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Limited
Avacyn Restored Limited Review: Rot
von Florian Koch
17.05.2012

Beginnen wir zur Abwechslung mal mit Rot. Wieso Rot? Avacyn Restored hat wie jedes Draftformat seine Eigenheiten. Die kann man am besten kennenlernen, wenn man mit der draftstrategisch einfachsten Farbe beginnt und sich dann langsam vorarbeitet.

Rot also. Was macht Rot zur einfachsten im Avacyn-Draft? Die Begründung liegt im Flavor: Die Menschen sind pissed, derbe pissed! Und welche Farbe wäre besser geeignet als Rot, dem rasenden Menschenmob ein Gesicht zu verleihen? Dementsprechend lautet der Plan der meisten, roten Avacyn-Draftdecks: möglichst feste draufhaufen.

Bei der Sortierung der Karten werde ich auch etwas unstandardmäßig vorgehen. Die Commons werde ich in Pickreihenfolge beleuchten, um die Bedeutung der einzelnen Karten für ein rotes Deck besser darzustellen. Bei dem Rest geht es mir mehr darum, die generelle Qualität dieser Karten zu beleuchten und dementsprechend werden die einfach in alphabetischer Reihenfolge abgearbeitet.


Die Decks


Zunächst aber noch ein kurzer Blick auf die möglichen Farbkombinationen. Ich werde auf die Decks im Kontext einiger Karte noch ein wenig eingehen, aber zumindest eine Charakterisierung zu Beginn sollte hilfreich sein.

Rot-Weiß ist normalerweise ein ausgeprägtes Schwarmaggrodeck. Weiß bringt dringend benötigte 2-Drops mit und sogar die zusätzlichen 1-Drops stehen einem gut zu Gesicht. Leider ist das weiße Removal nahezu unbrauchbar für dieses Deck, aber dafür ist Zealous Strike sehr ordentlich und selbst Midvast Protector macht eine gute Figur. RW ist tendenziell das am häufigsten anzutreffende rote Deck.

Rot-Grün ist normalerweise ebenfalls recht aggressiv, vertraut aber mehr auf die Qualität einzelner Kreaturen als auf Schwarmsynergien. So ist Nettle Swine eine solide Ergänzung, Joint Assault ist attraktiv, weil günstig und man hat zwei zusätzliche gute 2-Drops.

Rot-Blau ist selten so aggressiv wie RW und RG, weil Blau einfach keine 2-Drops beisteuert. Im besten Fall erhält man ein solides Tempodeck mit Mist Raven, Crippling Chill und Tandem Lookout. Häufig kommt aber auch einfach nur ein Gimmickdeck heraus, möglicherweise sogar eine Kombination beider Decktypen. RU und RG sind vermutlich in etwa ähnlich selten, nicht so häufig wie RW, aber eben auch nicht so exotisch wie RB.

Rot-Schwarz wird selten gedraftet, weil die beiden Farben in Avacyn Restored nicht zusammenpassen. Klassisch draftet man ein Deck voller Removal, das dann entweder ein paar Deppen ein paar Züge lang durchdrückt oder alternativ ein paar mittelgroße Kreaturen ausspielt und versucht, alles, was zu groß ist, umzuschießen. In diesem Set hat man aber das Problem, dass es zu wenig gutes Removal gibt und Schwarz bloß ziemlich traurige Kreaturen beisteuern kann, die es normalerweise nur in den allerschimmeligsten Aggrodecks auf den Kampfplatz schaffen sollten.


Die Commons


Zur Feststellung, dass dies die beste rote Karte ist, hätte es sicher keine Setreview gebraucht. Pillar of Flame ist jedoch mehr, als es den Anschein hat. Sicher hilft es, eine Waffe gegen die Latch Seeker und Dark Impostor dieser Welt zu haben. Im frühen Spiel gelingt es einem aber häufig, den einzigen Blocker abzurüsten und somit einem Kruin Striker oder Riot Ringleader mehr als einen Angriff zu ermöglichen, was in Kombination mit dem gewonnenen Tempo häufig schon reicht, um ein Spiel so weit zu kippen, dass der Gegner Probleme hat, das Board wieder zu stabilisieren. Die hohe Dichte an 3-Drops in Rot führt nebenbei auch dazu, dass man in der vierten Runde häufiger mal 3-Drop plus Pillar spielen können möchte.


