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Von Oakland nach San Diego, Teil 1
von Florian Koch

Der Montag sollte ein entspannter Tag werden. Nach dem Frühstück holen wir die Mietwagen ab und dann auf zum Walegucken! Wir kommen auch einigermaßen pünktlich los, verfahren uns aber leicht auf dem Rückweg, was jedoch nicht allzu viel Zeit kostet. Zurück im Hotel sind die Anderen noch nicht ganz fertig und am Ende kommen wir erst gegen halb zwölf los. Nachdem Alex getankt hat, machen wir uns auf den Weg. Wir entscheiden uns, nicht Kolonne zu fahren und verfahren uns beide erstmal unabhängig voneinander auf dem Weg zur Autobahn. Bis Monterey ist es auch weiter als wir gedacht haben und das Auto von Wasti, Simon, Lino und mir verpasst auch noch die Ausfahrt nach Monterey. Zu dem Zeitpunkt ist aber schon klar, dass es für die Wale eigentlich nicht mehr reichen kann. Fail! Als wir dann in Monterey ankommen verfahren wir uns gleich noch einmal in der Stadt, finden dann aber recht schnell den Strand und die anderen.

Nach dem Mittagessen fahren wir dann von Monterey aus die Scenic Route 1 runter. Das ist die Küstenstraße, von der aus man quasi die ganze Zeit auf's mehr schaut. Einerseits ist das zwar eindrucksvoll, andererseits wird es auch recht bald dunkel und die 1 ist nicht nur für ihre Schönheit bekannt, sondern auch für ihre Entlegenheit. Wir kehren also beim ersten Anzeichen von Zivilisation in ein Motel 6 ein und feilen weiter an unseren Draftkünsten. Ich sitze hinter Wasti und bekomme nach First Pick Hideous End noch ein zweites geschoben. Aus dem Booster fehlt eine Uncommon.


Im dritten Booster herrscht so was von gähnender Leere, dass ich mich für Whiplash Trap entscheide. Danach habe ich die Wahl zwischen Gigantiform und Surrakar Marauder. Das rechtfertigt wieder mal eine Umfrage. Zuvor aber noch ein paar relevante Informationen: Ich habe bisher keine gute schwarze Karte weitergegeben. Ich würde fast sage, keine spielbare, aber ein Blood Seeker war wohl dabei. In Grün ist auch nicht viel passiert aber nachdem ich erst Sea Gate Loremaster aus meinem ersten Booster geschoben habe, habe ich dem Jörg auch noch einen Oran-Rief Survivalist gegeben. Der zweite Booster, aus dem ich das zweite Hideous End genommen habe, hatte außerdem noch Kor Hookmaster.


Nun denn, ich nehme den Marauder, weil die oben genannten Fakten für mich insgesamt als Grund ausreichen, die richtige Farbe über die höhere Qualität zu favorisieren. Danach geht es weiter mit Blazing Torch und ein paar random Picks, Ochsen und ich weiß nicht was noch. Ordentliche Signale gibt es nicht mehr und auch nur noch eine schwarze Karte, ein Hagra Crocodile oder so. Der First Pick im Booster konnte nicht so allzu viel, dann bekomme ich Hideous End geschoben und danach stirbt Schwarz, einfach so. Ich hatte gegen Mitte des ersten Boosters schon das Gefühl, dass Wasti auch Schwarz draftet, aber der Plan war natürlich auch noch einige schwarze Karten im dritten Booster aufzusammeln, weil ich einfach gar nichts Schwarzes im ersten geschoben hatte. Aber nein, nach dem Hideous End kommt nichts mehr, was besser als ein Krokodil ist. Der dritte Booster gibt dann erneut fast nichts Schwarzes her, was auch nicht überraschend ist, links von mir sitzen zwei Schwarz-Drafter wie sich später herausstellt.

Mein erster Gegner ist Alex, der ein fast monorotes Deck an den Start bringt. „I hope you die“, scheint das Motto seines Decks zu sein, tu ich aber nicht. Mein Deck ist zwar ein Haufen und ich wehre mich erst mal nicht sonderlich, aber Hideous End für alles, was bei Alex anständiges Schadenspotenzial hat, reicht; in beiden Spielen. Gegen Lino bestreite ich dann das schwarze Controlmirror. Der Fiese hat mich nicht nur im Draft gescrewt, sondern verhaut mich auch gnadenlos. Im Ersten werde ich auskontrolliert, dann screwt er rum und im Dritten halte ich eine langsame Hand. Aus irgendwelchen Gründen packt Lino in dem Spiel seinen Aggrodraw aus und ich ziehe keine frühen Drops nach. Ich kann mich zwar fast noch stabilisieren, aber eben nur fast. In der dritten Runde führt Simon mich dann mal richtig vor, nicht spielerisch, sondern mit überlegener Kartenqualität. Nachdem ich im Ersten ein wenig screwed war und keine Schnitte gegen Hellkite Charger hatte, komme ich gut ins zweite Spiel. Ich spiele Grazing Gladehart und halte eine Spinne für seinen Drachen zurück. In der fünften Runde spiele ich Mind Sludge für vier. Simon hat noch nichts außer Mana-Beschleunigung gemacht und muss vier seiner fünf Handkarten abschmeißen.


Er wirft den Drachen und ein paar andere Tiere weg und spielt in der nächsten Runde seine letzte Handkarte, Wolfbriar Elemental. Hallo! Muss das sein? Einige der Tokens kann ich noch abarbeiten, aber sein Deck feuert munter from the Top: Gnarlid Pack, Gigantiform usw. Dagegen bin ich einfach machtlos.

