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Eternal
Zwischen den Tagen
von Pascal Baatz
12.01.2010

Nach den Festtagen bleibt immer eine Menge übrig: Essen, Tannenbäume, Böller, Kopfschmerzen, Kater und Magic-Reste, die sich zwischen den Tagen festgesetzt haben. Da ich nicht für Planet Feiertage schreibe, werden zu Beginn des Jahres nur die Magic-Ereignisse aufgearbeitet, die in den letzten Wochen passiert sind. Es folgt also ein möglichst schonender Start in 2010 ohne tiefgreifende Theoriediskussionen.

Fremdformatierung

Auf dem Dezemberturnier in Iserlohn wagte ich mich einmal wieder ins Standardformat, da ich es entgegen vielen anderen Leuten im Moment spannend finde. Jund ist ein bisschen wie Threshold, jeder hat angeblich ein gutes Matchup dagegen und dennoch lenkt es das Metaschiff. Zudem hat Baneslayer Angel nicht nur den Preis von Tarmogoyf erreicht, sondern löst auch ähnliche Reaktionen aus, wenn irgendwo der Name der Karte fällt. Diese Umgebung lädt zum kreativen Deckbau nur so ein und erfolgreiche Decks müssen weder Kaskadekarten noch den Engel spielen. Der Beweis dafür ist z.B. „Boros Bushwhacker“, mit dem immer wieder Erfolge erzielt werden und welches ich zu einem siebten Platz in Iserlohn pilotierte.

Da ich noch nicht so recht im aktuellen Standardformat angekommen bin, kann ich allerdings nicht so viel zum Deck sagen. Ich verwechsle Baneslayer Angel immer noch mit Exalted Angel, was ich meistens erst beim Verteilen des Erstschlagschadens bemerke, schlechter Tausch inklusive. Der andere grobe Schnitzer erwächst aus der Gewohnheit, mit Fetchlands auf Duals Zugriff zu haben. Viel zu oft habe ich gedacht: „Dann fetch ich EOT von ihm mit Marsh Flats ein Plateau und spiele dann… ah Mist, falsches Format!“


Dennoch habe ich gegen Jund, Monoweiß und zwei UWR-Kontrolldecks gewonnen und die groben Spielfehler gekonnt auf die beiden Bant-Matchups verteilt, die mit dem Deck ohnehin schwer zu gewinnen sind. Das gilt vor allem für das Matchup gegen meinen Teamkollegen, der einen Platz hinter mir landete und dessen Conqueror's Pledge-Tokens jedes Aggrodeck zur Verzweiflung treiben. Das Kontrolldeck, wahlweise Austrian oder American Control genannt, ist übrigens noch ein Beispiel dafür, dass es nicht Kaskadekarten oder Engel braucht, um Spiele im Standardformat zu gewinnen. Sicherlich wird Baneslayer Angel auch in UWR-Control-Sideboards gespielt, doch da würde zur Not ebenso ein Felidar Sovereign funktionieren. Aber zurück zu Decks die Lifelink gar nicht mögen:


4 Scalding Tarn
4 Arid Mesa
4 Marsh Flats
3 Mountain
5 Plains
3 Teetering Peaks

2 Elite Vanguard
2 Goblin Bushwhacker
4 Goblin Guide
4 Steppe Lynx

3 Kor Skyfisher
4 Plated Geopede
4 Ranger of Eos

4 Lightning Bolt
2 Burst Lightning
4 Path to Exile
2 Elspeth, Knight-Errant
2 Earthquake


3 Oblivion Ring
2 Journey to Nowhere
3 Manabarbs
2 Brave the Elements
3 Celestial Purge
2 Punishing Fire

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Was das Maindeck betrifft, bin ich bis auf Earthquake, welches den ganzen Tag zu enttäuschen wusste, zufrieden. Genau wie im Sideboard sollte für diese Slots die „meeehr Spotremoval“-Strategie gefahren werden. Möglich wären zwei weitere Burst Lightning, Journey to Nowhere, Oblivion Ring oder Ajani Vengeant, wobei ich klar zu letzteren beiden tendiere. Sie helfen bei gegnerischem Ajani Vengeant weiter und ermöglichen das Abstellen von Lifelink-Kreaturen, die nun mal das größte Problem des Decks sind. Gegebenenfalls kann man ein Fetchland und/oder Teetering Peaks durch Terramorphic Expanse ersetzen, da das Deck teils inkonsistente Starthände zieht. Wenn man die Bombe lieben lernen will, sollte man also hauptsächlich üben, Mulligans zu nehmen. Immerhin bestraft Boros Bushwhacker nicht nur die eigenen schlechten Mulliganentscheidungen sondern vor allem die des Gegners. Des Weiteren sollte man sich auch nicht zu sehr darüber ärgern, den Würfelwurf zu verlieren, da man dank Goblin Guide oft schnell genug ins Spiel startet und die Extrakarte bei diesem wie gesagt inkonsistenten Deck sehr nützlich ist. Im Turnier habe ich jedenfalls alle Würfelwürfe verloren und so einige Mulligans nehmen müssen. Die riskanten bzw. langsamen Hände, die ich gehalten habe, führten jeweils zum Verhängnis, womit ich die Wichtigkeit einer guten Bewertung der Starthand nur noch einmal betonen möchte.


