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Standard
Denn zum Lucken sind sie da
von Jonas Weller
02.01.2009

Wer denkt, dass „Standard“ oberhalb der Überschrift bedeutet, dass man möglicherweise etwas Gehaltvolles über das derzeitige Standardformat in diesem Artikel serviert bekommt, den kann ich schon mal in seinem Glauben bestätigen. Aber Obacht! Besondere Secret Techs oder gar neue Deckideen werden hier nicht zur Schau gestellt. Der Grund ist eher weniger, dass ich keine Ideen habe; vielmehr glaube ich, ihr würdet nicht unbedingt etwas über ein UR-Goblin Assault-Deck lesen wollen, welches in seiner Funktionsweise, nun ja... nicht ganz ausgereift ist. Also, ein besonderer Deckkonstrukteur bin ich nicht. Wer bin ich dann überhaupt?

Um dieser nervenaufreibenden Ungewissheit ein Ende zu bereiten, präsentiere ich euch hier exklusiv und erstmalig im Flatrate-Netz ein paar Infos: Mein Name ist Jonas Weller, ich bin 19 Jahre jung, ein Rihanna-Fanboy und komme aus der Hauptstadt Deutschlands. Magic spiele ich seit Legions, damals noch casual, ab Kamigawa dann competitive. (Wobei die Anfangszeit auch eher durch Casual-Decks geprägt war, aber so ist das halt mit den n00bs). Einen besonderen Verdienst oder Ehrentitel in der Geschichte von Magic habe ich bisher nicht errungen, aber was nicht ist, kann ja (irgendwann) mal werden. Meine Lieblingsformate sind Standard und Limited (besonders Draft), Classic und Legacy berühren mich kaum. Glück für euch, denn sonst wäre das eventuell ein Eternal-Artikel.

Um jetzt endlich auf den Punkt zu kommen, beende ich an dieser Stelle einfachheitshalber die Einleitung und komme zum Essenziellen: Dem Bericht des (mehr oder weniger Marathon-) Turniers vom 20. Dezember 2008 im Berliner FUNtainment. Wie bei jedem anstehenden Turnier fragt man sich als Erstes: Was will/wird/muss man spielen? Wie ist das zu erwartende Metagame aufgebaut? Beide Fragen meinte ich mehr oder weniger gut beantworten zu können, weil ich am Tag zuvor noch das dortige FNM mit einem 2-2-Doran GWBur-Random-Build bestritten hatte und mir einige Gleichgesinnte steckten, sie würden am nächsten Tag auch den Marathon mitlaufen. Demzufolge stellte ich mir das Metagame wie folgt vor: Viel Aggro mit Weiß als Hauptfarbe (speziell Kihtkin), ein wenig Cruel Control/Quick' n Toast und noch ein paar vereinzelte Decks wie Jund Ramp und Mono-U-Mill-Action. Hmmm... kein Mono-Rot also.

Das passte ja wie die Faust aufs Auge, um das Deck to beat zu spielen, dass nebenbei auch noch mein Luck fordert: Faeries. Gegen Control sollte man es nicht allzu schwer und gegen straighte Mono-W-Kithkin ein im Normalfall sogar ein wenig besseres Matchup haben. Und wenn gar nichts hilft: Der Goddraw bei Feen sollte sowieso immer gewinnen.

Die Deckwahl war getroffen, es mangelte also nur noch an einer konkreten Liste. Um hierbei die bestmögliche Konstellation der Karten zu ermitteln, zog ich mir abends zuvor noch einmal die Top-8-Decklisten von den Worlds rein. Wie zu erwarten, war der Faerie-Kern mit je einem Playset von Spellstutter Sprite, Mistbind Clique und Bitterblossom gesetzt. Auch die Non-Faerie-Karte Cryptic Command musste natürlich ins Deck – weil sie alleine schon broken genug ist und ich Blau spiele. Den interessanten Teil bildeten Scion of Oona, Thoughtseize, Jace Beleren und Remove Soul/Broken Ambitions/Negate/Flash Freeze. Bei den Scions halten die Top-8-Decks die gesamte Palette von null bis vier Exemplaren parat (der Weltmeister hat übrigens genau null gespielt), bei Thoughtseize sah es nicht so viel anders aus und bei den restlichen Karten war eine bestimmte Kombination aus Countern auch nicht zu ermitteln.

