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Eight and a Half Tales
von Nico Bohny
11.03.2009


Nachdem alle tollen Titel wie „Lost in Translation“ und „Big in Japan“ schon vergeben waren, musste ich tief in mein Innerstes kehren, um einen mindestens so guten Titel für meine Abenteuer zu fabrizieren. Und in kamigawischer Anspielung auf acht Runden Constructed mit einem halben Intro und Outro bin ich doch schon sehr zufrieden mit meinen ersten Zeilen. Nico, du Teufelskerl!

Mit Teufelskerl begann auch mein Abenteuer. Wieder famos die Business-Class ergaunert und als Gutenachtgeschichte ein diabolisches „Schlag ein, Krabat, oder hast du Angst?!“ mitverfolgt. Danach wacker durch japanisch beschriftete U-Bahn-Systeme bis zu meiner Bleibe in Kyoto gekämpft, wo meine Mitstreiter mich schon sehnlichst erwarten.

Mit von der Partie:




Yann Blumer, dessen Schnarchen nur von seinem omnipräsenten Husten übertönt wurde. Dafür brillierte er als unvergleichlicher Karaokestar und nach seinen Aussagen auch als Street-Tennis-Spieler.









Matthias Künzler, Koproduzent des genialen Spiels „Rainbow Thrash“, bekannt auch für seine Vorliebe, geflügelte Damen in seinen Händen zu halten und Trinkgeld in dreckigen Tellern zu hinterlassen.









Tommi Lindgren, der olle Schwede. Was ich nicht an ihm mag: Dass er immer Bomben öffnet im Limited. Was ich an ihm mag: Dass er eine Schwester hat.








Christian Fehr, von dem ich leider kein Bild zur Hand habe, der als Mitpädagoge aber immer interessannte Diskussionen zu führen wusste, und der sich trotz seiner namentlichen Synergien dagegen entschieden hat, Fehries zu spielen.









Und ich selber, der für einen Conflux-Booster einen Tag lang mit Schnauz unterwegs war.





Getestet haben wir natürlich wie die Wilden. Nachdem ich meinen Jetlag durch nachmittagslange Nickerchen überwunden hatte, starteten wir abermals mit einer Metagame-Einschätzung. Wir erwarteten Feen, Weiß-Rot-Lark, Blightning/Monorot, Cruel Control, Kithkin, BW-Tokens, und dann den ganzen Rest in dieser Reihenfolge. Wir kamen zu einem tollen Schere-Stein-Papier-Kreislauf, bei dem jedes Deck im Durchschnitt etwa 50% Gewinnchancen im Metagame haben sollte. Somit galt für uns, ein Deck zu finden, das uns persönlich gut in den Händen liegt. Feen strich ich auf meiner „What to play“-Liste als Erstes durch. Ich habe das Deck nie gespielt, und Mirrormatches ohne Erfahrung zu spielen, mutete ich mir nicht zu.

Als Nächstes testete ich ein Gaddock Teeg-basiertes Doran und ein grünweißes Aggro, ebenfalls mit der weisen Kithkinlegende. Gaddock gefiel mir echt gut in diesem Metagame, in den meisten Decks beißt er sich jedoch gewaltig mit Spectral Procession, welche man einfach in jedem weißbasierten Deck spielen will. Nachdem ich von diversen Decks und meiner Manabasis gepeinigt wurde, gab ich das Projekt „Captain Gaddock“ auf und widmete mich meinen wilden Kerlen, den weiß-schwarzen Tokens. Zwar profitiert das Deck davon, dass Feen je länger je weniger Scions spielen, aber mir schienen alle Matchups etwa ausgeglichen – gegen Cruel Control und Feen ein bisschen hinten, gegen Rot-Weiß dafür vorne.

Als Nächstes wurde Blightning ausgepackt. Das Deck machte sich echt gut gegen alles außer das doofe weiß-rote Deck. Wir probierten selbst das Board mit Ascendant Evincar, Shriekmaw, Infest und Profane Command zu überladen… aber es half alles nichts. Was uns wieder auf Weiß/Rot zurücklenkte. Doch irgendwie schien mir das Matchup gegen Feen einfach zu heikel, um das Deck in die Finger nehmen zu wollen.