Das Sideboard war bis auf die Verlegenheits-Brave the Elements gut, welche einfach zu wenig machen, als dass man sie boarden will. Manabarbs habe ich leider nie gezogen, da die Spiele gegen Kontrolldecks zu schnell zu Ende waren, aber in Testspielen habe ich gesehen, wie gut die Karte ist, wenn man sie korrekt einsetzt. Punishing Fire, meine Tech gegen Lifelink und Soul Warden, war nicht schlecht, scheiterte aber auch gerne an zu wenig rotem Mana. Dahingehend wünsche ich mir in M11 Sulfuric Vortex oder noch viel besser: keinen Baneslayer Angel. Erstere Karte beinhaltet leider nicht die Lizenz zum Gelddrucken, letztere…

Meta 2010

Zwischen den Runden spähte ich in Iserlohn ab und zu in die anderen Formate, vor allem natürlich Legacy. Folgendem Foreneintrag haben wir einen detaillierten Metabreakdown zu verdanken, der sich in etwa so liest:

7 Merfolk (alle Monoblue)
4 Canadian Thresh
4 Dredge (alle ohne Lion's Eye Diamond, 3 mit Bloodghast)
4 Fish (1 Ubr-Faeries, 1 Ubg-Faerie/Fish, 1 Ubg inkl. Vampire Hexmage/Dark Depths, 1 Ugw)
3 Goblins (2 Rgb, 1 Rb)
3 Bant-Survival (alle mit Loyal Retainers + Iona, Shield of Emeria)
3 ProBant
3 Dreadstill (2 Ugr, 1 Ugb)
2 GoyfSligh
2 NLS/ANT (1 NLS, 1 ANT mit Buw)
2 Supreme Blue
2 Affinity
2 MBC/Discard
2 Enchantress
1 Walker, Texas Ranger
1 LoamRock
1 Bgw-LoamPox
1 Baseeruption
1 Ubg-Reanimator
1 MUC/rw
1 Belcher
1 MonoR-Sligh
1 Red Death
1 Rock Survival
1 ITF
1 Stasis
1 UB Dreadnought
0 Landstill

Meervolk setzt sich allmählich an die Spitze des Metagames, hat jedoch noch keine beunruhigenden Zahlen erreicht. Da diesem und anderen Tribaldecks die typischen Schwächen innewohnen wie z.B. Massremoval, Engineered Plague, viel Spotremoval, etc. denke ich auch nicht, dass Merfolk Legacy aus den Angeln heben wird. Einerseits hat der Merfolk Sovereign aus M10 das Deck etwas aufgewertet, zum anderen handelt es sich einfach um eine Gegenreaktion zum vermehrten Auftreten von Kombodecks. Die anhaltende Beliebtheit und Erfolgsquote von Canadian Threshold erklärt sich ebenfalls durch das gute Kombomatchup und den Stifle/Wasteland-Plan, den auch das Merfolkdeck häufig nutzt, um Spiele zu entscheiden, bevor die erste Kreatur das Spiel betritt. Ansonsten dürfte noch die letzte Zahl interessant sein. In Anbetracht der meistgespielten Decks kann Landstill einfach nicht mehr mithalten. Dieses Problem habe ich bereits in meinen Landstillartikeln beschrieben und mit Speedstill bzw. Walkerstill neue Entwicklungsrichtungen aufgezeigt.

