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Casual
Worldwake aus Casual-Perspektive, Teil 3
von Andreas "Zeromant" Pischner
22.02.2010

Da es unterdessen bereits zu einem kleinen Nebenthema dieser Reihe geworden ist, will ich heute wieder mit ein paar Worten zum selbstgemachten Limited-Spiel beginnen, genauer: mit einem Link. In diesem Artikel spricht Mark Rosewater über „Design Skeletons“, die „Blaupausen“ eines Sets, und er sollte ein Mustread für jeden sein, der ein eigenes Set zu entwerfen gedenkt oder – und hier kommen wir zum Thema (zumindest zum Nebenthema) – einen Cube zusammenstellen will! Sowohl ein gelungenes Set als auch ein gelungener Cube müssen mehr als nur eine Ansammlung interessanter Karten sein; die innere Struktur muss stimmen.

Meiner Ansicht nach gelangt jeder, der sich ernsthaft Gedanken zu diesem Thema macht, zwingend zu einer ähnlichen Vorgehensweise. Erinnert ihr euch noch an meinen Artikel zur Edition P? Ihr werdet nicht übersehen können, wie ähnlich meine Herangehensweise doch offensichtlich derjenigen gewesen ist, die auch in R&D genutzt wird; das geht bereits aus der Ordnung hervor, in der ich euch damals die Karten präsentiert habe. Ihr werdet außerdem nachlesen können, in welchen Punkten sich meine Philosophie von derjenigen von Wizards unterscheidet, sowohl der damaligen als auch der jetzigen (denn die Natur des Grundsets hat sich ja seitdem völlig gewandelt). Insbesondere halte ich nichts davon, durch eine Knappheit von Kreaturen oder spielbaren Karten allgemein die Suche nach den letzten akzeptablen Slots beim Deckbau in den Vordergrund zu stellen; ich bevorzuge es, den Spielern genügend Optionen zu bieten, dass sie mit ihrer Kartenauswahl Synergien und Fokus im Blick behalten, anstatt alles, was gut spielbar erscheint, automatisch zu übernehmen.

Auch wenn man sich entscheidet, einzelne Aspekte anders zu bewerten: Jede Limited-Umgebung muss als Gesamtheit geplant werden, benötigt eine durchdachte Struktur und thematische Geschlossenheit. Einzelne Karten finden ihren Platz darin nicht einfach nur, weil man sie mag, sondern weil sie eine gewünschte Funktion besitzen und einen ansonsten leeren Slot in der Gesamtstruktur einnehmen. Ein Design ohne ein solches „Design Skeleton“ ist nichts als Dilettantismus.

Nun aber zu Worldwake!

Commons

Was ich bereits über Allies im Speziellen und fünffarbige Tribes im Allgemeinen geschrieben habe, brauche ich bei Bojuka Brigand nicht zu wiederholen, aber ich will auf etwas anderes hinweisen, was mich an dieser Karte stört: Sie ist einfach nur schwächer als ihr grünes Pendant, der Oran-Rief Survivalist. Nun ist es natürlich in Ordnung, dass Schwarz weniger starke Kreaturen erhält als Grün (obwohl es seit dem allerersten Magic-Set viele, viele Jahre gedauert hat, bis Grün tatsächlich die Nummer 1 bei den Kreaturen war), aber dieses simple „wir nehmen die grüne Karte und tackern einen Nachteil dran“ stört mich, und dass dieser Nachteil in der Praxis gar nicht einmal allzu bedeutend ist (denn natürlich will man mit seinen wachsenden 2-Drops eh angreifen), macht es eher schlimmer als besser. Schwächer darf und soll der Brigand sein, aber eben auch ANDERS – gerade auf den ersten Blick sollte man nicht unmittelbar vom Regeltext ablesen können, dass Brigand > Survivalist ist.

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Unter anderen Umständen würde mich ein solcher Vergleich weniger stören – Grizzly Bears und Spineless Thug oder Goblin Raider im selben Grundset sind okay, eben weil sie die Stärken und Schwächen der verschiedenen Farben aufzeigen, aber Allies wollen ihrer Natur nach gemeinsam in mehrfarbigen Decks gespielt werden, und da empfinde ich es als unästhetisch, wenn ich meinen 2-Slot mit vier Survivalist und vier weiteren schwächeren Survivalist in Schwarz besetzen soll.