Es gibt in Rot zwei spielbare 2-Drops unter den Commons und drei 3-Drops. Während die 3-Drops auf den ersten Blick alle ähnlich stark aussehen, sollte klar sein, dass Kruin Striker viel besser als Scalding Devil ist. 2-Drops sind für Aggrodecks traditionell eh wichtig, aber in Avacyn Restored gibt es nur einen, den man wirklich haben möchte. Demgegenüber stehen drei 3-Drops, sodass man um die 2-Drops wird kämpfen müssen. Um dem Rechnung zu tragen, sollte man Kruin Striker entsprechend früh picken. Je nach Farbkombination hat man in den anderen Farben natürlich auch Alternativen, aber die grünen 2-Drops sind ebenfalls umkämpft und in Weiß fällt die Qualität nach Moorland Inquisitor schon deutlich ab.


Die beiden spielen sich sehr unterschiedlich sind vom Powerlevel im Vakuum aber fast gleichwertig. Hanweir Lancer ermöglicht einen druckvollen Start mit Kruin Striker. Außerdem ist er gut im Verbund mit Grün und dort insbesondere mit Nettle Swine.

Riot Ringleader hingegen stellt andere und vielleicht auch ein bisschen höhere Anforderungen an das eigene Deck. Zunächst einmal wertet eine gute Kurve den Ringleader deutlich auf: Somberwald Vigilante, Kruin Striker, Riot Ringleader ist ein Superstart. Umgekehrt wertet Riot Ringleader aber auch 1-Drops deutlich auf, sodass mit ihm sehr aggressive Decks realistischer sind als mit Hanweir Lancer.

Diese Beobachtungen laufen darauf hinaus, dass Riot Ringleader in RW besser ist und Hanweir Lancer in RG. RB ist fast unspielbar, würde vermutlich aber eher vom Lancer profitieren. RU schließlich ist ein seltsames Tier, das tendenziell eine Art Tempodeck mit viel Evasion abgibt. Evasion wertet den Nutzen von First Strike ab und den von zusätzlicher Power auf, sodass ich Riot Ringleader hier leicht vorne sehe. In meinen Augen ist Riot Ringleader letztlich knapp der höhere Pick, weil man am häufigsten in RW landet, aber das mag man mit anderen Draftpräferenzen anders sehen.


In einem Format voller Engel kann Thunderbolt kaum schlecht sein, aber wie gut die Karte wirklich ist, finde ich immer noch schwer zu beurteilen. Den ersten Thunderbolt würde ich relativ hoch picken, da ein weißer, blauer oder schwarzer Gegner eigentlich immer Flieger hat und die An-den-Kopf-Option für ein aggressives rotes Deck durchaus nützlich ist. Dazu kommt, dass gutes Removal im Set selten ist und die meisten roten Karten, die nach Thunderbolt kommen, eher gute Lückenfüller für das eigene Deck darstellen, die man nicht dringend höher picken muss. Der Nutzen weiterer Bolts sinkt jedoch rapide, zwei möchte man zwischen Deck und Sideboard sicher noch gern verteilen, aber der dritte ist in der Regel überflüssig.


Mit Heirs of Stromkirk, Havengul Vampire und dem Überfluss an 3-Drops steht man selten vor dem Problem, im vierten Zug nichts Vernünftiges machen zu können, zumal man auch noch eine zweite Farbe hat. Einen Propheten habe ich aber auf jeden Fall gerne im Deck. Auch hier sinkt der Nutzen zusätzlicher Exemplare ein wenig, da man sonst das Deck verklobt und der Vorteil weiterer Looter im Spiel eben auch sinkt.

