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Coverage
Top 8 der Deutschen Meisterschaft 2011
von Torben Thies
14.08.2011

Herzlich willkommen zur Livecoverage der Top 8 der Deutschen Meisterschaft 2011. Acht Spieler werden um den Titel des Deutschen Meisters und einen Platz im Weltmeisterschaftsteam am Ende des Jahres kämpfen. Hier ist das Bracket, es folgen drei Feature Matches, die euch durch die Playoffs begleiten.

Wir bedanken uns für die Unterstützung von Miracle Games, Jens Kessel und Hasbro.


Viertelfinale Halbfinale Finale Sieger
Müller, Michael (UB Control) Dreger, Tobias 3:1
Dreger, Tobias (Pyromancer Ascension) Dreger, Tobias 3:1
Hammerich, Jan (Monorot)Zimmermann, Martin 3:2Nelson, Helge 3:2
Zimmermann, Martin (UB Control)
Nelson, Helge (Monorot) Nelson, Helge 3:1
Diezel Michael (Monorot)Nelson, Helge 3:0
Brendemühl, Bernd (Monorot) Brendemühl, Bernd 3:0
Görzgen, Fabian (Valakut)

Spiel um Platz 3
Zimmermann, Martin
Zimmermann, Martin 3:2
Brendemühl, Bernd

Viertelfinale: Bernd Brendemühl vs. Fabian Görzgen

Auf dem Papier sieht dieses Matchup eindeutig aus. Bernds rote Männer und Sprüche sollten kurzen Prozess mit Fabians grünen Titanen machen. „Aber irgendwann muss ja auch mal Schluss sein damit“, meint Fabian korrekterweise und wird versuchen, alle Chancen zu nutzen.

Bernd startet mit eindeutigem Plan: Goblin Guide greift an und zeigt Explore auf Fabians Bibliothek. Das in den ersten Zügen etwas weniger explosive Valakut kann nur mit Verdant Catacombs antworten. Einen Zug später bringt der Goblin Fabian auch schon auf 16, zeigt aber wenigstens Overgrown Battlement. Einen potenten Blocker wird die Mauer wohl aber kaum darstellen, legt Bernd doch Ember Hauler nach.

Dementsprechend spielt Fabian weiter Sandsack und beschleunigt sich ein wenig mit Explore in Raging Ravine. Bernds rote grüne Männer schlagen ihn derweil auf 12 Lebenspunkte und erweitern ihre Armee um einen zweiten Ember Hauler.

Im dritten Zug steht Fabian mit Solemn Simulacrum wenigstens ein Hauch von Defensive zur Verfügung, sieht aber gegen die drei Kreaturen auf dem Tisch in Verbindung mit Bernds Burn auf der Hand alt aus. Der Angriff bringt ihn auf sechs Leben (ein geblocker Ember Hauler wirft sich nach dem Blocken in Fabians Gesicht) und Bernd zeigt Lightning Bolt von seiner Hand vor. „Das sollte dann ja reichen.“ – „Schauen wir mal.“ Fabian gibt nicht so einfach auf. Er spielt Explore und Overgrown Battlement und gibt den Zug ab. Bernd schießt derweil einen Lightning Bolt auf Fabian und enttappt mit Lightning Bolt. Er hat Incinerate in der Hand, riecht aber Nature's Claim, das Fabian auf sein eigenes Solemn Simulacrum spielen könnte, um sich Luft zu verschaffen.

Diese eventuell durch einen Bluff hervorgerufene Verschnaufpause will Fabian nutzen, um Valakut und Primeval Titan zu spielen. Er denkt, er muss Overgrown Battlement nicht dafür tappen, verzählt sich aber und will den Titanen zurücknehmen. Bernd besteht aber darauf und wird von den Judges unterstützt. Wenn man einen Spruch ankündigt, muss man ihn bezahlen, wenn man die Ressourcen hat. Nach einiger Diskussion ist das Thema vom Tisch, Fabian muss sich komplett austappen und kann so nicht mehr mit dem Nature's Claim, das er tatsächlich auf der Hand hat, antworten.