Immer noch unschlüssig über meine Deckwahl nahm ich dann mein letztes mitgebrachtes Deck zur Hand:


Ich fing mit folgender Version an:


2 Broodmate Dragon
2 Cloudthresher
4 Mulldrifter
3 Plumeveil

4 Broken Ambitions
4 Cryptic Command
4 Esper Charm
2 Terror
2 Cruel Ultimatum
2 Pyroclasm
2 Wrath of God
1 Courier's Capsule
1 Ajani Vengeant
1 Liliana Vess

1 Battlefield Forge
3 Flooded Grove
2 Island
1 Mystic Gate
4 Reflecting Pool
3 Sunken Ruins
4 Vivid Creek
3 Vivid Grove
3 Vivid Marsh
2 Vivid Meadow


1 Broodmate Dragon
2 Cloudthresher
4 Vexing Shusher
3 Condemn
2 Negate
1 Firespout
2 Ajani Vengeant

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Die Liste, die Manuel Bucher an den letzten Worlds pilotierte. Das Deck gefiel mir so schon recht gut, aber auch hier machte mir das Feenmatchup zu schaffen – mit dieser Version war man wohl knapp hinten in diesem Matchup. Da mir die grünen Karten – namentlich der Thresher und der Broodmate – und Wrath of God überhaupt nicht gefielen, versuchte ich eine Version mit Volcanic Fallout und möglichst wenig Winoptions. Zuerst spielte ich drei Cruel Ultimatum im Maindeck, danach kam dann noch das One-Of-Banefire hinzu, um im Mirrormatch und gegen Feen schon ein bisschen besser dazustehen.

Nach weiterem Hin- und Her kamen wir dann auf folgende Liste. Die Wydwens und die Finks kamen als Letztes hinzu – dank eines kleinen Inputs von Manu Bucher, dessen Name ja mittlerweilen schon als Trademark für gute Constructedideen gebraucht werden könnte.


4 Mulldrifter
3 Plumeveil
2 Wall of Reverence

3 Broken Ambitions
1 Condemn
4 Cryptic Command
4 Esper Charm
1 Remove Soul
3 Terror
4 Volcanic Fallout
1 Banefire
2 Cruel Ultimatum
2 Courier's Capsule

2 Cascade Bluffs
1 Exotic Orchard
2 Island
3 Mystic Gate
4 Reflecting Pool
3 Sunken Ruins
1 Vivid Crag
4 Vivid Creek
3 Vivid Marsh
3 Vivid Meadow


4 Kitchen Finks
1 Wall of Reverence
2 Wydwen, the Biting Gale
2 Celestial Purge
2 Banefire
1 Cruel Ultimatum
3 Pithing Needle

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Die Matchups in Kürze

Feen (ca. 50%):

Dieses Matchup erfreute und verwunderte mich sehr. Nach unseren Ergebnissen waren die Spiele etwa ausgeglichen. Vom schlimmsten Matchup zum 50/50 – da sagt man nicht nein.

Sideboard: +4 Kitchen Finks +2 Wydwen, the Biting Gale +2 Banefire -2 Wall of Reverence -1 Condemn -2 Cruel Ultimatum -2 Broken Ambitions


Weiß-Rot-Lark (ca. 60%):

Als ich in Japan eine Zigarettenmarke namens Lark entdeckte, wollte ich auch ein Deck haben, dass Lark raucht. Et voilà. Das Matchup erschien mir als sehr vorteilhaft.

Sideboard: +3 Pithing Needle +2 Celestial Purge +1 Cruel Ultimatum -3 Terror -1 Banefire -2 Courier's Capsule


Mirrormatch (ca. 52%):

Das erste Spiel gewinnt man praktisch immer via Banefire. Die weiteren Spiele versucht man, mit den Tierchen zu gewinnen, während die Nadeln das Sideboard des Gegners in Schach halten sollten.