Im Spiel angekommen plündert der Prophet, ganz looteruntypisch, dann tatsächlich häufiger die gegnerischen Lebenspunkte als die eigene Bibliothek, doch das ist meist ein gutes Zeichen, denn in diesen Fällen fühlt man sich dem Gewinnen schon so nah, dass man auf wilde Prophezeiungen verzichten kann.


Die Karte sieht stark aus, aber die Alternativen sind einfach zu gut. Fervent Cathar ist normalerweise nicht der 3-Drop, den man ausspielen möchte, denn Riot Ringleader und Hanweir Lancer entwickeln das eigene Board besser und sind in ihren jeweiligen Decks viel wichtiger als Fervent Cathar. Wenn der Gegner gerade meint, seine mittelgroßen Tiere rauslassen zu müssen, dann ist es zwar schon mal ganz gut, den Cathar am Start zu haben, aber sonst ist er eine Toughness-1-Kreatur in einem Format mit Guise of Fire, Ghoulflesh und diversen 1-Mana-Kreaturen, die tatsächlich gespielt werden. Unter diesen Vorraussetzungen bekommt man selten einen freien Schlag, und wenn man ihn denn bekommt, hat man hinterher eine Kreatur, die sehr leicht abgestellt wird.


Ich habe sehr gern ein Guise of Fire im Deck. Ein gutes Ziel bietet der Gegner häufig auf und dann hat man entweder einen Tempovorteil oder verliert wenigstens nicht endlos Tempo an Kreaturen wie Cathedral Sanctifier. Letztlich ist die Karte natürlich nur spielbar, weil es nie genügend Pillar of Flame gibt.


Wenn man Karten aus diesen Niederungen der spielbaren Karten darftet, weiß man häufig schon, woran es später mal mangeln könnte. Ein Scalding Devil kann man in fast jedem Deck gut unterbringen. Um weitere Devils spielen zu wollen, mangelt es dieser Karte aber an Boardpräsenz. Somberwald Vigilante auf der anderen Seite ist ein guter Pick, wenn sich absehen lässt, dass die eigene Kurve eh schon gut sein wird, denn dann wird sie noch ein wenig besser, und wenn dann auch noch Riot Ringleader am Start ist …


Eigentlich hätten die Erben einen Platz viel weiter oben verdient, aber wenn das Deck gut ist, braucht man diesen Kollegen fast nie. Meist versucht man eben doch, den Gegner zu überrennen und nicht eine Evasionkreatur multiple Male durchzudrücken. In einem Deck wie UR, das ein wenig mehr Zeit zum Gewinnen einplant, können Heirs of Stromkirk ganz ordentlich sein, allerdings sind sie auch da eher ein Notbehelf für fehlende Latch Seeker und Mist Raven.


Ich hasse derartige Karten. Das Problem ist, dass kein rotes Deck gut wird, weil es Thatcher Revolt hat, eher ist es so, dass ein sehr gutes Deck damit noch ein paar extralächerliche Starts rauslassen kann. Somberwald Vigilante, Kruin Striker, Riot Ringleader, Thatcher Revolt ist zum Beispiel der Turn-4-Kill mit ausschließlich roten Commons. Thatcher Revolt profitiert eben ungemein von einer hohen Anzahl an Kruin Striker und Riot Ringleader, aber das eigene Deck ist schon gut wegen dieser beiden Kollegen und wird es nicht erst wegen ein paar planlosen Dachdeckern.

Falls man mal in Schwarz-Rot landen sollte, hat man hier übrigens einen etwas höheren Pick. Zwischen Blood Artist, Bloodflow Connoisseur und Bone Splinters finden sich genügend Synergien für ein paar Thatcher Revolt.


Spielbar, weil Kreatur. Im Gegensatz zu:


Der Rest


Der Effekt ist nicht mal ganz schlecht, aber mit fünf Mana einfach so teuer, dass Aggravate nahezu unspielbar ist.