Bernd Brendemühl 1:0 Fabian Görzgen

Es wird gesideboardet:

Bernd: − 2 Koth of the Hammer, − 2 Searing Blaze, − 2 Burst Lightning, + 3 Dismember, + 3 Mark of Mutiny
Fabian: − 1 Solemn Simulacrum, − 1 Birds of Paradise, − 1 Nature's Claim, – 2 Oracle of Mul Daya, − 1 Harrow, – 1 Dismember, + 3 Pyroclasm, + 1 Slagstorm, + 2 Summoning Trap, + 1 Obstinate Baloth



Fabian hilft nur Augenschließen und Beten

Diesmal beginnt Fabian und startet mit Valakut, the Molten Pinnacle. Bernd bleibt konsistent und eröffnet mit Goblin Guide. Der sieht einen Obstinate Baloth in der näheren Zukunft. „Gestern hat das mit den Ländern echt besser geklappt.“ Vielleicht wird das ja noch, denn der zweite Angriff zeigt einen Mountain. Dafür haut der Fabian aber schon auf 14 Leben, Teetering Peaks sei Dank.

Fabian hat die Absicht, eine Mauer zu bauen und sucht sich Overgrown Battlement mit Green Sun's Zenith. Bernd reißt gerne Mauern ein und beseitigt sie mit Dismember. Der Bauprozess ist aber noch nicht beendet, denn es folgen im nächsten Zug zwei weitere Defender. Plan B muss her: Incinerate und Lightning Bolt umgehen geschickt das Schlachtfeld und bringen Fabian ohne Umschweife auf sechs Leben. Ember Hauler zieht davon noch mal virtuelle zwei Punkte ab.

Mit zwei Forest, zwei Mountain und zwei Overgrown Battlement im Spiel muss Fabian jetzt handeln. Er entscheidet sich für Pyroclasm, was Bernd dazu bewegt Ember Hauler auf ihn zu schießen. Obstinate Baloth bringt ihn dann aber wenigstens wieder auf acht.

Gegen zwei Mauern und einen Balothen sieht Bernds nachgelegter Plated Geopede relativ alt aus. Mit zwei Fetchländern auf Bernds Hand kann das Insekt aber trotzdem bequem angreifen, läuft aber beim ersten Versuch gleich in Summoning Trap. Leider hat Fabian wirklich kein Glück und bringt keine Kreatur ins Spiel. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als eine seiner mittlerweile drei Mauern gegen eine Fetchlandaktivierung zu tauschen.

Nebenbei betritt ein weiterer Ember Hauler das Spiel, aber der Hauptfokus des Spiels liegt auf dem Tausch von Geopede und einer weiteren Mauer. Beide Spieler sind out of gas und müssen etwas von oben ziehen. Bernds Grim Lavamancer wird so von Slagstorm beantwortet, was nebenbei noch den Balothen tötet – Ember Hauler weiß, was er tun muss.

Bei acht Leben (Fabian) zu zwölf (Bernd) könnt durchaus ein Race entstehen, denn Fabian ergreift nun die Initiative mit Solemn Simulacrum. Was er nicht ahnen und verhindern kann, ist Bernds Trifekta an Direktschaden, die er in den letzten drei Zügen des Spiels angesammelt hat: Lightning Bolt, Incinerate und Ember Hauler machen ohne Gegenwehr kurzen Prozess mit Fabian.