Sideboard: +4 Kitchen Finks +2 Wydwen, the Biting Gale +3 Pithing Needle -2 Wall of Reverence -3 Plumeveil -1 Condemn -4 Volcanic Fallout


Blightning (ca. 55%):

Im ersten Spiel ist man hinten – ohne zu viel Druck im Early Game kann man aber gewinnen. Nach dem Sideboarden steht man dafür unglaublich gut da, da hat man einfach alles, was man gegen dieses Deck überhaupt nur haben will.

Sideboard: +4 Kitchen Finks +1 Wall of Reverence +1 Cruel Ultimatum +2 Celestial Purge -3 Broken Ambitions -4 Volcanic Fallout -1 Courier's Capsule


Fazit – Gegen die wichtigsten Decks mindestens ein Fifty-Fifty-Matchup zu besitzen – gegen einige sogar etwas vorne sein: nur her mit dem Deck! Und ab ins Getümmel!



Runde 1: Tsai, Ming Da (Jund Ramp)

Ich kenne Leute, die behaupten, bei Pro Touren sei der erste Gegner meistens ein Bye. Auch wenn meine Nervosität während PT- und GP-Spielen fast schon den Nullpunkt erreicht hat, leide ich unter starker Erstrundenphobie. Nicht wegen Erfolgsdruck, nicht wegen Konzentrationsstörungen, sondern weil mich mein bisheriges Schicksal darauf getrimmt hat – in den letzten zwei Jahren habe ich es nämlich mit einer goldenen Ausnahme geschafft, sämtliche ersten Runden zu verlieren.

Nun sitze ich einem höflichen Asiaten gegenüber, dessen Name ich (noch) nicht kenne. Gutes Zeichen. Dafür gewinnt er den Würfelwurf. Schlechtes Zeichen. Er eröffnet mit einem Treetop Village und einem Rampant Growth im Zweiten. Mana Ramp. Das Matchup hab ich zwar nicht getestet, sollte aber ganz anständig sein – ist ja eigentlich wie ein Mirrormatch, einfach ohne... Cryptic Command und Cruel Ultimatum?! Gutes Zeichen. Ich lege mein zweites Land und gebe wieder ab. Da kommt auch schon der wilde Mann (übrigens in Basel eine Kultfigur) und schon bin ich mir des guten Matchups nicht mehr so sicher. Ich muss in meinem dritten Zug ein Volcanic Fallout zünden, um den wütenden Weltenwanderer zur Strecke zu bringen, aber sein böser Zwilling hat schon auf der Hand gelauert und ersetzt einen Zug später seinen toten Bruder – sichtlich erbost über dessen Ableben. Er legt noch ein Treetop Village und einen Loxodon Warhammer zu seinen Gesellen, wogegen ich trotz Cryptic into Cryptic into Cryptic into Cryptic keinen Stich habe. Geistiges Memo: Nächstes Mal Würfelwurf gewinnen!

Das zweite Spiel beginnt langsam. Er spielt im zweiten Zug Eyes of the Wisent, welche ich in meinem Zug mit Esper Charm entsorge. Hilflos muss ich zusehen, wie sich die frechen Küchenhützel ins Spiel stehlen. Halb so wild, denn nachdem sich ein Cryptic Command einem Thoughtseize annehmen muss, läuft das kleine Kerlchen auch schon in mein Plumeveil. Zwei Züge später resolvet dann mein Ultimatum, good Game.

Das dritte Spiel beginnt mein Gegner mit einem Mulligan. Ich halte eine Hand mit Finks, zwei Terror, Needle und drei Ländern. Er eröffnet wieder mit Treetop Village und einem Rampant Growth. Ich spiele mein zweites Land, überlege, und spiele dann meine Nadel auf Garruk Wildspeaker. Für das Village habe ich zu diesem Zeitpunkt zwei Antworten, während mich der grüne König im Alleingang plätten würde. Er spielt in seinem Zug Kitchen Finks und ein weiteres Village. Wir tauschen und tauschen nochmals, ein Terror erlegt ein Dorf, ein Thoughtseize stibitzt mir einen Terror über meinen nachgezogenen Mulldrifter und ein neuer Fink betritt das Spiel.