Gleich zu Beginn des jungen Jahres bescherte uns „German Magic 1“ einen weiteren interessanten Metabreakdown, der u.a. durch viele Vintage-Spieler ein bisschen verzerrt sein dürfte. Dementsprechend ist der Anteil von ANT und Dredge noch höher als gewöhnlich. Zählt man Zoo und Goyfsligh sowie Countertop und Countertop (Progenitus) zusammen, kommt man auf folgende Liste von Decks mit mehr als 5% Metaanteil, die sich mit Iserlohn mehr oder weniger deckt:

25 ANT
24 Canadian Threshold
21 Countertop
19 Sligh/Zoo
16 Merfolk
15 Dredge

Die Top 8 des Turniers präsentiert sich mit je drei Zoo/Slighlisten und drei Aggro-Loam-Decks recht eintönig, wenn da nicht die beiden anderen Decks wären. New Horizons wurde bereits auf MTG: The Source vorgestellt und diskutiert, während Dream Halls bis jetzt eher als zugige, verwaiste Baustelle galt.

Leider ging New Horizons, ein sehr interessantes und starkes Deck, in der Diskussion im Forum völlig unter, da man sich uneinig war, wie der Erfolg von Dream Halls zu bewerten ist. Schaut man sich neben der Diskussion auch bekannte Kartenshops und Umschlagsplätze an, fällt auf, dass hier mehr gehypet als nachgedacht wird. Ein einziges erfolgreiches Ergebnis reicht keineswegs aus, um das Deck gut nennen zu dürfen, denn die Konsistenz der Liste lässt zu wünschen übrig und auch ohne Counter schaffen es schnelle Goyfsligh-Listen, die Dream Halls-Kombo zu racen. In diesem Zusammenhang ist ein interessantes Phänomen zu bemerken. Während Spieler mehrmals gut abschneiden müssen, um zu beweisen, dass sie nicht nur Glück hatten, sondern wirklich Magic spielen können, müssen Decklisten nur einmal ins Rampenlicht kommen und sind sofort in aller Munde. Wären neue Listen so nichtssagend wie Namen von unbekannten Spielern, würde sich kein Mensch um die Dream Halls-Liste scheren. Da dem aber nicht so ist, sollte man doch wenigstens erst einmal testen bzw. abwarten, bevor man sich zu einer Meinung hinreißen lässt. Dementsprechend kann ich im Moment noch nicht viel zum Deck sagen, finde es aber wie gesagt zu inkonsistent in Vergleich zu den Kombo-Alternativen. Sicherlich hat Dreamhalls weniger Probleme mit Counterbalance und Chalice of the Void, ist deswegen aber auch langsamer. Spell Pierce, Gaddock Teeg, Ethersworn Canonist und Trinisphere sind aber weiterhin problematisch und nicht zuletzt ist Lim-Dul's Vault, der wichtigste Tutor des Decks, genau wie der Infernal Tutor von ANT ein gutes Spell Snare-Ziel.

Der Rest der Welt

Jenseits des großen Teiches erreichten uns außerdem die Toplisten der „StarCityGames 10k Open“-Turniere in St. Louis und Los Angeles. Wie im Forum nachzulesen ist, wird diese Turnierreihe das ganze Jahr über in verschiedenen amerikanischen Städten veranstaltet und bringt erfolgreichen und treuen Spielern eine Einladung zum Turnier am Jahresende ein, quasi der SCG-Pro-Tour, in welche die SCG-Grand-Prix münden. Da immer Standard und Legacy gespielt wird, werden diese großen Turniere mit Sicherheit interessant für Metagame-Beobachtungen und neue Trends beider Formate sein.


In St. Louis fanden sich folgende acht Decks in den Top 8 wieder, nachdem sich ihre Piloten durch ein Feld schlagen mussten, das dem oben genannten Iserlohner Meta ähnelt. Viel Merfolk, Kombo, Threshold und dazu noch so einige Stax- sowie Landdecks, aber so gut wie kein Landstill.

2 Aggro-Loam
2 Merfolk
2 Lands
1 Zoo
1 Natural Order-Countertop

„Lands“ oder „XX Lands“ (mit XX gleich der Anzahl, die man spielt) ist in Amerika etwas beliebter als hierzulande und auch ein solides Deck, aber u.a. durch das Preisschildchen an The Tabernacle at Pendrell Vale in seiner Verbreitung eingeschränkt. Nebenbei ist es durch Blood Moon-Effekte und Price of Progress, also nicht gerade formatfremde Karten, zudem noch leicht zu besiegen. Solange keine Karten gedruckt werden, die das Deck günstiger oder stärker machen, wird es wohl immer sein Nischendasein fristen, jedoch auch immer wieder in einer Top 8 auftauchen. Beide Listen sind solide gebaut, wobei mir das Maindeck von Chris Anderson mit integriertem Academy Ruins-Engineered Explosives Lock-besser gefällt.