Bernd Brendemühl 2:0 Fabian Görzgen



Bei Bernd dagegen wird es höllisch heiß

Simultan nehmen die beiden Mulligans und erklären sich simultan (okay, leicht zeitversetzt) mit ihren nachgezogenen Händen zufrieden. Fabian eröffnet mit einem Wald, Bernd mit Scalding Tarn ohne Goblin Guide. „Was ist los Bernd? Das kann ja nicht angehen.“ Mit deutlich mehr Leben als in den letzten beiden Spielen rampt Fabian vor sich hin und eröffnet den Reigen mit Explore in einen zweiten Wald. Bernd wird ihm diesmal wohl deutlich mehr Luft zum Atmen lassen, denn Kargan Dragonlord im zweiten Zug kann auch nicht sofort angreifen.Es folgt also Rampant Growth, während Bernd für zwei Schaden angreift und keine weitere Kreatur auf den Tisch legt (wieder leicht zeitversetzt). So tauscht Pyroclasm wenigstens nur eins zu eins.

Bernds Plan ist jetzt schon Direktschaden, aber ohne gutes Nachziehen, könnte der Plan schnell versanden. Avenger of Zendikar, der sieben Freunde mitbringt, macht die Angelegenheit nicht gerade unkomplizierter. Wenigstens sind die Pflanzen noch 0/1, sodass Bernd Lightning Bolt und Ember Hauler einsetzen kann, um sie kleinzuhalten. Er legt noch Goblin Guide nach, greift aber nicht an, um Fabian die Chance auf mehr Handkarten und einen Titanen für die geringen Kosten eines Chumpblocks zu verwehren. Oh, und Kargan Dragonlord kommt auch noch und bringt sich im nächsten Zug auf acht Marken. Das könnte relevant sein.

Und wie relevant es ist: Zwei Züge später gibt Fabian auf und Bernd kann sich über die Worlds-Qualifikation und den Halbfinaleinzug freuen.

Bernd Brendemühl 3 – 0 Fabian Görzgen

Halbfinale: Martin Zimmermann vs. Tobias Dreger

Tobias hat in dieser Top 8 paarungsmäßig in den Goldtopf gegriffen. U/B Control ist eines seiner besten Matchups und bisher wurde mit nichts anderem konfrontiert. Das soll nicht davon ablenken, dass er das ganze Wochenende großartig gespielt hat. Und auch nicht davon, dass auch Martin reelle Siegchancen hat und weiß, wie er sein Deck spielen muss.

Tobias darf anfangen und behält eine Hand mit Gitaxian Probe, Lightning Bolt, Mana Leak und Red Sun's Zenith, aber ohne Pyromancer Ascension. Martin startet mit Inquisition of Kozilek, die die Probe vertreibt.

Mit Halimar Depths hat er aber eine weitere Gitaxian Probe hochgeholt und schaut sich Martins Hand mit vier Ländern (einem Creeping Tar Pit), einem Black Sun's Zenith und einer Inquisition of Kozilek genau an. Auch Martin legt wieder alles schonungslos offen und spielt die Inquistion. Die erste wird von Mana Leak gefressen, die zweite darf aber See Beyond abwerfen.

Tobias spielt Ponder und sieht damit zwei weitere Ponder und ein Land. Die im Zug davor gezogene und gelegte Pyromancer Ascension zu aktivieren sollte also kein Problem sein. Noch belässt er es aber bei einer Marke, denn es reicht ja auch, Jace Beleren mit Mana Leak zu countern und so im nächsten Zug zwei Ponder zum Preis von einem zu haben.

Gesagt, getan. Es findet noch eine zweite Pyromancer Ascension den Weg auf den Tisch, die durch multiple Cantrips (muss ich sie alle aufzählen?) bald aktiviert ist. Martin weiß, dass Tobias auch die Burnspells hat und gibt galanterweise auf.

Tobias Dreger 1:0 Martin Zimmermann



Tobias sieht doppelt

Es wird gesideboardet:

Tobias: − 4 Into the Roil, + 3 Mental Misstep, + 1 Consecrated Sphinx
Martin: – 1 Solemn Simulacrum, -1 Go for the Throat, − 2 Doom Blade, − 1 Black Sun's Zenith, -1 Despise, − 1 Consume the Meek, − 1 Dismember, + 4 Flashfreeze, + 2 Memoricide, + 2 Duress

Martin darf beginnen und eröffnet wieder stark mit Inquisition of Kozilek. Die zeigt zwei Länder, Preordain, Ponder, Burst Lightning und zwei See Beyond, von denen Ponder gehen muss.