Ich ziehe ein Esper Charm, er hat noch eine Handkarte. Ich überlege einen Moment, aber leider einen zu wenig. Ich warte auf seinen Drawstep, und will ihm seine Hand zerpflücken… Cloudthresher … Ugh… In meinem Zug hinke ich mit meinem Mulldrifter dem verlorenen Tempo hinterher, finde auch ein Ultimatum, aber es ist zu spät. Ich bin des Todes. Auch wenn ich den Thresher nicht hätte umspielen können, so hätte ich das Spiel mit einer Needle auf Treetop wohl nicht verlieren können. Hinterher ist man immer schlauer, aber ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die Needle auf Garruk die richtige Wahl war.

0-1, 1-2

Runde 2: Fabiano, Gerard (Cruel Control)

Dieser werte Herr scheint durch seine erste Runde nicht aus dem Gleichgewicht gebracht zu sein. Er plappert munter drauflos, dass er ein ganz toller Pro sei und so. Ich verliere den Würfelwurf, bin aber gar nicht mal so unglücklich darüber, als wir beide einen Mulligan nehmen. Er screwt, ich floode. Er tappt sich aus, ich spiel das Ultimatum. Fertig.

Er eröffnet mit einem 2.-Zug-Millstone. Nun gut. Ich sehe den Zweck dieser Karte ja… aber... wär da ein Scepter of Fugue oder so nicht schlimmer gewesen? Wie auch immer, Jace Beleren im dritten Zug missfällt mir um einiges mehr. Das Banefire kann's noch einmal richten, aber der nächste Weltenwanderer lässt nicht auf sich warten. Immer dasselbe mit diesen Gaunern. Ich tappe mich in meinem Zug aus für meine Wydwen, er schickt sie mir per Command wieder auf die Hand und zieht munter weiter. Ach ja, wie gut ist doch der Millstone! Ich lege die Wydwen halt wieder nach, er Plumeveil, ich Terror, er Negate, ich Terror – und erlegt ist der Jace! Der Dank für all die Arbeit? Cruel Ultimatum, gefolgt von Nicol Bolas, Planeswalker. Jedem das Seine…

Er eröffnet wieder mit Millstone und Jace – ich zwar ohne Ambitionen, dafür mit Nadel. Wie ich doch die Negate vermisse… Nachdem ich meine Finks ins Spiel bringen kann, bringt er dafür einen Broodmate. Da von meinen Ultimaten auf meiner Hand jedes einzeln mit Cryptic Command bedacht wird, er dafür eine Elspeth resolvet (und prompt vergisst auszulösen), ist einmal mehr Game Over. Wäre das Ganze ein Gameboyspiel gewesen, hätte ich das Teil an irgendeine Wand geknallt. So heißt es aber – sichtlich demotiviert – Continue? Yes…

0-2, 2-4

Runde 3: Kopec, Mateusz (Weiß/Rot-Boat-Brew)

Ich muss feststellen, dass es tatsächlich noch niedergeschlagenere Spieler als mich gibt. Zwei Runden Screw, das sei kein Honiglecken, meint er. Als ich beim Würfeln mit dem 20er eine Eins errolle, scheint er schon sichtlich zuversichtlicher. Obwohl mein Würfelglück sich noch nicht entfacht hat, meine Draws bleiben nach wie vor solide. Während er – auch in seinem dritten Versuch – auf drei Mana klebt und nicht weiterweiß. Ich räume das Board dann irgendwann mit einem Fallout, habe Cryptic-Backup und resolve später irgendwann Cruel Ultimatum...