Das ist meines Erachtens ein sehr guter First Pick. Man vergleiche diese Karte mit Heirs of Stromkirk unter den Gesichtspunkten „Macht den Sack schnell zu“ und „Schwer in den Griff zu kriegen“, um zu verstehen, wie viel effektiver dieser kleine Drache ist.


Ein Freudenfeuer dürft ihr entzünden, wenn ihr diese Karte aufmacht. Bonfire ist nämlich die unfairste Karte des Formates. Auf der Starthand ist es ein wenig klobig, aber meist kann man so weit darauf hinspielen, dass man selbst noch nicht tot, der Gegner nach Bonfire für zwei aber mächtig abgebrannt ist. Topdeck Bonfire hinterlässt grundsätzlich nur Asche.


Wo wir gerade beim Brennen waren, Burn at the Stake wäre nicht so viel schlechter als Bonfire wenn es nicht kostete. Im Gegensatz zum Bonfire möchte ich Burn at the Stake allerdings möglichst früh ziehen, um dann perfekt darauf hinarbeiten zu können. Kurz: Eine Karte, die ohne große Probleme 15 Schadenspunkte auf den Gegner schießen kann, ist immer noch feines First-Pick-Material


Wer unter Fancy-Play-Syndrom leidet darf es gern ausprobieren, aber die meisten roten Decks wollen ihre Kreaturen zum Angreifen seitwärts drehen.


It's a trap! Ehrlich, der Mann mag super aussehen, aber den Plan für ihn sollte man mitbringen, denn in den seltensten Fällen schafft er es alleine durch die rote Zone. Schwarz hat dafür „nur“ Removal, Blau Wingcrafter, Grün Blessings of Nature sowie Timberland Guide und Weiß schließlich Midvast Protector. In einem gewöhnlichen roten Deck ist Falkenrath Exterminator also meist nicht so toll. Aber wenn man zu viele Fervent Cathar gedraftet hat oder sonst abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs ist, dann kann man den Gegner hiermit schon fies erwischen.


Der Effekt ist gut, aber bei einem roten Deck hört die Kurve normalerweise bei vier auf. So sitzt die Gang als rote Kontrollkarte ziemlich allein im Sideboard herum.


Das ist die Kreatur, die ich für vier Mana eigentlich am liebsten ausspiele. Kreaturen sterben einfach ständig. Wenn man seine Kurve solide herunterspielt, führt das meist dazu, dass der Gegner im fünften Zug gegen den Vampir schon im Chumpblockmodus ist und aus dem kommt er dann auch nicht wieder heraus. Havengul Vampire ist für mich dennoch kein zwingender First Pick, da 2-Drops viel mehr über die Qualität des eigenen Decks entscheiden als 4-Drops und es gibt auch reichlich Alternativen für diese Vampire.


Alternative! Das hier ist noch ein wenig kranker als Havengul Vampire. Aufgrund seiner höheren Removalresistenz würde ich diesen Hund dann auch firstpicken.


Tendenziell ist dies der Schwächste der 3-Drops. In einem aggressiven rot-blauen Deck mit reichlich Peel from Reality, Mist Raven und Wingcrafter können diese Unzufriedenen aber auch der beste verfügbare 3-Drop sein. RW und RG sind allerdings die wahrscheinlichsten roten Decks, sodass man hier nicht vorschnell zugreifen sollte.


Kruin Striker ist die mächtigere Karte, aber davon abgesehen ist Lightning Mauler einfach ein 2-Drop mit Power 2 und schon deshalb eine gern gesehene Karte. Man sollte sich von Haste allerdings nicht allzu viel erhoffen. Wenn mal ein Schwein vorbeiblitzt, darf man sich freuen, aber sonst ist der Effekt nicht so mächtig, dass man sich scheuen sollte, dem Gegner den roten Mann zum Tausch gegen irgendeinen Deppen anzubieten. Der weiße Bruder, Nearheath Pilgrim, ist zum Beispiel deutlich mächtiger, sodass ich den nicht so freizügig hergebe.