Also habe ich selbst nachgedacht und folgenden Entschluss gefasst: dreimal den Scion ins Deck, um ihn nach guter alter Faustregel einmal in jedem Spiel zu haben und schneller (speziell gegen Aggro) den Sack zumachen zu können. Von Thoughtseize habe ich mir das Playset gegönnt, weil ich überzeugt war und bin, dass die Karte selbst gegen Aggro nicht ganz so suboptimal ist, wie man vermutlich erst einmal annehmen würde. Man gibt sich zwar selbst ein wenig Lifeloss, aber dafür fehlt dem Gegner eben auch ein Critter, der andernfalls mehr Schaden angerichtet hätte. Im Lategame ist Thoughtseize zwar nicht mehr so bombig, aber wenn man es gegen Aggro ins Lategame schafft, sollte die Chance zum Sieg sowieso immer größer werden. Außerdem kann man ja mittels Cryptic Command auch späterhin immer etwas zum Abwerfen finden. Zu guter Letzt stellt Thoughtseize das Out für die Monster-Kreatur Stillmoon Cavalier dar. Bei den Countern hatte ich mich nach langer Überlegung für vier Broken Ambitions entschieden, weil sie einfach die flexibelste Variante darstellten, sowie zwei Remove Soul, um gegen Aggro, also dem schlechteren der zwei Matchups, bessere Karten zu haben. Alles in allem sah das finale Deck wie folgt aus:


7 Island
6 Swamp
4 Secluded Glen
3 Underground River
1 Sunken Ruins
2 Faerie Conclave
2 Mutavault

4 Spellstutter Sprite
3 Scion of Oona
2 Vendilion Clique
4 Mistbind Clique

4 Thoughtseize
4 Broken Ambitions
4 Bitterblossom
2 Agony Warp
2 Remove Soul
2 Terror
4 Cryptic Command


4 Infest
4 Peppersmoke
2 Jace Beleren
2 Negate
2 Twincast
1 Scion of Oona

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Die Manabasis wirkt auf den ersten Blick nicht nur suboptimal, sondern sie ist es auch. Schande über mein Haupt, aber ich hatte es tatsächlich nicht hinbekommen, noch irgendwie einen Underground River und ein bis zwei Sunken Ruins zu organisieren. Das Playset Mutavault hätte ich gar nicht erst gespielt, weil es mir zu riskant gewesen wäre, damit colorscrewed zu gehen. (Das ist wirklich keine Ausrede!) Zum Sidebord kann ich nur noch sagen, dass ich einfach ein großer Fan von Twincast bin, und mich daher auch nicht scheuen würde, diese gegen Control oder Feen einzuboarden. Mit diesem Deck fühlte ich mich gut genug gerüstet, um beimTurnier meinen Spiel-Skill und mein Faerie-like Luck an den anderen Kontrahenten auszulassen. Den Weg von zu Hause zum Laden überstanden ich und die Karten trotz Regens gut (dem guten Umbrella sei dank), und dort angekommen, wurde auch relativ flott angefangen zu zocken.


Runde 1 gegen Oliver Lange mit Cruel Control

Wunderbar! Erste Runde gleich an Tisch 1 gegen ein gutes Matchup ranzumüssen, ist wohl der perfekte Start in ein Turnier. Und schon ein Luck-Point vermerkt! Obgleich meine 7-Karten-Hand on the Play mit Underground River, Mutavault, drei Basic Lands und Spellstutter Sprite sowie Cryptic Command eher bescheiden ausfiel, beschloss ich sie kurzerhand zu halten, weil ich schließlich noch unwissend war, was mein Gegenüber pilotierte.