Aber wenn schon 1-2 draften, dann in diesem. Die Rare-Ausbeute ist so traurig, dass es schwer zu glauben ist. Die mit Abstand beste Karte ist Lavaclaw Reaches. Dafür gibt es Feinheiten wie Triple Devout Lightcaster, Doppel-Hellkite Charger und Doppel-Summoning Trap. Also das waren zumindest gefühlt so die nächsten Picks. Danach werden wir rausgeschmissen und dann geht's Schlafen.

Dienstag machen wir uns auf den Weg zu einem der großen Tempel des Kapitalismus. Im Factory Outlet Center in der Nähe von LA geben Simon, Wasti, Lino, Jörg und ich zusammen bestimmt 1000$ aus, obwohl die Sachen nicht viel kosten und eigentlich keiner von uns Bock auf Shoppen hat. Die anderen Drei verweigern komplett und testen stattdessen lieber weiter in einem der ortsansässigen Burgerläden. Nachdem wir das „notwendige“ Übel hinter uns gebracht haben fahren wir noch drei Stunden Richtung Joshua Tree National Park. Eine Stunde davon verbringen wir im Stau in Los Angeles...


Endlich im Hotel angekommen werden natürlich sofort wieder die Booster ausgepackt. Die nächste Draftqueue startet. Diesmal sitze ich zwischen den Schweizern, Matthias rechts, Nico links. Als First Pick präsentiert sich mir Hideous End oder World Queller als einzig richtig gute Karten.


Ich entscheide mich nach langem Hin und Her für die weiße Kreatur. Das Hauptargument ist an dieser Stelle letztlich, dass Weiß im Draft meistens leichter zu lesen ist als Schwarz. Das mag ein bisschen seltsam klingen, aber mal abgesehen davon, dass häufiger weiße als schwarze Karten firstgepickt werden, wirkt noch ein wenig nach, wie ich gestern hoffnungslos mit Schwarz gestrandet bin, ohne, dass ich viel hätte dagegen tun können. Das haben wir auch noch länger auf der Fahrt diskutiert und die meisten von uns wären an der Stelle wohl so wie ich unter die Räder gekommen.

Im zweiten Pick bekomme ich Steppe Lynx aus einem schwachen Booster, dass sonst noch Roil Elemental beinhaltet. Im dritten bekomme ich dann Nissa Revane woraus ich lese, dass vor mir niemand unbedingt Grün sein möchte. Weitere grüne Karten sind von einem einzelnen Harrow abgesehen dann leider Fehlanzeige. Neben den genannten Karten habe ich nach dem ersten Booster noch ein paar weitere marginale blaue und weiße Karten. Tolle Wurst! Der zweite Booster geht im Prinzip so weiter. Ich kann mich nicht so recht für eine Strategie entscheiden. Ich werfe zwischendurch immer mal ein Auge auf Hedron Crab, von denen einige unterwegs sind, aber ich will sie nicht sehr früh nehmen und am Ende tablet nur eine. Dafür bekomme ich zwei späte Living Tsunami. Nach First Pick Nissa's Chosen bleiben auch die Farben weiterhin eher unklar. Am Ende des zweiten Boosters weiß ich immer noch nicht, ob ich U/W oder U/W/g sein kann oder muss. Mein Draft ist ein Haufen Dreck. Im dritten Booster firstpicke ich aus einem anständigen Booster Celestial Colonnade. Irgendwie lucke ich mir dann noch Doppel Wind Zendikon, so dass mein Deck am Ende doch auch zumindest potenziell einigermaßen aggressiv sein kann. Am Ende habe ich ungefähr elf spielbare Karten aus dem Worldwake-Booster bekommen und muss immer noch zwei Füller spielen. Außerdem entscheide ich mich, dass GW-Manland in mein Deck zu splashen, möglich machen das ein Forest und zwei Pilgrim's Eye.

In der erste Runde spiele ich gegen Simon, wobei „spielen“ einen falschen Eindruck vermittelt. In Wirklichkeit nimmt Simon mich mit seinem UB-Deck nach Belieben her; wieder. Schuld daran ist vor allem das Roil Elemental, für das ich kein Removal habe. Und damit Living Tsunami zu klauen, ist einfach frech. Nach dem zweiten Spiel zeigt er mir seine Hand, in der noch fünf gute Karten sind. Ich habe ungefähr alle mir zur Verfügung stehenden Ressourcen aufgebraucht und trotzdem chancenlos verloren. Danke für dieses Matchup. In der zweite Runde screwt Alex das eine und floodet das andere Spiel. Das ist dementsprechend nicht so schwierig zu gewinnen. Als Letztes muss ich noch gegen Matthias ran. Der spielt Weiß-Rot. Im ersten stolpert er über Manascrew, aber ich habe keinen besonders aggressiven Draw. Als er das vierte Land schließlich findet, kann er Chain Reaction spielen und das Spiel wird doch noch ein knappes. Am Ende verliere ich, glaube ich, weil ich vergessen habe zurückzuboarden. Dispel kann ich gegen ihn nie einsetzen, aber mit einem Makindi Shieldmate hätte ich das Race vermutlich gewinnen können.


Im zweiten beginne ich mit Steppe Lynx, Wind Zendikon, Wind Zendikon, aber er stabilisiert trotzdem noch und mithilfe seines Basilisk Collar wird das Spiel noch einmal superknapp, aber ich gewinne es. Das dritte eröffen ich wieder mit Doppel-Zendikon und wieder kann Matthias sich einigermaßen stabilisieren. Am Ende wird das Race extrem knapp. Mithilfe von Whiplash Trap, Shieldmate's Blessing und Permafrost Trap kann ich es aber so gerade für mich entscheiden. Zur Belohnung gibt's Lavaclaw Reaches für mich.


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