Auch ohne Tricks wie Galvanic Alchemist kann man diese Karte mal firstpicken. Vorzugsweise spielt man sie dann nicht auf die Wurst, die vom gegnerischen Ghoulflesh abgerüstet wird, aber auch nicht auf den Helden, für den der Todeswind reserviert war. Die meisten Gegner werden schon ausreichend Zielscheiben aufgefahren haben. Guise of Fire und Ghoulflesh sind schließlich nicht ohne Grund maindecktauglich. Und wenn es doch mal nichts gibt, ermöglicht man den eigenen Kreaturen, gegen bessere gegnerische zu tauschen (funktioniert leider fast nur defensiv) oder ballert ein wenig auf dem Gegner herum. Jedenfalls gibt es wenig Removal und genügend gute Szenarien für diese Karte, wie hier mittlerweile auch zu Genüge demonstriert sein sollte.


Wie so häufig, wenn eine rote Karte gut aussieht, aber nicht so recht in ein gelungenes Aggrodeck passen will, kann man sich fragen, ob sie nicht vielleicht in Blau-Rot ein Heim finden könnte, und das passt auch hier bestimmt ganz hervorragend. In RW zum Beispiel möchte ich aber nicht für fünf Mana einen schrumpfenden 4/4er ausspielen.


Als letztens mein Draft verunglückte und ich dann mit Reforge the Soul und Dreadwaters gewinnen musste, da war die Karte einigermaßen überzeugend. Im Allgemeinen sollte man aber hoffen, dass man diese Karte um den Tisch bekommt, so man denn überhaupt einen Grund hat, sie haben zu wollen. Von der brennenden Frau sollte man sich jedenfalls nicht einreden lassen, dass der Plan, die Hand schneller leer zu spielen als der Gegner und dann mit Reforge Kartenvorteil zu generieren, ein guter sei. Spielt man seine Hand schnell leer, möchte man meist jetzt noch mehr Boardpräsenz oder den alles beendenden Burnspell, aber nicht mit einer Hand voll zusätzlicher 2-Drops gegen Dinosaurier antreten.


Noch eine Karte, die mal einen Auftritt in einem Gimmickdeck haben kann. Unter realistischen Bedinungen kann man das wohl am ehesten in einem kontrolligen RB-Deck ausprobieren und selbst da ist Rite of Ruin kein hoher Pick, sondern einfach viel zu teuer.


When you play this, blood is rushing to my head in anticipation of imminent victory, um die Karte mal im LSV-Stil zu bewerten. Berserk-Effekte waren irgendwann mal schick, aber mittlerweile sollte klar sein, dass sie im Limited nichts zu suchen haben.


Nach Ulvenwald Tracker ist das der beste 1-Drop des Formates, aber in Wirklichkeit gibt es auch nur zehn 1-Drops. Ich denke, man sollte Stonewright vor den roten 3-Drops picken, ihn Kruin Striker vorzuziehen, halte ich auch für zumindest legitim, aber ich bin mir nicht sicher, ob das richtig ist. Firebreathing ist häufig eine eher schwache Fähigkeit, aber wenn man jede noch so dämliche Kreatur damit ausrüsten kann, dann sollte man den Effekt nicht unterschätzen. Im Prinzip kann man den Gegner mit Stonewright zwingen, mehr Kreaturen zu haben als man selbst, was unwahrscheinlich ist, weil man ja schon das Schwarmdeck spielt.


Death in form and function. Burn at the Stake ist zwar noch eine Ecke schlimmer, aber häufig genug reichen fünf Schadenspunkte an den Kopf, wenn die Offensive mal steckengeblieben ist. Von oben ist Thunderous Wrath sogar auch noch das zuverlässige Spotremoval für . Bisher habe ich Thunderous Wrath nicht gefirstpickt, doch je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass man das schon mal tun sollte. Der Topdeckremovalmodus passt einfach in jede Kurve und das Ausbrennpotenzial ist gewaltig.