Während er mir also die ersten paar Vivid Lands präsentierte, ging er dank Mutavault-Beatdown auch schon auf 16 Leben. Der Rest des Spiels verlief eher gewohnt; irgendwann legte ich ihm Bitterblossom vor, nachdem er Turn 5 und 6 den Land-Drop verpasst hatte und spielte den passiven Control-Magier, während die Tokens für mich ackerten.

Spiel 2 startete ich zwar wieder ohne Bitterblossom, aber dafür mit einem Thoughtseize, das mir gleich von der Existenz einiger Hatekarten a.k.a. Cloudthresher und Jund Charm zwitscherte, so dass ich gezwungen war, den Thresher zu mopsen. Er schaffte es im Laufe det folgenden Züge einen Rhox War Monk zu casten, traute sich aber nur einmal anzugreifen, weil auf meiner Seite eine mächtige Mistbind Clique lag, welche notgedrungen ein Mutavault beschützte. Dass es dazu überhaupt kam, war mein eigener Spielfehler. Ich wusste zu dem Zeitpunkt zwar, dass er noch Jund Charm hatte, verpeilte aber komplett, dass es mit Vivid Grove, Sunken Ruins, Reflecting Pool und Flooded Grove möglich war, den Instant-Pyroclasm rauszupusten. Dumm gelaufen, aber der „Skill“-Gott war mir weiterhin wohlgesinnt und letzten Endes konnte ich mithilfe von Faerie Conclave seinen Lebensstand auf die Null-Grenze treiben

Herausgeboardet hatte ich zwei Agony Warp sowie zwei Remove Soul für zwei Negate und zwei Twincast, die ich aber nicht ausprobieren konnte...


Runde 2 gegen Artie Heinrich mit Gb-Elves!

Dass Artie sich bei dem Turnier für ein Elfen-Deck entschied, überraschte mich zwar nicht, weil er einfach eher der Beatdown-Typ ist, aber insgesamt war ich auf so ein Matchup eher weniger eingestellt. Spiel 1 konnte ich zwar glücklicherweise anfangen, mein Ländercount ging während der ersten sechs Züge aber nicht über drei hinaus. Von seinen drei (!) Wolf-Skull Shaman konnte ich noch zwei per Removal handlen, aber das Ende der Kreaturenkette war noch lange nicht in Sicht, zumal man nie wusste, wann so ein Shaman Verwandtschaft erwartete. Als ich dann auf fünf Leben endlich das vierte Land legte, sah es immer noch düster für mich aus. Obwohl ich seinen Angriff via Command verhindern konnte, kostete mich dieser „Trick“ dank zweier Underground River ebenso zwei Leben. Eine nachgezogen Bitterblossom ließ mich kurzerhand zusammenschieben. Zum Trost munterte mich Artie noch damit auf, dass es nicht das erste Mal sei, dass er erlebt, wie ein Faerie-Deck an seiner eigenen Manabasis zugrunde geht.

Um im zweiten Spiel nicht genauso unterzugehen, boardete ich für die vier Thoughtseize vier Infest ein. Diesmal war ich derjenige, der zuerst einen Spell – in Form von Bitterblossom – spielte, während er mit Wolf-Skull Shaman, gefolgt von Imperious Perfect auch eine nicht zu verachtende Kurve darbot. Das Infest tauschte jedoch fairerweise zwei zu eins mit den beiden Elfen ab und ich kam so langsam ins Spiel. Später, als ich irgendwann sein Profane Command mit Cryptic Command beantwortete schob er zusammen.