Jagwasp Swarm, der schwarze Snapping Drake, ist mir schlicht zu langweilig. Er ist keine schlechte Karte, und er kann in einem Limited-Environment eine nützliche Funktion erfüllen, aber hier reiten Wizards in ähnlicher Weise wie bei dem Removal Iona's Judgment auf der Tatsache herum, dass man im Limited auch dann Evasion-Kreaturen spielt, wenn ihr Preis-Leistungsverhältnis aus den Fugen geraten ist – den Swarm WILL man nicht spielen, den MUSS man spielen. Ich bevorzuge entweder effizientere Kreaturen (so wie Daggerclaw Imp oder Ravenous Skirge, von mir aus auch ein schwarzes Phantom Monster) oder solche, die einen interessanten zusätzlichen Aspekt besitzen, so wie Screeching Buzzard oder Final-Sting Faerie. Bei solchen Karten beschäftige ich mich gedanklich mit ihrer besonderen Eigenschaft. Bei Vanilla-Kreaturen (ohne Fähigkeiten) oder French Vanilla-Kereaturen (solche nur mit einem Keyword, so wie eben Flying) hingegen kann ich nur Manakosten und Kampfstärke zueinander in Beziehung setzen, und wenn diese Beziehung von Ineffizienz geprägt ist, macht mir die Karte keinen Spaß. Nicht jede Karte muss stark sein, aber weder stark noch interessant ist eine unzureichende Kombination.


Ein schönes Gegenbeispiel liefert Ruthless Cullblade! Einmal kann man argumentieren, dass bereits eine 2/1-Bodenkreatur für zwei Mana mehr taugt als ein 3/2-Flieger für vier, aber vor allem besitzt die Cullblade noch jene Extrafähigkeit, die sie nicht viel stärker, aber eben ungemein interessanter macht, ohne dass sie sich irgendwie komplex anfühlt. So muss eine simple Common-Kreatur in einem Expert-Set aussehen!

Kommen wir nun zu zwei Karten, deren Existenz ich auch aus Casual-Sicht begrüße: Pulse Tracker ist eine schöne Variante des „2/1 für ein Mana mit einem Nachteil“-Motivs. Man beachte insbesondere, dass der Tracker zum Beispiel nicht einfach schlechtere schwarze Savannah Lions (okay, für euch Kinder Elite Vanguard) darstellt! Obwohl die Lions zweifelsohne generell stärker sind, ist der Tracker nichtsdestotrotz nicht unmittelbar unterlegen, sondern eben ANDERS, und das ohne umständlich oder kompliziert zu sein, und deswegen – im Gegensatz zum Bojuka Brigand – gutes Design! Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass er im Limited nicht viel taugt, wo er einen 1/1er mit marginalem Vorteil darstellt.


Quag Vampires wiederum bezeugen, welch wertvolles, ja geradezu notwendiges Werkzeug Multikicker im Arsenal der Magic-Mechaniken darstellt! 1/1-Landwalker für ein Mana sind schon aus Flair-Gründen unverzichtbar, aber eben selbst im Limited in den meisten Fällen schlicht zu schwach. Multikicker löst dieses Problem auf elegante Weise.

Corrupted Zendikon gefällt mir ebenfalls aus Casual-Sicht sehr gut – die Karte ist eigentlich ziemlich stark! Tatsächlich ist sie mir sogar ein wenig zu stark – nicht der Powerlevel selbst ist das Problem, aber gerade hier wäre das „cannot block“ des Bojuka Brigand wichtig gewesen, finde ich. Es fehlt einfach etwas, was einem vermittelt, dass es sich um eine schwarze Karte handelt. Für die grüne Version wäre die Vanilla-Variante angemessen gewesen, hier vermisse ich das gewisse Etwas, welches mir vermittelt, warum gerade dies die schwarze Version ist.


Dead Reckoning ist designtechnisch ein Geniestreich! Die Verbindung zweier essenzieller schwarzer Fähigkeiten ist hier viel origineller gelungen als zum Beispiel bei dem plumpen (und klobigen) Cruel Revival. Weil das Reckoning eben nicht ein unmittelbares 2-zu-1 darstellt, konnte es auch mit angenehmen Manakosten versehen werden. Ich sehe voraus, dass ich in so mancher Casual-Partie Riesenspaß mit dieser von einigen offensichtlich unterschätzten Karte haben werde!

Auf Brink of Disaster hingegen trifft das Gegenteil zu: Langweilig, ineffizient, klobig und irgendwie auch nicht so richtig schwarz (selbst wenn dieses Prinzip seit Royal Assassin oder Blight bereits zahllose Vorläufer besitzt). Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Schwarz in Worldwake nicht drei gute Common-Removal bekommen sollte, aber hätte R&D sich dann nicht stattdessen einfach eine völlig andere Karte einfallen lassen können?