Tobias hat dennoch mehr als genug zu tun und startet unüberraschend mit Preordain. Martin macht nichts im zweiten Zug und lässt Tobias' Gitaxian Probe über sich ergehen. Er sieht fünf Länder (zwei Creeping Tar Pit) und zwei Jace Beleren, für die er keinen Counter hat und deswegen mit See Beyond weitermacht.

Statt Jace spielt Martin aber eine nachgezogene Inquisition of Kozilek und lässt ein Ponder abwerfen. Die wichtigste Karte hat Tobias aber auf seine Bibliothek platziert: Er spielt Pyromancer Ascension und aktiviert sie fix mit Cantrips.

Martin zieht die nächste Inquisition of Kozilek und lässt See Beyond abwerfen. Jetzt hat Tobias nur noch Burn, und zwar Burst Lightning und Lightning Bolt. Dazu gesellt sich ein nachgezogener Red Sun's Zenith, der einen Jace tötet und Martin auf 17 Leben bringt.

Martin ist aber noch nicht durch: Er hat Liliana Vess gezogen, die sich opfert, um die zwei letzten Burn Spells von Tobias zu fangen (einer wird abgeworfen, der andere benutzt, um sie zu töten).

Tobias zieht Ponder nach und ist somit knapp vorbeigeschrammt, out of gas zu sein. Martin kann zwar einen weiteren Jace Beleren resolven, der aber von einem Red Sun's Zenith erledigt wird. Zusätzlich schafft er, eine zweite Pyromancer Ascension zu aktivieren.

Durch Martins Creeping Tar Pit geht Tobias auf fünf Leben, aber dadurch dass er im nächsten Zug drei aktive Pyromancer Ascension sein Eigen nennt und Martin über keine Handkarten verfügt, kann er mit Burst Lightning und drei Karbonkopien das Spiel gewinnen.

Tobias Dreger 2:0 Martin Zimmermann

Tobias ist on the Draw, hält aber eine schöne Hand mit drei Ländern, Preordain, Ponder, Foresee und Pyromancer Ascension. Nur Inquisition of Kozilek von Martin könnte sich als problematisch für diesen Start erweisen. Die kommt aber noch nicht, denn Creeping Tar Pit hat auch Einsatzverzögerung beim Mana machen.

Tobias findet schnell eine zweite Pyromancer Ascension, spielt aber noch keine in Martins offenes Mana. Stattdessen entwickelt sich das Spiel zu einem Draw-Go, bei dem Tobias nur nebenbei seinen Friedhof mit jeder Sorte Cantrip füllt.

Gitaxian Probe zeigt, dass die einzig relevanten Karten in Martins Hand Flashfreeze und Jace Beleren sind. Martins Matchup ist sogar so schlecht, dass er das tote Go for the Throat im Deck lassen musste.

Vielleicht war Tobias doch zu zaghaft mit seinen Ascensions. Martin spielt aus Verzweiflung sein nachgezogenes Memoricide in offenes Mana – und kommt durch! Martin: „Jetzt geht's hier vorwärts mit der Suche nach den Blitzen. Jetzt wird gegraben!“

Und Tobias gräbt tatsächlich wie ein Wilder: Die Cantrips fliegen über den Stack, während Martin mit Solemn Simulacrum und Jace Beleren aufrüstet und den Tobias bekannten Grave Titan vorerst auf seiner Hand lässt.

Eine Runde später ist dann aber Auftritt der Sechser: Martin hat Grave Titan, Tobias Consecrated Sphinx, Martin wiederum das von mir vor wenigen Absätzen als tot bezeichnete Go for the Throat. Im selben Zug kann Martin für tödlichen Schaden angreifen.