Spiel 3 war eher unbefriedigend: Wir mulliganten beide auf fünf, beide mit Mutavault, er zusätzlich mit Twilight Mire, ich mit einer Insel. Anfangs gönnte Fortuna keinem von uns Länder, eine am Ende des Zuges reingeflashte Spellstutter Sprite stellte für mich jedoch den guten, weil unblockbaren 1/1-Beater dar. Auch im Kampf um den ersten sinnvollen Topdeck, war mir Lady Luck gnädig und bescherte mir eine schwarze Manaquelle für die Feen-Blüte. Arties Manabasis in Form von zwei Twilight Mire und Mutavault ließ ihn dagegen kurzerhand überhaupt nicht mitspielen und zwang ihn letzlich zur Aufgabe. Natürlich war ich in erster Linie glücklich über den Win, aber so ein Screw tut mir bei solch sympathischen Gegner auch immer leid.


Runde 3 gegen Bastian Grabowski mit BRg-Torrent

Wie in den anderen beiden Matches davor wusste ich auch diesmal wieder nicht, was auf mich zukommen würde. Zum Glück konnte ich wieder einmal den Würfelwurf für mich entscheiden und Turn 3 eine Bitterblossom hinlegen. Während des gesamten ersten Spiels schaffte Basti es nur, einen Marsh Flitter zu legen, der Rest fing sich diverse Counter. Diess Spiel konnte dann dank Mistbind Clique nach Hause gefahren werden und es ging ab ins zweite. Ich überlegte kurz, ob ich eventuell statt den Thoughtseize Infest spielen sollte, um seinen Spielsteinen Einheit zu gebieten, entschied mich aber aufgrund der Menge an Token-Generatoren dagegen.

Dieses Spiel startete mein Gegenüber mit Vexing Shusher-Beatdown, während ich End of Turn 3 Scion of Oona spielte und so in seinem nächsten Angriff den Shusher mit einem 3/3-Mutavault totblockte. Allerdings gelang es ihm, diesen Fehler wieder gutzumachen, indem er den Shusher mit Makeshift Mannequin wieder vom Totenhügel fischte. Der startete in der Folge auch frei nach dem Motto „Mit dem Zweiten sieht man besser“ keine weiteren Suizid-Attacken und blieb erstmal einfach liegen.

An dieser Stelle hätte ich lieber a) den Mannequin-Zauber countern oder b) den Shusher per Cryptic Command anzielen sollen. Insgesamt hatte ich mich mit der Power des Shushers verkalkuliert und so kam, was kommen musste: Er brachte einen Spell nach dem anderen durch, bis er mich letztlich mit einem Torrent of Souls überrannte.

Game 3 war wieder unspektakulär. Ich ging zwar durch zwei Mulligans auf fünf Handkarten, er setzte aber noch einen drauf und startete mit einer Hand von vier Papprechtecken. Dass diese vier und die ersten paar folgenden Karten nur Länder waren, erzählte er mir später. Somit luckte ich mich mit einer Turn 2 Blossom wieder einmal durch ein Spiel ohne große Gegenwehr.


Runde 4 gegen Benjamin Zahl mit Mono-G-Elves!

Durch Spionieren am Nachbartisch in Runde 3 wusste ich diesmal im Gegensatz zu den vorherigen Spielen, was da auf mich warten würde. Um direkt auf das Wesentliche zu sprechen zu kommen, kann man sagen, dass ich eigentlich jedes Spiel hätte verlieren müssen. Nicht etwa weil ich unverschämt luckte (das tat ich sowieso), sondern wegen einiger Spielfehler.