Das zweite Spiel ist sichtlich interessanter. Er beginnt mit Windbrisk Heights, Mind Stone und Spectral Procession, während ich auf meinen drei Broken Ambitions sitze und eine Needle auf Heights spielen muss, um eine weitere Flut an Spells zu verhindern. Ich kann ein Plumeveil zwischenschalten, er hat aber Ajani Vengeant und macht das Ding wieder weg. Ich kann den Weltenwanderer eine Runde stehenlassen und säubere danch das ganze Board mit zweimal Volcanic Fallout. (Eines wird mir vom Burrenton Forge-Tender erhascht.) Der Kampf tobt weiter, er hält sich wacker mit Ranger of Eos into Reveillark into Ranger, meine Leben entwickeln sich 8-5-2-7-2-7-2-3-7 und dann wieder aufwärts. Zwei Ultimaten, Cryptic Command und Wall of Reverence sei Dank. Und damit wäre ich in Partien ja schon wieder ausgeglichen.

1-2, 4-4

Runde 4: Paci, Claudio (Feen)

Mein erster gewonnener Würfelwurf. Jetzt geht's bergauf. Das erste Spiel verläuft so, wie das Feenmatchup meistens verläuft: Bitterblossom im zweiten, und dann lange, lange nichts. Als mir das ganze Spielchen zu bunt wird, spiele ich in seinem Angriff das Fallout, auf welches er mit einer Clique reagiert. Diese kann ich mit meinem Terror gleich mitentsorgen, enttappe, spiele Cruel Ultimatum, GG.

Er mulligiert auf fünf, ich halte die perfekte Hand: Mulldrifter, Fallout, Cryptic Command, Finks, drei Länder.


Er eröffnet nichtsdestotrotz mit Thoughtseize und Blossom. Was er nicht weiß: Meine nächsten Draws sind Fallout, Terror, Fallout, Land, Fallout, Banefire. Ich und Fortuna, wir beide werden es noch weit bringen.

2-2, 6-4



Krasser Zeitsprung. Nach etlichen Siegen, Bieren und Partien Tichu befinden wir uns am zweiten Tag. Der Record: 7-3. Das kann schon noch was werden…



Runde 11: Sanchez, Daniel (Esper Lark)

Der lustige Argentinier eröffnet mit einem Mulligan und einer Bitterblossom. Das finde ich umso lustiger, denn mit Plumeveil und Fallout spielt es sich gut gegen Ladies in Black. Das Plumeveil schnappt er mir dann aber mit seinem Sower of Temptation und will es via Path to Exile weiterverarbeiten, was das Fallout noch etwas saftiger macht. Als er sich irgendwann einmal austappt für einen Reveillark, den ich countern kann, verpass ich ihm das Ultimatum und das reicht dann auch.

Das Spiel geht lange, sehr lange. Erst nachdem auf beiden Seiten um die zehn Länder liegen, bricht er das Eis mit Bitterblossom. Die will ich natürlich gar nicht erst countern. Dann passiert wieder lange Zeit nichts, bis er schließlich einen Glen Elendra Archmage spielt. Ich versuche es mit doppeltem Cryptic Command, er hat jedoch zwei Negate. Jetzt wird's ernst. Ich halte zwar noch Volcanic Fallout und Banefire, aber jetzt muss ich schon aufpassen, was passiert. Als er nach einem Fallout auf zwölf Leben fällt, fühle ich mich schon ziemlich sicher mit meinem Banefire und den elf Ländern.

Aber was ist das?! Ajani Goldmane, der Tunichtgut! Mit seinen zwei Leben pro Runde reicht's natürlich exakt. Und der Argentinier weiß leider, wie man Demonfire umspielt. Einige Runden später hat er mich an der Gurgel.

Das dritte Spiel startet vielversprechend. Bitterblossom Turn 2, Bitterblossom Turn 3. Ihr klugen Leser zu Hause wisst bestimmt, dass man das nie nie nie machen sollte gegen Fallout-Decks. Wydwen lässt sich zudem nicht bitten, jeweils noch ein paar Extraschaden auszuteilen, und nach einem Banefire mit tüchtigem Anlauf bin ich um drei Punkte reicher.

