Willkommen zum dritten Teil der
Mirr
odin Besieged-Limited-Preview! Teil 1 behandelte Commons und Uncommons
in Grün und Schwarz, Teil 2 dasselbe
bei den Artefakten, heute geht es um die blauen, roten und weißen.
First-Pick-Qualität:
Rot hatte mit
Arc Trail
ja schon in
Scars
die beste Uncommon und auch in
Besieged
gibt's darauf einen heißen Anwärter:
Kuldotha Flamefiend. Zwar kostet der große Bruder des
Flametongue Kavu
sechs Mana und ein Artefakt, aber sein Einfluss auf die Boardsituation ist kaum zu überschätzen. In der Regel wird er zwei Kreaturen beim Gegner abräumen, ist selbst immerhin 4/4 und oft wird man ihn einfach mit einem Myr oder einer Spellbomb füttern. Kurz gesagt, er ist die etwas abgespeckte Uncommon-Variante von
Sunblast Angel.
Auch
Into the Core
ist offensichtlich eine sehr gute Karte. Allerdings hat gerade ein Infectdeck oft keine zwei Artefakte liegen und dann kann man
Into the Core
entweder gar nicht spielen oder muss ein eigenes Artefakt dafür opfern – genau aus diesem Grund ist beispielsweise
Divine Offering
in
Masters Edition IV
oft besser als
Dust to Dust.
Oxidda Scrapmelter
ist daher die deutlich konstantere und daher universell bessere Variante eines 2

:

1-Artefaktremovals.
Burn the Impure
schließlich ist der „neue”
Galvanic Blast, genauso splashbar, ähnlich gut. Die drei zusätzlichen Schaden gegen Infectdecks sind ein netter Bonus, in den meisten Fällen aber wohl wenig relevant. Schließlich wird man ein Race gegen Infect in den wenigsten Fällen auch nur annähernd gewinnen können.
Zweiter bis dritter Pick:
Fehlanzeige!
Auch in
Sc
ars of Mir
rodin
war es ja schon so, dass Rot sehr gutes Removal hatte und danach lange nichts.
Besieged
offenbart für die Farbe dasselbe Problem.
Vierter bis fünfter Pick:
Die zweitbeste rote Common ist
Blisterstick Shaman, obwohl er beispielsweise im Vergleich zum
Fire Imp
aus
ME4
ziemlich schlecht aussieht. In diesem Block gibt es aber sehr viele wichtige 1-Toughness-Kreaturen (Myr,
Plague Stinger,
Ichorclaw Myr, die Smiths …), was den Schamanen zu einer sehr ordentlichen Karte aufwertet.
Spin Engine
ist ein würdiger Nachfolger für
Vulshok Replica: Erfüllt die enorm wichtige Aufgabe, mit
Cystbearer
und
Septic Rats
abzutauschen, oder kann die letzten paar Schaden durchdrücken. Die Engine kann im Gegensatz zur Replica zwar nicht immer sicher drei Schaden machen, dafür aber oft mehrfach durchkommen. Denn ich behaupte, man hat in den meisten Spielen mehrmals mehr Gebirge als der Gegner ungetappte Kreaturen.
Sechster bis achter Pick:
Ganz solide ist außerdem
Kuldotha Ringleader, einfach weil er viel fetter ist als sonstige rote Karten. Gerade im B/R-Schimmel ist das wichtig, beim Gegner bleiben oft nicht viele Kreaturen liegen und der Ringleader verhilft den Würsten, die man sonst so spielt, zur Bestform.
Goblin Wardriver
ist im Constructed natürlich viel besser als der Ringleader, im Limited leider nicht. Turn 2 hat man oft nicht


, weiterhin wird er viel zu leicht totgeblockt. Zum Beispiel von
Koth's Courier, der zumindest im Sideboard eine ordentliche Option ist: Gegen Infect früh ein guter Blocker und später der Überbringer schlechter Nachrichten a.

k.