Game 1 legte er mir Nettle Sentinel, eine Obsidian Battle-Axe und Chameleon Collossus vor, die ich allesamt nicht countern konnte. Allerdings versäumte er es einmal den Sentinel zu enttappen, genauso wie das kostenfreie Ausrüsten seines hereinstürmenden Collossus mit der Axt. Neben dieser Reihe von Misplays entstand eine interessante Situation: Er griff mit einem 3/3-Elfen, ohne Tricks parat zu haben, an, den ich mit drei 1/1-Faerie-Tokens blockte und fragte: „Damage auf dem Stack?“ Nach einer Bestätigung seinerseits flashte ich Scion of Oona rein, um so die Tokens zu retten. Er fragte mich dann, ob denn ein Token sterben würde, woraufhin ich meinte, dass dem nicht so ist. Wir konnten uns zwar im Nachhinein friedlich einigen, dass er wohl den Schaden 1/1/1 verteilt hätte, aber was genau zu tun wäre, wenn eine solche Situation auftritt und keine Einigung stattfindet, weiß ich nicht. Ein Nachfragen, wie der Schaden verteilt werden soll, wäre doch wohl zu offensichtlich, oder...? Wie auch immer, ich gewann dieses Spiel, boardete für die vier Seizes vier Infest und hoffte einfach, dass entweder ich lucky oder der Gegner schlecht ziehen würde. Denn als „gut“ sah ich mein Matchup keinesfalls an. Aber wie im echten Leben, und das ist sogar das echte Leben, hat man nicht immer Glück und so verliere ich chancenlos gegen eine gute Kurve und seine Turn-2-„Bitterblossom“ alias Eyes of the Wisent.

Für Spiel 3 boardete ich die Infest und die Thoughtseize wieder zurück, einfach deshalb, weil ich on the Play war und somit hoffte, seine Kurve zerstören zu können. Thoughtseize hatte ich dann auch tatsächlich auf der Hand, genauso wie zwei Âpre fleur. Mit dem Seize erleichterte ich seine Hand um einen Imperious Perfect und sah noch Bramblewood Paragon, Snakeform und Länder. Das gesamte Spiel über war ausgeglichen, bis sein Chameleon Colossus die Red Zone betrat... Da wurde es eng für mich.

Ich musste ihn irgendwie mit vier Tokens und einer Mistbind Clique im Spiel sowie einem Scion of Oona auf der Hand von zehn auf null bringen. Normalerweise kein Problem, wohl aber, wenn auf der Gegenseite noch Cloudthresher liegt. So wäre ein Angriff nicht ausreichend gewesen, aber die zwei Feen-Fabriken würden zwei Angriffe ebenso wenig zulassen. Von oben topdeckte ich Cryptic Command. Eigentlich der Sieg, denkt man jetzt, zumal ich genau passend sieben Mana bereit hatte. Ich spielte also Scion, er stöhnte auf und wollte mir gerade die Hand reichen, als ihm auffiel, er sei ja gar nicht wirklich tot. Ich zeigt ihm noch Cryptic Command, woraufhin er mir dann zum zweiten und diesmal richtig die Hand reichte. Aber halt! Als ich auf meinen Notizzettel sah, funkelte mich noch das Wort „Snakeform" an. Nach kurzer Überlegung begriff ich dann, dass er nur Snakeform auf Scion hätte spielen müssen, und ich wäre raus gewesen. Aber in Form dieses „kleinen“ Fehlers war mir das Glück doch noch hold und ich gewann die vierte Runde 2:1.


Runde 5 gegen Dennis Baris mit BW-Tokens

Ohje, dagegen hatte ich bis dato noch nie gespielt und getestet. Aber die fehlende Erfahrung in diesem Matchup wurde sowieso dadurch relativiert, dass er Game 1 DEN Start hatte. Dennis gewann den Würfelwurf und präsentierte mir als Bonus: Turn 1 Thoughtseize auf meine Bitterblossom, Turn 2 seine eigene Blossom und Turn 3 seine zweite. Während ich also dasaß und nichts tun konnte, schlugen mich die Feen tot.

Neues Spiel, neues Glück. Leider auch nicht meines. Ich boardete die Infest für die Agony Warp und Terror ein und hielt eine 7-Karten-Hand mit fünf Ländern, einer Blossom und einem Thoughtseize. Damit stahl ich ihm direkt seine Blossom, woraufhin er das seinerseits getopdeckte Thoughtseize auf meine Blossom warf. Eine einzelne Spellstutter Sprite machte dann auch nichts mehr Weltbewegendes. 0:2. Aber alles halb so wild, irgendwann musste ich ja mal nicht lucken.