3-2, 8-5

Runde 12: Chick, Hoi (Cruel Control)

Zuerst lese ich auf den Pairings, dass ich gegen ein „Hot Chick“ ranmüsse. Auch wenn ich lieber Scharfe Tais mag, man nimmt, was man kriegt…

Er spielt eine Variante mit Rhox War Monk, welche er mir im dritten und vierten Zug präsentiert. Das erste Plumeveil frisst einen Terror, das zweite stickt und gönnt sich einen saftigen Nashornbraten. Unfairerweise spielt er daraufhin Jace Beleren aus. Ich ziehe mich aber flott an mein Fallout und kann dem Bürschchen mächtig die Suppe versalzen. Danach geht das Spiel lange, sehr lange. Wir schauen uns gegenseitig beim Länderausspielen zu, auf der Hand halten wir wohl beide Ultimatum und Counter. Er ist noch auf 16 Leben, als ich in seinem End of Turn zwei Fallouts loswerde. Er riecht den Braten, aber das nützt ihm nichts. Denn in meinem Zug brate ich ihn dann tatsächlich. Banefire ür zwölf.

Ich ziehe solide meine Tierchen, er seins. Nur doof, dass das meine Spells countern und persisten kann. Das ist den Finks und der Wydwen im Endeffekt dann aber schnuppe, und da er keine Lösung auf meine Tiere hat, ist dann bald auch schon Endstation…

4-2, 10-5

Runde 13: Lybaert, Marijn (Blightning)

Echt knuddelig, auch wenn er viel zu viel erzählt. Er fragt mich aus, was ich denn für ein Deck spielen würde, und da er mir meine Antwort ohnehin nicht glaubt, schätzt er mich auf Kithkin oder Merfolk ein. Was dazu führt, dass er nach gewonnenem Würfelwurf mit Mountain, GO, Montain, GO beginnt. Das reicht natürlich nie und nimmer und etliche Spells später kassiert er dann das verdiente Cruel Ultimatum und schiebt zusammen. Er habe eine Hand mit Doppel-Blightning und Doppel-Fallout gehalten, weil er das gegen Tierchendecks gut fände. Danke, Anke.


Er versucht es mit einem Stigma Lasher im Zweiten, aber mein Terror weiß die prekäre Lage zu entschärfen. Seinen Shambling Remains kann ich mit Kitchen Finks beantworten, und nachdem sich dann auch noch eine lebensgebende Wand auf meiner Seite zeigt, ist das Spiel quasi zu Ende.

5-2, 12-5

Runde 14: Perez, Oscar (Mono-Rot)

Nachdem ich den Standings entnommen habe, dass es mir sowieso nicht für die Top 8 reicht, gehe ich der letzten Runde um Einiges gelassener entgegen. Was das Schicksal nicht daran hindert, mir nochmals Bad Beats einzuschenken. Nach verlorenem Würfelwurf (wie so oft) und Mulligan (wie zum Glück relativ selten) gehe ich ziemlich schnell an zwei Schicksalsfiguren ein. Dasselbe Spiel 2: Mulligan meinerseits, Figure, Figure, Flood, Flood, G, G.

5-3, 12-7



Nichtsdestotrotz ein sehr zufriedenstellendes Endresultat für einen eher Limited-ausgerichteten Spieler wie mich. Nach dem anstrengenden Tag gibt's noch einen feinen Schlummertrunk, und dann wird erst einmal 15 Stunden geschlafen. Ich und mein Schlafrhythmus…

So retrospektiv gesehen würde ich das Deck quasi eins zu eins weiterempfehlen, so wie ich es gespielt habe. Wer Angst vor Tierchendecks hat, darf gerne eine Wall of Reverence mehr ins Maindeck knallen, zusammen mit ein paar Zwillingsdrachen – wahrscheinlich am ehsten für das Condemn und die Kapseln. Im Sideboard kann man gut und gerne Platz für Negate schaffen – je nach Maindeck durch Cutten des dritten Ultimatums, der dritten Wall oder dem dritten Banefire.

Klickt mich auch nächste Woche wieder an, wenn ich euch schildere, wie man sich ein 2127er Limited-Rating verdient, wie man Rainbow Thrash spielt, oder was man alles Tolles in Japan unternehmen kann.

Bis dahin:

Hankyu very much for reading & bis in Hannover!




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