Apropos gute Common-Removal: Tomb Hex ist als schwarze Umsetzung des Landfall-on-Spells-Prinzips okay, doch ich finde, hier wurde eine Chance vertan: Für ein Mana weniger wäre dies eine wunderbare Casual- und Constuctedkarte gewesen (und auch keineswegs zu stark)! Dann hätten sich Wizards auch den Reprint von Smother schenken und Urge to Feed ein wenig fantasievoller gestalten können.

Als letzte Common ist da Mire's Toll, und sie kriegt einen Daumen nach oben: Obwohl ich im Casual bessere Alternativen zur Verfügung habe (insbesondere Blackmail ist in den allermeisten Situationen überlegen, ohne selbst noch allzu oft zum Einsatz zu kommen), gefällt mir diese Herunterskalierung von Mind Sludge auf ein der Häufigkeitsstufe Common angemessenes Niveau. So etwas fehlte noch für ein Limited-Environment, welches (weitgehende) Einfarbigkeit belohnt!

Uncommons


Ich habe es eben bereits kurz angesprochen: Smother ist eine schöne, starke Karte, aber ein letztlich überflüssiger Reprint angesichts der Möglichkeit, Tomb Hex für zwei Mana zu drucken. Urge to Feed wiederum wirft abermals die Frage auf, was zum Teufel eigentlich dieser Kartentyp „Tribal“ sollte, wenn er nicht einmal bei den offensichtlich allerpassendsten Karten benutzt wird! Weiterhin handelt es sich hierbei um einen schwieriger zu spielenden Last Gasp, der mit Gewalt darauf getrimmt wurde, zum Vampire-Tribe zu passen, und dabei eine unsynergetische Fähigkeit verpasst bekommen hat. Im Limited mag das Urge gelegentlich ein Gamebreaker sein, aber im Casual will ich mit meinen Vampiren angreifen! „Gain 1 life for each Vampire you control“, hätte mir so viel besser gefallen, oder auch schlicht, „put a +1/+1 counter on a Vampire you control“. Flavortechnisch hingegen wäre eine weniger spielstarke Variante am besten gewesen: „Tap any number of Vampire creatures you control. Target creature gets -1/-1 for each creature tapped this way. Put a +1/+1 counter on each creature tapped this way.“ Natürlich als Tribal Instant – Vampire!

Zu Nemesis Trap will ich auch nicht wiederholen, was ich bereits zu Traps geschrieben habe, nur darauf hinweisen, dass das „Broken Visage“-Motiv (ja, solche Karten kenne ich noch!) irgendwie nicht so recht in Schwarz hineinpasst, und dass der Umstand, dass die ersten Reaktionen zu Nemesis Trap, die ich im Netz gelesen hatte, lauteten, „Cool – damit kann man ja zwei Baneslayer Angel mit einer Karte töten!“, Bände darüber spricht, wie zahlreiche Spieler Magic-Karten wahrnehmen und einschätzen. Wenn ich mit Schwarz Weiß hosen will, habe ich als Casual-Spieler wahrlich bessere Optionen (Gloom, Dread of Night, Stench of Evil, Virtue's Ruin, Dystopia...), und deswegen ist diese Falle, selbst wenn sie gegen White Weenie in Standard benutzt werden sollte, für mich schlicht ein verschenkter Uncommon-Slot.


Nun zu den Kreaturen: Caustic Crawler ist eine naheliegende Umsetzung des Landfall-Themas in Schwarz, die ich bereits in Zendikar erwartet hätte. Allerdings frage ich mich, ob der Crawler als 4/4er wirklich zu stark gewesen wäre – Fetchländer sind im Limited schließlich eine Seltenheit. So erinnert er mich ein wenig an die klobige Weed-Pruner Poplar und erscheint mir für eine Uncommon nicht stark, spektakulär oder komplex genug – mindestens eines von dreien sollte es schon sein, ansonsten wäre es besser, eine Common daraus zu machen.

Shoreline Salvager ist eine schöne Umsetzung des Freundfarben-Themas – aber was hat dieses Thema eigentlich in Wordlwake zu suchen? Hatten wir nicht gerade erst nach der Buntheit von Alara die Einfarbigkeit von Zendikar zu genießen begonnen? Dieser Zyklus und die zweifarbigen Manlands (nicht die Karten selbst) stören mich etwas.

Bloodhusk Ritualist sehe ich wieder als Volltreffer – eine Mischung aus Chittering Rats und Mind Sludge, what's not to like? Perfekt geeignet für Limited ebenso wie für Casual!