Tobias Dreger 2:1 Martin Zimmermann



Martin sieht kein Licht

Tobias muss überlegen: Spruchmäßig sieht seine Starthand echt gut aus, aber nur Halimar Depths sind ihm im Landbereich nicht genug. Auch Martins Entscheidung ist nicht einfach, aber er hält.

Zwei Inquisition of Kozilek eröffnen die Partie und lassen Tobias schon früh nur mit Ländern zurück. Er muss also gut nachziehen, um dieses verflixte dritte Spiel zu gewinnen.

Und ja, das tut er auch. Die dritte Inquisition wird von Mental Misstep aufgehalten, Pyromancer Ascension gelegt und noch im selben Zug aufgelevelt. Es folgt ein altbekannter Reigen an Doppelcantrips, während Martin nur dasitzen und das Ganze über sich ergehen lassen kann.

Martin resigniert. Trotz Flashfreeze auf seiner Hand erwidert er die zweite Pyromancer Ascension nur mit „Ach, egal“ und drückt mental auf F6, nimmt also keine Priorität mehr wahr. Das Spiel ist gelaufen, Tobias Dreger im Finale!

Tobias Dreger 3:1 Martin Zimmermann


Finale: Helge Nelson vs. Tobias Dreger

Zwei rote Decks mit Burnspells haben es ins Finale geschafft, aber unterschiedlicher könnten sie nicht sein. Während Helge relativ direkt die Lebenspunkte seines Gegners angreift, versucht es Tobias mit Pyromancer Ascension und einer riesigen Menge an blauen Cantrips, die die Verzauberung aktivieren. Während Helge bisher zwei Quasi-Mirrors spielen musste, schaffte es Tobias gegen zwei U/B Control ins Finale.

Tobias darf beginnen, Helge wird den Draw brauchen, denn er mulligant auf fünf Karten. Die Hand, die er dann hält, sieht aber nicht schlecht, den zwei Goblin Guides fehlt nur ein ungetappter Mountain, dessen Ersatz Teetering Peaks den Start ein wenig verlangsamt. Einen Zug später dürfen dafür aber gleich zwei Goblins gespielt werden, von denen einer von Mana Leak gehindert wird.

Trotzdem hat Helge jetzt Beatdown auf dem Tisch, während Tobias früh Pyromancer Ascension spielt und den dritten Goblin Guide seines Gegners wegblitzt. Der vor dem Angriff gespielte Shrine of Burning Rage wird aber ohne Erbarmen Tobias' verbleibende Zeit verkürzen.

Im vierten Zug kann Tobias eine Marke auf zeine Ascension legen und den angreifenden, ihm ein Land geschenkt habenden Goblin Guide töten. Das macht insgesamt drei tote Goblins.

Nach dem zweiten Resolven hat Staggershock Tobias auf neun Leben gebracht. Shrine of Burning Rage wird langsam gefährlich, aber von der Kombination aus Into the Roil und Mana Leak professionell gehandhabt.

Das Mana Leak hat übrigens auch Pyromancer Ascension aktiviert. Tobias heizt nun mit Cantrips durch seine Bibliothek und weiß, dass Helge nur einen weiteren Staggershock auf der Hand hält.

Das Kartenziehsegment beschert Helge Chandra's Phoenix, der ins Spiel kommt, aber kurz darauf an Burst Lightning stirbt und Helge noch auf 17 Leben bringt. Wieder hat Helge nur noch den altbekannten Staggershock auf der Hand.

Tobias cantrippt wie verrückt, vergisst jedoch, ein See Beyond zu kopieren. Das hat aber keine schlimmen Konsequenzen, denn vorerst reicht auch der nachgezogene Lightning Bolt von Helge selbst in der Theorie nicht aus. Er versucht es trotzdem, mit dem Ergebnis, dass Staggershock gecountert wird, Lightning Bolt aber gelingt, Tobias auf fünf Leben bringt und Chandra's Phoenix wiederauferstehen lässt.