a. der letzten Schadenspunkte.
Auch
Ogre Resister
sehe ich in dieser Kategorie, seine Toughness 3 macht ihn zwar viel verwundbarer als etwa
Chrome Steed, dafür ist er aber einfach immer groß, kann in der Verteidigung fast alles totblocken und im Angriff immer noch solide abtauschen.
Der Rest:
Ein
Crush
kann man schon mal einsammeln, um es gegen den richtigen Gegner einzuboarden oder ins Maindeck zu packen, bevor man sonst 19 Länder spielen müsste. Gegen viele Decks wird man aber kaum gültige Ziele haben.
Ansonsten gibt's nur noch minderwertige Ware:
Spiraling Duelist
ist zwar mit Metalcraft nur noch schwer zu stoppen, allerdings ohne dafür umso verletzlicher und insgesamt auf einem ähnlichen Level wie
Auriok Sunchaser.
Gnathosaur
ist eine schlechtere Version von
Flameborn Hellion
und
Concussive Bolt
eine veritable Sideboard-Karte für ein Metalcraft-Mirror, bei dem beide Spieler vergessen haben, Win-Conditions zu draften.
Metallic Mastery
kann ganz okay sein, wenn man mehrere Sacrifice-Outlets hat, aber ich würde eher versuchen, die Karte um den Tisch gehen zu lassen, statt sie über etwas definitiv Nützliches zu nehmen.
Bleibt noch
Rally the Forces: Eine weitere Karte, die man niemals selbst spielen sollte, gegen die man aber immer mal wieder verlieren wird. Wieder bietet sich der Vergleich mit
Seize the Initiative
an, das man wenigstens auch defensiv spielen kann.
Rally
kostet dreimal so viel, kann nur offensiv eingesetzt werden und es muss schon einiges zusammenkommen, damit man damit wirklich zwei zu eins abtauscht.
Zwischenfazit:
Rot hat die meisten First Picks aller Farben, lässt danach aber umso stärker nach. Das kann durchaus den Vorteil haben, dass man Rot jetzt vermutlich wesentlich besser cutten kann, weil nicht so viele Spieler wie bisher von dem Überangebot an Removal in die Farbe gezogen werden.
First-Pick-Qualität:
Vedalken Anatomist
habe ich vermutlich fünfmal gelesen, weil ich mir sicher war, dass ich mich verlesen haben muss. Aber der Anatomist ist wirklich
Trigon of Corruption
ohne Ladungsmarken und
hindert
die Kreaturen, die er kleiner macht, auch noch am Angreifen und Blocken.
Bei
Corrupted Conscience
wird das Infect in vielen Fällen wohl eher nicht zur eigentlichen Strategie des Decks passen. Trotzdem „zerstört“ man für fünf Mana zumindest jede beliebige Kreatur und „verdoppelt“ gewissermaßen ihre Stärke. Eventuell kann man gerade mit Conscience als First Pick aber auch einfach U/x-Proliferate/Infect draften.
Zweiter bis vierter Pick:
Serum Raker
verleiht blauen Decks mehr Tempo. Auch wenn man nie wirklich zu viel
Sky-Eel School
haben konnte, ist ein aggressiver 4-Drop Flyer blauen Decks so sehr abgegangen, dass man fast zwangsläufig auf Kontrolle machen musste.
Jetzt scheinen auch deutlich aggressivere Varianten möglich, die zusätzlich von der Vielseitigkeit von
Steel Sabotage
profitieren, das wie
Quicksilver Geyser
(siehe unten) offensiv wie defensiv eingesetzt werden kann. Allerdings muss man damit rechnen, dass es durch
Besieged
regelmäßig mehr blaue Magier geben wird, als
Sc
ars
versorgen kann – genau der umgekehrte Effekt wie bei Rot zuvor.
Treasure Mage
kann
ebenf