Runde 6 gegen Mitja Nikolaus mit Aggro Toast

Wenn es in diesem Turnier ein Deck gab, dass ich gut kannte und das nicht mein Eigenes war, dann war es Mitjas. Nach gefühlten 50 Testspielen und einer resultierenden Matchup-Analyse von 87:13 für mich konnte dieses Aggro Toast, eigentlich ein Jund-Aggro, keine Überraschungen mehr parat haben. Folge: Ich dafür auch nicht. Spiel 1 hielt ich eine 6-Karten-Hand mit Doppel-Broken Ambitions, einer Bitterblossom, zwei Inseln und dem brokenen Cryptic Command.

An dieser Stelle muss gesagt werden, dass es mein Glück war, dass ich kein schwarzes Mana für Bitterblossom hatte, denn: Alles was mir in den folgenden Turns blieb, war, dass ich jeden seiner Drops counterte, woraufhin er bald keine Critter mehr hatte, während ich irgendwann meine schwarze Quelle für Bitterblossom nachzog. Hätte ich Bitterblossom Turn 2 gespielt, hätte er womöglich on the Play zu fette Kreaturen auf dem Board gehabt und mich einfach totgeschlagen.

Im zweiten Spiel legte ich ihm Turn 3 Blossom vor den Latz und beschwor ein weiteres Mal mein Luck, dass er nicht ungehindert einen Collosus ausspielen würde. Zum Glück zauberte er nur einen Sprouting Thrinax hervor und ich konnte mich mit Countern und Chumpblocks stabilisieren, bis ich ihn letztlich zur Aufgabe zwang.


Runde 7 gegen Stephan Haus mit UB Faeries

Weil wir beide die einzigen Weltenwanderer mit einem 5-1-Record waren und es keine weiteren mit 4-1-1 gab, war der Ergebniszettel rasch-rein-fix ausgefüllt und er versohlte mich zum Spaß 2:0 mit seinen Feen. Dabei hatte er das Playset Blossom, von denen ich zwar zwei per Gedankenergreifung aus seiner Hand verbannte, aber die anderen beiden zu schnell für mich waren. Spiel 2 klaute ich ihm ein Thoughtseize anstatt der ebenfalls vorhandenen Bitterblossom, um meine eigene Blossom zu behalten. Dass jedoch ein weiteres Thoughtseize oben auf seiner Bibliothek nur darauf wartete, zurückzuschlagen, wusste ich nicht. BB wins!



Im Endeffekt landete ich somit auf dem zweiten Platz mit einem Stand von 5-1-1 und konnte mich über sieben Booster freuen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich eigentlich überrascht war, überhaupt so weit zu kommen. Dass man aber für Faeries auch eine Portion Luck mit Nachschlag neben guter Erfahrung mit dem Deck braucht, habe ich zu spüren bekommen.

Nichtsdestotrotz erfreuen sich die zarten Fabelwesen größter Beliebtheit, denn wenn sie mal einen guten Start haben, sind sie wohl nur schwer aufzuhalten. Wer weiß, wie lange noch, denn wenn man den Gerüchten einer amerikanischen Rumor-Site Glauben schenken darf, gibt es bald eine miese Tech gegen Feen. Zitat: „Matt Place told me after the official show that Conflux had some cards in it to 'fix' faeries and allow the metagame to grow. Take it for what you will, he wouldn't give any additional details.“ Aber wenn mich nicht alles täuscht, sollte Raking Canopy auch schon ein Faerie-Fixer sein. Das ging wohl eher in die Hose.

An dieser Stelle sage ich dann auch tschüss und hoffe, dass der Bericht dem einen oder anderen gefallen hat. Als abschließenden Bonus gibt es noch einen Link zu den Listen der Top-8-Decks des Turniers, handverlesen und eingetippt von Artie.




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