Kruin Striker spiele ich im zweiten Zug lieber, aber dieses Ultimate dürfte so häufig spielbeendend sein, dass Tibalt auch kein schlechtes Play ist. Was ich häufiger mal höre, ist, dass der Random Discard ja voll schlecht sei, aber das kann ich ehrlich nicht nachvollziehen. Offensichtlich gibt es Situationen, in denen man seinen Zug beendet, ohne Tibalt zu aktivieren, weil man eine Schlüsselkarte in der Hand hat, die den Gegner gewaltig wegrocken wird, aber ist das wirklich die Situation, in der ich mich ärgere, dass ich Tibalt nicht anwerfen kann? Im Floodmodus hingegen, also wenn es nicht gut für mich läuft, ist Tibalt auf einmal ziemlich stark, oder wenn ich dringend eine bestimmte Karte oder wenigstens einen bestimmten Typ von Karte (Removal/Evasioncreature/Burnspell) brauche, ist er wieder ziemlich anständig. Tatsächlich wird man in einem aggressiven roten Deck zwar eher die schlechten Hände wegwerfen wollen, als zu hoffen, dass Tibalt es schon richtet, tendenziell spiele ich allerdings lieber Karten vom Schlage Tibalts als Thatcher Revolt-Karten.


Vorstclaw ist ein Mana billiger und den sehe ich schon eher nicht in roten Decks. Sieben Mana für eine Vanillakreatur ist einfach zu viel. Nahezu unspielbar.


Der ist ein bisschen wie Thatcher Revolt. Wenn das eigene Deck bereits drei Kruin Striker und zwei Goldnight Commander hat, dann kann man Vexing Devil wohl an den Start bringen. Meist ist die beste Anwendung für Vexing Devil allerdings, ihn für zehn zu verkaufen.


Warum bekommt Rot eigentlich immer die verrückten Build-around-me-Enchantments? Furnace Celebration, Burning Vengeance, Vigilante Justice … Vermutlich weil ein bisschen Brand leichter zu skalieren ist als andere Effekte.

In einem rot-weißen Deck mit 14 Menschen ist es schon verlockend, diese Verzauberung auszuspielen, aber die Karte hat einfach zu wenig Durchschlagskraft. Mindestens zwei Kreaturen möchte man auf jeden Fall vorher schon ausgespielt haben und dann steht man vor dem Dilemma, ob man weiter Druck macht oder eine Karte ohne Boardimpact ausspielt. Und seien wir ehrlich, im darauffolgenden Zug bekommt man wahrscheinlich einen ganzen Schadenspunkt geschenkt. Die Welt ist das nicht. Ich weiß, die Karte sieht lecker aus, aber sie führt in die falsche Richtung und diese Richtung wird nicht richtiger durch Thatcher Revolt. Schlechte Karte plus schlechte Karte ungleich gutes Deck.


Zum Abschluss noch mal ein veritabler Spoiler. Es ist fast undenkbar, dass eine solide Auskurvung, durch Zealous Conscripts abgeschlossen, in einem verlorenen Spiel endet. Man muss sich nur einmal vor Augen halten, welchen Effekt, diese Karte auf das Board hat. Der Gegner hält zum Beispiel Nettle Swine zum Blocken zurück, glaubt also im schlechtesten Fall zumindest eine unserer 2/2-Kreaturen blocken zu können. Dann kommen die Conscripts ins Spiel und das Schwein greift den armen Gegner an, der 2/2er wird nicht mehr geblockt und die Conscripts gibt es auch noch ins Gesicht. Dieses Szenario ist nicht mal ansatzweise weit hergeholt und an der Stelle nimmt der Gegner schon neun Schadenspunkte, die für ihn nicht vorhersehbar waren. Krass!




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