Den Feuervogel kurzzeitig mit Into the Roil abufzuhalten reicht Tobias aber aus, denn nachdem er die zweite Pyromancer Ascension scharfgemacht hat, folgen die Blitze blitzartig nach.

Helge Nelson 0:1 Tobias Dreger



They see me roilin'

Beide Spieler haben null bis fünfzehn bessere Karten in ihrer Deckbox liegen:

Helge:-4 Searing Blaze, -1 Staggershock, + 2 Manabarbs, +2 Manic Vandal, +1 Vulshok Refugee
Tobias:-4 Gitaxian Probe, -4 See Beyond, -1 Foresee, -1 Red Sun's Zenith, -2 Into the Roil, +2 Batterskull, +4 Flashfreeze, +3 Pyroclasm, +3 Mental Misstep

Diesmal muss sich kein Spieler kaputtmulliganen. Helge eröffnet mit Grim Lavamancer im zweiten Zug, Tobias startet offensiv mit Pyromancer Ascension. Ein Duell der Mancer also.

Während Helge dann mit Plated Geopede aufrüstet, rüstet Tobias mit Lightning Bolt ab, kann aber dafür seinen zwei Gebirgen nichts hinzufügen. Sollte dieses Spiel für Tobias daran scheitern?

Koth of the Hammer gelingt natürlich ohne blaues Mana auf der gegerischen Seite und addiert zu Grim Lavamancer vier Schaden, die Tobias auf 14 Leben bringen. Koth wird nach getaner Arbeit Opfer zweier Burst Lightning. Hero of Oxid Ridge arbeitet im nächsten Zug auch, bevor Tobias mit Pyrclasm den Tisch leert. Das hilft einem Spieler auf acht Lebenspunkten jedoch nicht viel, wenn die Resthand des Aggromagiers aus Lightning Bolt, Lightning Bolt und Staggershock besteht.

Helge Nelson 1:1 Tobias Dreger

Blaues Mana hat Tobias diesmal – das stellt er gleich im ersten Zug unter Beweis. Das Spiel bestimmen trotzdem vorerst rote Karten: Helge hat Grim Lavamancer und den ehrenroten Shrine of Burning Rage, Tobias Pyromancer Ascension.

Der Magmamagier stirbt noch relativ einfach an Blitzen, aber für Vulshok Refugee muss sich Tobias besondere Maßnahmen einfallen lassen. Er hat nur noch zwei Into the Roil im Deck, weswegen die wahrscheinlichste Maßnahme sein wird, Helge zu racen.

Ein zweites Burst Lightning auf einen zweiten Grim Lavamancer aktiviert Pyromancer Ascension, aber mit Staggershock, Angriff und einer Schreinaktivierung hindert Helge seinen Gegner daran, irgendwelche Dummheiten damit anzustellen.

Helge Nelson 2:1 Tobias Dreger

Helge kann mit Goblin Guide eröffnen, was ein Idealfall in diesem Matchup ist. Okay, eigentlich ist es ein Idealfall in jedem Matchup. Das weiß auch Tobias, der die ideale Antwort hat: Mental Misstep. Auch Shrine of Burning Rage hat keine Chance gegen Mana Leak. Es sieht gut aus für Tobias, ein fünftes Spiel erzwingen zu können.

Den Lightning Bolt kann er dementsprechend ohne Probleme schlucken, wohingegen Manabarbs von Flashfreez geschluckt werden. Ein wenig fängt Tobias aber schon an zu schlucken, als Helge munter weitermacht mit Chandra's Phoenix und Teetering Peaks und im nächsten Zug den Schaden durch Goblin Guide konstant hält. So schnell kann man bei neun Leben sein.