alls ein sehr hoher Pick sein … wenn man beispielsweise gerade zuvor einen
Phyrexian Juggernaut
oder
Lumengrid Gargoyle
aufgemacht hat. Wenn nicht, muss man leider eher davon ausgehen, dass der Mage wertlos ist. Denn in
Sc
ars
gibt es an lohnenden Zielen lediglich
Darksteel Sentinel
(Uncommon) und ein paar Rare-Spoiler. In
Besieged
gibt's noch
Razorfield Rhino, doch das allein macht
Treasure Mage
nicht zu einem hohen Pick. Daher: Wenn man bereits einen Spoiler als Ziel hat, super! Ansonsten einfach was anderes nehmen.
Fünfter bis achter Pick:
Quicksilver Geyser
ist die große Unbekannte, fünf Mana sind schließlich schon eine Menge. Andererseits sollte der Tempovorteil spürbar sein, außerdem ist die Karte ja auch als Combat-Trick und zum Recyceln von Enter-the-Battlefield-Abilities einsetzbar und damit nicht nur für Beatdown interessant. Ich hatte den Geyser lange als zweiten bis vierten Pick einsortiert, diesen Wert muss er aber erst noch beim Spielen nachweisen.
Sehr großes Potenzial hat auch
Vivisection, gerade in Blau/Weiß hat man sich nach einem Kartenzieher gesehnt und oft sowieso relativ unnütze 1/1-Tokens rumliegen. Überhaupt halte ich die Karte für viel spielbarer als
Trigon of Thought, meistens kann man schon einen Myr entbehren und braucht dann nicht elf Mana und drei Züge für die drei Karten.
Gust Skimmer ist eine weitere aggressive Karte, die dabei gewisse Ähnlichkeit mit
Glint Hawk Idol
aufweist, aber leichter stirbt und pro Spiel wohl etwas mehr Mana verschlingen wird.
Den Boden kann man mit
Spire Serpent
dichtmachen, die zwar ganz solide ist, aber stark an
Ghalma's Warden
erinnert, den man auch nicht immer gespielt hat.
Der Rest:
Ansonsten hat Blau noch eine Reihe arg situativer Karten, wie das
Neurok Commando. Das will angreifen, angreifen, angreifen … wird aber leider ohne Unterstützung beim ersten Versuch sterben. Da man es nicht equippen kann, muss man also alle gegnerischen Kreaturen aus dem Weg räumen … und dann habe ich lieber gleich eine Kreatur, die nicht nur in diesem Spezialfall gut ist.
Da fülle ich mein Deck noch lieber mit
Oculus
auf, den kann ich wenigstens in die
Vivisection
werfen. Auch sonst kann man den Kleinen gerade gegen Infect schon mal einboarden, tauscht immerhin mit
Phyrexian Digester
und
Ichor Rats.
Mirran Spy
kann man zu diesem Zweck ebenf

alls ganz gut brauchen, der blockt sogar noch
Plague Stinger
tot. Ansonsten macht seine Fähigkeit aber einfach zu wenig.
Vedalken Infuser
ist auch so eine Karte, die man mal einsammeln kann, f

alls sie um den Tisch geht. Bekommt man dann später ein Trigon und zwei
Tumble Magnet, kann man ihn gerne spielen. Für sich allein macht er leider zu wenig.
Fuel for the Cause
würde ich nur in den seltesten Fällen spielen; wenn man unbedingt eine Antwort auf Rare-Spoiler haben will, dann sollte es nicht zu schwer sein, in den nächsten zwei Boostern ein
Stoic Rebuttal
einzusammeln.
Turn the Tide
schließlich ist ein schlechteres
Soul Parry
… das muss man erst mal unterbieten!
Zwischenfazit:
Wie bei den Karteneinschätzungen schon angeklungen ist, ist Blau in
Besieged
deutlich stärker und vielseitiger. Dadurch ist es aber auch viel unwahrscheinlicher, dass man der einzige Blaudrafter am Tisch ist. Ich bin schon sehr gespannt, ob die Farbe anfangs vielleicht trotzdem weiter so hartnäckig ignoriert wird.
First-Pick-Qualität:
Die Auswahl an weißen First Picks ist leider recht überschaubar. Für mich ist da nur
Divine Offering
gut genug. Auch diese Karte konnte man zuletzt schon ausgiebig in
ME4
testen und das bessere
Shatter
kann Races mächtig beeinflussen. Bleibt das Problem, dass es gegen Infect oft nicht viele Ziele hat und der Lifegain da nichts bringt. Wenigstens gibt's weiterhin nur zwei gute Infectdecks pro Tisch.
Zweiter bis vierter Pick:
Über
Leonin Relic-Warder
hat Tobi in
seiner Preview
ja schon viel erzählt. Er hat große Ähnlichkeit mit
Revoke Existence, weil man mit ihm in den meisten Fällen nicht wird blocken oder angreifen können – mit dem zusätzlichen Nachteil, dass der Gegner seine Karte mit Removal wiederherstellen kann. Außerdem gibt's nicht viele Möglichkeiten, ihn in Reaktion auf seinen EtB-Trigger zu opfern oder zu bouncen. Umgekehrt kann man aber auch mal einen eigenen leeren
Tumble Magnet
fressen und provozieren, dass der Gegner entweder jede Runde zwei Schaden nimmt oder einem den Magneten wieder auffüllt.
Leonin Skyhunter
ersetzt
Kemba
Skyguard quasi eins zu eins, denn oft macht der Lifegain vom Skyguard eh nicht viel, während man den Skyhunter mit seinen