Über Scrib Nibblers hingegen sollte ich vielleicht lieber gnädig schweigen – oder aber doch ungnädig meckern: Was soll das? Ich verstehe weder, wieso eine eigentlich blaue Form des Milling auf einer schwarzen Kreatur zu finden ist, noch was der (äußerst marginale) Lifegain darauf zu suchen hat, noch wieso eine derartig grottenschlechte Karte, die ich selbst aus meinen Backdraft-Decks vermutlich fernzuhalten wüsste, überhaupt gedruckt wurde. Wenn dieses Konzept Wizards schon wichtig war (und ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wieso), warum kosten die Mistviecher dann nicht nur ein Mana? Deutlich schlechter als Hedron Crab wären sie auch dann immer noch. Da drängt sich doch der Verdacht geradezu auf, dass MaRo diese Karte genau deswegen ins Set geschummelt hat, damit sich weltweit Magic-Spieler genau diese Frage stellen: Was zur Hölle soll das?!

Rares


Butcher of Malakir ist genau die Sorte Fatty, von der ich mir wünschen würde, dass ich sie heute noch anderen Spielern vertauschen könnte – so wie damals in der guten alten Zeit, als die Bedürfnisse von Turnierspielern und Casual-Spielern einander eher ergänzten als entsprachen, und man seine Savannah Lions und Winter Orb für Lord of the Pit und Fungusaur antauschen konnte. Heute wollen alle dieselben Karten: Celestial Colonnade, Abyssal Persecutor, Admonition Angel... Und wenn sich doch einmal ein skilltechnisch herausgeforderter und geschmacksverirrter Spieler in den fliegenden Grave Pact für sieben Mana verliebt, dann bestellt er ihn sich halt für 50 Cent im Internet. Deswegen fühlt sich ein Booster, welcher diese Rare enthält, beim Öffnen ungefähr so wie ein Booster ohne Rare an. Komplettiert wird die Nutzlosigkeit des Butchers dann noch dadurch, dass sein Effekt im Limited zu stark ist – klar ist er mit sieben Mana recht teuer, aber nicht teuer genug, dass er frustrierende „Oops, I guess you win!“-Momente vermeidet. Wenn er schlicht ein Gatekeeper of Malakir in einer 5/4- (oder von mir aus auch 5/5-) Flieger-Variante für sieben Mana wäre, okay – das befände sich am oberen Rand dessen, was ich im Limited gerade noch akzeptabel finde. Aber ein ausgewachsener Grave Pact-Effekt auf einem dicken Flieger (der auch noch einmal triggert, wenn man ihn umbringt) ist einfach zu viel! Eine der unerfreulichsten Rares des ganzen Sets aus meiner Sicht.

Das Tellerbunteknete-Ally-Deck wird mit Agadeem Occultist beschert. Nun mochte ich Karten wie Coffin Queen und Bone Dancer schon immer, deswegen finde ich es ein wenig schade, dass diese neueste Inkarnation an das Ally-Thema gebunden ist. Wahrscheinlich werde ich also doch etwas mit Harabaz Druid und Ancient Ziguurat bauen...


Der dank Malakir Bloodwitch bereits gut gefüllte 5-Mana-Slot im Vampirdeck erhält mit Anowon, the Ruin Sage einen weiteren Kandidaten. Eigentlich muss man Anowon gar nicht unbedingt mit anderen Vampiren spielen – aber eigentlich ist er mit Toughness 3 auch ein wenig zu fragil für eine 5-Mana-Kreatur. Im Casual geht das aber in Ordnung, und einen Anowon sollte jedes Vampirdeck haben, genau so wie jedes Zombie-Deck ein Call to the Grave.

Und da wir gerade bei Vampiren sind: Natürlich wollen wir Vampirspieler alle vier Kalastria Highborn haben, oder? Alternativen wie Bloodghast oder Vampire Hexmage mögen unter Umständen im Constructed attraktiver sein oder auch nicht, aber aus Casual-Perspektve muss dieser Slot natürlich zuallererst mit der Karte besetzt werden, auf der das Wort „Vampire“ noch einmal im Regeltext steht. Ich bin ja auch nicht völlig unempfänglich für vorgefertigte Deckstrukturen!


