprüche sind aber durchaus ansehnlich. Mulch, Grisly Salvage und – mit Blausplash – Tracker's Instincts sind allesamt gut spielbar. Einen direkten Zugriff bieten Jarad's Orders, welche thematisch natürlich passen.

Ausgehend von einem gut gefüllten Friedhof ergeben sich noch weitere (Kreaturen-)Karten, die gern mitspielen wollen:

Aus dieser Auswahl sticht der Schamane hervor, der einfach eine unheimlich gute Karte darstellt, da er extrem flexibel einsetzbar ist.

Wenn man all diese Punkte zusammenzieht, kommt man ziemlich genau auf dieses Deck:


6 Swamp
4 Overgrown Tomb
4 Woodland Cemetery
2 Evolving Wilds
2 Forest
4 Cavern of Souls

4 Grisly Salvage
2 Sever the Bloodline
4 Mulch


4 Deathrite Shaman
4 Lotleth Troll
3 Jarad, Golgari Lich Lord
2 Ghoultree
3 Splinterfright
4 Diregraf Ghoul
4 Gravecrawler
4 Geralf's Messenger


Bei den Ländern habe ich Evolving Wilds den Vorzug gegenüber Golgari Guildgate gegeben, weil mir die Aussicht auf eine Beschleunigung mithilfe von Deathrite Shaman wichtiger erscheint als die dauerhafte Doppelfarbigkeit. Die Entscheidung ist allerdings sehr knapp, da man doch farblich recht anspruchsvoll ist.

Sever the Bloodline darf schließlich mitspielen, um zumindest irgendeine Form von Kreaturenvernichtung zu haben. Im Vergleich zu möglichen Alternativen glänzt es dabei gleich in zwei Punkten: theoretische Antwort auf mehrere Kreaturen (zum Beispiel gleichnamige Spielsteine) und dank Flashback ins Friedhofsthema passend.

Fehlt nur noch ein Sideboard und das ist mit einem solchen Deck nicht ganz unwichtig. Immerhin gibt es im Format Karten wie diese:


Diese kann man zwar prinzipiell beantworten – und zwar sowohl provisorisch per Abwurfzauber als auch nachträglich beispielsweise über Abrupt Decay oder Golgari Charm –, aber spätestens, wenn der Gegner es an der richtigen Stelle nachzieht, hilft nicht mehr viel. Deshalb bin ich dazu übergegangen, gegen weiße Decks, bei denen ich Rest in Peace erwarte, die Friedhofsabhängigkeit nach dem Sideboarden massiv zu verringern. Das bedeutet, dass Karten wie Splinterfright eine Pause einlegen. Ein weiterer Vorteil dieser Herangehensweise ist das Vermeiden einer Überladung mit Nichtkreaturensprüchen. Nahezu alle relevanten Antworten sind nämlich keine Kreaturen, sodass sämtliche Friedhofssynergien sowieso geschwächt werden.

Eine weitere Karte, die man unbedingt beantworten muss, ist der schon mehrfach gelobte Deathrite Shaman. So gut dieser in unserem Deck performt, gegen die Zombies ist er noch stärker. Auch hier stehen wir wieder vor dem Problem, dass wir nicht unbedingt wahnsinnig viele Nichtkreaturen integrieren wollen. Leider fehlt dem Format eine passende Antwort in Kreaturenform. Farbog Boneflinger kommt dem vielleicht am nächsten, ist aber deswegen immer noch keine gute Karte. Meine Lösung:


Hilft nicht nur gegen den Schamanen, sondern – mindestens genauso wichtig – auch gegen feindliche Unburial Rites und Snapcaster Mage. Natürlich wird unser eigener Deathrite Shaman dadurch deutlich abgewertet, aber zum einen kontrollieren wir ja den Effekt und entscheiden, ob beziehungsweise wann wir Ground Seal spielen und zum anderen gibt es für den ja zur Not immer ein warmes Plätzchen auf der Ersatzbank.

Der Rest des Sideboards besteht hauptsächlich aus Karten, die im Duell mit schnellen Decks helfen sollen, da man gegen diese einige Probleme hat. Gnaw to the Bone ist dabei besonders hervorzuheben, da es schnell aberwitzige Lebenspunkteboosts erlaubt. Thragtusk ist bekanntermaßen albern, nicht nur gegen offensive Gegner. Alle, die uns in einen Ressourcenkrieg verwickeln wollen, dürfen sich auch gern mit dem Biest auseinandersetzen, das zusätzlich noch Unterstützung von Liliana of the Veil und vor allem Disciple of Bolas erhält. Letzterer funktioniert übrigens nicht nur herausragend mit Thragtusk, sondern auch mit den diversen Klöpsen, die man theoretisch aufs Spielfeld bringen kann. Oder wie heißt es so schön: Man hat erst gelebt, wenn man einen Ghoultree geopfert hat.


Sideboard:

3 Thragtusk
3 Golgari Charm
2 Gnaw to the Bone
2 Liliana of the Veil
2 Disciple of Bolas
3 Ground Seal


Aufpassen beim Boarden muss man übrigens, dass man nicht zu viel Mulch und/oder Grisly Salvage entfernt. Diese haben nämlich nicht nur die Aufgabe den Friedhof zu füllen, sondern sollen auch die Draws geschmeidiger machen. Insbesondere bei der Anzahl der Länder sind wir mit 22 nämlich recht optimistisch. Dank der beiden Hexereien geht das trotzdem gut, da wir so sehr oft weitere Länder bekommen –, aber wir brauchen sie dafür auch.

Okay, so weit also Jarad. Ich denke, zumindest all jene, die es hinbekommen einen Ghulbaum oder zumindest den 14/14-Spreißelschreck ins Gesicht des Gegners zu werfen, können die Idee nachvollziehen, ihr nächstes Baby Jarad zu nennen. Und das war ja unser eigentliches Ziel heute.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal
Der MiDi




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