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Gümmeldraft
von Sebastian Abresch



WotC haben irgendwann einmal begründet, warum sie auch schlechte Karten drucken müssen. Brachial abgekürzt: „Erstens fordern sie den Skill der Spieler, zweitens freuen sich die Casualspieler über lustige Interaktionen, drittens muss ja auch Schatten sein, wo Licht ist. Und sowieso und überhaupt.“

Existenzberechtigungen gibt es also zuhauf. Bleibt dennoch die Frage, was der gestandene Turnier-Spike mit dem ganzen Müll anstellt. Entweder im Ordner verschimmeln lassen – oder damit draften! Als spaßiges Sideevent gab es gestern einen Rejected-Rare-Draft: Reguläre Booster mit 15 Karten, bestehend aus schlechten Rares aller Editionen, die vor einer Jury bestehend aus JensK und Co. ihre Gümmeligkeit beweisen mussten. So wie in Deutschland sucht den Superstar, nur umgekehrt.

Beim entsprechenden Event haben sich 32 Spieler angemeldet. Exemplarisch für den Draftverlauf und das Powerlevel dieses Formats haben wir den ersten Boosterdurchgang von Sebastian Thaler (man höre und staune!) begleitet.

Anscheinend schießt sich Thaler auf BW ein. Ein paar Blicke zu den anderen Mitdraftern offenbaren, dass es sich hier um ein unendlich lahmes Format handelt – nicht wenige Manakurven werden bei 4 oder 5 beginnen. Evangelize wird sich dabei übrigens als ziemlich bombig erweisen...


Hier sehen wir Thalers Deck in Aktion. Aus einem stark schwarz-weißen ersten Booster ist am Ende dann doch ein UB-Deck mit Weißsplash für Evangelize geworden – das hier auch prompt Hazduhr the Abbot geklaut hat. Der Clone auf Sebastians Seite ist eine Fälschung von Trained Orgg. Seine Citanul Flute ist auch unter Kategorie „Bombe“ einzuordnen, denn sie gewinnt die langfristige Materialschlacht – Removal gibt es sowieso kaum.

Wenige Züge später leert ein Wildfire (eine gute Rare!) von Sebastians Gegner das Board fast völlig, aber die Flöte gewinnt schließlich dieses Game.

Als ich später noch einmal vorbei komme, stirbt Thaler gerade an seinen eigenen Karten: Dross Harvester und Graveborn Muse machen zwar Druck, aber eben nicht genug.


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