Pyroclasm räumt den Tisch, Kargan Dragonlord kommt nach, wird aber kurz vorm Erreichen der nächsten Stufe geblitzt.

Nach einem zweiten Flashfreeze hat Pyromancer Ascension zwei Marken, aber den Riesenvorteil holt sich Tobias an anderer Stelle: Batterskull betritt den Tisch. Die lebensverknüpfende Dampframme greift an. Um zu verhindern, dass Tobias Leben erhält, blockt Helge mit Grim Lavamancer, der sich vor der Schadensverteilung erschießt.

Nachdem die lebende Waffe in den anschließenden zwei Runden aber acht Leben ansammelt, scheint das Spiel gelaufen zu sein. Helge kann zwar sowohl Hero of Oxid Ridge als auch einen mit Staggershock wiederbelebten Chandra's Phoenix wiederbeleben, aber zwei beziehungsweise vier Lightning Bolts später ist der Ausgleich geschafft.

Helge Nelson 2:2 Tobias Dreger



Helgor, the Burninator

Für das letzte Spiel dieser Deutschen Meisterschaft holt sich Tobias wieder ein drittes Into the Roil ins Deck und startet dafür nur noch mit zwei Pyroclasm.

Während Helge, dem ich das ganze Match über dreist in die Karten schauen kann, eine Hand aus Burst Lightning, Koth of the Hammer und Staggershock hält, startet Tobias mit sieben unbekannten Karten. Eine Unbekannte kommt aber auch bei Helge dazu: Er zieht pünktlich im zweiten Zug Shrine of Burning Rage.

Tobias muss jetzt schnell sein. Er hat Pyromancer Ascension im zweiten Zug und kann mit Preordain eine Marke auf sie legen. Für Staggershock hat er Flashfreeze, für Koth of the Hammer im ausgetappten Zustand nicht mehr als Into the Roil, nachdem der Planeswalker schon vier Schaden verursacht hat. Das gewonnene Tempo könnte aber dennoch entscheidend sein.

Gegen zwei offene Mana tappt sich Helge nicht wieder für Koth aus, sondern probiert es mit Grim Lavamancer, was ihm zusätzlich noch drei ungetappte Gebirge für seinen mittlerweile sechsmarkigen Schrein gibt. Break only in case of emergency. Tobias' 15 Lebenspunkte sind definitiv noch kein Notfall.

Das Problem am Schrein ist aber, dass selbst wenn Tobias alles abwehren kann was Helge hat – wie zum Beispiel Lightning Bolt mit Mental Misstep, jeder seiner Sprüche einen zusätzlichen Schaden verursacht. Shrine Count: 9

Für deutlich weniger Marken auf seiner Pyromancer Ascension musste Tobias deutlicher härter kämpfen, hat es aber jetzt endlich geschafft.

In Helges Versorgungssegment tritt der Notfall ein. Auf Tobias' Into the Roil hin opfert er den Schrein und bringt den zum Feuerkundler Aufgestiegenen auf sechs Lebenspunkte. Chandra's Phoenix fällt jedoch Burst Lightning zum Opfer.

Es wird eng: Helges Hand besteht aus Koth of the Hammer, Goblin Guide und Burst Lightning, Tobias hat nur noch eine Handkarte. Die ist Flashfreeze und hindert somit den Planeswalker am Betreten des Spielfeldes.

Reicht es also knapp nicht für Helge? Doch! Der kurz darauf angreifende Goblin Guide zeigt, dass Tobias lediglich Mana Leak ziehen wird. Helges Sprüche können also den entscheidenden Schaden machen, das Spiel endet...

Helge Nelson 3:2 Tobias Dreger

Herzlichen Glückwunsch an Helge Nelson, den Deutschen Meister 2011!

Wir freuen uns, ihn und seine Teamkollegen Tobias Dreger, Martin Zimmermann und Bernd Brendemühl (Ersatz) bei der Weltmeisterschaft in San Francisco wiederzusehen.




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