Konsequenterweise würden wie bei Owen Turtenwald dann auch Chalice of the Void ins Sideboard gehören, um Kombodecks zu stören und verschiedenste Hatekarten wie Extirpate und Relic of Progenitus zu verhindern. Was ich hingegen in beiden Listen vermisse, ist ein Worm Harvest als schnelle Wincondition, die auch noch das Problem von Swords to Plowshares bzw. Path to Exile auf Manlands umgeht.

Interessante Neuigkeiten bietet das Zoodeck von Mark Larson mit Steppe Lynx und Knight of the Reliquary:


4 Arid Mesa
4 Windswept Heath
4 Wooded Foothills
3 Plateau
1 Savannah
2 Taiga
1 Forest
1 Mountain
1 Plains

4 Grim Lavamancer
4 Steppe Lynx
4 Wild Nacatl
4 Tarmogoyf
3 Knight Of The Reliquary
4 Qasali Pridemage

4 Lightning Bolt
4 Lightning Helix
4 Path To Exile
4 Chain Lightning


4 Tormod's Crypt
2 Ethersworn Canonist
2 Krosan Grip
2 Price Of Progress
2 Gaddock Teeg
3 Pyroclasm

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Die Synergie des Boros-Bushwhacker-Decks, also Steppe Lynx und zwölf Fetchlands, verhilft auch diesem Deck zu einem explosiveren Start, als es mit Kird Ape möglich ist, und Knight of the Reliquary sorgt dafür, dass Katze auch später im Spiel gut ernährt wird. Dank der schlanken Manakurve kann man Länder gut zurückhalten, um einen nachgezogenen Steppe Lynx selbst späterhin zu nutzen. Dem vereinzelt auftauchenden Argument, dass Kird Ape besser in der Defensive wäre, begegnet man einfach mit einem nicht gezündetem Fetchland auf dem Tisch oder besser noch mit dem Hinweis, dass es sich um ein Aggrodeck handelt. Im Gegensatz zu Goyfsligh verzichtet diese Zooliste auf den üblichen Burnfinish, da Price of Progress und Fireblast mit einer stark auf drei Farben ausgelegten Manabasis ohnehin schlecht zu unterstützen sind.


Lightning Helix ist in Matches gegen andere Aggrodecks sicherlich gut, aber angesichts von acht Bolts und vier Path to Exile reicht ebenso gut Magma Jet, da Scry in dieser Version z.B. dafür benutzt werden kann, ein weiteres Fetchland für Steppe Lynx zu finden. Um einer langen Diskussion mit den einleitenden Worten, „Magma Jet ist sooo schlecht“, vorzubeugen möchte ich kurz darauf eingehen, warum dies nicht der Fall ist. Bei der Karte handelt es sich eigentlich gar nicht um einen Burnspell und man sollte ihn auch nicht so bewerten. Man spielt die Karte oft hauptsächlich, um die obersten Karten seiner Bibliothek zu filtern. Weil das selbst im Playset immer noch zu wenig Kartenqualität ist, kommt ja sogar manchmal Sylvan Library zum Einsatz, die schnell die benötigten Burnspells findet, um das Spiel zu beenden. Die Library ist im obigen Deck wegen fehlender Fireblast nicht so stark, aber es spricht nichts gegen ein bisschen Kartenqualität à la Magma Jet.

Vor einiger Zeit hielt Aggro-Loam noch einen der Zügel des Metagames zumindest hier in Deutschland fest in der Hand. Zwischenzeitlich war dieser Trend abgeflaut, aber die Top 8 aus Hanau und St. Louis zeigen, dass man mit Aggro-Loam immer noch das Feld aufmischen kann. Während die Decks aus Hanau nur wenig Innovationen zeigen, wie z.B. The Tabernacle at Pendrell Vale gegen Aggrodecks und Stinkweed Imp als ständiger Deathtouch-Blocker, weisen die zwei Top-8-Listen aus St. Louis erfreuliche Fortschritte bei der Entwicklung des Decks auf, indem sie mehr Wert auf Removal legen, als bei Aggro-Loam üblich ist. Kein flexibles Removal wie Pernicious Deed, Maelstrom Pulse oder Engineered Explosives zu spielen, hat angesichts einer der Schwächen des Decks, namentlich Counterbalance, noch nie Sinn gemacht. Pat McGregor hat in seinem Maindeck dafür gleich die Burning Wish und Devastating Dreams rausgeschmissen.