-Kosten oft auch nicht früher legen kann.
Fünfter bis achter Pick:
Relativ spät einsammeln können sollte man
Bladed Sentinel, der aber sowohl für Evasion- als auch für Metalcraft-Strategien sehr stark ist.
Alternativ kann man sich
Priests of Norn
schnappen. Vergiften wird man damit niemand, aber besser als
Loxodon Wayfarer
sind sie defensiv allemal. Generell halte ich von weißem Infect nicht viel,
Tine Shrike
ist im Vakuum natürlich eine sehr solide Karte. Aber mit welchem Ziel draftet man sie? G/W-Infect, das in
Sc
ars
rotes Removal zum Splashen,
Arrest
und
Revoke Existence
einsammelt?
Accorder Paladin
könnte Wellen in Constructed schlagen, aber im Limited ist er leider auch sehr anfällig. Tauscht aber immerhin für zwei Mana mit
Cystbearer
und kann gerade on the play schon mal etwas Druck gegen langsame Draws machen. Auch wegen der Manakosten besser als
Goblin Wardriver
Der Rest:
Spielbar sollte auch noch
Loxodon Partisan
sein, schließlich ist er dem
Kuldotha Ringleader
recht ähnlich; −1/−0 ist ein fairer Preis für die Möglichkeit, ihn als Blocker zurückzuhalten. Will/muss man dann auf einmal racen, ist er immerhin nicht leicht totzublocken und pumpt die eigenen Flieger.
Choking Fumes
können in manchen Situationen sicherlich wahnsinnig gut sein, oft aber auch einfach sehr grottig, gerade gegen gute Spieler. Als Sideboardkarte sicherlich okay, im Maindeck eher schwach.
Gar nicht ins Maindeck gehört
Ardent Recruit; Metalcraft ist mit
Besieged
alles andere als leichter zu erreichen, und wenn schon, dann ist
Auriok Sunchaser
die deutlich bessere Wahl.
Auch in
Master's Call
sehe ich eher eine Verlegenheitslösung. Man hat zwar auf einen Schlag zwei Drittel Metalcraft, im Gegenzug aber auch eine Karte und drei Mana dafür ausgegeben, dass man zwei Würste im Spiel hat, die ohne
Myr Galvanizer
oder
Tempered Steel
kaum Einfluss aufs Board haben. Kein Vergleich zu
Origin Spellbomb.
Erschreckend wenig Einfluss wird auch
Gore Vassal
haben. Im Endeffekt
Fume Spitter
für zwei Mana mehr, der eigene Kreaturen regenerieren kann – dafür kann man mit dem Vassal gegnerische Tiere nicht mit einer Kombination aus seiner Ability und zusätzlichem Schaden töten. Gegen das richtige Deck einboarden wird man ihn aber sicher immer mal wieder.
Bleiben noch
Kemba's Legion,
Banishment Decree
und
Frantic Salvage. Erstere macht für viel zu viel Mana viel zu wenig.
Salvage
dagegen kann man im richtigen Matchup durchaus einboarden, doch da muss auch einiges zusammenkommen: genug lohnende Ziele, die tatsächlich sterben, lange Spiele.
Banishment Decree
ist im Endeffekt
Excommunicate
als Instant für zwei Mana mehr; immerhin besser als ein 19. Land.
Zwischenfazit:
Weiß hat deutlich abgebaut. Der ersatzlose Verlust von
Arrest
wiegt schwer, auch bombige Uncommons wie
Glimmerpoint Stag
oder
Razor Hippogriff
sucht man vergebens. Übrig geblieben ist ein Mischmasch aus eher sinnlosen Infectkarten und überwiegend unbrauchbaren Metalcraft-Enablern und -Profiteuren. Man könnte auch sagen: Weiß ist in
Besieged
das, was Blau in
Sc
ars
war. Das hat allerdings den entscheidenden Vorteil, dass man im zweiten und dritten Pack tatsächlich belohnt werden kann, wenn sonst niemand in Weiß eingestiegen ist.
So viel für heute.
Im letzten Teil folgen dann die Rares. Außerdem vergleiche ich die Verfügbarkeit von Kreaturen- und Artefaktremoval in
Besieged
und
Sc
ars
und schaue mir an, ob sich im Format sonst noch was ändert.
Chris
Kommentiert.in unserem Forum