Viel eher lädt natürlich Death's Shadow dazu ein, sich etwas Ausgefallenes zu überlegen. Ich bin gegenüber solch extremen Karten immer skeptisch – zu leicht stellt sich das Phyrexian Dreadnought-Syndrom ein (was bedeutet, dass die Karte zwischen komplett unspielbar und broken oszilliert, je nachdem wie das Umfeld und der aktuelle Oracle-Text gerade beschaffen sind). Wenn ich Boneshredders Kommentar zum letzten Teil dieses Artikels richtig verstanden habe, erwartet er von mir jetzt, dass ich euch Dinge wie die Kombo mit Volcano Hellion (vielleicht noch plus Fling) vorkaue, aber mal ehrlich – wollt ihr euch so etwas nicht lieber alleine ausdenken? Ich bin eh kein Freund solcher Kombos. Ich denke, ich stecke zwei Schatten in ein „echtes“ Suicide-Black-Deck – so eines mit Carnophage, Wretched Anurid, Dark Confidant und Devour in Shadow – und habe damit meinen Spaß.


Es bleibt von den Rares noch Quest for the Nihil Stone. Generell bin ich ja kein Freund von Karten, die man VOR Discard spielen muss – Megrim ist halt (außer natürlich in einem Kombodeck) einfach nur schlecht – aber einerseits kostet die Quest lediglich ein Mana, dann haut sie wirklich mächtig rein, wenn sie aktiv ist, und schließlich harmoniert sie in gewisser Weise sogar mit dem Discard, den man ja offensichtlich spielt. Denn sie fordert den Gegner ja unmissverständlich auf, immer eine Karte in der Hand zu behalten, und dann hat man auch wieder etwas, was man mit seinem Discard sinnvoll anfangen kann, selbst wenn man ihn nur gegen Länder des Gegners abtauscht. Auch hier genügen mir aber zwei als Ergänzung zu vier The Rack in einem dedizierten Discard-Deck – mein ganzes Deck will ich nicht (zum Beispiel mit Anvil of Bogardan) darauf ausrichten, und daher muss ich einkalkulieren, dass ich eine Quest nachziehe, wenn die Hand meines Gegners wunschgemäß bereits leer ist, und sie nur eine tote Karte darstellt. Trotzdem finde ich den Gedanken eines kreaturenlosen Discard-Decks durchaus attraktiv (wo vier Rack als Siegbedingungen nicht ganz ausreichen), wenngleich eher unter ästhetischen Gesichtspunkten, denn dem Gegner mit meiner Kreaturenlosigkeit potenziell nutzlose Handkarten zu bescheren hat keinen wirklichen Mehrwert in Zusammenarbeit mit einer Strategie, welche darauf ausgerichtet ist, seine Hand komplett zu leeren...

Mythic






Und nun die Zusatzzahl: Vier. So viele Abyssal Persecutor will ich nämlich, genau wie die meisten anderen Spieler auch... seufz... Ich hasse Wizards dafür, dass sie nicht nur überhaupt Mythic Rares eingeführt haben, sondern zudem noch solche, die man vier Mal in ein Deck stecken will. Beim Persecutor ist das offensichtlich so, denn schon einen kann man sich nur leisten, wenn man zuversichtlich ist, ihn auch jederzeit wieder loswerden zu können – aber wenn man das kann, dann spielt man diesen undercosteten dicken Flieger natürlich gleich vier Mal! Das muss übrigens die Karte aus Worldwake sein, die MaRo gemeint hat, als er sagte, sie wäre nur durch den Wegfall von Damage auf den Stack druckbar geworden... Ich hätte ja lieber Damage on the Stack behalten. Carrion Feeder macht(e) mir nämlich noch mehr Spaß als diese Karte hier,obwohl mir ihre Initialien irgendwie gefallen. Warum ich überhaupt das dringende Bedürfnis habe, mit ihr zu spielen, hängt vermutlich mit meinem Juzam Djinn-Komplex zusammen: Ich habe diese Karte aus Arabian Nights, die den archetypischen billigen schwarzen Fatty mit einem hässlichen Nachteil darstellt, niemals besessen. Sie war einfach zu teuer. Und Phyrexian Scuta war einfach nicht das Gleiche. Unterdessen ist Juzam Djinn gar nichts Besonderes mehr, und ohne Dark Ritual würde man ihn heute in Standard vielleicht gar nicht mehr spielen, aber das Bedürfnis, einen Pakt mit dämonischen Kräften abzuschließen und meinen Gegner mit diesen in Grund und Boden zu stampfen, besteht immer noch in mir fort, wie ihr sicherlich alle nachvollziehen könnt, und der Persecutor ist die moderne Variante des Djinns.

Ich verabschiede mich dann bis nächste Woche, wenn ich das Gleiche in Grün durchexerziere!




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