Erstere Karte ist flexibel, aber auch sehr klobig und steht einem soliden Sideboard im Weg. Devastating Dreams besitzten durchaus das Potenzial, Spiele zu gewinnen, sind aber ohne Life from the Loam umständlich und gegen Decks, die es countern können, riskant. Im Endeffekt hat McGregor also genau die Karten durch Removal ersetzt, welche oft zu situativ oder zu langsam sind. Die Kreaturenbasis ist mit Playsets von Dark Confidant, Tarmogoyf und Countryside Crusher relativ fest, wobei ein weiterer Terravore den fünften Crusher nachahmen soll.


In Los Angeles war das Meta sehr ausgeglichen mit Goblins (12) und ANT (11) als meistgespielte Decks auf 142 Spieler. Die Top 8 gestaltete sich wie folgt:

2 Countertop (1 Progenitus)
1 Enchantress
1 Zoo
1 Dredge
1 Canadian Threshold
1 Belcher
1 No Goyf

Nach der mittlerweile dritten Top 8, die ich hier bespreche, dürfte auffallen, dass ANT jeweils eines der meistgespielten Decks war, aber keine einzige Top-8-Platzierung erzielen konnte. Speziell bei Kombodecks ist das mit der Erfahrung der Spieler zu erklären, aber dennoch verwunderlich. Gleichzeitig kann man an diesem Beispiel sehen, dass die Analyse vieler Top-8-Ergebnisse eben nicht immer ausschlaggebend für eine Analyse des Gesamtfelds ist. Ungeachtet seiner null Top-8-Platzierungen muss man dennoch damit rechnen, auf Legacyturnieren gegen ANT zu spielen. Ansonsten fällt bei der Top 8 aus L.A. nur wenig aus dem Rahmen. Enchantress benutzt Chrome Mox, um schnellere Starts zu gewährleisten und so der Schnelligkeit von Zoo/Sligh zu begegnen und ein weiteres auf MTG: The Source bereits vorgestelltes Deck wird ins Rampenlicht gezerrt: No Goyf.


1 Island
2 Plains
4 Flooded Strand
4 Tundra
3 Wasteland
3 Windswept Heath

2 Jötun Grunt
4 Fathom Seer
2 Knight of the White Orchid
4 Mother of Runes
4 Serra Avenger
4 Weathered Wayfarer

3 Aether Vial
4 Brainstorm
3 Daze
4 Force of Will
2 Spell Pierce
4 Swords to Plowshares
3 Umezawa's Jitte


1 Jötun Grunt
1 Relic Of Progenitus
2 Thorn Of Amethyst
1 Tormod's Crypt
4 Burrenton Forge-tender
3 Aura Of Silence
1 Wheel Of Sun And Moon
2 Enlightened Tutor

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Das Deck knüpft an alte Fishlisten an, bevor Tarmogoyf diese unsanft vom Thron stieß. Weathered Wayfarer und Wasteland, die per Jötun Grunt wieder unter die Bibliothek wandern, veröden die gegnerische Manabasis, während günstige Kreaturen mit Umezawa's Jitte schnell das Spiel gewinnen sollen. Allerdings wirkt die Liste reichlich unfokussiert. Knight of the White Orchid ist zusammen mit Weathered Wayfarer die Antithese von Synergie, vor allem wenn Alternativen wie Knight of Meadowgrain oder ein Playset Kazandu Blademaster zur Verfügung stehen. Weiterhin besteht das übliche Problem, das Tempodecks haben, die Landdisruption spielen: Weder Swords to Plowshares noch Path to Exile will man wirklich gerne einsetzen, erstere Karte muss man aber leider einfach spielen. Zusammen mit den eher mittelmäßigen Beatern, von denen viele lediglich dank Mother of Runes einen Kampf überleben, keine gute Kombination. Mit Journey to Nowhere und Oblivion Ring lässt sich dieses Problem und die verheerende Counterbalance besser lösen. Ziele bietet man Qasali Pridemage, Engineered Explosives und Krosan Grip ohnehin, also kann diese Schwäche nicht ausschlaggebend sein. Mit einem Playset Aether Vial hätte man auch häufiger Mana für die Enchantments frei.

Wie auch das Dream Halls-Deck werden New Horizons und No Goyf (die Namen stammen nicht von mir) noch einige Tests zu bestehen haben, aber ich rechne damit, dass mindestens eins dieser Decks demnächst häufiger zu sehen sein wird und vielleicht auch in einem Artikel ausführlich beleuchtet wird. Bis dahin wird noch einige Zeit vergehen, denn die nächsten Wochen werden nicht nur vom bevorstehenden Worldwake-Release, sondern auch von der Vorbereitung auf Grand Prix Madrid artikeltechnisch in Beschlag genommen.

Pascal Baatz
TS Crew




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